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wurde. Er führte 174 Mark bares Geld, ein auf seinem Namen lautendes Sparkassenbuch über 200 Mark, sowie die Bescheinigung einer Bank über eine Einlage von 1000 Mk. bei sich. Er gab selbst an, daß er sich diese Snmme beim Betteln erspart habe. Amtsniederlegung. Der Stadtrat Kappler in Straßburg i. E., der, wie seiner Zeit be richtet , seinen Sohn nach der Kriegsschule St. Cpr geschickt hat, damit er französischer Offizier werde, hat sich entschlossen, seine Stelle als Mitglied des Straßburger Gemeinderats niederzulegen. Hoffentlich macht es Herr- Kappler so wie der Reichstagsabgeordnete Haas von Metz und zieht seinem Sohne über den Wasgau nach. Ueber einen Eisenbahnunfall wird ge meldet: Am Sonntag abend gegen 7 Uhr suhr der Personeuzug bei der Einfahrt in Station Rothemühle (Endstation der Strecke Finnetrop— Rothemühle) über den am Ende des Geleises befindlichen Prellbock hinaus. Lokomotive und Packwagen fielen die hinter dem Prellbock vor handene Böschung herunter. Der Lokomotiv- sührer ist getötet, der Heizer leicht verletzt, die Lokomotive erheblich, der Packwagen unerheblich beschädigt. Ursache war das Versagen der Heberleinbremse. Großer Kupferdiebstahl. Eine in Karls ruhe aufgegebene Waggonsendung Kupfer im Werte von 14 000 Mk. wurde in Mainz mit Hilfe von Eisenbahnbediensteten gestohlen und das Kupfer dann an eine Alteisenhandlung verkauft. Ueber 70 Jahre im Amte. Pfarrer Baranowski in Tiefenau (Wcstpr.) wird sein geistliches Amt, das er über 70 Jahre ver waltete, zum 1. Januar niederlegen und sich in Bischofsburg, seiner Heimat, niederlassen. Der trotz seiner 98 Jahre noch immer recht rüstige alte Herr hätte auch jetzt wohl kaum an seinen Rückiritt gedacht, wenn diesen nicht seine zu nehmende Schwerhörigkeit notwendig gemacht hätte. 70 «00 Kronen Entschädigung verlangt der englische Dampfer „Alice Otto", der diesen Sommer vom dänischen Kriegsschiffe „Odix" angerannt und arg beschädigt wurde. Die Ver handlungen vor dem Seeamte in Kopenhagen begannen bereits. Der dänische Finanzminister wird wahrscheinlich genötigt sein, die verlangte Summe zu bezahlen. Die prachtvolle Neptunstatue, die auf der Insel Miko gesunden wurde, und während der Ausstellung in dem griechischen Pavillon stand, hat der König von Griechenland dem Pariser Louvre zum Geschenk gemacht. Dies Meisterwerk der griechischen Bildhauerkunst findet seine Aufstellung in dem Saal für antike Gips abgüsse im Museum des Louvre. Der Lebende hat recht! Wie aus Stock holm bekannt Wirch hat die schwedische Regie rung beschlossen, die von Andree bis zum Früh jahr 1897 verwaltete Stelle des Oberingenieurs am königlichen Patent- und Registrarurwerk Stockholm mit dem kommenden Jahre neu zu besetzen, nachdem sie bisher noch immer sür den vermißten Polarforscher offen gehalten war. Im Zusammenhang damit steht die weitere Nach richt, daß Direktor Ernst Andree die Vollstreckung des Testamentes seines verschollenen Bruders plant, sür das neben ihm selbst vor allem eine verheiratete Schwester des Nordpolforschers in Betracht kommt. Die Mutter Andrees starb im hohen Alter ein Jahr nach dem Aufstieg ihres Sohnes. Ein unblutiges Duell. In der nächsten Umgebung Warschaus sand am Montag früh ein Piftolen-Duell zwischen den Malern Kossak und Falat statt. Direktor Falat hatte bei der feierlichen Eröffnung des neuerbauten Palais der Schönen Künste Kossak thätlich beleidigt, indem er ihm einen Schlag ins Gesicht versetzte. Als Grund hierfür gab er an, Kossak hätte seinen Gruß nicht erwidert, doch verlautet in informierten Kreisen, daß die Verstimmung zwischen beiden