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Allaememer Anzeiger. Amtsblatt für die Ortsbchörde und den Gemeinderat?u Bretnig Lokal-Auzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Rabatt nach Uebereinkunst. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsbote« Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterhaltungsblattes" —o--, v ------ - , - - vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholunger gewähren Mr 80 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Uebereinkunst. Schrifileilung, Druck und Verlag von A. ölhuvig, Drelnig. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag VsH Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag r/,11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags S Uhr angenommen. Nr. 16. Sonnabend den 23. Februar 1961. 11. Jahrgang. Königliches Meldeamt Kamenz. — Eine späte Sühne fand ein am 20. 1 General, 3 Stabsoffiziere, 2 Unteroffiziere, - Januar 1878 zwischen Praust und Girschkau 5 Gemeine, 4 Offiziersburschen, 8 Offiziers- (Regb. Danzig) verübter Raubmord. Am sich auf den Arbeiter Julius Nagel aus kranken Frau des Erschlagenen mit dem Bei ¬ ist seit der Mordthat der hinter Nagel er- Das Reichsgericht konnte keinerlei bewegtes Leben hinter sich. — Im Bahnhofs-Restaurant von Hetzdorf Die Anordnung des Aufgebots haben be- einiger Brote, die sie austragen sollte, be- welche zum Versperren der Thüre diente, raubt. Der Verdacht der Thäterschaft lenkte Die vollbrachte That meldete er sodann der Gattin zu 75 Mark Geldstrafe verurteilt und die 14jährige Tochter Tags fi eigesprochen. Der Denunciant Aufseher Thümmler aber erhielt gleichfalls 50 Mark Geldstrafe zu- diktiert. — Im böhmischen Grenzorte Joachimsthal unweit Oberwiesenthal im Erzgebirge erschlug in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag mannsdorf, Lichtenberg, Mittelbach, Nieder- lichtenau, Niedersteina, Oberlichtenau'; Sonn abend den 8. März von früh ^8 Uhr an ebendaselbst für die Ortschaften Großröhrs dorf, Hauswalde; Montag den 11. März von früh l/28 Uhr an ebendaselbst für die Ortschaften Obersteina, Ohorn, Stadt Puls nitz, Pulsnitz M. S. und Weißbach bei Pulsnitz. — Die Losung für sämtliche im Jahre 188 l geborene Militärpflichtige aus dem ganzen Aushebungsbezirke erfolgt Freitag den 15. März von vormittags 9 Uhr an im Schiebhause zu Kamenz. — Die schon erwähnte große Winterübung de» 12. (1. königlich sächsischen) Armeekorps soll nun bestimmt vom 25. bis 27. Februar zwischen gemischten Truppen oieses Armee korps in dem Gelände abgehalten werden, welches von Pulsnitz, Radeberg und Dresden eingeschlofsen ist. Am 26. Februar soll von sämtlichen Truppen feldmäßig abgekocht werden. osfizier, 1 Feldwebel, 1 Fähnrich, 18 Unter offiziere, 225 Gemeine, 6 Oifiziersburschen, 2 Offiziers-Pferde. 4) 3. Infanterie-Regi- etwaigen Mobilmachung erfolgen. Die Mannschaften des Beurlaubtenstandes erhalten vielmehr bereits im Frieden eine Mitteilung — Kriegsbeorderung oder Paßnotiz — über ihre Verwendung im Fall eine Mobilmachung in der Zeit vom 1 April 1901 bis 31. März 1902. 1. Die Mannschaften des Beurlaubtenstandes erhalten die Kriegsbeorderung oder Paßnotiz in der Zeit vom 1.