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Allgemeiner Anzeiger : 28.08.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190108281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19010828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19010828
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-08
- Tag 1901-08-28
-
Monat
1901-08
-
Jahr
1901
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 28.08.1901
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Zn Liebesketten, v) Novelle von A. Kahle. G-rtsetzung.) Frau von Lützen errötete. „Gestern? Sie haben es gehört? Ich glaubte, Sie währen nicht daheim.* „Ich war eben zurückgekommen und belauschte Sie; verzeihen Sie mir, Sie sangen das Lied so schön, o bitte, lassen Sie es mich noch ein mal hören.* Die ungewöhnliche Erregtheit des Barons verwirrte und ängstigte Frau von Lützen, doch konnte sie sich der Erfüllung seiner Bitte nicht entziehen, ohne unartig zu erscheinen. Hatte sie doch gar keinen Grund zur Angst; war die Erregtheit des Barons nicht durch vorherige Anwesenheit, durch die Trennung von seiner Braut genügend erklärt?" So setzte sie sich mit einigem Zittern an den Flügel und stimmte das schöne Lied an, das gestern in der Seele des Barons einen so un gewohnten Sturm der Leidenschaft erregt und Gefühle wachgerufen, die bis dahin noch in tiefem Schlafe geruht hatten. Die geliebte Musik nahm ihr indessen bald alle Angst, ihre anfangs bebende Stimme wurde fest; sobald sie sang, war sie nur noch Künstlerin. Der Baron stand in die Fensternische zurück gelehnt, sein Auge ruhte auf der Sängerin, die ganze Seele schien sich in diesem Blick zu kon zentrieren ; hätte sie jetzt in das bewegte Antlitz, in das brennende Auge !es Barons geschaut, ihre Angst wäre vielleicht von neuem erwacht. Aber sie sah es nicht, die Seele war ganz bei dem Liede: „Mich hat das unglücksel'ge Weib vergiftet mit ihren Thränen." Das Lied war zu Ende, ihre Hände sanken in den Schoß — da plötzlich fühlte sie, wie glühende Lippen sich auf dieselben preßten. Leise, leidenschaftliche Worte drangen an ihr Ohr; eine vor Erregung zitternde Stimme wiederholte die soeben von ihr gesungenen Worte: „Mich hat das uuglücksel'ge Weib ver giftet mit ihren Thränen." Entsetzt, vor Zorn bebend, sprang sie auf: „Herr Baron," rief sie mit dunkel geröteten Wangen und bebender Stimme, indem sie dem vor ihr Knieenden heftig die Hände entzog: „Herr Baron, stehen Sie auf, Sie beleidigen mich!" Ein krampfhaftes Zittern ergriff ihren ganzen Körper. „O Gott," murmelte sie und bedeckte das Gesicht mit den Händen. „Nach allen Demütigungen des Tages auch noch diese!* Der Baron sprang auf, er schlang seinen Arm um die bebende Frau und suchte sie zu stützen. „Klarissa," flüsterte er zärtlich, „holdes, ge liebtes Weib, fasse dich, beruhige dich! Ich liebe dich! Kann dich das beleidigen? Shrich! Ich liebe dich mit einer Leidenschaft, die ich selbst nie in mir geahnt habe, der gegenüber ich ohne Kraft bin. Vergebens habe ich deinem Zauber zu entfliehen gesucht, ich konnte nicht. Jetzt nimm mich hin, ich bin ganz dein eigen!" Er zog sie sanft an sich und seine Lippen berührten das braune, wellige Haar des tief niedergebeugten Hauptes. Fast besinnungslos hatte Frau von