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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hanswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal «nd Umgegend. »vonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegevenen „^mirrerien unleryatlungsoraiiev- gemeinen Anzeiger neunen nuper unsrer vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren ^Aufträgen und Wiederholungen gewahren wir Rabatt nach Uebereinkunst. ^0 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Schristleilung, Druck und Verlsg von A. Zchllvig, Bretnig. Sonnabend den k. April 1901 11. Jahrgang Nr. 28. tz Apothekers Schaller, welcher Polytechniker v»S Wohnhaus der Mühle in Schmiedefeld, sein soll, durch Messerstiche schwer verletzt auch weiter nichts! 1898 seinen am 15. August I898 geborenen ^4er Aufmerksamkeit und Würdigung Sie Schaffen Sie mich zum — In Hartmannsgrün i. B. hat der gut . " —... r«, — ^n Pllrmiannsgrun i. -v. gu^ Vertriebs unserer Bibeln gebraucht werden,. tragen und stark an sich gedrückt. Der An- ständnis abgelegt und die Verteidigung hatte situierte Gutsbesitzer Franz Albin Schürer M nicht so leicht beschafft. — Es wird! geklagte erklärte, dies sei nicht notwendig ge-, nicht einmal auf Freisprechung, sondern nur' seine geisteskranke 28jährige Stieftochter Anna heilig Menschen geben, die der Bibel die wesen, er habe sich aber damals geärgert ge-auf Zubilligung mildernder Umstände ange-! Selma Tröger schon seit langer Zeit in not« egenskraft abzusprechen wagen. Sie ver« habt. Das Kind ist kurze Zeit darauf ge-! tragen. Trotzdem verneinten die Geschworenen-dürftigster Kleidung in eine finstere Boden« ketten helfen, heißt Segen spenden. So storben. Betreffs des zweiten Kindes behaup-! die Schuldfrage und der Angeklagte mußte! kammer gesperrt, in welcher sich weder ein «en wir um reichliche Festgaben. tete Kobisch, er habe ihm, da es nicht ge- kostenlos freigesprochen werden. Am nächsten, Ofen, noch ein Tisch, Stuhl oder Bank, son« , vüUÄIvaloe. ÜlöHdbN Sullas IN 64p- Geschworenen: worden. — Der gewiß seltne Fall, daß sämtliche — Am Sonnabend Nachmittag spielte ein Voraussetzung für eine strafbare Handlung ^acymmag ipieue em geben, so haben Sie das Schuldig auSzu- K^L^Schulknabe m Zw'ckau mrt zwer !pr-ch-n, au, wenn ->w- im Publikum ---- 7 m b,.U-t- l-x- M-inung-n dag-g-u spr-chm «d,r d-r AnM-gl- Ihre« MU-id« würdig ist. ^7 7: Gnad- ,u üb-u iü all-iu da» N-»? d» !»k- s°nd und --richt- da« Smchi und bedenklicher wurde, sollte es noch getauft Gnade zu üben ist allein das Recht der Unterleib; außerdem wurde ein zweiter Knabe 1898 geworbenen Kindes ausgegraben und hierbei wahrgenommen, daß der Schädel, der! Thar -en vorliegen, die sich decken mit den Bestimmungen des Strafgesetzes und so die Freundlich schaut das erste Veilchen, Das ein deutsches Mädchen fand, Schon mit seinen blauen Aeuglein Aus dem Moos am WaldeSrand, Doch sie hat es nicht gebrochen, Hat nur hold ihm zugenickt Und mit — ach wie schönen — Augen In das Veilchenaug' geblickt. Liebe deutsche Osterblumen Meldeten zu guter Stund, Daß ringsum im deutschen Reiche Neue» Hoffen wurde kund, Daß Natur doch gar so gütig, Als sie wieder neu erstand, Lust verheißend, Segen spendend Dir, du teures Heimatland! verwundet. Kirchennachrichten siehe Beilage. werden. Als der Pastor erschien, war der Kleine bereits gestorben. Nachdem der Ver dacht gegen Kobisch entstand, daß er die Kleine getötet, wurde die Leiche des im Jahre eingetreten. Es darf dabei allerdings nicht verschwiegen werden, daß diese Gemeinde nur durch einen Rekruten vertreten war. Auch am Bach das Dotterblümchen Leuchtet wie das pure Gold; Sagt, was hat in seinem Kelche Dort das Bienchen wohl gewollt? Honig, Honig wollt' es saugen, Neue, frische Lebenskraft, Wie sie allen doch um Ostern Stets der junge Lenz verschafft. Krone, und die Geschworenen sind nicht be fugt, in dieses Recht einzugreifen." — Zwischen Wildenfels uno Hartenstein y — In der Nacht zum Dienstag ist in ^angebrück der Bahnwärter Ernst Otto Schmelzer auf schreckliche Weise tötlich ver unglückt. Derselbe wurde, als er am äußer lten Ende des Bahnsteiges die Gleise über- wollte, wie man vermutet, in der ^°ßcht, einem Güterzuge auszuweichen, von wer aus Radeberg unerwartet kommenden ^'omotive erfaßt und derart getroffen und v f Seite geschleudert, daß der Tod in kurzer eintrat. 