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Allgemeiner Anzeiger : 01.06.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190106015
- PURL
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19010601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1901
-
Monat
1901-06
- Tag 1901-06-01
-
Monat
1901-06
-
Jahr
1901
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 01.06.1901
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^.2j nunmehr auch von der obersten Instanz in Militärgerichtssachen entschieden worden. Das Reichsmilitärgericht in Berlin hat das Urteil des Metzer Oberkriegsgerichts bestätigt, welches auf sechs Jahre Zuchthaus undAusstoßung aus dem Heere er kannt hatte. Senatspräsident Dr. Herz, der das Urteil verkündete, führte aus, eine Gesetzes verletzung, die zu prüfen lediglich die Aufgabe des Reichsgerichts bilde, liege nicht vor. Die Beweismittel seien in Metz genügend gewürdigt, einen Notstand habe der Senat nicht an nehmen können. Woche neigte sich ihrem Ende zu und noch immer harrte sie mit verzehrender Sehnsucht auf ein Lebenszeichen von dem Manne, dem sie mit der Vollglut ihrer Liebe ergeben war, an dessen Seite sie Ruhe und Frieden finden, glücklich werden sollte. Jetzt überkam sie ein Gefühl großer Unruhe, sie war nahe daran, dem Ge liebten, der doch einige Minuten Zeit gefunden haben mußte, ihrer durch ein paar Worte zu gedenken, zu zürnen. Sie zieh ihn im stillen der Nachlässigkeit, vermochte nm mühsam die sich ihr aufdrängenden Zweifel an seiner Auf richtigkeit zu unterdrücken und nahm sich vor, an ihn zu schreiben, um sich Gewißheit über sein befremdendes, ihr unerklärliches Verhalten zu verschaffen. Doch sie änderte ihren Ent schluß, es war ja ein Sonntag, gewiß würde er heute das Versäumte nachholen und durch einen ausführlichen Brief sie erfreuen, ihr den untrüglichen Beweis liefern, daß ihre bangen Befürchtungen grundlos, er ihr in unwandel barer Liebe zugethan sei. Mit dieser Annahme sich tröstend, folgte sie der Einladung der Familie zu einem Konzert, doch sie fand dort nicht das rechte Vergnügen, die beklommene, düstere Stimmung wollte nicht von ihr weichen. Der Montag kam, in gespannter Erwartung sah Amalie der Zeit entgegen, um welche der Briefträger zu kommen pflegte. Es war gegen Abend, noch immer war ihr heißes Verlangen nicht gestillt, sie setzte sich nieder, schrieb an den Geliebten und brachte den Bries zur Post — jetzt mußte ihr Aufklärung über die rätselhafte Sachlage werden. Auf den folgenden Samstag hatte sie ihre Abreise festgesetzt und so begann aber wohl in den allernächsten Tagen bestätigen, das de Wet in Wirklichkeit die wichtigere und schwierigere Arbeit als Generalissimus der Boeren 1 in der Kapkolonie übernommen hat, da dies immer noch dem alten Plane der Burghers ent sprechen würde, die englischen Streitkräfte durch eine Bewegung nach Süden noch weiter zu verzetteln und Louis Botha im Norden mög lichst viel Luft zu machen. Verschiedene Mel dungen von Kapstadt, die der militärische! Zensor ungehindert passieren ließ, besagen, daß i „außergewöhnlich viel Rebellen den in der Kap- z kolonie befindlichen Boerenkommandos zulause«! und jedes einzelne bereits um mehrere Hundefl 1 Mann verstärkt haben. Ueberdies kommen noch fortwährend kleinere Kommandos vom Norde« über den Oranjefluß und vervollständigen die große Konzentration der Boeren in den Zuur- > bergen, wo bereits über 2500 Mann mit vcr-1 schiedenen Geschützen in lose zusammenhängende« > Formationen vereinigt sind. Selbst die offi' I zielten britischen Meldungen sprechen davon,! daß die Lage in den Zuurbergen sich immer bedrohlicher gestaltet, insofern, als die englische«' Abteilungen, die meist viel zu schwach sind, mit besonderem Nachdruck gegen die Boeren vor;«' gehen, die Bewegungen der Kommandos durchaus nicht unterbrechen oder gar eM verhindern können und sich vielfach sogar selbst vollständig ans die