Lützen in seinen Armen ge legen. Bei dieser Berührung fuhr sie entsetzt auf und riß sich mit aller Gewalt von ihm los; ihre Augen sprühten Feuerstrahlen. „Wagen Sie mich nicht mehr zu berühren, Herr Baron!" rief sie, „treiben Sie Ihr frevel haftes Spiel nicht weiter. Sie vergessen, daß Sie eine Braut haben, die noch kaum vor einer Stunde Ihr Haus verlassen hat!" Der Baron erblaßte bei diesen Worten. „Eine Braut?" erwiderte er; „welch grau samer Irrtum, teure Frau! Können Sie wirk lich glauben, daß ich im stände bin, Fräulein von Rütz zu lieben?" Ein bitteres Lächeln umspielte die Lippen Frau von Lützens: „Und doch haben Sie mir vor zwei Abenden, als Sie von dem General von Rütz zurückkehrten, mitgeteilt, daß Sie lieben und zu heiraten gedenken, und doch ist hier im Hause niemand, der nicht wüßte, daß Sie Fräulein von Nütz mit ihren Eltern hierher geladen, um ihrer zukünftigen Gemahlin ihre neue Heimat zu zeigen!" Der Baron stand verwirrt; was sie sagte, war Wahrheit und war es doch wieder nicht. Wie sie überzeugen? „Ich leugne nicht," sagte er endlich nach langer Pause, „daß es meine Absicht war, Fräulein von Rütz zu heiraten; sie war es, doch sie ist es nicht mehr; das müssen Sie selbst heute be merkt haben." „So haben Sie ein frevelhaftes Spiel mit der jungen Dame getrieben," entgegnete Frau von Lützen, „oder Sie treiben es jetzt mit mir; beides ist gleich unwürdig.* Politische Rundschau. Deutschland. *Der Kaiser empfing am Freitag auf Schloß Wilhelmshöhe den Besuch seines Onkels, des Königs Eduard, der be kanntlich in Homburg eine Badekur nimmt. Der König nahm an der Mittagstafel teil und fuhr bereits nachmittags nach Homburg zurück. *Die Zusammenkunft des Zaren mit Kaiser Wilhelm wird, wie nunmehr feststeht, inDanzig erfolgen. .Wolffs Büreau' meldet darüber: Wie wir hören, wird der Kaiser von Rußland der Einladung Kaiser Wilhelms zu den Danziger Flotten- manövern Folge leisten und hat durch eigenhändiges Schreiben dies dem Kaiser mitgeteilt. *Der Rücktritt des Fürsten Wied vom Präsidium des Flottenvereins hängt nach der ,Köln. Ztg/ mit der total verunglückten ostasiatischen Nachrichten-Expe dition des Vereins zusammen. Die mit großer Reklame ins Werk gesetzte Expedition hat ungeheure Kosten verursacht, nicht das aller mindeste geleistet und gerade auch beim Osstzier- korvs der ostastatischen Exvedition großen Un willen bervorgerufen. Nach der .Volksztg.' hat Fürst zu Wied die Kosten des Nachrichten dienstes aus eigener Tasche bezahlt. Nach der Most' hat es sich um einen Betrag von über !80 000 Mk. gehandelt, den der Fürst von Wied geopfert bat. Das Blatt meint, es bandle sich wahrscheinlich um „Vorschüsse", die „vielleicht nicht zurückgezahlt werden." * Die Kommission für Arbeiter statistik sollte, wie vor einigen Tagen ge meldet wurde, erweitert werden; es war indes noch ungewiß, ob ein entsprechender Antrag an den nächsten Reichstag gelangen werde. Jetzt berichtet die ,Soz. Praxis': Ein Antrag wird nicht an den Reichstag kommen. Das Reichs amt des Innern hat allerdings das Projekt vorgebracht, das Reichsschatzamt aber hat wegen der ungünstigen Finanzlage Einspruch erhoben. *Die .Köln. Ztg/ fordert angesichts der Gumbinner Vorkommnisse eine Be aufsichtigung durch die höheren