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Allgemeiner Weiger Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zweiMa!: Mittwoch und Sommbend. Abonnementspreis: viertel jährlich ab Mchalter 1,05Mk. sreier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 25 Pfennige, durch die Post l,05 Mark ausschl. Bestellgeld. Be stellungen nehmen auch unsere Zeitungsboten gern entgegen. AMLsbl'crtt für die Hrtsßeiwrde und den Kememderat zu Vrelmg. Inserate, die 4 gespal tene Korpuszeile 12 Pf. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 15 Pf., im amt lichen Teile 20 Pf., und im Reklameteil 40 Pf., nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. LokÄ-MrAger kür Sie 8NMM1 3rrtmg, MßrMztsrs, HEMlSe, rrsnirenivsi »nS üWgegenä. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags 11 Uhr, kür die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 36. Sonnabend, den 5. Alai 1917. 27. Jahrgang Sonnabend, den 5. d. M., nachm. von 2—6 Uhr: Brotmarken-Äusgabe im Rittergute. Brotausweise sind mitzubringcn. LE" Das Publikum wird ersucht, die Marken ssfort nach Empfang durchzuzählen, da spätere Einwendungen nicht berücksichtigt werden. Bretnig, den 1. Mai 1917. Der Gemeindevorstand. Dienstag, den 8. Mai 1917: Viehmarkt in Pulsnitz. Ursprungszeugnisse sind mitzubnngen. iimre pzcdrlcdle». Der Reichstag trat am Mittwoch wieder zu sammen; Präsident Kaempf hielt eine An sprache, nach der in die Beratung des Etats des Reichsschatzamtes eingetreten wurde. Ministerialdirektor Schröder erklärte im Reichs tage, es bestehe die Absicht, das vorhandene Silber- und Nickelgelb außer Kurs zu setzen. Der Aeltestenausschuß einigte sich dahin, zu versuchen, den gesamten Arbeitsstoff bis zum 18. Mai aufzuarbeiten. Der Verfassunzsausschuß des Reichstages hat sich unter Scheidemanns Vorsitz gebildet. Das französische Verpflegungsministerium ord nete die Verteilung und Einschränkung des Kohlenverbrauchs mit Wirkung vom 1. Juni an. 143 Mitglieder des amerikanischen Repräsentan tenhauses richteten an Lloyd Georges die Aufforderung, in Irland die Selbstverwaltung einzuführcn. Die englische Gewaltherrschaft in Rußland tritt immer unverhüllter an die Öffentlichkeit, um die Fortsetzung des Krieges auf jeden Fall zu erzwingen. Bei Lloyds waren bis zum 28. April Mel dungen über 303 Schiffsverluste im April eingegangen, gegenüber 220 Meldungen in der gleichen Zeit des Vormonats. Die Vorstellungen der neutralen Gesandten in Washington gegen die Aushungerung der Neu tralen wurden von Lansing ablehnend beant wortet. Erneuter englischer Durchbruchs- versuch gescheitert! Berlin, 3. Mai, abends. (Amtlich.) An der Arras-Front ist ein erneuter englischer Durchbruchsversuch unter schwersten Verlusten für den Feind gescheitert. An der Aisne und nördlich Reims anhaltend starker Artillcriekampf. Im Osten nichts Wesentliches. Kritische Lage der russischen Rüstungsindustrie. Aus Rußland liegen Meldungen vor, die die Lage der Rüstungsfabriken als kritisch erscheinen lassen. In den Putilow-Werken wird nur an vier Tagen der Woche gearbeitet. Dabei fällt sehr ins Gewicht, daß die Arbeit infolge des Kohlenmangels eingeschränkt wurde. Da darun ter aber auch der Betrieb der Eisenbahnen lei det, kann der