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Politische Rundschau. Die chinesischen Wirren. * Graf Waldersee ist an Bord der „Gera" am Sonntag von Nagasaki abgefahren und dampft nun der Heimat zu. Die „Gera" bat zunächst neun Tage direkte Fahrt bis Batavia. *Die in China befindlichen öster reichischen Kriegsschiffe „Zentha" und „Elisabeth" haben Ordre zur Rückkehr erhalten. *Der chinesische General Mei, der am Montag in Tientsin die fremden Generale und vrovisorischen Gouverneure der Stadt besuchte, übernimmt die Verwaltung eines bestimmten Bezirks und will, wie er sagt, auf Unterdrückung der Räuber und Boxer hinwirken. * An die R ä u m u n g der M an d s ch u r e i denkt Rußland nicht. Der russische Gesandte in Peking teilte den chinesischen Bevollmächtigten mit, daß, sobald das Abkommen betr. die Ent- schädigungsirage unterzeichnet sei, Rußland ver langen werde, daß sie die Unterhandlungen be züglich der Bedingungen für die Räumung der Mandschurei durch Rußland wieder aufnehmen. Der für den Widerspruch der Mächte gegen die Unterzeichnung des Mandschurei-Ab kommens geltend gemachte Grund, daß China, während es mit allen Mächten gemeinsam in Verhandlungen stehe, keine gesonderten Verhandlungen mit einer Macht führen dürfe, falle weg, wenn das Abkommen bezüglich der Entschädigung unterzeichnet sei. *Das Boxertum scheint unter neuem Namen wieder auizuleben. Nach einer Meldung aus Tientsin gewinnt eine unter dem Namen „Vereinigung der Landleute" be kannte Bewegung an Ausdehnung. Es handle sich dabei um ausgesprochen fremdenfeindliche Bestrebungen. Deutschland. * Der frühere deutsche Botschafter in Peters burg, General-Adjutant Kaiser Wilhelms I., General v. Schweinitz, ist im Alter von 79 Jahren in Kassel gestorben. *Kaum ist der Entwurf des Zolltarif- gesetzes dem Bundesrat zugegangen, so werden auch schon in einzelnen Blättern mit dem Anschein der Eingeweihtheit Angaben über einzelne Tarifsätze verbreitet. Die ,Nordd. Allg. Zig/ wiederholt auch gegenüber diesen neuen Auslassungen, daß alle in der Presse aufgetauchten Mitteilungen über den Jnbalt des neuen Zolltarifs auf willkürlicher Kom bination beruhen. *Zu den neu vorbereiteten Vorlagen für den Reichstag gehört eine solche über die Zivilversorgung der Militär- an wärt er. Die Angelegenheit wird einen der ersten Beratungsgegenstände des im November wieder Zusammentretenden Reichs tags bilden. Es ist im Plane, den Unter offizieren bei der Truppe in den Kapitu lantenschulen einen umfassenderen Unterricht zu erteilen, um sie später im höheren Büreaudienst verwenden zu können. Vom Reichstag werden die Mittel gefordert werden, damit der Lehrplan der Militärschulen aufgebessult werden kann. * Der geisteskranke Bremer Atten täter Weiland wird nicht vor Gericht kommen. Er ist vielmehr bereits am Dienstag abend auf Antrag des Ersten Staatsanwalts zu Bremen von der zuständigen Medizinal behörde als gemeingefährlich der dorti gen Irrenanstalt übergeben worden. * In bezug apf die deuts che Einheits- Postmarke wird die bayrische Regie rung, ungeachtet der baldigen Einführung der Reichs-Postmarken in Württemberg, auf ihrem bisherigen Standpunkt beharren, das heißt, die bisherigen Sonderpostwertzeichen bei behalten. Frankreich. * Die marokkanische Gesandt schaft ist in Paris vom Präsidenten Loubet seierlich empfangen worden. Selt samerweise hat Marokko zwei Gesandtschaften mit einem Male ausgesandt, von denen die Heiz und Liebe. 