Verteidigung beschränke« muffen. Außerdem heißt es, daß ga«! bestimmt in den nächsten Tagen von den Zuur- bergen aus größere und gewagtere Vorstöße der Boeren zu erwarten sein werden, gegen die ma« sich auf englischer Seite natürlich in denkbar größter Eile vorzubereiten sucht. Wie groß thatsächlich letzthin der Zulauf von Kapholländel« in allen von den Boeren besetzten Bezirken ge wesen ist, geht am besten aus der Meldung eines Londoner Regierungsblattes hervor, wo nach die Boerenführer Scheepers und Kritzings« verschiedene Kommandos unter sich haben, die zu vier Fünfteln aus „Rebellen" bestehen. Ei« Kommando in der Stärke von über 200 Ma«« unter Kommandant Lategan besteht sogar voll ständig aus Kapholländern, die vorzüglich be ritten sind und vermöge ihrer genauen Kenntnis der umliegenden Bezirke an den Zuurbergen den Operationen der Boeren unschätzbare Diensts leisten. Einen geradezu komischen Eindruck mE es, wenn die Meldungen Reuters und der briti schen Kriegskorrespondenten fortwährend davo« sprechen, daß „die Boeren-Banden unaufhörlich im Lande umhergejagt werden und daß infolge dessen die verschiedenen Kommandos vollständig desorganisiert sind". Derartige Erfindung«« können natürlich die Thatsache nicht aus des Welt schaffen, daß die Boeren in Wirklich^ die betreffenden Bezirke ganz regelrecht besc hälten, und daß die britischen Truppen gaE und gar nicht im stände find, mit irgend wel chem nachhaltigen Erfolg diese Besetzung s" unterbrechen oder die Boeren zur Aufgabe des selben zu zwingen. Ebensowenig entspreche« die immer wiederkehrenden Berichte der Wah«' beit, daß die Pferde der Burghers abgetrieb«« find, daß in sämtlichen Kommandos der groß'« Mangel an Nahrungsmitteln und Pferdefuß besteht und daß die eingedrungenen Boers« überhaupt nur noch in verzweifelter Weise ihre Existenz ringen oder gar, wie dutzende Male gemeldet, kurz vor der Uebe? gabe stehen. Frankreich. *Auf den Ministerpräsidenten Waldeck- Rousseau ist am Pfingstsonntag in Havre ein allerdings unblutiges Attentat verübt worden. Bei seiner Ankunft warf ein 20jähriger Bäckergeselle, namens Ernest Parfait, mit einer Apfelfine nach ihm, ohne ihn zu treffen. Parfait wurde sofort verhaftet. Balkanftaaten. * Ein ungarisches Blatt bringt neuerdings die Meldung, daß die Königin Draga von Serbien einen Selbstmord habe begehen wollen und daß es König Alexander nur mit Mühe gelungen sei, ihr denRevolver zu entreißen. Die Kammerzofe, die den Revolver beschafft hatte, soll sich vergiftet haben. — Von Belgrad aus wird diese Meldung dementiert. Der neue Ginfall der Äoeren in die Kapkolonie. Man schreibt den ,Leipz. N. Nachr.' ans London: Die letzten von Südafrika vor liegenden Nachrichten bestätigen in vollem Um fange, daß die Boeren wieder einmal das Schwergewicht der Operationen nach englischem Gebiet, nach der Kapkolonie, verlegen, wo General de Wet in Person den Oberbefehl übernommen hat. Diese letztere Nachricht wird von englischer Seite wieder in Frage gestellt, indem behauptet wird, daß de Wet mit 4000 Mann und mehreren Geschützen bei Bothas Paß Stellung genommen habe, obwohl in keinem Telegramm genau gesagt wird, wo dieser „Bothas Paß" gelegen ist. Es gibt mehrere Pässe dieses Namens im Transvaal und im Freistaat und der am besten bekannte ist jeden falls Bothas Paß in den Drakensbergen, wenige Meilen nordwestlich von Newcastle. Wenn de Wet sich thatsächlich in oder bei den Drakensbergen befinden sollte, so würde sich natürlich ein Einfall in Natal in Ausficht stellen, den zu verhindern die Engländer kaum im stände sein würden, da sie in der Nordspitze der Natal-Kolonie nur einige sehr schwache Garnisonen stationiert haben. Es könnte sich Geiz und Liebe. 