3m dritten städtischen Landtags-Wahl- nse (Großenhain, Radeberg, Stolpen) wird ,, .^lle des Herrn Huste-Bischofswerda leb' " der eine Wiederwahl bestimmt ab- i-tte, H^r Fabrikant Knobloch-Radeberg Osterblumen, Anemonen Läuten froh die Feier ein, In den Thalern, auf den Höhen Lacht der goldnen Sonne Schein. Von den Höhen, aus den Thälern Schwand dahin der letzte Schnee, Schwand mit ihm des Winter» Plage, Jeder Kummer, jede» Weh. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboteu Wonne ring». — Die alte Weide Gar, die sonst so düster, grau, Guckt mit hoch erhob'nem Haupte Froh hinauf in Aethers Blau. Sah ich recht? — kaum kann ichs glauben — Spielt nicht dort der Osterhas' Mit der Weide schmuckem Kätzchen? Ei, da» wär ein feiner Spaß. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend, ^onnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag */»11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittag» ü Uhr angenommen. .Hauswalde. Bei der hiesigen Spar te wurden im Monat März in 38 P Mk. 39 Pf. eingezahlt, dagegen er- vlgten 8 Rückzahlungen im Betrage n M6 Mk. 41 Pf. ES wurden 6 n ie "ücher ausgestellt und 1 Buch kassiert. Bekanntmachung. Nachdem die allgemeine Einschätzung zur Einkommensteuer für das laufende Jahr im hiesigen Orte beendet ist, werden in Gemäßheit der in Z 46 des Einkommensteuergesetzes VvM 2. Juli 1878 enthaltenen Bestimmungen alle Personen, welche allhier ihre BeitragS- Wcht zu erfüllen haben, denen aber der vorschriftsmäßig ausgefertigte Steuerzettel nicht hat behändigt werden können, hiermit aufgefordert, wegen Mitteilung des Einschätzungs- Ergebnisse» sich bei der hiesigen Ortssteuereinnahme zu melden. Bretnig, am 4. April 1901. Der Gemeindevorkand. Koch. Bekanntmachung. Alle im Gemeindebezirk Bretnig 'aufhältlichen Dispositions-Urlauber, Reservisten, Landwehrleute 1. Aufgebots und Ersatz-Reservisten, sowie die zur Disposition der Ersatz behörden entlassenen Mannschaften erhalten hierdurch Befehl, am 15 April 1901 vorm. S Uhr in Großröhrsdorf, Mittelgasthof, zur Kontrolversammlung einzu treffen. Die Militärpapiere sind mitzubringen. Nichterscheinen wird bestraft. Kgl BezirtStommanvo Bautze« Oertliches und Sächsisches. .als Kandidat der konservativen Partei ge- mit auf dem Gerichtstische lag, und das wurde am Sonnabend Abend der Sohn de» Schlüsselbein gebrochen waren. Der Ange- .Meine Herren Geschworenen! anstatt Rodewisch und Fracht gewesen, der hohen Kosten wegen '^r zurückgenommen Er lasse kein k Härtensdorf, die in Begleitung des Pfarrer» hes, so wäre > spazieren gegangen waren, Zeugen des Vor- Als der Angeklagte im i falles waren. Wenige Schritte vor ihnen Hauswalde. Wir empfehlen die der Sohn Otto Willy, sowie im Mai 1900 seine osiernummer beigelegten Bibelblätter freund- am 13. April 1900 geborene Tochter Lina Mr Aufmerksamkeit und Würdigung. Sie Paula vorsätzlich getötet und diese Tötung j Körperverletzung mit tätlichem Ausgange zum kunft fragen, was er auch, laut rufend, be« "weisen kurz und klar, was zur Verbreitung mit Ueberlegung ausgeführt zu haben. Der' Tode, 5 Jahren Zuchthaus und dauerndem! antwortete. Versuche, ihm zu helfen, wie« Von Gottes Wort auch im letzten Jahr wieder Angeklagte stellt in Abrede, daß er seine § EhrenrechlSverlust verurteilt. . er zuerst