Volltext Seite (XML)
Der AIg««»in»I Anzeiger erscheint wöchsmüch zweiM«': P.itUvoch «nd Gonn«bend. ÄbonnementSpreis: riertel- ;ährlich «d Schalter 1,VSM. bei freier Zusendung durch Boten ins 1 Mark LS Pfennig», durch Sie P»ft 1,0» Mark ausschl. Bestellgeld. Be stellung»»»,hm«n auch unsere Zeitungsboten gern entgegen. Amtsblatt für Vie Hrtskeßörde und de» Hemeinderat zu Breinig. Inserate, die 4 gehal tene Korpuszeile 1S Pf. für Inserenten iin Rödertale, für alle übrigen 1b Pf., i» amt lichen Teile M Pf., und i» Reklameteil 40 Pf., nehme« außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expo- ditionen jederzeit entgeae«. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. coüal-Mreigrr kür Sie vnfchzftrn Srrtnig, grs-rSbrraors, lssuZWiäe, PrZyUvwa! uncl LiMgegenä. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags 11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 30. Sonnabend, den 14. April 1S17. 27. Jahrgang isurre Nachrichten. Weitere 53 000 Tonnen Schiffsraum sind von unseren Unter seebooten versenkt worden; versenkt wurden 16 Dampfer und 7 Segler. An der küstenländischen Front war die feindliche Artillerietätig keit wieder lebhafter und hielt in einzelnen Abschnitten die ganze Nacht an. Wilson stimmte dem Bau von 1000 Holzschiffen zu je 3000 Tonnen zu; der Kongreß bewilligte hierfür 500 Millionen Dollars. Die erste amerikanische Kriegsanleihe soll 5 Milliarden Dollars umfassen, steuerfrei sein und wahrscheinlich mit 3^/z v. H. verzinst werden. England braucht Lebensmittel „Manchester Guardian" schreibt, die zunehmenden Torpedie rungen und das Fernbleiben der neutralen Schiffe von den eng lischen Häfen haben zu einer starken Inangriffnahme der im Lande befindlichen Vorräte geführt. Es ist dringend notwendig, entweder daß diese Vorräte schnellstens ergänzt werden können, oder daß dem deutschen Tauchbootkrieg ein endgültiges Ende be reitet werde, in jedem anderen Falle bleiben die Aussichten für ein Durchhalten Englands sehr düster. Wir brauchen Lebens mittel. Rußland im Zustande schwerer Unordnung. Petersburg, 10. April. (Petersburger Telegc.-Ag.) Die provisorische Negierung veröffentlicht folgende Erklärung: Nach Prüfung der militärischen Lage des russischen Staates hat sich die provisorische Regierung dafür entschieden, um ihrer Pflicht gegen das Land zu genügen, dem Volke offen und direkt die ganze Wahrheit zu sagen. Die jetzt gestürzte Regierung ließ die Landesverteidigung in einem Zustande schwerer Unordnung. Durch ihre sträfliche Untätigkeit und ihre ungeschickten Maßnahmen brachte sie Un ordnung in unsere Finanzen, das Verpflegungs- und Trans portwesen und die Munitionsversorgung der Armee. Sie hat unsere ganze wirtschaftliche Organisation erschüttert. Die provisorische Regierung wird mit lebhafter tätiger Unter stützung des ganzen Volkes alle Kräfte dazu verwenden, diese schlimmen Folgen des alten Regimes zu beseitigen. Aber die Zeit drängt. Das Blut zahlreicher Söhne des Vaterlandes ist im Verlaufe dieser 2^ Kriegsjahre reichlich geflossen. Trotz dem steht das Land immer noch einem mächtigen Gegner gegen über, der ganze Länder unseres Staates besetzt hält und uns gerade jetzt in den Geburtstagen der russischen Freiheit von neuem bedroht. Die Verteidigung unseres einheitlichen nationalen Vater landes um jedey Preis und die Befreiung des Landes vom Feinde, der über unsere Grenzen gedrungen ist, bildet die haupt sächliche wichtigste Aufgabe unserer Krieger, welche die Freiheit des Volkes verteidigen. Die provisorische Regierung überläßt es dem Willen des