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Allgemeiner Anzeiger : 13.04.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190104135
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19010413
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-04
- Tag 1901-04-13
-
Monat
1901-04
-
Jahr
1901
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 13.04.1901
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Sr.U kleinen ellerkic! leirot Stund getrete Erledig in die großen befand Mttercl viesmat Und leg Lr hält Sie hab jedoch wir hä Und fei Die 5ch Zch abe Und ha Dort, n Und wi Sah ich Des 16 So weis Und mi ,siug id Und he Der CD Inzwischen waren aber auch die Sicher heitsbehörden der Residenzstadt nicht unthälig so weit mildern, daß es für den Papst annehm bar würde. Der Vatikan unterhandelt mit Mit gliedern der Rechten des Senats wegen Stellung geeigneter Zusatzanträge. * Das Vorgehen Frankreichs in der Südsee wird dort als eine Bedrohung der britischen Interessen betrachtet. Frankreich ist nämlich, nachdem es eine Marinestation >ür den Stillen Ozean errichtet und die Zahl der dort stationierten Kriegsschiffe innerhalb weniger Wochen auf fünf erhöht hat, jetzt dabei, die Landbefeftigungen zu ver stärken. Apfel» slandc feierte „E murnu keinen N ganger Halle s Bällen Zum Unfall des Flaggschiffs „Kaiser Friedrich lll" erfährt die Mel. Ztg.h daß das Schiff in einer ernsten Situation gewesen ist. Der Grundstoß erfolgte bei Adlergrund nachts halb 2 Uhr bei beschleunigter Fahrt. „Kaiser Friedrich HI." setzte über das Hemmnis sofort hinweg, jedoch drang in vier Abteilungen Wasser ein. Sofort erging der Befehl, die Schotten zu schließen. Da wurde vom Heizraum gemeldet, in den Bunkern sei Feuer ausgebrochen. Infolgedessen wurden auf „Kaiser Friedrich m." und dem in der Nähe weilenden „Kaiser Wilhelm II." sämtliche Boote klargemacht. Nach mehrstündiger angestrengter Arbeit war jede Gefahr beseitigt. Da die Maschinen des Flaggschiffs infolge des Grundstoßes nicht funktionierten, nahm Linien schiff „Kaiser Wilhelm II." das Schiff im Schlepp. Bald brach aber die Stahltrosse. In zwischen war es gelungen, die Maschinen wieder instandzusetzen, und so wurde von weiteren Belgien. *Jn Sachen der Armee-Reorgani sation faßte der MWärausschitß der Re präsentantenkammer folgende Beschlüsse: Die Dienstzeit wird iür die Kavallerie auf 30, für die Artillerie auf 26 und für die Infanterie auf 21 Monate herabgesetzt. Um den gegen wärtigen Effektivbestand aufrecht zu erhalten, soll das jährliche Kontingent auf 18000 Mann erhöht werden. Ferner verlangt die Kommission die Schaffung eines Radfahrer- und eines Geniebataillons. Für Kriegszeiten schlägt die Kommission die Bildung eines E r - g ä n z u n g s b a t a i l l o n s für jedes Regi ment vor sowie eines Ergänzungsregi ments für jede Division, wodurch der Bestand der Armee in Kriegszeiten aus 180000 Mann gebracht werden würde. Schließlich schlägt die Kommission die Zulassung von Einjährig- Frei w i l l i g e n bis zu 2000 Mann im Jahre vor, welche eine Eintritts- und eine Abgangs- Prüfung ablegen und sich auf eigene Kosten aus rüsten sollen; nur für Unbemittelte würde dies der Staat übernehmen. * Die Verhandlungen zwischen den aus ständigen Glasarbeitern in Charleroi und ihren Arbeitgebern sind vollkommen er gebnißlos verlaufen. Infolgedessen dauert der Ausstand fort, und die Arbeitgeber haben beschlossen, dieFabriken bis