energisch zurück. Auf werteres Zu« Achehen ist, und wollen bttten helfen für > beiden Kinder vorsätzlich getötet habe. K. I — Ein überraschende» Urteil fällte dieser Freden erhob er sich auf die Knie und sagte Unsere Osterkollekte, nach der jedes Jahr gab nun an, er habe den damals 8 Wochen Tage das Schwurgericht in Freiberg. Ein noch röchelnd: »Schaffen Sie mich zum sehnlich ausgeblickt wird. Denn 90000 Mk., alten Knaben, als dieser im Korbe geschrieen, verheirateter Mann war wegen eines Sittlich- Arzt", dann sank er leblos nieder, w zur Ermöglichung des auffallend billigen! herausgenommen, auf dem linken Arm ge- keitSverbrechens angeklagt. Er hatte ein Ge- - "" " ' Bretnig. Am Mittwoch Nachmittag ist nannt. , _ . ... M Wohnhaus der Mühle in Schmiedefeld, Dresden. (Schwurgericht.) Wiederum klagte soll auf seine Ehefrau oft geschimpft sein soll, durch Messerstiche schwer verletzt Welche früher Herrn Julius Brückner ge- steht ein Mordprozeß zur Verhandlung und und sie in niederträchtiger Weise behandelt, aufgefunden. Hierüber wird weiter berichtet, hörte, «in Raub der Flammen geworden, zwar war der Landwirt Adolf Otto Kobisch, auch lieblos gegen seine Kinder gewesen sein, daß eine größere Anzahl Konfirmanden au» Auch dem Pachter des in einem anderen j wegen Mordes angeklagt. Der in Okrilla Auch soll er geäußert haben: „Er lasse kein > Härtensdorf, die in Begleitung des Pfarrer« .Gebäude befindlichen, jedoch unversehrt ge-, geborene Angeklagte heiratete 1896 seine'Kind aufkommen, sterbe ein solches, so wäre > spazieren gegangen waren, Zeugen des Vor- ebenen Websaales, Herrn Rheinbach, hat, jetzige Ehefrau, welche auf sein Grundstück ik»-« A Brand bedeutenden Schaden zugefügt. § in Oberlommatzsch 12,000 Mark eintragen ^ie man hört, soll fast das ganze Waren- ließ. Kobisch ist beschuldigt, zu Oberlommatzsch Mr desselben den Flammen zum Opfer ge- seine beiden Kinder, und zwar im Oktober Men sein. Hauswalde. Wir empfehlen die der schlafen habe, einige „Klitsche" in das Ge- Tage richtete der Vorsitzende, Landgerichts-! dein nur ein Bett aus bloßem Stroh ohne . sicht und auf das Gesäß gegeben, die Kleine direktor Oberjustizrat von Wolf, vor Beginn j Betttuch und mit ein» ^-anz dünnen Bettdecke dann in einen Korb gelegt und diesen auf der Verhandlung folgende Belehrung an die > befindet. Die Tröger i früher in der Jrren- zw ei Stühle gestellt. Kobisch will nunmehr " " ' -- -- -- auf die Stühle getreten sein, um die an der Laufe der Voruntersuchung vernommen wurde, warf sich der junge Mann auf die Chaussee sagte er: »Ich habe bis jetzt gelogen, ich und stieß sich, wild aufschreiend, mit Blitze»- will jetzt die Wahrheit bekennen. Mit Willen schnelle ein Messer bis an das Heft in da« habe ich das Kind nicht getötet." Dem Herz. Herr Pastor Sch., der das bluttriefende Wahrspruche der Geschworenen gemäß wurde Messer sofort an sich nahm, konnte den un- Kobisch wegen Mordes und vorsätzlicher glücklichen Mann noch nach Namen und Her« . _ Ich nehme Veranlassung, meinen Begrüßungs« Wand hängende Uhr zu stellen. Hierbei sei' Worten bei Beginn der Sitzungsperiode einiges er ausgerutscht und der Korb mit der kleinen! hinzuzufügen. Sie sind nicht verpflichtet, sich Paula heruntergefallen. Von diesem Unfälle«an die Rechtsschauungen zu halten, die in Gestellungspflichtige au einem Ort auch zum hat der Angeklagte Niemand etwas gesagt, anderen, in juristischen Kreisen herrschen. Militär ausgehoben werden, ist in Bonnewitz Am folgenden Tage verfiel das Kino in Sie sind aber verpflichtet, sich an den Wort- ----- Krämpfe. Dr. Oesterwitz aus Zehren bekun- laut d Strafgesetzes zu halten. Wenn also dete, daß das Kind eine große Anschwellung am Kopfe in Gestalt eines Blutaustritts ge habt, die jedenfalls durch schlechte Behandlung entstanden sei. Da es mit dem Kinde immer