Ausfall an der eigenen Erzeugung auch durch die Einfuhr über den Stillen Ozean und die überlastete sibirische Bahn kaum ausge glichen weiden. Admiral Scheer über den U-Bootkrieg. Auf einen Brief, den der Verband Westmark der Deutschvölkischcn Partei in Elberfeld anläß lich des Ergebnisses der sechsten Kriegsanleihe an Hindenburg, Ludendorff und Scheer richtete, ist folgende Antwort des Admirals Scheer ein gegangen : Für die deutschen Worte, die Ihr Verband anläßlich des günstigen Ergebnisses der sech sten Kriegsanleihe an mich gerichtet hat, mei nen wärmsten Dank. Wenn alle deutschen Parteien treu und opfermutig hinter dein Entschluß unseres Kaisers stehen, England durch unsern U-Bvotkrieg nicderzuringen, und wir unerbittlich und unbeirrbar diesen Weg verfolgen, wird dec Sieg unser sein. Außerkurssetzung der Silber- und Nickelmünzen Es hat sich noch immer gezeigt, daß man gegen Hamsterei jedweder Art nur etwas erreicht, wenn man mit den schwersten Geschützen gegen sie zu Felde zieht. Uebetredung nützt nichts, nur oer Zwang kann helfen. Das gilt auch für eine der übelsten Art der Hamsterei, für das Zusammenscharrcn der Silber- und Nickelmünzen. So sinn- und zwecklos dieses Anhäufen des Hart geldes in verschwiegenen Truhen unv versteckten Winkeln auch sein mag, trotz aller Belehrungen setzen die Geldhamster ihren eigenartigen Sport weiter fort mit dem Erfolg, daß nicht nur ge waltige Summen dem arbeitenden Kapital ent zogen werden, sondern auch unser Wirtschafts verkehr unter dem immer mehr sich fühlbar machen den Mangel an Wechselgeld leidet. Man hätte schon längst gegen diese häßliche Geldhamsterei Mittel anwenden sollen, aber man hoffte noch immer, daß Zureden nützen würde. Erst jetzt, wo man sehen muß, daß die Verhältnisse nicht um ein Deut besser geworden sind, will man den Geldhamstern energischer zu Leibe gehen. Schon kürzlich hieß es, daß von der Regierung beabsichtigt werde, die jetzt geltenden Silber und Nickelmünzen außer Kurs zu setzen. Das ist nm Mittwoch cm Reichstage von einem Ver treter der Regierung bestätigt worden. Ministe rialdirektor Schröder teilte auf eine Anfrage mit, daß tatsächlich demnächst das vorhandene Sil ber- und Nickelgclo außer Kurs gesetzt werden würde, um endlich der Kleingeldnot ein Ende zu machen. vrrMH» uns SSivMes. Bretnig. Der Feld-Magazin-Jnspektor Walter Gebler von hier wurde mit dem Eisernen Kreuze 2. Klasse ausgezeichnet. Bretnig. Bei der hiesigen Sparkasse erfolgten im April 137 Einzahlungen im Be trage von 16 616 Mk. 40 Pf. und 129 Rück zahlungen im Betrage von 23 966 Mk. 35 Pf. (einschließlich 45 Rückzahlungen tm Belrage von 9945 Mk. 18 Ps. zur Verwendung de: 6. Kriegsanleihe). Es wurden 1^ neue Bücher ausgestellt und 11 Bücher kassiert. Großröhrsdorf. (Sparkasse.) Im Mo nat April erfolgten 337 Einlagen im Betrage von 59 787 Mk. 71 Pf. und 284 Rückzah lungen im Betrage von 46616 Mk. 80 Pf. 30 Bücher wurden neu ausgestellt, 25 Bücher sind erloschen. Dec Gesamtumsatz betrug 523 371 Mk. 88 Pf. Großröhrsdorf. Im hiesigen Gasthof „Grüner Baum" gibt die Dresdner Schauspiel- und Varieteegesellschaft Seesterne unter der Leitung des bekannten Stegreifdichters Oskar Siese ihr erstes Gastspiel am Sonntag den 6. Mai. Nach erfolgreicher