zum September zu schließen. *Jn der Kammer wurde mit 92 gegen 16 Stimmen der Beschluß gefaßt, daß alle Anträge und Denkschriften über Gesetzes vorlagen nicht mehr, wie bisher, bloß französisch, sondern fortan in beiden Landessprachen abzufassen sind. Die vlämischen Abgeordneten sind somit in den Stand gesetzt, ihre Entwürfe und Begründungen in ihrer Muttersprache auszustellen und vorzu tragen. Rußland. *Die russische Presse gibt ihrem Aerger und Verdruß über das vorläufige Scheitern des Mandschurei - Ab kommens mit China unverhohlen Ausdruck. Am bemerkenswertesten sind die Auslassungen der ,Rossija^, welche schreibt: „Rußland be dauere, daß die Mächte den Kernpunkt der Vertragsangelegenheiten nicht begriffen hätten. Rußland habe auch in dieser sehr wichtigen Frage nachgegeben und den Abschluß der Kon vention auf unbestimmte Zeit vertagt. Ruß land sei nun genötigt, in der Rolle des Landes zu bleiben, das die Mand s churei okku piert. Die Okkupation der Mandschurei ver hindere die Ausführung des beabsichtigten Planes, dieses Gebiet allmählich zu räumen und China zu übergeben." Man sieht daraus, daß Rußland an eine Räumung des Landes nicht im entferntesten denkt. *Der General-Adjutant Wannowsky ist durch ein Handschreiben des Zaren, worin dieser die Umwandlung der Studienordnung in freierer Weise verlangt, zum russischen Unter- richtsminister ernannt worden. Balkanstaate». * lieber die neue serbische Ver fassung wird bekannt, daß ein Zwei kammersystem eingeführt werden soll. Eine gewisse Schwierigkeit bestand darin, ein Oberhaus zu bilden, da es an einer Aristokratie im Lande fehlt. Es soll nun als Senat eine Körperschaft aus teils vom König ernannten, teils vom Volke gewählten Mitgliedern gebildet werden. Von 51 Senatoren ernennt der König 30, das Volk wählt 18. geblieben. Nach der von der Kommerzien- rätin erzwungenen Auskunft üb.er Eugen Hell muths Reiseziel war eine amtliche Requi sition hierher ergangen, infolge deren die Verhaftung des Letztgenannten angsordnet, so wie das polizeiliche Augenmerk auch auf Liddy Woodkinson im Betreffungsfalle zu richten war. Gegen den, der die Maske des Hausierers getragen hatte, lagen die schwersten Indizien vor, wogegen es bezüglich des Mädchens zur Zeit noch fraglich war, ob sie einer Mitschuld verdächtigt werden konnte. Nun folgte eine schwere Zeit für die beiden Liebenden. Wir wollen uns mit den Verhören, denen man sie unterwarf, nicht im einzelnen aushalten, da die in denselben ver handelten Thalsachen dem Leser alle bekannt geworden, sogar zum Teil wiederholt in unserer Erzählung schon erwähnt worden sind, wo es nötig erschien, sich auf dieselben zurückzubeziehen. Genug sei es, für jetzt zu erwähnen, daß man, in Erwägung, Liddy sei wider den Willen des Vormundes und insgeheim dem Verkleideten auf vorherige Verabredung gefolgt, auch ihre Verbringung nach dem Orte der Untersuchung verfügte. Sie war eine Ausländerin, zur Zeit ohne festes Domizil, und es schien daher be rechtigt, sie gleichfalls bis auf weiteres in Ver wahrung zu halten. Beide wurden natürlich in getrennten Hast- lokalen untergebracht und die Untersuchung nahm ihren weiteren, wie gewöhnlich nicht allzuraschcn Verlauf, während die Bedauernswerten ohne Trost in ihren Zellen schmachten mußmi. Eugen lebte in kummervoller Besorgnis um die Geliebte, die er fast nie und auch dann nur vor dem Richter zu sehen bekam. Auch mußte! er sich zu seiner wachsenden B.stürzung imme« mehr überzeugen, wie furchtbar drohend kiel Indizien durch teuflische Ränke, welche er im« mit Sicherheit einer bestimmten Person zuzrl schreiben zu können glaubte, sich gegen ihn ge'I staltet hatten. Namemlich auch das Zeugnis des Brigadiers von Olsoorf und der falsche! Eintrag im dortigen Fremdenbuch trugen dazUI bei, ihn noch mehr zu verdächtigen. Liddy, die Hartgeprüfte, haue cs nur ihres! starken Geiste und dem Bewußtsein, daß des! Geliebten Unschuld endlich doch klar werd?