—15. März 1901 und zwar in Kamenz durch das Meldeamt, in Königsbrück durch das Garnisonkommando, in den übrigen Städten, Dörfern rc. durch die betr. Ortsbehörden (Stadtrat, Gemeindevorstar.d) zugestellt. 2. Et waige noch nicht zur dienstlichen Kenntnis g ebrachte Wohnnngsveründerunge« sind dem Meldeamt Kamenz sofort zu melden. 3. Die Mannschaften des Beurlaubtenstandes haben in der Zeit vom 1. bis 18. März 1901 — falls sie nicht selbst zu Hause sein können — eine andere Person des Haus standes oder den Hauswirt mit Empfangnahme der KriegSbeorverung oder der Paßnotiz zu beauftragen. Eine Quittung des Empfängers ist nicht erforderlich. 4. Jeder Mann, der bis zum 15. März 1901 keine Kriegsbeorderung oder Paßnotiz Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. An Geburten wurden eingetragen: Karl war, erfuhr abends, wie die „D. N." schreiben, v in der Nähe des Ausstellungspalastes unweit >n Lindenau ber Ortrand ein ungeratener und dadurch die Verjährung unterbrochen der Kaulbachstraße in Dresden einen tragt-'Mitte der Zwanziger Jahre stehende Sohn worden. Das Reichsgericht konnte keinerlei ^mischen Abschluß. Die mit 5 „gewichtigen" ' seinen Vater, den früheren Ortsrichter Lösche.! Rechtsirrtum in dem Urteil finden und hat Männlein und Weiblein besetzte, mit zwei! Dieser flüchtete und versteckte sich. Der, deshalb die Revision verworfen. Damit ist kräftigen Braunen bespannte Winterarche! Sohn fand aber den wie tot daliegenden I das Todesurteil rechtskräftig. Mochte wohl infolge jahrelanger Ruhe im'Vater, und so glaubte er wahrscheinlich, er! Schuppen defekt geworden sein, denn nachdem! habe ihn bei der Prügelei erschlagen, ne schon im Laufe des Tages unter der Schnell ergriff er ein Schnittmeffer und Wen Last geseufzt und gestöhnt hatte, ging durchschnitt sich den Hals. Der Tod trat sie auf der Rückfahrt an erwähnter Stelle sofort ein. Der Selbstmörder hat ein sehr auseinander, die Kufen bogen sich zur Seite bewegtes Leben hinter sich. und die vergnügten Großröhrsdorfer saßen — Im Bahnhofs-Restaurant von Hetzdorf auf dem gefrorenen Schnee fest. Anfangs-bei Oederan fand eine Acetulengas-Explosion zeigten sich ber ihnen recht erschrockene! statt; die Küche brannte vollständig aus. Mienen, als sie jedoch die heiteren Gesichter Die Wirtin und das Dienstmädchen retteten aer zahlreichen Zuschauer bemerkten, wurden sich durch das Fenster. auch sie wieder lustig und mit der letzten — In Graßdorf bei Tauckm wurde anläk. Eisenbahn fuhren sie den heimischen Penaten lich einer Tanzsestlichkeit de?23Müge Sohn beiw der nnt dem „Wrack"-des Besitzers W. von einem gleichalterigen heimgekommen, ist nicht bekannt geworden. Kollegen durch Messerstiche leben?» Pulsnttz, 19. Februar. Heute Nach.! verwundet. Der Schwerverletzte mußte dem ganz zertrümmert wurde. Der Thäter wurde verhaftet. — Am vorigen Sonntag verstarb im In stitut für Infektionskrankheiten in Berlin der 7 Jahre alte Knabe Paul Richter au» Schwarzenberg an den Folgen der Wutkrank- heil; er war im vorigen Monat in Lauter von einem tollen Hunde gebissen worden. Kirchennachrichten von Hauswalde. Dvm. Jnvocavit: Hlg. Abendmahl. Beichte 8*/z Uhr Vorm. — Nachm. 