Künstlern noch aus der Berliner Hofzeit Falats herrühre. Das Benehmen Falats hat in Warschau allgemeine Entrüstung hervor gerufen, welcher auch 35 der hervorragendsten Maler Warschaus in einem Protest Ausdruck gaben. Für das Duell waren von den beider seitigen Sekundanten die strengsten Bedingungen testgesetzt worden. Es sollte dreimaliger Kngel- wechsel stattfinden, doch nahm die Affäre einen völlig unblutigen Verlauf. Kossak hatte den ersten Schuß. In dem Augenblick, als er die Waffe erhob, rief ihm Falat zu: „Feuert! Ich schieße nicht!" Einen Moment lang stutzte Kossak, dann senkte auch er die Pistole, indem er zu seinen Sekundanten äußerte, er wolle gegen einen Wehrlosen nicht schießen. Tod «irres hervorragenden Deutsch- Anrerikaners. Der Herausgeber der ,New Aorker Staatsztg.h Oswald Ottendorfer, ist ge storben. Oswald Ottendorfer, neben Karl Schurz der hervorragendste Führer der Deutsch- Amerikaner, war am 28. Februar 1826 in Zwittau in Mähren geboren. Als im März 1848 der Aufstand gegen das Metternichsche Regiment losbrach, beteiligte sich Ottendorfer eitrig und thatkräftig an der Bewegung. Nach dem Falle Wiens flüchtete er nach Leipzig und nahm auch an den Kämpfen in Dresden im Mai 1849 und in Baden teil. Heimlich lehrte er nach Wien zurück, allein, da ihm schwere Strafe drohte, ließ er sich von seinen Freunden Die Rote Kreuz-Medaille soll von Mit gliedern der freiwilligen Krankenpflege, welche die Medaille aus Anlaß eines Feldzuges er halten haben, fortan mit einer Spange, nach dem Muster der zum Band der Kriegsdenk münze von 1870/71 vor Tmi Jahren gefluteten, auf einem Bande getragen werden. Die Spange trägt die Bezeichnung des Feldzuges, an dem der Dekorierte teilgenommen hat. Die Berech tigung zum Tragen der Spange wird für alle Feldzüge gewähr«, welche das deutsche Heer kämpft. Für die Beteiligung an Feldzügen fremder Nationen behält sich der Kaiser die Be stimmung vor, ebenso wie die Bezeichnung der fremden Feldzüge. Neuer Neichspostdampfer für China. Der vom Stettiner „Vulkan" für die Ham- burg-Amerika-Linic neu erbaute große Reichs poftdampfer „Kiautschou" ist nach dreitägiger, außerordentlich kuriedigender Probefahrt in Hamburg eingetroffen und wird am 25. Dezember seine erste Ausreise im ostasiatischen Postdampfer dienst antretcn. Abendlicher Achtuhr-Ladenschluß i« Lübeck. Die Umfrage in den an dieser Frage beteiligten Kleinhandelskreisen hat in Lübeck eine große Mehrheit sür die allgemeine Schließung der Geschähe um 8 Uhr ergeben. In Aegypten verhaftet wurden zwei jugendliche Defraudanten ans Berlin und zwar die 15jährigen Banklchrlinge Rückheim und Reß, welche am 13. Oktober d. das Weite gesucht hatten. Rückhcim, welcher in einem Berliner Bankgeschäft beschäftigt war, sollte einen Betrag von 3600 Mk. in Kassenscheinen, die ihm von seinen Pflegceltern übergeben worden waren, bei dem Bankhause, in welchem er augestellt war, als Depot hinterlegen. R. hat diesen Austrag jedoch nicht ausgeführt, das Geld viel mehr unterschlagen und dann in Begleitung des ebenfalls in dem betreffenden Baukhause be schäftigten Lehrlings Reß die Flucht ergriffen. Jetzt kommt aus Assuan am östlichen Nilufer die überraschende Mitteilung, daß die Ausreißer dort ermittelt wurden und demnächst an Deutsch land ausgeliefert werden sollen. Abgelagerte Liebes-Zigarren. Auch in Kreuznach will man wohlthätig sein sür die Truppen der China-Expedition. Man hat sich, wie die.Kreuzn. Ztg.' erzählt, erinnert, daß noch aus dem Jahre 1871 1500 Zigarren erübrigen von einer besonders feinen Sorte, die damals für die Offiziere bestimmt waren, aber infolge des Friedensschlusses nicht