«! müsse, zu versanken, wenn sie den Stürme»'! die über sie fortwährend hereinbrachen, nicht« unterlag. Und die Kommerzienrätin? — Ihren eifriges Bemühungen gelang es, nach und nach da»! meiste, was vorgefallen war, zu erforscht! denn alle ihre Thätigkeit war dem geliebte»! Neffen, auf dem ein so entehrender VerdaD ruhte, und dem Mädchen, welches nun gleit?! ihm ihrem Herzen nahe stand, gewidmet. Die öffentliche Meinung endlich war geteilt-! Der Fall erregte in der Residenzstadt, wo da»! Hans Sternfeld und Eugen Hellmuth so bA kannt waren, ungeheure Sensation. Biele hielte« Eugen einer solchen That absolut für unfähiSD Andere aber ließen sich wieder von den NB dizien, soweit sie bekannt wurden, zu seine« Ungunsten bestechen. I Der Graf Zechini, nach dem man sofA eifrigste Nachforschung verfügt hatte, blieb vot« läufig verschollen. 8 * König Karol von Rumänien hat sich zu einem Abstrich an seiner Zivilliste bereit erklärt. In einem Brief an den Minister präsidenten erklärt er, sich ebenso wie alle andern an der schnellen Wiederher stellung des nationalen Kredits be teiligen zu wollen, und drückt den Wunsch aus, daß die gleichen Abzüge, welche bei den Ge hältern der Beamten gemacht werden, auch bei der Zivilliste erfolgen. *Jn Sofia ist am 6. d. der frühere bulga rische Ministerpräsident Stoilow nach kurzer Krankheit im Alter von 48 Jahren gestorben. Stoilow vertrat eine gemäßigte konservative Politik. Er strebte danach, Bul garien eine ähnliche neutrale Stellung, wie sie Belgien besitzt, zu verschaffen. Zu diesem Zwecke suchte er auch insbesondere die durch seinen Vorgänger Stambulow abgebrochenen Beziehungen zu Rußland wieder anzuknüpfen. Fürst Ferdinand hat seine Anerkennung seitens Rußland hauptsächlich dieser Politik Stoilows zu verdanken. *Die bulgarische Regierung hat sich zu einem energischen Schritt gegen die mace- donischen Komitees ausgerafft ' und sämtliche leitenden Persönlichkeiten verhaftet. Das Lokal des Komitees wurde versiegelt. Wie verlautet, sollen diese Maß regeln durch die Vorbereitung eines macedoni- schen Putsches veranlaßt worden sein, nach anderen Meldungen durch die gegen den Fürsten persönlich gerichteten Angriffe in der Presse. Afrika. * In den letzten Nachrichten vom süd afrikanischen Kriegsschauplatz wechseln Erfolge mit Mißerfolgen der Engländer. Zu größeren Gefechten ist es nicht gekommen und von den kleineren Zusammenstößen ver liefen anscheinend ebeusoviele zu Gunsten der Boeren wie zu Gunsten der Engländer. Aus den Meldungen geht nur soviel hervor, daß der Kleinkrieg mit unverminderter Heftigkeit fortdauert. * Daß man auch in London keineswegs auf eine balsige Beendigung des Krieges rechnet, dafür spricht die Fortsetzung der Truppensendungen. Das Kriegsamt gibt be kannt, es sollten nach dem 30. April sechs Milizbataillone einberufen werden. *Der Friedens - Unterhändler Meyer de Koch wurde am 12. Februar in Bel fast von den Boeren wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und erschossen. Australien. * Bei dem feierlichen Empfang des eng lischen Thronfolgervaares in Australien wird auch Deutschland durch Kriegsschiffe vertreien sein. Der große Kreuzer „Hansa" hat Befehl erhalten, über Hongkong und Batavia nach Melbourne in See zu gehen, um dort bei den Empfangsfestlich leiten vom 6. bis 10. Mai anwesend zu sein. Entlarvt. 