Vorgesetzten, um durch eine rechtzeitige Beseitigung des krank haften Gliedes den ganzen Organismus vor schlimmer Ansteckung zu bewahren. Die Offiziere, die durch übertriebene Schneidigkeit, gepaart mit sprunghaften Launen, die Dienst freudigkeit der Soldaten ersterben lassen, dürsten nicht geschont, sondern müßten entschieden ent fernt werden, unbekümmert um ihre Namen und Herkunft. * Bei den bayrischen Verkehrsan stalten werden nunmehr durch Verfügung des Prinz-Regenten die meisten Titel geändert. Bei der Post wird die Kollegialversaffung be seitigt und die Büreauverfassung, wie sie bei der Eisenbahn bereits besteht, eingeführt. Oesterreich-Ungarn. *Jn Budapest geht das Gerücht um, der Reichsrat werde Anfangs Oktober einberufen werden, um wegen der Vorgänge auf dem Balkan und der russischen Truppenzusammen- ziebungen am Pruth der Kriegsverwaltung die Bewilligung zur Vornahme von G e g e n m a ß - regeln zu erteilen. *Oesterreich-Ungarn ist sparsam in Heer- und Marine-Ausgaben und überläßt gern Deutschland im Dreibund einen größeren Aufwand. Im neuen Etat für 1902 wird im ganzen nur eine halbe Million Kronen mehr für Heer und Marine verlangt, als im Vorjahre. Frankreich. * Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen Frankreichs zur Türkei wird nach einer Meldung des Pariser ,Temps' vom Donnerstag abend nicht chfiüell und vollständig erfolgen, außer in dem Fall, daß der Sultan auf seiner jetzt angenontmenen Haltung beharre. Dann werde das gesamte Personal der französischen Botschaft Konstan tinopel verlassen. Der türkische Botschafter Munir Bei, gegenwärtig von Paris abwesend, sei benachrichtigt worden, er solle nicht eher nach Truppen, die in China bleiben sollen, zu ver stärken, da es den Stolz der Engländer schmerzt, daß andere Nationen, besonders die Deutschen, dort stärker vertreten sein sollten als sie.) Das FriedensprotokaU, das den chinesischen Bevollmächtigten soeben übermittelt wurde, wird von den ,Times' in einem Telegramm aus Peking vom 20. August veröffentlicht. Dasselbe enthält folgende Artikel: Art. 1. Abschnitt Durch Kaiserliches Edikt vom 9. Juni wurde Prinz Tschun als Sondergesandter nach Deutschland gesandt, um das Bedauern Chinas über die Ermordung des Barons v. Ketteier auszusprechen. Prinz Tschun ist am 12. Juni abgereist. — Abschnitt L. China hat die Errichtung eines Gedächtnismals an der Straße, in der Baron v. Ketteler ermordet wurde, in die Wege geleitet. Der Bau begann am 26. Juni. Art. 2. Abschrift« Edikte vom 13. Februar und vom 21. Februar belegten die hauptsäch lichsten Urheber der Verbrechen mit folgenden Strafen: Prinz Tuan und Lau wurden nach Turkestan verbannt und zu lebenslänglichem Geiängnis verurteilt; Tschuang, Amgyien und Tschaoschutschiao erhielten Befehl, sich selbst zu töten; Jühfien, Tschiuschui und Hsutschengyu wurden -um Tode verurteilt und Jangyi, Hsutung und Lipingheng wurden zu Degradation nach dem Tode verurteilt. Das Edikt vom ! 