mehr zur Ver wendung gelangten. Es gelang denn auch, ausfindig zu machen, daß diese Zigarren noch auf dem Speicher des Landratsamts abgelagert werden. Die Zigarren find denn auch glück lich jetzt abgeliesert und werden sich wohl schon auf der Reise nach China befinden. Es ist auch behauptet worden, daß diese Zigarren schon von den Liebesgaben des Jahres 1866 übrig geblieben seien. Solches aber ist nur böswillige Erfindung. In einer geradezu trostlosen Lage be finden sich die böhmischen Glasarbeiter im Iser gebirge. Der Durchschnittslohn beträgt nur 1,40 Mark. Auch die ältesten und fleißigsten Arbeiter bringen es nur auf einen Gulden, das sind 1,70 Mk. Tageslohn. Auch diese geringen Löhne sind in den letzten Tagen von verschiedenen Fabriken, wohl infolge der geringen Aufträge, noch reduziert worden, so daß nun ein großer Teil der Glasschleifer des Gablonzer Bezirks m den Streik eingetreten ist. Das sind trau- nge Weihnachten. Wegen einer Mordthat, die vor fünfzehn Jahren verübt worden ist, find dieser Tage zwei wohlhabende Eigentümer in der Altmark, der Gutsbesitzer August Nickel zu Carow und dessen Bruder in Nielebak verhaftet. Sie find beide dringend verdächtig, im Jahre 1885 in Carow ein Dienstmädchen ermordet zu haben. August Nickel hat wenige Tage nach seiner Festnahme im Gefängnis zu Gentin seinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. „Sehen Sie, das ist ein Geschäft, das bringt noch was ein," kann man auch von jenem Bettler sagen, der dieser Tage in einem Ort bei Prenzlau in der Uckermark aufgegriffen feiern schien. Bald sprang es mit allen Vier- Füßen gleichzeitig in die Höhe, bald warf es sich aus den Rücken und wälzte sich mit unbe schreiblichem Behagen auf dem kurzgrafigen harten Boden. Tobbi aber griff zu Hacke und Schaufel. Dre Grube mußte geschlossen sein, noch ehe der Tag zu Ende ging. Es dünkte ihn dies Mun eine unabweisbar letzte Kindespflicht. Als er sich aber der Grube näherte, legte er sein Handwerkszeug wieder fort und bückte sich erstaunt nieder zu der kleinen Erdauf schüttung, von der sie umwallt war. Auf der selben standen mehrere Büschel strohgelber Halme die in schöngeschwungenen Linien halb über die Grube hinweg hingen. „Es ist Hafer," sagte Tobbi halblaut vor sich hin. „Körnerreicher, völlig reifer Haier! Ja, damals war Saatzeit — jetzt wird geerntet!" Vermutlich hatte der Wind einige Körner von dem Futter des Braunen in den aufge lockerten Erdboden gewebt, als Tobbi in jener schrecklichen Nacht Janoschs letzten Wunsch er- füllte. Beim Ausgraben des toten Körpers waren diese Körner dann wieder aus der Tiefe auf den kleinen Erdwall geraten, hatten dort ungestört keimen und sich zu voller Reife ent wickeln können. Tobbi ließ die goldenen Rispen gedanken voll durch seine Finger gleiten und zerrieb sie zwischen seinen Händen. Er blies die Spreu orl und reichte die vollwichtigen großen Körner einem Braunen hin, der ihn zutraulich um- chnoberte. „Da!" sagte Tobbi. „Das ist Hafer, den wir selbst geerntet! So etwas ist noch nicht dagewesen und wird auch schwerlich je wieder Vorkommen l" Milten in diesem Gedanken hielt Tobbi inne. Wenn eine Wiederholung doch möglich wäre? Wenn der Zufall ... ein Fingerzeig von oben? Was mit einer Hand voll Körnern möglich gewesen, warum sollte es bei größerer Menge fehlschlagen? Tobbi schaute gedanken voll auf die Grube zu seinen Füßen, auf die Palwe, die sich vor seinen Blicken in endlose Fernen auszudehnen schien, auf die Gerät schaften, die neben ihm am Boden lagen, und versank dann abermals in tiefes Träumen. Ein seltsames Bild stieg vor ihm auf. Nebelgleich zuerst, dann gewann es Gestalt