16) Kriminalroman von W. Spangenberg. (Fortsetzung.) Unterdessen schritt Wendlin, in ernste Ge danken versunken, neben seiner Tochter der Stadt zu. Johanna hatte mehrfach Fragen an den Vater gerichtet, befriedigende Antworten jedoch nicht erhalten. „Störe mich nicht, Kind, ich überlege, das geht dort nicht mit richtigen Dingen zu." Sie standen vor dem Hause des Professors Rößler, Wendlin ging hinein, Johanna setzte ihren Heimweg fort. „Herr Professor," begann Wendlin, „ich möchte Ihre Ansicht über einen merkwürdigen Krankheitsfall hören. Es betrifft eine mir be freundete Dame, die sich vor mehreren Monaten mit einem Herrn von Bertram verheiratet hat." Wendlin erzählte ausführlich, was er gehört und beobachtet, schilderte die Verhältnisse des Bertramschen Ehepaars und besonders auch die Charaktereigenschaften des Mannes und sagte am Schluß: „Ich bitte Sie, sobald als mög lich der Kranken einen Besuch abzustatten." „Noch heute, Herr Wendlin! Welcher Arzt hat die Kranke seither behandelt tz" „Ein Herr Doktor Walz l" „Walz? Walz? Unbekannter Name! Ein hiesiger Arzt?" „Herr von Bertram behauptet, er sei aus Italien gekommen und habe sich erst kürzlich hier niedergelassen." „Das müßte ich doch wissen! Kennen Sie den Doktor Walz persönlich?" eine für London, Berlin und Petersburg zu sammen bestimmt ist, während die zweite sich ausschließlich auf Frankreich beschränkt. Der deutsche Gesandte für Marokko, Frhr. v. Menzingen, ist von Tanger nach Berlin ab- gereist, um bei der Anwesenheit der Marokkaner in Berlin Zugegen zu sein. England. *Die Vertreter der Kapholländer, Merriman und Sauer, haben die Rückreise von England nach dem Kap angetreten. Vor der Abfahrt hatten sie noch mit Vertretern der Presse eine Unterredung. Merriman behauptete, die britische Nation sei durch ein Lügen gewebe in den Krieg getrieben wor den, leider seien ihr die Augen noch nicht ge öffnet. Der britische Arbeiter werde bald er- Keneral-Adfutant v. Hchwrinih -j-. mitteln, daß Südafrika durch den Krieg ruiniert sei. Die Arbeitslöhne würden niedriger und die europäischen Arbeitskräfte durch die gelbe Rasse verdrängt werden. Sauer meinte, die gegenwärtige britische Politik werde wahrschein lich den Abfall Südafrikas von dem britischen Reiche zur Folge haben. Beide räumten ein, daß ihre Mission in England ge scheitert sei. Spanien. *Jn Spanien hören die kirchenfeindlichen Kundgebungen nicht auf. In Alco"y (Provinz Alicante) kam es gelegentlich einer Prozession zu Nuh e st örun g en. Eine große Menschen menge empfing die Prozession mit seindlichen Zurufen, entriß dem Priester das Kruzifix und zerbrach es. Darauf kam es zu Thätlich - ketten; von beiden Seiten fielen Stockhiebe und wurden Steine geworfen. Die Gendar merie mußte einschreiten. Vier Personen wur den ernster verletzt, einige erlitten leichte Ver letzungen. Ruhland. *Der Großherzog von Mecklen burg-Schwerin ist mit seiner Mutter am Montag auf der Jacht „Alexandria" im Hafen von Peterhof zum Besuch am russischen Kaiserhof eingetroffen. Balkanstaaten. *Man munkelt schon wieder einmal von einem Anschlag auf das Leben des Sul tans. In der Nähe des Schlafzimmers des Sultans ist vor kurzem nachts im Mdiz- Palais in einem Zimmer Feuer ausgebrochen. Ueber die Entftehungsursache des Brandes, über den verschiedene Lesarten im Umlauf sind, hat die Untersuchung nichts festzustellen ver mocht. *Der Sultan beauftragte den Minister rat, die Lage an der türkisch-serbischen Grenze zu studieren und Maßnahmen zu treffen, um neuen Zwischenfällen vorzu beugen. *Der russische Botschafter teilte der Pforte mit, daß das russische Geschwader, das Mitte Juli zum Besuch der bulgari schen Häfen eintrifft, auch die am Schwarzen Meere gelegenen türkischen Häfen anlaufen werde. Afrika. * lieber die empfindliche Schlappe der Engländer beiWatercloof werden noch folgende Einzelheiten gemeldet: Eine eng- „Jch sah ihn heute zum ersten Male!" „Wie sieht er aus?" „Eine Figur wie Sie etwa — unfreundlich, mürrisch, struppigen, rötlichen Vollbart, dunkel