Volkes, in enger Gemeinsamkeit init unseren Verbündeten alle den Weltkrieg und seine Beendigung betreffenden Fragen end gültig zu entscheiden, hält es aber für ihr Recht und ihre Pflicht, schon jetzt zu erklären, daß das freie Rußland nicht das Ziel hat, andere Völker zu beherrschen, ihnen ihr nationales Erbe wegzunehmen und gewaltsam fremdes Gebiet,zu besetzen; daß es vielmehr einen dauerhaften Frieoen auf Grund des Rechtes der Völker, ihr Schicksal selbst zu bestimmen, herbei führen will. Das russische Volk erstrebt nicht die Steigerung seiner äußeren Macht auf Kosten anderer Völker. Es hat nicht das Ziel, irgendein Volk zu unterjochen oder zu erniedrigen. Im Namen der Gleichheit entfernte es die Ketten, die auf dem Polnischen Volke lasteten. Aber das russische Volk wird nicht zugeben, daß sein Vaterland aus dem großen Kampfe erniedrigt und erschüttert in seinen Lebensbedingungen hervorzeht. Diese Grundsätze werden die Grundlagen der äußeren Politik der provisorischen Regierung bilden, die den Volkswillen unfehlbar zur Ausführung bringt und die Rechte unseres Vaterlandes schützt, wobei sie die Verpflichtungen einhält, die wir gegen unsere Verbündeten eingeganzen sind. Die provisorische Regierung des befreiten Rußlands hat kein Recht, dem Volke die Wahrheit vorzuenthalten. Das Va terland ist in Gefahr. Alle Kräfte müssen angespannt werden, um es zu retten. Möge das Land auf diese Wahrheit nicht mit Niedergeschlagenheit, nicht mit einem Zustande der Entmu tigung antworten, sondern mit Schwung, um einen einheitlichen nationalen Willen zu schaffen. Das wird uns neue Kräfte für Allerlei verbürgte TaisaHm Das Deutsche Reich hat sich verpflichtet, den hohen Zinssatz seiner Kriegsanleihen vor dem Fahre 1924 nicht herabzusetzen. Selbst nach dieser Zeit muß dem Inhaber zuvor Zurückzahlung zum vollen Nennwert angeboten werden. Wann hat je das Reich sein verpfändetes Wort gebrochen? Weder Zwaugömaßregeln irgendwelcher Art, noch Beschlagnahmungen von Sparkassen- und Bankguthaben sind beabsichtigt oder auch nur in Aussicht genommen. Oie Drohung mit dem Zwang können wir getrost den Engländern über- lassen. Das deutsche Volk, das seinem Vaterland bisher schon 47 Milliarden freiwillig dargebracht hat, hat wahrlich weder Zwang zu befürchten noch Zwang verdient. Eine Sonderfieuer auf die Kriegsanleihe wird niemals erhoben werden. Es ist eine hirn verbrannte Torheit, zu glauben, das Reich würde denen, die ihm in schwerer Rot geholfen haben, dafür sogar noch eine Strafe auferlegen. Viel berechtigter wäre es, nach dem Krieg jenen eine nachdrückliche Steuer aufzubürden, die sich von der Beteiligung an den Kriegsanleihen zurück- gehalten haben, obwohl ihnen ihr Einkommen und ihr Vermögen die Zeichnung gestattet hätte. Die Narlehnskaffen werden nach dem Krieg noch eine Reihe von Zähren - mindestens vier oder fünf - bestehen bleiben und für die Be- leihung von Wertpapieren zur Verfügung stehen. Sie werden durch maßvolle Zinssätze auch im Frieden die allmähliche Abtragung der für Kriegsanleihezeichnungen aufgenommenen Dar lehen erleichtern. Man kann also jederzeit das in Kriegsanleihe angelegte Kapital in Bargeld umsetzen. <2in KurSniedergang, der mit dem inneren Wert der Kriegsanleihen nicht übereinsiimmhwird niemals eintreien. Es sind wirksame Vorkehrungen getroffen und gründliche Maßnahmen vorbereitet, auch bei einem etwaigen plötzlichen Andrang sehr großer Mengen von Verkaufsanirägen in den ersten Friedensjahren einen Kurssturz zu ver hindern und unmöglich zu machen. Du hast also keinen Grun- ängstlich