16) Kriminalroman von Karl v. Leistner. Gorlscbuvg.» Ein dunkler Tteppengmig wurde sichtbar. Einer der Polizeidiener zündete rasch ein Licht an und folgte diesem Gauge; er führte unten durch eine offenstehende Thür ins Freie. Allein der Saum des Waides wär nur einige Schritte entfernt und von dem Flüchtigen nichts mehr zu sehen. Der Verfolgende kehue bald zurück mit seiner Meldung und erwartete weitere Befehle. Im Waide war ein günstiges Ergebnis der Nacheile höchst zweifelhaft, ja bei einem Vor sprung von vielleicht schon zehn Minuten sogar so gut als unmöglich, und der Polizeibeamte, welcher nun drei Personen, Eugen, Liddy und die Alte zur Stadt zu eskortieren hatte, brauchte seine Leute. Er wandte sich zu dem Erstgenannten. Liddy war aus der Ohnmacht erwacht, Eugen aber beugte sich, alles weitere außer acht lassend, mit Teilnahme über die Geliebte. „Ich bedaure." sprach der Offiziant zu ihm, „daß der Graf sich für jetzt durch einen merk würdigen und beklagenswerten Zwischenfall den amtlichen Maßnahmen entzogen hat, und zwar um so mehr, als die Flucht seine wirkliche Schuld beweist. Seine Verfolgung ist im Moment aber nicht möglich. Die Anschuldigung gegen Sie selbst mag wohl ein Akt der Rache gewesen sein, aber Ihre Bestürzung und Fassungslosigkeit läßt d esclbe nicht ganz aus der Lust gegriffen erscheinen. Ich bin genötigt, Schleppdiensten Abstand genommen. Prinz- Heinrich wich die ganze Zeil hindurch nicht von der Seite, der Mannschaft und sprach dieser i für ihre aufopfernde Thätigkeit nach dem Ein treffen in Kiel seine Anerkennung ans. Die Havarie liegt zur Hauptsache an Backvordseite. Drei, Heizräume find unter Wasser gesetzt, ebenso die Proviantlast und die Muniüons- räume. Die Munitionsräume wurden unter. Waffer gesetzt, als das Feuer in bedrohlicher i Weise um sich griff. Der Ausbruch des Feuers ' war eine Folge des Grundstoßes. Das Masut- Lager — Masut ist ein mr Kesselfeuerung verwendeter wertvoller Rückstand bei der. Destillation des Rohvetroleums — liegt im Doppelboden des Schiffes. Durch den Grundstoß war nun das Deck des Doppelbodens geplatzt; die Vorräte, flossen in die Heizräume und bildeten dort schnell ein wogendes Feuermeer. Das s Personal der Heizräume war mit größter Au"! opferuna thätig. Trotz der doppelten Gefahr,! welche sich fortwährend steigerte, wurde das Herausreißen der Feuer, das Ablassen des Dampfes und das Abstellen der Ventile exakt f erledigt, und erst nachdem dies geschehen war, t eilte das Personal an Deck. Zwei Personen, ein Obermaat und ein Obermatrose, sind nicht unwesentlich durch brennendes Masut verletzt worden. Das brennende Masut suchte seinen Weg durch die Ventilatoren und spritzte bis zum Mast hinauf. Die Geiahr für Besatzung und Schiff steigerte sich noch weiter bei dem An-üllen der Heizräume durch Wasser, wodurch das Feuer gedämpft- wurde. Der kolossale Druck des Wassers wirkte so stark auf die Seitenwände, daß diese durch Steifen gestützt werden mußten, eine Arbeit, die mit großer Mühe und Gefahr verbunden war, da das Waffer