8) Kriminalroman von W. Spangenberg. (Fortsetzung.) „Reise glücklich, aufWiedersehen I" rief Amalie ihrem Verlobten nach, fort und fort, bis das Dampfroß ihn ihren Blicken entführt hatte, mit dem weißen Taschentuch winkend. Die Familie, in deren trautem Kreise Amalie weilte, hatte, nicht wissend, daß sie im stillen vorlobt sei, bald nach ihrer Ankunst den Wunsch geäußert, sie möge ganz bei ihr bleiben, Stutt gart als ihre zweite Heimat wählen, nun nach dem Besuch Lamberts gab sie ihre diesbezüg lichen Bemühungen auf. Es war ja natürlich, daß sie sich dorthin gezogen fühlte, wo ihre Eltern und Geschwister ruhten, wo so manches sichtbare Zeichen sie an eine glücklich verlebte Kindheit erinnerte und nun ein Mann ihrer sehnsüchtig harrte, dem sie sich sorglos anver trauen durste, der ihr ein treuer Gefährte in Freud und Leid sein würde. Eine Woche war seit der Rückkehr Lamberts vergangen, täglich hatte Amalie auf einen Brief gewartet, der ihr die glückliche Ankunft des Geliebten in der Vaterstadt melden sollte, allein sie sah sich enttäuscht; der Grund seines Schweigens konnte, so dachte sie, nur in drin genden Geschälten zu suchen sein, die sich wäh rend seiner Reise angehäuft hatten und nun vor allem anderen erledigt werden mußten. Wußte sie doch, mit welch peinlicher Gewissenhaftigkeit Fritz sich der Erfüllung seiner Berufspflichten widmere! Wieder verflossen einige Tage, die zweite Afrika. * Von einem Boerensiege in der Nähe vonPretoria, der schon vor einigen Wochen erfochten worden ist, freilich ohne daß die offizielle englische Berichterstattung dazu das Wort ergriffen hätte, berichtet das belgische Blatt ,Petit bleu'. Danach ist im Haag eine amtliche Depesche eingegangen, welche einen b e - deutenden Sieg meldet, den die Boeren am 2. d. bei Kalkheuvel errungen haben. Die Boeren standen unter dem Oberbefehl von Beyers, einem Unterbefehlshaber Delareys, und unter dem Befehl Breitenbachs. Die Eng länder verloren 49 Todte, 159 Ver wundete, 600 Gefangene und 6 Geschütze. * Auch anderorts entfalten dieBoeren eine ungemeine Rührigkeit. Neuerdings verweigerten viele Zugführer der Transvaalbahn den Dienst infolge der herrschenden Unsicher heit. In der letzten Woche brachten die Boeren allein auf der Strecke Bloemfon tein-Pretoria drei Eisenbahnzüge zum Entgleisen, wobei die Zugführer schwer verwundet wurden. Aus Middelburg wird dazu gemeldet: Die Boeren haben in der Nähe der Station Goodwan einen Lastzug zum Ent gleisen gebracht. Der Lokomotivführer wurde getötet, der Heizer verwundet. Die Boeren wurden aber verjagt, bevor fie sich noch in den Besitz der Vorräte setzen konnten. * Oberst Wilson versuchte mit einem Teile von Kitcheners Jägern das Kommando Beyers zwischen Nylstrosm und dem Sand river zu umzingeln. Der Versuch mißlang aber, da die in den Rücken des Feindes gesandten Truppen zu spät ankamen. Es entspann sich nur noch ein Gefecht mit der Nachhut. 18 Boeren wurden gefangen genom men, 40 Wagen, Munitionsvorräte und Vieh erbeutet. Der Feind bestand zum größten Teil aus Unberittenen. Auf britischer Seite wurde einer getötet und sechs Mann verwundet. sie während der nächsten Tage hierzu die nötigen Vorbereitungen zu treffen, die Koffer zu packen, eine Beschäftigung, bei der fie einige Zer streuung fand. Aber ach! Amalie hatte sich in einem groben Irrtum befunden, wenn sie geglaubt, Fritz würde ihr nun sofort schreiben. Die Antwort blieb ans, und nun war fie berechtigt anzunehmen, daß er ihr untreu geworden, ein frivoles Spiel mit ihr getrieben, er sein Herz einer andern geschenkt hatte, fie war untröst lich. Den dringenden Bitten der Familie, bei der fie wohnte, nachgebend, verschob Amalie ihre Heimreise auf unbestimmte Zeit, ja fie erwog nunmehr ernstlich die Frage, ob es nicht besser für fie sei, sich dauernd in Stuttgart niederzu lassen. Zuvor jedoch wollte fie erforschen, wer diejenige sei, die ihr den Geliebten entfremdet, abtrünnig gemacht; fie wandte sich daher an Lotz, den früheren Buchhalter ihres Vaters. Einige Tage später promenierte Amalie mit einer der Töchter des Hauses im Garten. Miß mutig, niedergeschlagen wie fie war, achtete fie kaum