13. Februar rehabilitiert Hsuynngyi, Lifchan, Lienyuan, Juantschung und Hsutschingtschsng, welche im vorigen Jahre hingerichtet wurden, weil sie gegen die Ausschreitungen als eine Verletzung des Völkerrechts Widerspruch erhoben. Andere Edikte setzen Tungsnhsiang ab und be strafen die Beamten, welche an Verbrechen beteiligt sind. Tschuang bat am 21. Februar Selbstmord begangen, Pingyien, Tschaoschutschiao am 24. Februar. Jübsien wurde am 22. Februar, Tschiuschui und Hsutschengyu am 26. Februar hingerichtet. — Abschnitt B. Ein Edikt, dessen Datum noch offen gelassen ist, bestimmt, daß alle offiziellen Prüfungen auf fünf Jahre in den Städten eingestellt werden, in welchen Ausländer niedergemetzelt oder miß- handet worden find. Art. 3. Als Sühne für die Ermordung des japanischen Gesandtschaftssekretärs Sugiyoma wurde durch ein Edikt vom 18. Juni Natung als Spezialgesandter ernannt, um Japan das Bedauern der chinesischen Regierung zum Aus druck zu bringen. Art. 4. Nachdem China eingewilligt hat, Sühnedenkmäler für die entweihten Kirchhöfe der Ausländer zu errichten, bezahlte es schon die hieraus erwachsenden Ausgaben im Betrage von 15 000 Taels. Art. 5. Ein Edikt, dessen Datum offen gelassen ist, verbietet die Einfuhr von Waffen und Munition aus zwei Jahre, eventuell auf eine weitere Periode von zwei Jahren, wenn das erforderlich sein sollte. Art. 6. Durch Edikt vom 29. Mai hat China in die Zahlung einer Entschädigung von 450 Millionen Taels gewilligt, die nach dem Amoriisationsplan in 39 Jahren zu decken und in halbjährlichen Raten mit 4 Prozent Zu verzinsen ist. Als Sicherheit hierfür werden angewiesen der Ueberschuß der See-Zölle, der sich ergibt ans der Erhöhung dieser Zölle auf 5 Prozent (einschließlich der zur Zeit zollfreien Artikel mit Ausnahme von Reis, ausländischen Cerealien, Mehl, geprägtem und ungeprägtem Gold, und Silber), desgleichen die einheimischen Zölle, die in den offenen Häfen durch die Kaiserlichen Seezoll-Behörden verwaltet werden sollen und das Einkommen aus der Salzsteuer, das nicht für fremde Anleihen als Sicherheit dient. Der Erhöhung der Zölle wurde unter der Bedingung zugestimmt, erstens, daß die Zölle feste Zölle und nicht Wertzölle seien — als Basis der Wertbestimmung wurde der Durchschnittswert der Jahre 1897, 1898, 1899 angenommen, — zweitens, daß die Läufe des Whangpoo und Peiho, die Zugänge zu Schanghai und Tientsin unter Beteiligung chinesischen Kapitals verbessert würden. Die Zoll-Erhöhung tritt zwei Monate nach Unterzeichnung des Protokolls in Wirk- Paris zurückkehren, als bis die diplomatischen Verhandlungen wieder ausgenommen seien. Was die Maßregeln anlage, die Frankreich er greifen könne, so seien dieselben verschiedener Art, aber für den Augenblick stehe eine Flotten demonstration nicht in Frage, obwohl es mög lich sei, daß man auf dieselbe zurückkommen werde. * Die Volkszählung inFrankreich wird auf die Zusammensetzung der nächsten Kammer einigen Einfluß haben. Statt 581 Mit glieder wird die nächstjährige Kammer 589 ent halten. Paris allein gewinnt drei neue Sitze. Der- ,,SLH»rpri«k" Tschun» Bruder des chinesischen Kaisers Kwang-Szü. Italien. * Der ,Rappel' erfährt, der französische Bot schafter in Rom, Barrere, habe den Präsidenten Loubet davon verständigt, daß derKönig von Italien beabsichtige, in diesem Herbst oder im kommenden Frühjahr Frankreich zu besuchen. *Die Uebersiedelung französi scher Orden nach Italien infolge des neuen französischen Vereinsgesetzes will die italienische Regierung nicht dulden. Afrika. *Wie bekannt, herrscht in der