schon in verschiedene Abteilungen ein gedrungen war. Prinz Heinrich von Preußen, dem die ernste Gefahr für Schiff und Besatzung keinen Augenblick entgangen war, weilte un« unterbrocheen mitten unter der Mannschaft, überall die Leute ermunternd. Als der Stab den Prinzen auf die ernst? Gefahr hinwies, er widerte Prinz Heinrich: „Ich bin der Letzte, der das Schiff verläßt." Nach Beseitigung der Gefahr war der Morgen schon angebrochen. Auf dem Flaggschiff sind acht Kessel schwer be schädigt worden. Die Munition ist unbrauch bar und dasselbe gilt für die Mundvorräte del Besatzung. bis auf weiteres m ch auch Ihrer Person zu versichern. Sie folgen ,Zr mit der Dame, da sich dieselbe genügend erholt hat, um den Wagen besteigen zu können, als vorläufiger Arrestant." „Ich sehe ein, daß Sie nicht anders handeln können, zumal ich jetzt, nachdem die Polizei auf mich in dieser die Tpctsachen in furchbar ent stellender Weife au-merksam gemacht worden ist, n cht leugnen will, daß ich gänzlich unver- schuloct mit der zu Olsdorf vollbrachten That in losen Zusammenhang gebracht werden kann. Bald wird sich alles aufklären und mein geachteter Name wird mich von der furchtbaren Verdächtigung reinigen." „Ich wünsche es aufrichtig," entgegnete der Beamte nicht ohne Teilnahme. „Doch es ist keine Minute mehr zu verlieren." Er winkte den Untergebenen, Liddy, die noch sehtz schwach war, ging, von Eugen und dem Beamten sorgsam geführt, zum Wagen. Die Schutzleute folgten. Der Offiziant und die beiden jungen Leute nebst einem der Polizeidiener nahmen in d-r einen Chaise Platz. Die andere, deren Gras Zechini sich bei seiner Hierherkunft bedient hatte und welche ebenfalls noch vor dem Wirlshause hielt, mußte auf Befehl des Beamten die alte Lene, wenn auch sehr widerwillig, mit dem zweiten Schutzmann besteigen. Man fuhr zur Stadt. * 4- Us» Uals nnd Fern. Die Waffen der Könige. Nach de« ,Cri de Paris^ find die meisten Herrscher seht geübt in dem Gebrauch bestimmter Waffen. Kaiser Wilhelm handhabt den Säbel mit Meisterschaft. König Leopold von Belgien wat ein ausgezeichneter Florettfechter, jetzt übt er diese Kunst nur noch fetten. Sultan Abdul- Hamid ist ein Pistolenschütze von außerordent licher Geschicklichkeit. Zar Nikolaus trägt immer einen windigen Revolver bei sich, ein Kleinod, dessen er sich mit außerordentlicher Geschicklich keit bedient; er trifft mit dieser Waffe ost ins Zentrum. Meuelik schießt überraschend sicher mit dem Karabiner. Es ist ihm gelungen, auf fünfzig Schritt sechsnudvierzigmal bei fünfzig Schüssen ins Zerttrum zu treffen. Daß Präsident Krüger ein hervorragender Schütze war, ist be« t«utt. Präsident Loubet bedient sich seines Jagdgewehres nur mit mäßiger Geschicklichkeit. Die Answandererzahl über Bremen be trug im ersten Quartal des laufenden Jahres 31347 gegen 26162 Personen im gleichen Zeitk raum des Vorjahres. Die Hälfte der Gesaust' ziffer entfiel auf den Monat März. Eine seltsame Naturerscheinung wurde kürzlich in Vandsburg i. Westpr. wahrgenommen. Nach einem vorangegangenen heftigen Platzregen erhob sich Plötzlich gegen abend ein starker Wirbelwind, dann hüllte eine pechschwarze Wolke eine ganze Straßenreihe, die mit sechs Häusern bestanden war, ein, man sah Funke« und Flammen aus^ der Wolke emporsprühew und ein starker Schwefelgeruch machte fil- bemerkbar. Die Häuser find teilweise zerstört, und mehrere Scheunen wurden vernichtet. der Senat werde bas französische