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Schluß Cronkerg im Taunus, der ^itwensitz der Kaiserin Friedrich. Kampf mit einem Keiler. Eine ge fährliche Begegnung hatte dieser Tage der Forstassessor Reichhardt in Snfflenheim mit einem starken angeschossenen Keiler. Dieser brachte den Schützen zu Fall und verwundete ihn — zum Glück aber nur leicht — am Schenkel. Auch zwei Hunde des Försters Maurer wurden von dem Tiere geschlagen. Endlich gelang es dem Förster, das wütende Tier durch einen wohlgezielten Schuß unschäd lich zu machen. Bestechliche Kritik. Der Theaterreferent des »Bayrischen Kurier', Schels, in München, hatte den Regiesseur des Schauspielhauses, Raabe, verklagt, weil dieser ihm in einer „Auch ein Ritter vom Geist" betitelten Flugschrift Be stechlichkeit vorgeworfen hatte. Obwohl alle jour nalistischen Sachverständigen den Vorwurs der Bestechlichkeit für unbegründet erklären, hat den noch nach zweitägiger Gerichtsverhandlung der Vertreter des Journalisten Schels die Klage gegen den Schauspieler Raabe zurückgezogen. Schels selbst hat seine Stellung bei dem Blatte aufgegeben. Einen Motorschlitten kann man seit einigen Tagen in Nürnberg beobachten. Das Gefährt, an dem statt der Räder die bekannten Schlittenkufen getreten find, gleitet mit großer Schnelligkeit und völlig ruhigem Lauf dahin. Der Wagen, eine Leistung des Ingenieurs Maurer, vereinigt in sich die allerneuesten Er rungenschaften auf dem Gebiet der modernen Automobil-Industrie, und es fällt jedem der zahlreichen Beobachter die außerordentlich ein fache Konstruktion der Maschinerie, verbunden mit eleganter, gefälliger Ausstattung, vorteilhaft ins Auge. Explosion in einem Pulvermagazin. In Felixdorf bei Wiener Neustadt entzündete sich beim Abwiegen von Pulver im Pulver magazin das auf der Wage befindliche Pulver. Dieses sowie die übrigen Vorräte und 600 Ge schosse explodierten. Drei Soldaten wurden schwer, drei leicht verletzt. Ein Teil der Um fassungsmauer des Magazins wurde zerstört, das Gebäude brannte nieder. Keine Ruhe im Grabe. In Baden bei Wien hatte eine Hausbesitzerin Frau Wedl testamentarisch die Verbrennung ihrer Leiche in Gotha angeordnet. Ihre Schwestern ließen sie aber trotzdem auf dem Badener Friedhof be erdigen. Ihr Sohn, in Verbindung mit dem Verein „Flamme", erhob Beschwerde und setzte ein gerichtliches Urteil auf Testamentserfüllung durch, dessen Ausführung aber von den untern Verwaltungsbehörden aus gesundheitlichen Grün den verweigert wurde. Nach mehr als einem Jahre hat endlich das Ministerium im Sinne des Gerichts entschieden und die Leiche ist nun mehr wieder ausgegraben und nach Gotha ge bracht worden. Auf Posten erfroren. In Lille ist in der Nacht zum Freitag ein Soldat des 16. Jäger bataillons ans seinem Posten erfroren. Der Betreffende ist das Opfer seines Wachthabenden geworden, der vergessen hatte, ihn rechtzeitig abtösen zu lassen. Der Wachthabende wurde sofort verhaftet. Museumsdiebstahl. In Lyon wurde das Altertümer - Museum bestohlen. Zwei Diebe stahlen, während die Aufseher mit Räumungs- Arbeiten beschäftigt waren, alten Goldschmuck von unersetzlichem Wert, darunter viel 1841 aufgekundenes altrömisches Geschmeide. Rauchvergiftung. In dem Asyl für Greise, das von den barmherzigen Schwestern in Noisy-le-Sec unterhalten wird, sand man Sonntag früh sieben Personen tot und zwei mit dem Tode ringend. Dieser Unfall wird den Ausdünstungen