blaue Brille mit großen runden Gläsern — er soll Naturarzt sein, so sagt Herr von Bertram." „Doktor Walz?" fragte der Professor er regt. „Der Kerl heißt nicht Walz, sondern Roth, er ist kein Arzt, wohl aber ein Kur pfuscher, ein Schwindler ersten Ranges, der schon unzählige Male mit dem Strafrichter in Konflikt geraten, ost zu Geld- und Freiheits strafen verurteilt worden ist! Und dieser Schurke treibt jetzt hier abermals sein Unwesen? Wer dem in die Hände fällt, der ist dem sicheren Tode geweiht!" Wendlin schnellte entsetzt von seinem Sitze empor. „Um Gotteswillen, Herr Professor, säumen Sie nicht, eilen Sie, ich bitte dringend! Die kranke Dame ist eine mir und meiner Familie liebe Freundin." Der Professor drückte auf die elektrische Klingel. „Friedrich, schnell spannen Sie ein!" „Wenn Sie gestatten, begleite ich Sie, Herr Professor!" „Gewiß, es ist mir lieb, Herr Wendlin!" Wenige Minuten später rollte der Wagen des Professors in scharfem Trabe durch die Straßen, der Bertramschen Wohnung zu. Als Wendlin mit dem Professor eintraf, konnte Bertram nur mit großer Mühe seine innere Erregung verbergen. Ohne Zögern wandte Ische Erkundigungsabteilung, die zur Verfolgung des Kommandanten Malan ausgesandl war, schlug am Mittwoch bei Watercloof ein Lager auf. Als der Boerenkommandant Kruitzinger davon Nachricht erhalten hatte, eilte er herbei, ! wartete aber mit dem Angriff bis Tagesanbruch, gerade als die englische Truppe sich zum Auf bruch anschickte. Die Boeren überschütteten das Lager mit Geschossen. Das Gefecht dauerte über zwei Stunden. Der Verlust der Eng länder betrug 10 Tote und 11 Verwundete. Nach einer anderen Meldung waren die eng lischen Verluste noch viel bedeutender. *Nach einem Bericht der ,Daily Mail' aus Kapstadt hat der Einfall der Boeren in das Kapland beängstigende Ausdeh nung angenommen. Rekruten strömten dem Boersnkorps von allen Seiten zu. Dasselbe sei bereits 10 000 Mann stark. Die Boeren nahmen dem Colesberger Remontelager 600 Pferde fort. Australien. *Der französische Generalkonsul in Sydney erklärte in einer Unterredung, Frankreich, das die Neuen Hebriden in Besitz ge nommen und kolonisiert habe, werde die Inseln wahrscheinlich behalten, sich aber sicherlich der Besitznahme derselben durch irgend eine andere Macht widersetzen. Die Telegraphie ohne Draht in Afrika. Die französische Regierung beschäftigt sich gegenwärtig mit Plänen, die auf eine umfang reiche Verwendung der drahtlosen Telegraphie in den Kolonien und der Einflußsphäre Frank reichs in Afrika abzielen. Der Kolonialminister hat den Leiter des Post- und Telegravhen- wesens Magne mit einer besonderen Mission betraut, die ihn zunächst nach Senegambien und dann nach dem französischen Congogebiet führen wird. Er soll dort die technischen und klimatischen Bedingungen untersuchen, die für eine Einführung der drahtlosen Telegraphie zwischen Rufisque und Goröe in Sene gambien einerseits und zwischen Libreville und Denis am Gabun anderseits in Betracht kommen würden. Es handelt sich darum, fest zustellen, ob die Stärke der magnetischen und atmosphärischen Erscheinungen sowie die Eigen schaften der Erdoberfläsche ein Hindernis für die Uebertragung von Signalen durch die elektrischen Wellen darbieten oder nicht. Falls die Versuche die Ausführbarkeit ergeben, soll ein Netz von Stationen sür drahtlose Tele graphie in den dortigen französischen Kolonien eingerichtet werden. In weiterem Felde liegt die Ausführung von Plänen, die sich mit der Benutzung der drahtlosen Telegraphie im Gebiet der Saha- rischen Wüste beschäftigen. Die Durchquerung der Wüste durch einen Telegrapben wird als ein mehr und mehr dringliches Bedürfnis er achtet, aber der Verlegung eines gewöhnlichen Telegraphen