Kap- kolonie mit Ausschluß einiger Hafenplätze das Krieqsrecht. Die Kolonie fühlt nun auch, wie sie geknebelt wird. Nicht nur werden Pferde. Zugvieh und Wagen „kommandiert", auch die überflüssigen Lebensmittel müssen, wie manche andere Dinge, die dem Feinde nützen könnten, abgeliefert werden; in den Städten wird der Verkauf von Lebensmitteln streng kon trolliert. Alle Briefe unterliegen der Zensur. Außer besonders verbotenen in- und ausländischen Zeitungen und Zeitschriften wurden vor einigen Wochen alle europäischen Zeitungen einfach bei der Landung beschlag nahmt. Wie ein Alb drückt die gegenwärtige Lage auf die Kolonie; man fühlt, so kann es nicht weitergehen. Asien. *Die ungünstigen Urteile über die jetzige Lage in China und die künftig zu er wartenden Schwierigkeiten werden durch eine wenig zuversichtliche Äußerung des Admirals Seymour vermehrt. Er sagte, er glaube nicht, daß China wirklich pazifiziert werde, es sei notwendig, dort vorläufig noch eine starke Truppenmacht zu belassen, und es würde nicht ratsam sein, die Truppen aus Schanghai zurück-uziehen. Gegenwärtig wären die Zustände in China nicht so günstig, wie vor zwei Jahren. Ob der Hoi im Herbst nach Peking zurück kehren würde, werde allerseits bezweifelt. (Vielleicht will Seymour nur einen Vorwand schaffen, die einmal festgesetzt.' Zahl der britischen samkeit, mit einer Ausnahme zu Gunsten der innerhalb 10 Tagen nach der Unterzeichnung auf See befindlichen Waren. Art. 7 bestimmt das Gebiet des Gesandt- schastsviertels und bestätigt das Recht der Ge sandtschaften auf ein ausschließlich für die Fremden bestimmtes, verteidigungsfähiges Viertel sowie das Recht, dauernde Gesandtschaftswachen zu halten. Art. 8 gesteht die Schleifung der Taku-Fort? und anderer die Verbindung zwischen Peking und der See hindernden Forts zu. Art. 9 enthält das von China bereits am 16. Januar gemachte Zugeständnis, daß die Mächte berechtigt sein sollen, die für die Auf rechterhaltung der offenen Verbindung zwischen Peking und der See notwendigen Punkte zu besetzen, nämlich Huangtsun, Langfang, Jangtsuu, Tientsin, Chuntiangchang, Tangku, Lutai, Tongs- han, Lanchan, Changli, Chingwantao und Schanhaikwan. Art. 10. China stimmt zu, daß während zweier Jahre öffentlich angeschlagen werden: das Edi» vom 1. Februar d., welches die Mitgliedschau an jeder sremdenfeindlichen Gesellschaft bei Todes strafe verbietet, das Edikt, welches die vollzogenen Bestrafungen aufzählt, das Edikt, welches die Prüfungen verbietet und schließlich das Edi» vom 1. Februar, welches erklärt, daß die Bize- könige, Gouverneure und für die Aufrecht' erhaltung der Ordnung Verantwortlichen örtlichen Beamten, falls sie schuldig seien, entlassen und niemals wieder angestellt w-rden sollen. Der öffentliche Anschlag dieser Edikte wird zur Ze» in China durchgesührt. Art. 11. China ist bereit, über Abänderungen der Handelsverträge m beraten, und wird zur Verbesserung des Whangpoo und Peiho bei- steuern, wenn die provisorische Regierung >" Tientsin sich dazu versteht, 60 000 Taels jährlich für die Instandhaltung der Verbesserungen beim Peiho zu zahlen und die Hälfte (480 000 Tam geschätzt) jährlich auf 20 Jahre hinaus für dir Äerbesserungen des Whangvoo. Art. 12. Durch ein Edikt vom 24. Jul' wurde