zugeschrieben, die den be schädigten Oefen entströmten. Ein romantischer Selbstmord. In einem Arbeiterviertel in Kopenhagen wohnte eine ältere Frau, die mit niemand verkehrte. Vor einigen Tagen bestellte fie sich bei einem Tischler einen Sarg, gab das Maß desselben ganz genan an und verlangte, man solle ihr den Sarg an einem bestimmten Tage bringen. Dies geschah, und die Bewohner des Hauses waren darüber nicht wenig erstaunt, da sie wußten, daß niemand im Hause gestorben war. Das Rätsel sollte bald gelöst werden. Man hörte in dem von der alten Frau bewohnten Zimmer einen furchtbaren Aufschrei. Die verschlossene Thür wurde gewaltsam geöffnet, und ein schreck licher Anblick bot sich den Eintretenden. Mitten in der Stube stand der Sarg, darin lag die alte Frau, in weiße Leinengewänder gehüllt, mit gebrochenen Augen und verzerrten Mienen in den letzten Atemzügen. „Ich habe mich ver giftet!" hatte sie auf einen Zettel, der auf einem Stuhl lag, geschrieben. Ein schnell herbei geholter Arzt konstatierte eine Morphiumver giftung, und im hoffnungslosen Zustand wurde die Alte aus dem Sarge genommen und in ein Hospital gebracht. Aus Tolstois Familie. In Moskau hat dieser Tage die Trauung des Grafen Michail Tolstoi, Sohnes des Grafen Leo Tolstoi, mit Fräulein Gliebow stattgefunden. Der Vermäh lungsfeier wohnte unter andern Großfürst Sergius Alexandrowitsch, der General-Gouver neur von Moskau, bei, der nach der Trauung sich im Hause der Braut einfand, um den Neu vermählten persönlich zu gratulieren. Graf Leo Tolstoi aber wohnte der Hochzeitsfeier nicht bei. Er kam in seiner gewöhnlichen Tracht, der Bluse und den Schaftstiefeln, erst, nachdem alle Gäste fort waren, und gratulierte den Neuvermählten. Die lange Strecke von seinem Hause in Cha- mondnikki bis zum Palais Gliebow legte der greise Dichter zu Fuß zurück. Die gereiteten Passagiere von der ge strandeten „Rio de Janeiro" beklagen sich nach Meldungen Londoner Blätter über die Haltung der Offiziere und Mannschaften. Während der Panik that die Besatzung nicht das geringste, um die Passagiere zu reiten; nicht einmal die notwendigsten Maßregeln wurden getroffen. Eins der ersten Boote, die ins Meer gelassen wurden, war mit Offizieren gefüllt, welche die Passagiere zurückstießen. Diese Aussage wird durch die Thatsache bekräftigt, daß von den drei Booten, die in San Francisco eingetroffen sind, das erste ausschließlich mit Offizieren und Mannschaften besetzt war. Wie verlautet, schloß sich der Kapitän in seine Kajütte ein und ertrank. — Nach den letzten Meldungen sind,bei dem Untergange des Dampfers „City of Rio de Janeiro" 35 Weiße Reisende und 37 Asiaten, 18 weiße und asiatische Offiziere und 41 Asiaten von der Besatzung ertrunken. Von 18 Frauen wurden nur drei gerettet. Gerichts!,alle. Berlin. Ein schlafender Wagenführer hat am 30. Januar d. ein schweres Unglück angerichtet. Der Kutscher Emrich fuhr an dem genannten Tage mit einem schweren Arbeitswagen durch die Andreas straße. Er überfuhr einen siebenjährigen Knaben, der über den Straßendamm lief. Es zeigte sich, daß der Kutscher fest eingeschlafen war, er mußte erst wach gerüttelt werden, nachdem das Unglück ge schehen war. Der überfahrene Knabe ist auf der Stelle verstorben. Emrich, der nicht einmal Ueber- müdung durch langen Dienst zu seiner Entschuldi gung anzuführen vermochte, wurde wegen fahr lässiger Tötung zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Die