Klostergesstz i Außerdem gehören dem Senat der Kronprinz (?) / als Präsident, der Metropolit als sein Stell vertreter und der Bischof von Nisch an. Politische Rundschau. Tie chinesischen Wirren. *Rußland hat sich infolge der ihm von verschiedenen Mächten gemachten Schwierig keiten veranlaßt gesehen, auf die Unterzeichnung des Mandschurei-Abkommens zu verzichten und hat diesen Entschluß auch schon in einem Rundschreiben den Nächten an gezeigt. Durch diese kluge Wendung, welche einen neuen Beweis für die Schmiegsamkeit der russischen Politik erbringt, hat Rußland den aufgetauchten Besorgnissen ein Ende bereitet, nnd der politische Horizont erscheint wieder einmal geklärt. Es ist bezeichnend, daß zugleich mit dem russischen Verzichte eine Meldung aus Tokio eingetroffen ist, welche alle Gerüchte von kriegerischen Maß nahmen Japan aufs bestimmteste ab- leugnet. * Amerika will seine Truppen zu rück z i e h e n. Die in China unter dem Be fehl des Generals Chaffee stehenden ameri kanischen Streitkräfte mit Ausnahme der Kesandtschaftswache werden zu der am 30. Mai in Taku erfolgenden Einschiffung bereit gehalten. *Als Sühne für die Ermordung von 270 Missionaren, die im vorigen Jahr in den Provinzen ihren Tod fanden, ver langten die Gesandten in einer am 1. April überreichten Note die Todesstrafe für vier an der Ermordung hauvtsächlich beteiligt gewesene Beamte, sowie die Degradierung und Verbannung von 80 andern Schuldigen. Die chinesischen Bevollmächtigten erklärten, diesem Verlangen willfahren zu wollen. *Die Blätter aus Peking bestätigen die Nachricht von einer beginnenden Re bellion in der Mongolei: man befürchte, daß Tungtuhsiang und Tu au die An stifter dieser Bewegung sind. Deutschland. * Kaiser Wilhelm empfing am Diens tag die außerordentliche englische Abordnung, welche die Thronbesteigung König Eduards offiziell anzeigte. *Der Besuch Kaiser Wilhelms in Emden aus Anlaß der Einwe i h uug des dortigen Hafens ist aus Mitte Sep tember d. verschoben worden, da der Stand der Hafenarbeiten es nicht zuläßt, die Ein weihung des Halens, wie ursprünglich beab sichtigt, schon im Juni vorzunehmen. * Prinz-Regent Luitpold von Bayern begnadigte neuerdings 566 Per sonen, wovon 80 der Straftest ganz erlassen wurde. Weitere 100 Personen werden be gnadigt, wenn sie sich eine bestimmte Zeit hin durch gut führen. *Jn Sachen der Entschädigungs ansprüche an China fordert der ,Reichs- Anzck diejenigen Deutschen, die aus Anlaß der Wirren in Chins Entschädigungsforderungen gegen die chinesische Regierung erheben zu können glauben, aus, ihre Ansprüche bis zum 1. Mai dem Auswärtigen Amt anzu - melden. Nach dem genannten Tage ange- weldete Forderungen werden nur in beson deren Ausnahmesällen noch berücksichtigt werden können. * Die neue deutsche Reichsan leihe von 300 Will. Mk. ist von fran zösischem Kapital allein viermal ge zeichnet worden. Besonders sollen diese fran zösischen Zeichnungen von den geistlichen Orden ausgeheu, die ihren Besitz in französi schen Werten veräußern und den Erlös in deutscher Rente anlegen. Oesterreich-Ungar«. * Die Einberufung der österreichischen und ungarischen Delegation ist für den 20. Mai in Aussicht genommen. Frankreich. * Durch Vermittelung des Königs der Belgier finden Unterhandlungen zwischen der Regierung und dem Vatikan -in Sachen des Vereinsgesetzes statt. Im Vatikan soll auch die Hoffnung bestehen,
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