und Farbe. Es rückte näher und näher heran, greifbar fast stand es vor ihm. „Ich wage es!" sagte Tobbi entschlossen, und von der offenen Grube anfangend, hackte er mit Riesenkraft in den festen Palwenboden hinein, die abgestoßene Erde in die Tieft zu rückwerfend, und so Schritt für Schritt vorwärts gehend, bis er inmitten einer ausgelockerten Scholle stand, deren Endpunkte er mit den ausgebreiteten- Armen kaum noch erreichen konnte. Er freute sich seiner Arbeit, der stählernen Kraft seiner Muskeln, die nicht er schlafft waren in der Umhätigkeit seiner Ge sangenschaft. Mit solchen Bundesgenossen konnte er schon frohen Mutes ans Werk gehen, konnte er einen Plan verwirklichen, der ihn wie eine höhere Eingebung bedünken wollte. „Es soll und wird gelingen! Mit Gottes Hilfe denn... ans Werk!" Einige Tage später hieß es in der Nachbar schaft, der Tobbi Doortschack habe im Gruszker Walde mehrere Eichenstämme gekauft. „Er wird sich auf den Holzhandel legen," meinte der eine. „Das Kesselflicken und Topf binden war niemals seine Liebhaberei." „Und ich," sagte ein anderer, „ich denke mir, daß er bauen will! Er hat die Stämme schon zum Sägemüller gefahren und läßt sich Balken und Riegel daraus schneiden." „Bauen?" fragten manche zurück. „Ja, wo denn? Zum Bauen gehört doch Grund und Boden." „Nun, auf der Palwe fehlt's doch daran nicht," lautete die Entgegnung. „Geht nur hin und seht, wie der Tobbi dort wirtschaftet! Der hat Kräfte für zwei! Den alten verfilzten Boden aufzugraben, ist kein Kinderspiel; aber am Ende käme damit jeder tüchtige Arbeiter auch zu stände. Was mich wundert, das ist, wie schnell es dem Tobbi von der Hand geht, und vor allem, wie er die Steine aus dem Böden wuchtet, als wären es alte morsche Baumwurzeln. Ganze Haufen davon hat er schon um seinen Wagen herum aufgeschichtet und einige von den größeren sogar mit Pulver aus einander gesprengt." „Was er nur damit beginnen will ?" fragten einige. „Er ist ein halber Narr!" sagten andere. „Laßt ihn nur hantieren! Er thut ja damit keinem was zuleide, und es ist dem armen Schelm zu gönnen, wenn's ihm hier bei uns behagt. Ist ihm doch schon arg genug mitge spielt worden in seinem jungen Leben." zur Auswanderung nach Amerika bewegen, wo er seine rasch zur Höhe führende Laufbahn als einfacher Fabrikarbeiter begann. Gerichtsstalle. Leipzig. Wie stark der Aberglaube bei den Menschen des 20. Jahrhunderts noch verbreitet ist, zeigt folgender Fall: OZne wegen Mordversuch« Angeklagte wünschte den Tod ihres Ehemannes und wandte sich deshalb an eine „kluge Frau", die ihr vorgelpiegelt hatte, sic könne den Teufel beschwören, der entweder von ihr selbst oder von der klugen Frau beauftragt werden sollte, den Ehemann zu holen. Sie gab zu diesem Zwecke ihr Geld hin, bemerkte jedoch bald, daß sie beichwindelt sei. Bei Gelegenheit hatte si: die angebliche Teuftlsbeschwörerin auch befragt, ob sie durch Sympatbiemittel andere könne sterben lassen. Sie wurde aber an eine andere kluge Frau verwiesen, die behauptete, daß sie im Besitze dieier Kunst sei und sich 10 Mark geben und für den Erfolg 50 Mark verivrechen ließ. Beide kluge Frauen sind wegen Betrugs bestraft, die ihres Ehe mannes so überdrüssig gewordene Frau aber wegen Aufforderung zu einem Verbrechen. Das Reichs gericht hat in bezug auf die ley.cre das Nrtei! auf gehoben und sie freigesprochen. Stralsund. Der Bootsführer Benjamin Klincken berg wu-de am Montag von der Strafkammer zu einem Jahr Gefängnis verurteilt,' weil er das Selliner Bootsunglück verschuldet hat, auch wurde die sofortige Verhaftung des Verurteilten be schlossen. Dre Zug-Uerspatungen haben in letzter Zeit