Krankheit der Kaiserin Friedrich ist, wie von den verschiedensten Seiten gemeldet wird, leider viel ernsterer Natur, als dies seitens der offiziösen Berichte anzunehmen ist. Den Münch. Neuest. Nachr.' gehen aus Frankfurt Mitteilungen über die Krankheit und die jetzige Lebensweise der Kaiserin zu, die, wie ange geben wird, von „wirklich zuverlässiger" Seite stammen und folgendes enthalten: Das Leiden der Kaiserin Friedrich ist nicht etwa erst vor ein paar Jahren ausgetreten, sondern ist be deutend älter. — Dadurch, daß es in seiner Entstehungsperiode vernachlässigt, verschwiegen oder nicht richtig behandelt wurde, ist jetzt in ein Stadium gelangt, in dem Heilung ausge schlossen ist. DaS Krebsleiden ist so weit fort gewuchert, daß ein weiteres Umsichgreifen in andere Organe, was ja leider nicht mehr zu verhindern, sondern höchstens noch aufzuhalten ist, sicheren Tod bedeutet. Daß das Gemüt unter der Krankheit zu leiden hat, ist begreiflich. Wenn die Schmerzen sie überkommen, zeigt die hohe Frau für nichts mehr Interesse, will sie niemand sehen, auch nicht ihre nächsten Ange hörigen. — Haben die Schmerzen aber nachge lassen und ist dadurch eine teilweise Erholung herbeigeführt, so zeigt die hohe Frau mehr Teil nahme, läßt sich Bericht über dieses und jenes erstatten, plaudert mit ihrer Umgebung, be schäftigt sich auch mit dem Haushalt, malt ein wenig oder läßt sich von ihrer Hofdame vor lesen. Die Besuche sind immer ganz kurz be messen, um jede Aufregung zu vermeiden. Selbst der Kaiser, der fast täglich von Homburg kommt, um sich persönlich von dem Befinden seiner Mutter zu überzeugen, weilt nur wenige Minuten bei ihr. Die hohe Frau trägt ihr schreckliches Leiden mit unendlicher Geduld. Die furchtbaren Schmerzen haben sie sehr stark mit genommen. Das vor zwei Jahren noch runde Gesicht ist eingefallen und abgemagert, ebenso der Körper. Die Züge sind bleich und durch sichtig. — Das Gehen ist der Kaiserin gänzlich verboten worden. In einem Rollstuhle sitzend, läßt sie sich bei mildem, sonnigen Wetter für kurze Zeit im Parke spazieren fahren, oder auch nur in den großen Zimmern und Korridors des Schlosses. Der Appetit ist äußerst schwach und die Nahrungsaufnahme gering, sodaß die Kräfte stark nachlassen. Manchmal nimmt die Kaiserin nur ein Täßchen Bouillon aus Fleischextrakt, der im Schlöffe selbst zubereitet wird, zu sich. Seit der letzten akuten Erkrankung im vergan genen Jahre hat auch die Schlaflosigkeit infolge der immer heftiger auftretenden Schmerzen zuge nommen. Die Kaiserin ist sich ihres hoffnungs losen Leidens wohl bewußt, obwohl man ihr selbstverständlich den wahren Zustand verheim licht. Als sie die Nachricht vom Tode ihrer Mutter empfing, war sie äußerst gefaßt, sagte dann aber zu ihrer Umgebung: „Ich wollte, ich wäre auch tot!" — Einen Wunsch nach einem ihrer Lieblingsgerichte äußert fie gar nicht mehr. Es ist ihr alles gleich, wo oder was gekocht wird, wie sie vor wenigen Tagen sagte. Ihr Zustand ist augenblicklich wieder sehr kritisch. Wann die Katastrophe eintritt, läßt sich nicht bestimmt Voraussagen; sie kann plötzlich ein- treten, es kann aber auch noch Monate dauern; Rettung ist aber, wie gesagt, nicht mehr möglich. Hoffentlich gelingt es ärztlicher Kunst, das teuere Leben so lange wie nur möglich Zu er halten und die Schmerzen der edlen Dulderin, auf die die Blicke des deutschen Volkes teil