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Menschen entrückt, still und friedlich Nur unserm Glück leben, und kein Schatten der Ver gangenheit i°ll uns die Gegenwart trüben können. Glaube nicht, daß es ein Opfer ist, was ich Dir bringe, ich kenne wir eines— denBerzicht auf Dich. Leb' wohl, Geliebte, in Professor Or. Josef Joachim, Berlin. wurde eine gegenüberliegende Thier geöffnet, in der sich ein junges Mädchen zeigte. „Bei Fräulein von Radovanovits scheint niemand zu Hause zu sein?" stieß er heraus. „Die Dame ist abgereift." „Ab—ge—reist?* stotterte er. „Ja, gestern abend mit Fräulein Schulze und ihrer alten Dienerin — Nach Ungarn." Fahle Blässe überzog Hagens Ge sicht. „Ich danke Ihnen für die Aus- kunst," brachte er mühsam hervor. Das Mädchen schloß mit einem verwunderten Blick die Thür und er blieb allein. — Aus der Ferne kam LjnbitzaS Geständnis, daß sie, im Bewußtsein ihrer Schwäche und um bittern Aus einandersetzungen zu entgehen, die Flucht vor diesem Wiedersehen er griffen und darum ihre Abreise be schleunigt habe. Er wußte nun — ihre Lebens wege mußten getrennt bleiben; er hatte nur noch eines Amtes zu walten — sein Liebesglück auf ewig einzusargen. Vie pamenbrncke in Tsingtau (Niautschau). drei Tagen soll mir von Deinen Lippen das mich beglückende Wort Deiner Zustimmung entgegenklingen. Für ewig Dein treuer Adolf." Um die Mittags- . stunde des dritten Tages stieg Hagen, die Brust von frohem Hoffen ge- schwellt, wenn auch nicht frei von einer leichten Beklommenheit, die Stufen zu Ljubitzas Wohnung hinan. Er zog die Klingel, aber die Thür blieb ver schlossen und es regte sich nichts. Auf sein abermaliges und an dauerndes Klingeln Nicht immer kehrt der Frühling als segenspendender Jüngling ein; auch als übermütiger Sieger und Eroberer liebt er es ein herzuschreiten, und nur zu oft läßt er den armen Menschenkindern feine Macht in schreckenerregender Weise fühlen. Er braust mit den Aequinoctialstürmen heran, sprengt Eisesdecken über Nacht und ergötzt sich wie ein unbedachter Knabe an dem ivild ent fesselten, alles verheerenden Element. Furchtbar wütete im Früh jahr 1879 die Sturmflut im Theißgebiet — das an manchen Stellen sechs bis acht Meter tiefer als der Wasserspiegel liegende Szegedin war der fast gänzlichen Vernichtung preisgegeben. Durch die unbegreifliche Sorglosigkeit der Regierungsbehörden ertönte das Alarmsignal erst, als das Wasser bereits in die Stadt ein gedrungen war, und so kam eS, daß ein unverhältnismäßig großer Teil der Bevölkerung, und zwar überwiegend Weiber und Kinder, der Flut zum Opfer fielen, während die Männer auf die Dämme geeilt waren, um dort durch menschliche Anstrengungen zu ver hüten, was doch nicht zu verhüten gewesen. Als das fahle Licht des anbrechenden Tages das überschwemmte Gebiet beleuchtete, bot sich ein jeder Beschreibung spottender Anblick dar. Todesschweigen ruhteüber den früher so belebten Stellen mensch licher Thätigkeit, nur das gurgelnde Geräusch der Wassermassen, die in lufterfüllte Räume cindrangen, war vernehmbar. ,Forts. vtoßgeteglen Ueverrege der Basilika Hutvia Lmilt«.