das Tsungli-Aamen in ein Ministeriu"' für auswärtige Angelegenheiten umgewandru, mit Vorrang vor sechs anderen StaatsministerieN- Auch ist ein Abkommen getroffen worden °e- züglich Abänderung des Hoszeremoniells beu» Empfang der fremden Gesandten. Nachdem China so zur Zufriedenheit del Mächte die Einzelbestimmungen der Note 22. Dezember erfüllt hat, welche Note der Kais" durch das Dekret vom 27. Dezember völlig gr' nehmigt hat, sind die Mächte übereingekommrw der durch die Unruhen im letzten Sommer äs' schaffenen Sachlage ein Ende zu machen. D» fremden Gesandten wurden daher ermächtig'- zu erklären, daß, mit Ausnahme der Gesandt' schaftswachen, die internationalen Trupps Peking völlig räumen (Dat im offen gelassen und mit Ausnahme der erwähnten Orte sich Ual» und Fern. Zur v. Krosigkschen Mordsache find'"! den letzten Tagen vielfach Gerüchte im UnuM gewesen, die sich auf die Entdeckung des aE lich wirklichen Thäters beziehen. Die Bestich"' , Heft, mit der dieselben austreten, steht le<^ nicht im richtigen Verhältnis zu ihrer Gla»" Würdigkeit und andere wieder haben einen 8^ schwankenden Boden. So hat nach eine Berliner Blatte ein Berliner Handelsmann eine" ihm bekannten Schutzmann mitgeteilt, daß ' bei einer Omnibussahrt Soldaten getroffen die beim Dragoner-Regiment in GumbttM gedient hatten, von denen einer ihm sag',' Marien ist nicht der Thäter; der Mörder d findet sich längst in Ostasten. Die Posener Postbehörde hat nach He"! ,Dziennik Kuj.' dem Briefträger zwei M Geldstrafe angedroht, der einen polnisch adreM ten Brief dem Adreffaien zustellt. Bei,Wiede holung derartiger Uebertretungen solle die entsprechend erhöht werden. Im Falle, daß einer der Beamten derartiger Uebertretung. fortgesetzt schuldig machen sollte, werde er e» lassen werden. Sie wandte sich ab und ging festen Schliß der Thür zu; einen Augenblick stand der Bar" wie gebannt, niedergcschmeltert von der ihn geschleuderten Anschuldigung, dann seiner selbst nicht mehr mächtig, stürzte er'? nach und sie mit beiden Händen umschlinge" preßte er sie leidenschaftlich an sein Herz. „O sei nicht so grausam,* rief er vor U"' regung bebend, „so darfst du mich nicht" - lassen. Nimm deine anklagenden Worte z""" - Siehst du denn nicht, daß es Wahrheit ist, h ich spreche? Schaue in mein Auge, das dir von meiner Liebe besser sprechen, als we' Zunge es kann. — Ich bin kein Unwürdch ' wenn ich dir auch so erscheinen mag; ich geschwankt, ich gestehe es, ich habe gegen Liebe, die du mir einflößtcst, angekämpm das ein Verbrechen? — Das kannst, das du nicht so grausam strafen. — Noch nie eine so heftige Leidenschaft meine Adern dm - tobt — der ruhige Mann ist ein Jüngling geworden und du zweifelst noch - Nein, nein, du kannst es nicht — folg" ' ß der Stimme deines Herzens, es wird, es , e für mich sprechen. Habe ich in deinem L doch nur Güte und Miloe gesehen; woher v'" Zorn gegen den, der dich liebt?" .K- Er hielt plötzlich erschreckt inne; eine > » liche Blässe breitete sich über die Wangen von Lützens aus. Sie schien seine Worie gehört zu haben; mühsam richtete sie M und den Erschrockenen flehend anblickeno, Massen Sie mich fort, Herr Baron. EH Sie ein edler Mann find, bestürmen Sie
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