nahmsvoll gerichtet sind, und die in ihrem Leben so viele Thränen getrocknet und Schmerzen ge lindert hat, nach Möglichkeit zu bannen!" Kuntes Allerlei. Als Schiehpreis hat der Kaiser dem in Ostasien stationierenden Kreuzergeschwader einen goldenen Aufsatz mit der Bestimmung verliehen, daß der Preis stets bei dem Kommandanten desjenigen Geschwaderschiffes Aufstellung finden soll, das bei der letzten Uebung im Artillerie schießen die beste Leistung zu verzeichnen hat. Rauchverzehrungsapparate sind nach der Erklärung des Eisenbahnministers v. Thielen in der Budgetkommission des Abgeordnetenhauses bei einer beträchtlichen Zahl neuer Lokomotiven in Bestellung gegeben. Sie haben sich im allge meinen bewährt, wenn sie auch noch nicht alle Wünsche befriedigen. q- -K Im chemischen Laboratorium. „Was kochen Sie denn da zusammen?" —.„Ja, ich weiß selbst noch nicht, ob es ein neuer Uuiversalkitt oder eine neue Suppenwürze wird!" Allee des Kurparkes Platz genommen hatte. Werden Sie es der Vereinsamten und Be drängten verargen, Frau Kommerzienrätin, wenn sich in der Freude über das Wiedersehen des teilnehmenden Beschützers diesen über ihre Leiden vollständig unterrichtete?" „Nein! Das werde ich nicht, liebes Fräu lein!" antwortete die alte Dame. „Auch Sie hatten ja früher schon Gelegenheit gehabt, sich zu überzeugen, das mein Eugen ein ehrbarer, wackerer Junge ist." „Herr Hellmuth," fuhr Liddy Woodkin- son fort, „gab mir dringenden Rat, mich der abhängigen Stellring sofort zu entziehen, bevor diese vielleicht mein ganzes Lebens glück vernichten werde, aber rch konnte mich noch nicht entschließen, die mir bei Ihnen, seiner mit beredten Worten gepriesenen Frau Tante von ihm in Aussicht gestellte vorläufige Unter kunft anzunehmen, denn gutwillig hätte mich der Onkel wohl kaum ziehen lassen, und vor einer Flucht scheute ich zurück. Unser Gespräch wurde durch unverhofftes Erscheinen meines Oheims unterbrochen, und letzterer behandelte Herrn Hellmuth, den ich ihm vorstcllte möglichst kühl, fast-abstoßend. Ich konnte diesen im Badeorte nicht mehr zu Gesicht bekommen. Aber das Schrecklichste stand mir erst noch bevor: denn am nächst folgenden Abend kam mein Onkel leichenblaß vom Spieltische zurück und erklärte mir unum wunden, daß er nun nichts mehr besitze als einiges Reisegeld und seine Pension, die bei seiner schon vorhandenen Verschuldung für ihn selbst kaum cmsreiche. Er könne nichts mehr für mich thun und habe deshalb meine Hand dem Grafen Zechini auf wiederhaltes Bitten definitiv zugesagt. ' Meinem Flehen, mich nicht unglücklich zu machen, entgegnete er mit einem jähen Zornes- ausbruch und drohte, sich vor meinen Augen eine Kugel durch den Kopf zu jagen, wenn ich sein verpfändetes Ehrenwort zu schänden mache. Dann sei ich eine Bettlerin, während mir an der Seite des reichbegüterten Grafen ein glän zendes Leben bevorstehe. In ratloser Bestürzung über die furchtbaren Eröffnungen ergab ich mich wie ein willenloses Opferlamm in mein Schicksal Noch am gleichen Abend fand meine Verlobung mit jenem Manne statt, bei der sich jedoch keine der teil nehmenden Personen in einer angemessenen Stimmung befand. Am nächsten Tage verließen wir den Bade ort, zuerst mit der Bahn in der Richtung nach Italien reisend, dann — ich weiß nicht, warum — plötzlich mit Pferdefuhrwerk ablenkend. Hierbei sah ich, wie sehr der Graf meinen Oheim in der Gewalt hatte, da letzterer sich