auf das, was die Freundin zu ihr sprach, wie diese sich bemühte, fie aufzuheitern. „Ein Mann, der so rücksichtslos handelt, ist deiner nicht würdig, liebe Amalie. Bleibe bei uns, lerne vergessen, du kannst auch hier glück lich werden." „Nie mehr, Johanna! Es ist zu viel des Bösen, das mir widerfahren ist. Die Hand lungsweise Lamberts hat mir den Glauben an die Aufrichtigkeit der Menschen geraubt. Für so undankbar hätte ich ihn, dem mein guter Vater so viel Gutes gethan, der mir des Deutschland. * Kaiser Wilhelm empfing am Mitt woch den ehemaligen Finanzminister Dr. von Miquel in Abschiedsaudienz. * Eine kaiserliche Anordnung über das Verhalten der Ortsbehörden bei vorüber gehenden Besuchen des deutschen Kron prinzen wurde den Landräten und Bürger meistern der Städte der Rheinprovinz über mittelt, wonach dem Kronprinzen bei Ausflügen keinerlei Ovationen gebracht werden sollen, „damit derselbe seine Jugend ungestört genießen könne." Eine Verfügung, über die man sich aufrichtig freuen kann. *Nach den,Grenzboten' verlautet, daß der Bundesrat geneigt sei, in der Diäten- frage diesmal nach zu geben und dem vom Reichstag angenommenen Gesetzentwurf über die Anwesenheitsgelder beizutreten. *Die Verleihung des Schwarzen Adler-Ordens an den „königlich groß britannischen Feldmarschall Earl Roberts" ist am 25. d. im »Reichs-Anzeiger' amtlich be kannt gegeben, fast 5 Monate nach der Ver leihung. Gleichzeitig werden noch 28 andere Ordensverleihungen an großbritannische Staats angehörige veröffentlicht. *Das amtliche Resultat der Reichs tagsersatzwahl in Greifswald- Grimmen liegt nunmehr vor. Danach wur den insgesamt 15 399 Stimmen abgegeben. Davon entfielen auf den Landrat v. Behr (kons.) 7419 Stimmen, auf den Bergrat a. D. Gothein (frs. Vgg.) 6142 Stimmen, auf den Tischlermeister Knappe (Soz.) 1828 Stimmen, 10 Stimmen zersplitterten. ES ist somit Stich wahl erforderlich zwischen v. Behr und Gothein. *Der Mörchinger Fall Rüger ist politische Rundschau. Die chinesischen Wirren. *KaiserWilhelmhatdie Rückkehr der zweiten Division des P an z erg e s ch Wa de r s, bestehend aus „Kurfürst Friedrich Wil helm", „Brandenburg", Weißenburg", „Wörth" und „Hela", aus China angeordnet und seiner befohlen, dieAuflösung des deutschen Armee-Oberkommandos in Ostasien, sowie die Verminderung des ostafiatischen Expeditionskorps vorzubereiten. Mit hoher Befriedigung wird allerwärts die erste offizielle Ankündigung von der bevorstehenden Beendigung der chin e s i s ch e n W irr en, die ein volles Jahr lang die Welt beschäftigt haben, begrüßt werden. * Aus Peking wird darüber gemeldet: 2500 deutsche Marinesoldaten haben Be fehl, in Abteilungen nach Kiautschou abzugehen, 1400 gingen Dienstag ab, 800 marschieren über Land. Die d eut s ch e K av all er ie sch w a- dronzuKalgan kehrte am Sonntag nach Peking zurück. 5000 deutsche Truppen sollen innerhalb zwei Wochen abgehen. Sie keimen nach Deutschland in zwei Transportschiffen zurück. *Graf Waldersee hat im Prinzip nachstehenden Vorschägen Li-Hung-Tschangs zu gestimmt, nämlich erstens, Peking zu räumen, wenn der Hof die Rückreise nach Peking angetreten habe, zweitens der chine sischen Militärpolizei zu gestatten, allmählich die Distrikte in der Nähe von Peking zu besetzen, drittens zu erlauben, daß 3000 Mann zuverlässiger chinesischer Truppen nach Peking kommen, um die Ordnung in der Stadt nach der Räumung durch die Ausländer aufrecht zu erhalten. Endgültige Abmachungen sind indessen noch nicht getroffen. *Die Militärbehörden der verschiedenen Nationen beschäftigen sich bereits mit den Vor- bereitungen für eine unmittelbar bevorstehende istäumung Pekings. Englische Trans portschiffe haben Befehl erhalten, sich bereit zu halten. Graf Waldersee denkt Mitte Juni äbreisen zu können. Der chinesische Kaiser hat Anweisungen erteilt, die Paläste in Peking instandzusetzen für die Ankunft des Hofes, die erfolgt, sobald die fremden Truppen