5 Uhr: Abend gottesdienst in der Niederschule zu Bretnig mit heiligem Abendmahl. Beichte 4>/z Uhr Nachm. Kirchennachrichten von Frankenthal. Dom. Jnvocavit: Früh ^9 Uhr Beichte. Vorm. 9 Uhr: Predigtgottesdienst. Nachm. 2 Uhr: Unterredung mit den Jünglingen. Getauft: Anna Elisabeth, uneheliches Töchterchen in Frankenthal. Getraut: August Hermann Gneuß, Dienst knecht in Goldbach, mit Auguste Anna Gnauck, Dienstmagd in Frankenthal 212. Oertliches nnd Sächsisches. mittag gingen die Marschrouten ein, nach: Leipziger Krankeuhause zugeführt werdens Bretnig. Der hiesige Männergesang- welchen die hiesige Stadt vom 25. zum 26. s Der Anla^ zu dieser Blutthat bildete ein verein hält am Donnerstag den 14. März beziehentlich bis 27. d- M. früh Einquartier-1 Wortwechsel. im Gasthof zum deutschen Hause sein dies- ung erhält wie folgt: 1) Generalkommando, f — Eine späte Sühne fand ein am 20. jähriges Fastnachtskränzchen ab. 1 General, 3 Stabsoffiziere, 2 Unteroffiziere, > Januar 1878 zwischen Praust und Girschkau — Die diesjährige Musterung findet statt: 5 Gemeine, 4 Offiziersburschen, 8 Offiziers- (Regb. Danzig) verübter Raubmord. Am Freitag den 8 März von früh Uhr an im Pferde, 6 Dienstpferde. 2) Etappen-Kom- genannten Tage wurde die 50 Jahre alte Schießhause zu Pulsnitz für die Ortschaften > mandantur. 1 Stabsoffizier, 1 Hauptmann, ^Botenfrau Witwe Rasch ermordet und gänz- Böhmisch-Vollung, Bretnig, Friedersdorf, 1 Unteroffizier, 1 Gemeiner, 2 Offiziers- lich verstümmelt in einem Hohlweg dort auf- stalt, Johann Alfred Thümmler, welch letz- antrazt: Paul August Poldrack, Fleischer in terer angeblich da» Treiben in der Vogts^ Dresden, und Hulda Ida Schöne 29, berger Bezirksanstalt nicht mehr mit ansehen ment Nr. 102. 3 Hauptleute, 1 Feldwebel, i Praust, doch war dieser entflohen. Ein. fügen, ihr hoffentlich einen Gefallen erwiesen 1 Fähnrich, 10 Unteroffiziere, 115 Gemeine, Komplice des Mörders, der Arbeiter Klein, 'zu haben. Der Streit soll wegen einer Kranken- 3 Offiziersburschen, 1 Offiziers-Pferd. 5) wurde gefaßt und vom Danziger Schwurge- Unterstützung entstanden sein, die der Thäter Etappen - Inspekteur. 1 Stabsoffizier, 1 richt am 14. Januar 1879 zu 15 Jahren für sich beanspruchte. Der Schlag mit der Hauptmann, 2 Unteroffiziere, 2 Gemeine,! Zuchthaus verurteilt; er hat inzwischen durch! Stange war so heftig, daß die Schädeldecke 2 Osfizierskutschen, 4 Dienstpferde. . Selbstmord geendet. Der wirkliche Mörder Kamenz. Der Soldat Ranisch der 1. Nagel lebte unter falschem Namen an ver- Kompagnie 178. Regiments hat sich am schiedenen Orten tn Deutschland, z. B. 17 Dienstag von seinem Truppenteile eigenmäch- Jahre lang in Halberstadt. Im Oktober v. tig entfernt und ist zur Zeit nicht wieder >J. wurde er beim Betteln im Dorfe Vor zurückgekehrt. Das Regiments-Kommando. bruch bei Blumenthal, Provinz Hannover, hat bereits nach seinem Verbleib eingehende betroffen und festgestellt, daß er falsche Nachforschungen angestellt. .Papiere habe, wobei sich auch herausstellte, Dresden. Die Voruntersuchung in i daß er der lange gesuchte Nagel sei; dieser o""——" - " - - - » Handschuhmacher Kuhn im Streite seinen mit Thiemendorf, Großnaundorf, Kleinditt-! burschen, 3 Offiziers Pferde. 3) 4. Inf.- gesunden und war ihrer Barschast im Betrage' Bruder, einen Dachvecker, vor der Thüre de» — - Regiment 103. 