dem befremdenden Verlangen Zechinis, die Reise route zu ändern, obwohl unmutig und mit inner lichem Widerstreben fügte. Noch während der Reise sollte ich dem Grafen angetrant werden, worauf das Reise ziel eines von dessen Gütern sein sollte. So gelangten wir nach Olsdorf, wo Ihr Herr Neffe abermals als mein Schutzgeist er schien und mich, als Hausierer verkleidet, zur Flucht ausforderte. Nun widersetzte ich mich seinem Ansinnen nicht mehr, denn . . . doch — hier kommt er selbst, wie ich sehe," unterbrach Liddy ihre lange Erzählung mit flüchtigem Erröten, da soeben Eugen Hellmuth, der vermeintlich Wandemde Händler aus dem „Grauen Bären", jetzt in feine Stadttoilette gekleidet, auf der Schwelle des Salons erschien, dessen Thür ihm ein be treßter Lakai geöffnet halte. Statt des großen schwarzen Vollbartes, den Eugen damals ge tragen hatte, war nur noch ein elegantes blondes Bärtchen zu erblicken, und auch das Haupthaar war blond geworden. Nur die hübschen Züge des geistvollen Gesichtes und die lebhaften Augen waren dieselben geblieben. Nach der ersten Begrüßung teilte die Kommerzienrätin ihrem Neffen mit, daß sie nun von den Lebensschicksalen ihres lieben Gastes in Kenntnis gesetzt sei und ihre Teil nahme für seinen und ihren Schützling sich hierdurch noch erheblich gesteigt habe. Sie könne unter solchen Umständen Liddys Flucht und Eugens Mchilfe nur billigen und erbiete sich, den Major v. Braunsfels, sofern dies möglich sei, über den jetzigen Aufenthaltsort seiner Nichte zu benachrichtigen. Wenn von einem Eingehen auf seine Pläne auch nicht mehr die Rede sein könne so sei man ihm doch wohl diese eine Rücksicht schuldig, da Lwdy für die Ausnahme in sein Haus und Beherbergung während eines Jahres immerhin Verbindlichkeiten gegen ihn besitze. IsDein und Fräulein Woodkinsons Wille mögen entscheiden, liebes Tantchen," meinte Eugen nach dieser Erklärung. „Ehe aber dieser Brief abgesendet wird, halte ich mich für ver pflichtet, noch eine Eröffnung zu machen, von welcher ich dem Fräutein in Olsdorf und während der Flucht nur eine Andeutung gab, da ich ihre Gefühle gern geschont hätte. So will ich denn jetzt notgedrungen erzählen, daß ich Zeuge war, wie der Major v. Braunfels an den Grafen Zechini gerade an dem Abende, an welchem die Verlobung stattfand, ganze Haufen von Gold und Banknoten verlor, wobei er immer bleicher und bleicher wurde, bis er sich zuletzt, an allen Gliedern zitternd, erhob, nachdem er den letzten Zettel feiner Brieftasche entnommen hatte. Da sah ihn der Graf mit einem eigentümlichen Lächeln an und folgte ihm dann in den Hintergrund des Spielsaales. Dort sührten sie ein kurzes, halblautes Gespräch, dessen unfreiwilliger Zeuge ich, unbemerkt von ihnen in einer Fensternische stehend, wurde. „Setzen Sie das Kleinod, um dessnn Besitz ich Sic jüngst bat, als letzten Einsatz gegen die ganze Summe, die Sie bisher an mich ver loren haben," waren die Worte des Grafen. Der Major zögerte aber nrr für einen Moment. Dann emgegnete er mit unnatürlich klingender Stimme: „Es gilt!" Beide verfügten sich wieder zum Spieltisch, und das Schicksal ent schied abermals zu Zugunsten des unglücklichen Mannes!" Eugen verharrte einige Augenblicke in düste rem Schweigen und Liddy verhüllte ihr Antlitz. Hierauf fuhr der junge Mann son: „Ahnen Sie, Fräulein Woodkinson, ahnst du, Tante, welches Kleinod der Graf Zechini gemeint hatte ?" (Fortsetzung folgt.)