derart zugenommen, daß die Eisenbahn-Verwaltung sich veranlaßt sieht, die nachfolgenden Bestimmungen zu erlassen: Die Abfertigung der Schnell- und Personen züge auf den Stationen ist derartig zu be wirken, daß die fahrplanmäßigen Au'enthalte nicht überschritten werden. Bei Ankunft der Züge hat das Fahrpersonal den Reisenden so- sort laut und verständlich zuzuruftn, in welchem Teile des Zuges bezw. in welchen Wagen sich noch freie Plätze befinden, damit das unnütze und zeitraubende Auftuchen der Plätze seitens der Reisenden vermieden wird. Tie dienü- thuenden Stationsbeamten haben bei Anweisung der Plätze nach Möglichkeit mitzuwirken. Das Einstellen von Post- und etwaigen Verstärkungs wagen, sowie das Verladen der Gepäckstücke ist stets auf das schnellste auszuführen und sind die hierzu erforderlichen Vorbereitungen recht zeitig zu treffen. Den Lokomotivführern wird die pünktlichst? Beförderung zur Pflicht gemacht. Etwaige durch unabwendbare Ursachen eings- tretene Verspätungen find durch Anwendung der zulässigen, kürzesten Fahrzeiten einzuholen. Bei eingetretenen Verspätungen müssen die Fahr planmäßigen Ausentbaltszeiten. soweit irgend durchführbar, selbst ohne Rücksicht aus die Ge schäfte der Postverwaltung oder aus die zur Er frischung der Reisenden vorgesehenen Pausen gekürzt werden. Die Dauer des abaekürzien Aufenthalts ist von dem dienstthu enden Stations- beamten den Postbeamten und, sogleich nach An kunst des Zuges, den Zugführern und Swaffnem mitzuteilen und von letzteren deutlich mit deu Worten auszurufen: „Nur. . T. . Minuten Aufenthalt!" Auch die Betriebs- und Mu- schinen-Jnspektionen sollen aus die pünktliche Abfertigung und Befördening der Züge „nach drücklichst" hinwirken und jede eingetretene Un regelmäßigkeit verfolgen. Buntes Allerlei. Vergnügungsfahrten zur See. Die von der Hamburg-Amerika-Linie veranstaltete West- Indien - Fahrt hat solchen Anklang gefunden, daß die „Prinzessin Viktoria Luise" nahezu besetzt ist, und keine geringere Anziehungskraft übt die Fährst aus, welche die „Auguste Viktoria" am 12. Februar von Genua aus nach den Län dern des Mittelmeeres antreten wird. An-dieser Reise besucht werden die Türkei, Griechenland, Aegypten und all die Stätten, an welchen einst jene überwältigenden Ereignisse sich ab spielten, die einen so lief gehenden Eindruck auf das religiöse Denken der ganzen Welt ausübten. Das mußten alle bestätigen, wenn schon die Mehrzahl Tobbis Unternehmen — sich auf der öden Steinpalwe eine Heimat zu gründen — „Tollmannswerk" nannte. „Der ausgedörrte Boden wird ihm keine Frucht tragen," hieß es. „Laßt nur gut sein," meinte ein anderer. „Wenn er den Acker gehörig bearbeitet und tüchtig düngt, dann wird er sicher auch ernten." „Richtig!" ries der erste Sprecher. „Aber eben da liegt der Hase im Pfeffer. Der Tobbi hat ja kein Vieh, außer seinem mageren Pftrde...' „Ihr redet, wie ihr's versteht! Auf der Palwe stehen fest mehreren Tagen schon zwei Milchkühe im Stall. Ich selbst habe versprochen, dem Tobbi das Futterheu für den Winter ab- zulafsen. Jetzt finden die Tiere genug im Walde und auf der Palwe selbst." „Kühe? Stall?" fragte der andere. „Ja, kann denn der Doortschack hexen?" „Nein, aber er ist unermüdlich fleißig und läßt fich's was kosten." „Also Geld hat er?" „Muß doch! Der Janoich soll viel sammengescharrt haben, besonders in Zeit, als er Possenreißer geworden „Allen Respekt vor dem Tobbi, alter Bauer. „An dem könnte sich ein Exempel nehmen! Ab möchte ein jeder, daß ihm die ' fix und fertig gebraten in den Hineinfliegen. Das Ausziehen ui< das Schlachten, Rupfen uud Zu zu mühsam". / H r» (Fortsetzung folgt.)