stehen große Hindernisse entgegen. Nicht nur die oberirdische Leitung würde dort außerordentlich schwierig anzulegen und zu er halten sein, sondern auch die Unterhaltung fester Telegraphenstationen wäre kostspielig und viel leicht unmöglich. Die drahtlose Telegraphie bietet weit günstigere Aussichten, weil sie die Leitung überflüssig macht und außerdem ge stattet, die Stationen nach Bedarf zu verlegen. Es wird nun beabsichtigt, zwei mit Marconi- Apparaten ausgerüstete Abteilungen nach dem Sudan zu schicken, die von der Oase Tuat bezw. von Timbuktu ausgehen und aufeinander unter Benutzung der gewöhnlichen Karawanen straße losmarschieren sollen. Auf dieser Strecke würde eine Begegnung einerseits mit feindlichen Nomaden, anderseits mit Bergzügen vermieden werden. Diese Straße geht ganz durch ein Dünengebiet, das von einigen wasserhaltigen Plätzen unterbrochen wird, die wenigstens zur vorübergehenden Anlage von Stationen geeignet sein würden. Die beiden Expeditionen hätten langsam vorzurücken, in bestimmten Abständen Stationen zu errichten und durch diese die Ver bindung mit ihrem Ausgangspunkt aufrecht zu erhalten, bis sie aufeinandertreffen. Rößler seine ganze Aufmerksamkeit der Kranken zu, befühlte deren Puls, horchte nach dem Atem und unterwarf sie einer langen und ein gehenden Untersuchung, während deren er wieder holt bedenklich den Kopf schüttelte. „Haben Sie vor Ihrer Verheiratung an Herzbeschwerden, Nervenzuckungen und erlahmen dem Gefühl in den Gliedern gelitten?" fragte er Amalie. „Niemals!" hauchte sie. „Aber an äußerst heftigen Gemutserregungen!" warf Bertram ein. Der Professor achtete nicht auf seine Worte. „Ein höchst sonderbarer Fall," murmelte er. „Wo ist der Wein, den der sogenannte Herr Doktor Walz verordnete?" Bertram reichte ihm das Glas, der Pro fessor kostete, goß den Rest zum Fenster hinaus und sagte: „Bringen Sie mir eine volle Flasche davon." Diese kam, Rößler füllte das Glas, schlürfte ein wenig, hielt es Amalie hin und fragte: „Ist das der Wein, von dem man Ihnen gegeben ?" Sie wandte sich mit Abscheu um. „Er ekelt mich an, ich kann ihn nicht mehr trinken." „Bitte, versuchen Sie, ein Schlückchen nur! Ich muß wissen, ob es derselbe Wein ist." Die Kranke nahm erst einen kleinen, dann einen größeren Schluck. „Es ist ein ganz anderer Wein, als ich ihn bisher bekam: dieser schmeckt gut." Es wird auf eine Unterstützung der Unter nehmung seitens der dort wohnenden Berber stämme gerechnet, die sich bisher den Europäern gegenüber friedlich gezeigt haben. Diese Stämme hätten wegen ihrer ständigen Handels beziehungen zu den Nomaden von Süd- Marokko und zu denen der Oasen Tuat und Tidikelt ein eigenes Interesse an der Errichtung einer telegraphischen Verbindung. Zur Be gleitung der Expeditionen könnten die Saha- rischen Truppen benutzt werden, die sich in der Mission Foureau-Lamy und in der kürzlich erfolgten Besetzung der Oasen bewährt haben. Ron Uah nnd Fern. Der Krückstock Friedrichs des Große», den der große König am Tage der Schlacht bei Hohenfriedberg in Gebrauch hatte, soll für das Hohenzollern - Museum angekauft werden. Der historische Stock befindet sich in dem Nach lasse des dieser Tage in Schweidnitz verstorbenen Rentiers Willner und wird durch eine beglau bigte Urkunde als Original-Krückstock des Alten Fritz bezeichnet. Aus Anlast der Fünfhundertjahrfeier für Gutenberg wurde am Sonntag in Magdeburg das' von der vereinigten Magde burger Buchdruckerschaft gestiftete Gwenberg- Denkmal feierlich enthüllt. An der Festlichkeit nahmen außer den Spitzen der Behörden auch von Halle a. S., Halberstadt, Braunschweig, Berlin, Hamburg, Lübeck und anderen Städten entsandte Buchdruckerdeputationen teil. Die Leipziger Bank, seit 63 Jahren