Tätigkeit im Viktoria- thcater zu Dresden, sowie in ersten Theatern in Berlin, Köln, Magdeburg, Kiel, Hamburg, Breslau und anderen Großstädten Deutsch lands machen die Seesterne jetzt ihre erste säch sische Tournee und haben bis jetzt stets volle Häuser erzielt. Am letzten Sonntag erzielten die Seesterne in Kamenz „Goldener Stern" ein vollbesetztes Haus, und bewies andauernder Applaus, sowie die lobende Anerkennung in der Kamenzer Zeitung, baß die aus jungen Kräf ten zusammengestellte Gesellschaft voll und ganz ihre Aufgabe erfüllt hatte, besonders das Damen quartett in ihren herrlichen Kostümen und vater ländischen Darbietungen erregte allgemeines Aussehen. Nach allem in Erfahrung Gebrach ten dürfte ein Besuch der Vorstellung am 6. Mai aufs wärmste zu empfehlen sein. Hauswalde. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat April in 121 Posten 19055 Mk. 95 Pfg. eingezahlt, dagegen erfolgten 70 Rückzahlungen mit 16379 Mk. 42 Pfg. ein schließlich 12210 Mk. 17 Pfg. in 46 Posten zur 6. Kriegsanleihe. Es wurden 6 neue Bü cher ausgestellt und 2 Bücher abgetan. — Zur Kartoffelversorgung vis zur neuen Ernte, die vollkommen gesichert ist, ist jetzt erfreulicherweise festgestellt worden, daß die Kartoffeln in den Mieten gut übeiwintert haben. Der Stand der Vorräte schließt natürlich nichts aus, daß die Anlieferung hier und da eine Ver zögerung erfahren kann. Es hängt das zusam men mit der gegenwärtigen Verfassung unserer Transportmittel und mit den dringenden Arbei ten der Frühjahrsbestellung, die angesichts der vorgerückten Jahreszeit keinen Aufschub dulden. Verzögerungen in der Anlieferung von Kartof feln dürften sich also nach Lage der Dinge in der nächsten Zeit nicht völlig vermeiden lassen, aber solche Verzögerungen werden immer nur vorübergehender Natur sein und im allgemeinen nach Verlauf kurzer Zeit behoben werden können. — Flurbewachung. Vom stellvertretenden Generalkommando des 19. Armeekorps in Leip zig ist auf dringendes Ersuchen verschiedener Landgemeinden die Kommandierung von Solda ten zur Bewachung der Fluren, Mieten usw. befohlen worden. Die Soldaten sollen mit Ge wehr und scharfen Patronen ausgerüstet und er mächtigt sein, nach besonderer Instruktion von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Es wird unter besonderen Hinweis auf diese Berechtigung zum Waffengebrauch davor gewarnt, beim Zu sammentreffen mit solchen Posten auf Ausflügen und Spaziergängen deren Weisungen unbeachtet zu lassen oder sich ihnen gar zu widersetzen. Bischofswerda. Die Bischofswerdaer Bank, Engelhardt u. Wagner, hat das Anwesen des Kaufmanns Klepsch am Marktplatz käuflich erworben. Die Bank beabsichtigt, ihre Geschäfts räume dorthin zu verlegen. Kamenz. Die ersten Treiberdbcercn kamen am Mittwoch in der Gärtnerei von W. Stephan zuin Versand. Kamenz. Da dec Bestand an Butter zur vollen Belieferung mit einem Achtelpfund nicht ausreichl, wird bei dec Butterverteilung in die ser Woche in den Gemeinden, die bei der Ver teilung am 20. März nur ein Sechzehntelpfund erhalten .haben, ein Achtelpfund zum Verkauf kommen und in den übrigen Gemeinden ein Sechzehntelpsund. Bei der Butterverleilung am 28. März und 17. April ist allgemein ein Sechzehntclpfuno, am 5. April dagegen