abgezogen sind. worden war. Es find nicht bloß etwa zwanzig Personen auf Seite der Arbeiter verwundet, i l sondern auch sechs Polizisten durch t, Messerstiche von den Streikenden getötet wdrden. Die Zahl der Verhafteten hat mehrere Hundert betragen, die zunächst unter starker Bedeckung in die Kaserne des Moskauer Infanterie-Regiments gebracht wurde. Kvanzöstscher General Konnal, welcher vom Kaiser zur Teilnahme an der großen Frühjahrsparade in Berlin eingeladen war. * Die russische Anleihe hat in Frank reich auch diesmal eine sehr willige Auf nahme gefunden. Pariser Mitteilungen zu folge wurde fie zwölffach überzeichnet. Delcassö hat also seine Sache gut gemacht und wird in Petersburg womöglich noch beliebter sein, als bisher. *Vom 28. Juni bis 19. Juli sollen unter dem Kommando des Admirals Gervais große Manöver des vereinigten Nord- und Mittelmeergeschwaders in den al gerischen Gewässern stattfinden. Den Schluß bildet eine Flotten sch au über 41 Schlachtschiffe und eine große Anzahl von Torpedobooten auf der Reede von Biserta. Italien. * Aus Tripolis kommen für die Italiener sehr ernste Nachrichten; man befürchtet ein all gemeines Massakre der italienischen Bevölkerung durch die Türken. Flug blätter in arabischer Sprache fordern hierzu auf und leisten das Unglaublichste in Beschimpfung des italienischen Königshauses. Schweden-Norwegen. * Die beiden norwegischen Parla mente haben das kommunaleFrauen- stimmrecht nunmehr endgültig angenommen. Das Stimmrecht erhalten nur solche Frauen, die für eine jährliche Mindesteinnahme von 300 Kronen auf dem Lande oder von 400 Kronen in den Städten Steuern bezahlen oder die in Vermögensgemeinschaft mit Männern leben, die von solchen Einnahmen Steuern zahlen. Ruhland. *Die jüngsten Arbeiterunruhen in Petersburg haben viel ernstere Folgen gehabt, als ursvrünglich bekannt ge- Uon Uak und Fern. Pfingstgeschenk des Kaisers. Von ei«A Anzahl litauischer Mädchen, die sich 22. September v. gelegentlich der Enthüll««^ des Königin Luise-Denkmals in Tilfit an «A zu Ehren des anwesenden Kaisers veranstaltet« historischen Festzuge beteiligten, war «e" Monarchen zu seinem letzten Geburtstage el«. Kollektion schöner Handarbeiten zum Gesw«,. übersandt worden. Jetzt hat der Kaiser se"^ Dank bethätigt, indem er der Führerin « litauischen Mädchen, Anna Jodtka in UE memel, eine den Namenszug des Kaisers . Brillanten tragende goldene Brosche und/s. emer. Pfarrer Jurkschat in Tilsit sein Bild«,, mit eigenhändiger Widmung und Namensum« schrift zum Gegengeschenk machte. öftern erklärt und geschworen hat, ohne ^1 nicht leben zu können, nicht gehalten." „Zweifelst du auch an meiner — unst^ Aufrichtigkeit, Amalie?" „Verzeihe, ich habe mich wohl zu allge«^ ausgesprochen, liebste Johanna! Davon natürlich keine Rede sein. Ihr seid so lieb gut gegen mich, daß ich mich in eurem Ha«',4 in jene Zeit zurückversetzt fühle, da meine vergeßlichen Eltern und Geschwister mich "" umgaben." „Es freut mich herzlich, das zu hören, du versprichst mir nun auch, uns nicht wc* verlassen zu wollen, denn — „Fräulein Amalie Hartwig!" rief es " I der Gartenthkr her. Die beiden Mädchen wandten sich rasch " ! und erblickten den Briefträger. Mit zitternden Händen öffnete Amalie «§ ihr übergebenen Brief und las, einige ! nur, dann durchzitterte ein furchtbarer die Luft, Kouvert und Schreiben entfielen Händen, fie taumelte ohnmächtig in die der Freundin. Herr Wendlin, Johannas Bo , welcher vom Fenster aus den Vorgang "D obachtet hatte, eilte herbei und brachte Unterstützung seiner Tochter die OhmnäEB ins Haus, wo es nach längerer Zeit gel««» fie wieder zum Bewußtsein zu bringen. z „Der Brief! Der Vries!" rief sie haM-A „Liebe Amalie, gönnen Sie sich erst «M ein wenig Ruhe!" bat Frau Wendlin. „Nein, nein! Ich will, muß weiter malles erfahren! Ein tückisches Geschicks ' auch ihn mir genommen, und ich — o
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