be stehend, hat nach einer Erklärung ihres Auf- fichtsrats vom 25. Juni d. ihre Zahlungen ein stellen müssen. Die Aufregung darüber ist er klärlich in den Kreisen besonders der kleinen Kapitalisten ungeheuer. Denkmalspflege. Die Vereinigung für die Erhaltung deutscher Burgen hielt am Sonntag in Braubach a. Nh. unter dem Vorsitz des Architekten Bodo Ebhardt auf der Marksburg eine Festsitzung ab. Nach der Sitzung besich tigten die Teilnehmer die Burg. An der Be sichtigung nahmen die namhaftesten Fachmänner der Denkmalspflege aus ganz Deutschland teil. Fritz Friedmann als Millionenbräuti gam. Kürzlich wurde die etwas eigenartig an- mutende Meldung verbreitet, daß es dem be kannten früheren Rechtsanwalt Fritz Friedmann mann gelungen sei, eine „Viermillionenbraut heimzuführen. Nun erhält ein Berliner Blatt aus Paris, angeblich von dem Bruder der Braut, einem Herrn A. Morel, folgendes Schreiben: „Bezugnehmend auf die Mitteilung Dr. Friedmanns Heirat betreffend, erlaube ich mir Ihnen mitzuteilen, daß ich der Bruder der Millionärin bin, also damit der Schwager des Herrn Dr. Fritz Friedmann. Nur auf einen kleinen Irrtum muß ich Sie aufmerksam machen, nämlich darauf, daß das Vermögen meiner Schwester nicht vier Mill. Frank, sondern wer Mill. Dollar beträgt. Somit wird es recht be trächtliche Zeit in den Händen des Herrn Doktor bleiben, ehe er es verspielt hat." — EM biederer Schwager! Ein Nachspiel zum Aerzte - Ausstand in Leipzig hat den Ehrenaerichtshof für die Aerzte der Kreishauptmannschaft Leipzig be schäftigt. Das Ehrengericht hat die während des Streiks zugezogenen Kassenärzte, welchen vom Ehrenrat des Bezirksvereins Leipzig-Stadl mit einer Disziplinarstrafe belegt waren, von der Anschuldigung, die Standesehre verletzt zu haben, freigesprochen. Feuer im Gerichtsgebäude. Montag abend brach in Erfurt durch Entzündung einer Draperie während der Verhandlung Feuer aus im Schwurgerichtssaal, der vollständig aus brannte. 104 Jahre alt geworden ist der Ort^ arme Kasimir Majowski, welcher am Donners' tag im Gemeindekrankenhause zu Rosdzin (Krem Beuthen) an Altersschwäche gestorben ist. Der Greis war am 13. März 1797 geboren UM erfreute sich der besonderen Gunst des alten Kaisers Wilhelm, der den alten Mann des öftern bei passender Gelegenheit durch Spendung eines Geldgeschenkes erfreute. Der Professor schrieb ein Rezept und über gab es Bertram. . „Lassen Sie es sofort zur Apotheke bringe« und geben der Kranken täglich dreimal zehn fünfzehn Tropfen, wie das Rezept vorschiE Sodann warne ich Sie auf das nachdrücklich«' vor dem „Doktor Walz", diesem gewissenlos Schwindler; ich werde morgen wiederkommen > Bertram zuckte bei diesen Worten zusamnlc«' „Er ist — Naturarzt l" stammelte er. ,, „Ich kenne ihn — ein sauberer Bogel Hüten Sie sich vor ihm!" Auf der Rückfahrt war der Professor uv schweigsam, er hielt ein Taschenbuch in o Hand und prüfte die Notizen, die er sich macht. Nachdem Wendlin in der Stadt N von Rößler getrennt, begab dieser sich Polizei und ersuchte die Behörde nach d „Doktor Walz" zu fahnden, von dem er uve zeugt war, daß er, vielleicht im Einverstänw. mit Bertram, Mittel angewandt hätte, die nicht ferner Zeit den Tod der Frau M o haben mußten, sofern dem nicht energisch gegen gewirkt werde. Der Professer vermo Z sich des Verdachts nicht mehr zu erwehren, man hier einer dunkeln Sache aus die gekommen, doch er wollte nicht voreilig Hane und vor allem den Kurpfuscher Noth unschüb gemacht wissen. , .. Berrram hatte seit der Anwesenheit - Professors Rößler alle seine Ruhe verlöre, er knurrte und brummte, ohne rede Nu»! . auf seine leidende Gattin, unaufhörlich, nam„ Wendlin und Rößler freche Eindringlinge, „ sich erlaubt hätten, in seine Rechte einzugrell'