durch gängig ein Achtelpfund zum Verkauf gelaugt. Es steht zu hoffen, daß bei der nun in Kraft tretenden Neuregelung in den Sammelstellen soviel Butler aufgebracht wird, daß bei jeder Verteilung alle Gemeinden nur einem Achtel pfund für den Kopf beliefert werden können. Zittau. Von einem jähen Tode ereilt wurde der Oberleutnant Georg Donath. Er zog sich bei einem Fall auf der Treppe eine zunächst wemg beachtete Verletzung zu. Als er am nächsten Morgen sich nicht zeigte, betrat man sein Zimmer und fand den Offizier tot vor. Stolpen. Dieser Tage verschied hier der älteste Vorturner rm Meißner Hochlandturn gau Herr Gustav Kowe. Er stand im 70. Leb..sjahre. Dresden. (Billiges Brennholz.) Der Rat zu Dresden hat zugleich im Auftrag des säch sischen Gememdetages das sächsische Finanz ministerium um seine Hilfe hinsichtlich der Be lieferung der Bevölkerung mit billigem Brenn- bol; aus den sächsischen Staatsforstrevieren er sucht. Glauchau. Ächt Söhne im Felde hat ein hiesiger Einwohner, der Bohrer Wilhelm Eifert. Vier seiner Söhne rückten gleich zu Beginn des Krieges ins Feld, drei wurden 1915 bezw. 1916 als Landsturmleute eingezozen. Der letzte trat Anfang Mai 1916 als aktiver Soldat ein. Zwei der wackeren Leute haben sich bereits das Eiserne Kreuz erworben. Leipzig. (Unrat statt Gulasch.) Von einem Schwindler, der sich für einen Fleischer Müller ausgegeben hat, sind einige Gastwirt innen in Leipzig, denen er hat Fleischwaren verkaufen wollen, sehr empfindlich geschädigt worden. In dem einen Falle hat er Fleisch gulasch für 100 Mark verkauft. Die Büchsen, die auf dem Hauptbahnhof übergeben wurden, haben aber nur allerlei Unrat und Scherben enthalten. In einem anderen Falle hat er die Lieferung von Speck versprochen, dem zur Uebernahme mitgegebenen Beten aber das Geld unterwegs abgenommen und ihn fortgeschickt. — Das große Los nach Leipzig! Am letzten Ziehungstage fiel das große Los auf Nummer 86 815 in die Kollektion C. Louis Taeubner in Leipzig, die bereits das Glück hatte, bei der letzten Ziehung im Oktober 1916 den Haupttreffer zu machen. Damit ist nun zum fünften Male das große Los in diese Kollektion gefallen. Wie man hört, kommt der Gewinn in die richtigen Hände. Es find zumeist soge nannte „kleine Leute", die zu den glücklichen Gewinnern zählen, und bei denen daher die Freude über den Treffer in der jetzigen schweren Zeit eine doppelt große sein dürfte. Waldheim. Ein Mord wurde Dienstag nachmittag gegen 2 Uhr im hiesigen Zuchthause verübt. Zwei Zuchthäusler, die nm Stuhl- schnitzen beschäftigt wurden, waren nebeneinander in Streit geraten. Im Abort tötete der eine den anderen mit einem Schnitzmessec durch sechs Stiche in den Kopf. Zwickau. Der praktische Arzt Dr. mes. Valentin Emmerling beging in seiner Wohnung Selbstmord, indem er sich mit einein ärztlichen Operationsmesser die Schlagader in oer linken Leistengegend öffnete, sodaß dec Tod infolge Verblutung eintrat. Dr. Emmerling war nervenkrank. Er stand im Alter von 48 Jah ren und war unverheiratet. Kirchennachcichlen von Bretuig Sonntag Kantate, den 6. d. M. um ft,9 Uhr Pccoigtgoiiesdienst, nm 10 UhrKmoerzouesoienst. Getauft: Hulda Gerda, T. des Fckrik- arbeilers Paul Otto Haufe und dec Alma Hulda geb. Zschiedrich.