5 Hauptleute, 1 Sanitäts- von 1 Thaler 18 Silbergroschen, sowie eigenen Hauses mit einer eisernen Stange, Vom Beginn des MobilmachunzS-JahreS 1901/02 — d. h. vom 1. April 1901 — . _ . . . ab wird die Einberusung der Mannschaften des Beurlaubtenstandes —Reserve, Landwehr erhalten hat, hat dies dem Meldeamt Kamenz umgehend schriftlich oder mündlich zu I und II, Ersatzreserve, Dispositionsurlauber — nicht wie bisher erst nach Ausbruch einer i melden. " 20. Februar 1901. — Billig weggekommen ist der 35jährige — Inspektor der Bezirksversorganstalt Vogtsberg! Alfred, S. des Gutsbesitzers Paul Robert Ernst Richard Tag. Derselbe war wegen! Kunath 36. — Ella Helene, T. des Fabrikarb. mehrfacher Mißhandlung bezw. Körperverletz-Edwin Bruno Boden 12. — Paul Martin, nng an männlichen und weiblichen Häuslingen S. des Handelsmanns Hermann Wilhelm kürzlich verhaftet worden, und die Anklage-Sachse 171 ä. — Ida Elsa, T. des Färbers bank zu Plauen im Vogtlands besetzten am Hermann Bernhard Hesse 208 ä. — Außer- Dienstag mit ihm auch Frau und Tochter dem ein uneheliches Mädchen. Tags sowie em ehemaliger Aufseher der An- Die Anordnung des Aufgebots haben be- Als gestorben wurden eingetragen: Agnes konnte und die Sache zur Anzeige brachte, Emilie, geb. Schurig, Witwe des Bezirks- sich aber selbst an den Mißhandlungen be-, steuer-Jnspektors Adolf Julius Gebler 83 b, teiligt hatte. Der Inspektor Tag wurde 75 I. 4 M. 26 T. alt. — Ein uneheliches schließlich zu 350 Mark Geldstrafe, seine I Mädchen, 1 M. 18 T. alt. Bekanntmachung. Nach Beschluß des Gemeinderats vom 24. Juli v. I., den beabsichtigten Bau eine» Wagen und Geräteschuppens, Arrettzelle und MreibanNokal s betreffend, wird hierdurch bekannt gegeben, daß der Bau in geeigneter Zeit dieses Jahre» zur Ausführung gelangen soll. Etwaige Bewerber wollen sich daher an den Unterzeichneten wenden, woselbst die näheren Bedingungen entgegengenommen werden können. Bretnig, am 21. Februar 1901. Der Gemeinderat. Koch, Gemeinde-Vorstand. Bekanntmachung. Sachen gegen den Restaurateur Boden und'räumte auch den vor 22 Jahren begangenen s Genossen ist soweit gefördert, daß der Fall Mord ein und das Schwurgericht Danzig schon im nächsten Monat zur Verhandlung batte am 13. Dezember 1900 Nagel zum kommen kann. ; Tode verurteilt. Gegen dieses Urteil hatte Großröhrsdorf. Für da» erledigte! — Das künstliche Gebiß, welches vor etwa § Nagel Revision beim Reichsgericht eingelegt, Pfarramt Steinigtwolmsdorf wurde e.nstim-'drei Wochen in Großenhain der Kardensetzer Welche außer prozessualen Beschwerden auch mig der hiesige Diakonus Mütze gewählt. 1 Hesse nächtlicher Weile verschluckte, ist jetzt auf den Einwand erhob, daß der Mord nach 20 — Eine feuchtfröhliche Schlittenpartie, die' natürlichem Wege wieder zum Vorschein ge-j Jahren verjährt sei. Schon in der Haupt- in Großröhrsdorf begonnen hatte und in - kommen H. fühlte sich nicht eigentlich krank, Verhandlung war dieses geltend gemacht, doch bester Harmonie der Teilnehmer verlaufen aber unbehaglich. ist seit der Mordthat der hinter Nagel er- war, erfuhr abends, wie die „D. N." schreiben, —In der Nacht zum Dienstag prügelte lassens Steckbrief verschiedentlich erneuert