zu sein und Nein Geld bracyliegen zu lassen. Dein deutsches Vaterland ist der sicherste Schuldner -er Welt. Zeichne Krie-Sanleihel den Kampf verleihen und wird uns das Heil bringen. Möge die Stunde harter Prüfung das ganze Land kräftig genug fin den, um die eroberte Freiheit zu sichern und um sich unermüd licher Arbeit zu widmen zum Wohle des freien Rußlands. Die provisorische Regierung, die den feierlichen Eid abge legt hat, dem Volke zu dienen, hat die feste Ueberzeugung, daß mit allgemeiner, bisher unbekannter Unterstützung aller und eines jeden sie selbst in der Lage sein wird, ihre Pflicht gegen das Land bis zum Ende zu erfüllen. Gez.: Der Präsident des Ministerrates Lwow. (WTB.) Der Friedenswille russischer Arbeiter und Soldaten Amsterdam, 11. April. Die vom Arbeiter- und Sol datenausschuß angenommenen Beschlüsse lauten: 1. Der dem Komitee angegliederte Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten müsse einen Vertreter in der Petersburger Telegraphen-Agentur haben; 2. dieser Vertreter versendet Mitteilungen an die Aus landspresse und kontrolliert alle Nachrichten; 3. Meinungsver schiedenheiten zwischen dem Vertreter des Ausschusses und der Agentur sollen durch eine besondere Kommission, bestehend aus Mitgliedern der vorläufigen Regierung und des Ausschusses geschlichtet werden. In vier anderen Artikeln sagt, wie bereits kurz gemeldet, der Ausschuß: Wir fordern die sofortige Eröff nung von Friedensverhandlnngcn zwischen allen Kriegführenden und eine Propaganda unter den Massen zur Beendigung des Krieges, der nur der Bourgeoisie zugute kommt. Der Aus schuß behauptet, daß dies die Grundsätze seien, die von den Eoldatenabgeordneten der 19. Division und anderen Abteilungen an der Front angenommen worden seien. Ferner heißt es: Wir verlangen, daß das ausführende Komitee der Soldaten den Generalstab und die einzelnen Kriegsabteilungen kontrollieren. Neueste Nachrichten. „Pall Mall Gazette" vom 4. April schreibt, es sei zu wün schen, daß die Regierung den Ernst der Lebensmittelfrage eindringlicher betone. Der Lebensmittelkontrolleur sollte mit größerer Energie dem Publikum klar machen, daß eine Hungers not tatsächlich im Bereiche der Möglichkeit liege. In den Kämpfen bei Bullecourt wurde ein Anfangserfolg des Feindes durch Gegenstoß ausgeglichen; dabei blieben 25 Offi ziere, über 1000 Mann und 27 Maschinengewehre in unse rer Hand. Im Westen sind starke englische Angriffe gescheitert. Die russische provisorische Regierung hat das Verlangen des Arbeiterausschusses nach zensurfreiem Verkehr des Ausschusses mit dem Auslande bewilligt. Sarrails Frühjahrs-Offensive kann nach italienischen Meldungen als abgeschlossen gelten; ihr geringer Erfolg wird aus den Unterseeboorkrieg zurückgeführt. Die Engländer brachten auf der Front Bullccourt 15 Panzer kraftwagen in den Kampf, von denen sie 9 verloren. Chile wird nach einer französischen Meldung die Neutralität bei behalten, solange es nicht Gegenstand eines direkten Angriffes wird. Die Kartoffelnot in England wächst ins Hoffnungslose. Trotz des strengen Verbots werden bereits Saatkartoffeln als Eß- kartoffeln verkauft. Der Preis beträgt ungefähr 30 Pfg. für das Pfund. vertu»» uns ZäcbMr;. Bretnig. Die Beförderung der Postsachen von hier nach Bahnhof Großröhrsdorf und zurück erfolgt von kommendem Montag an durch Herrn Gasthofsbesitzer Oswin Eisold hier. Grotzröhrsdsrf. Der Gefreite Georg Großmann von hier hat sich das Eiserne Kreuz erworben. Rathen. Von einem Felsen des Basteigebietes ist am 1. Feiertage ein Kletterer abgestürzt. Schwere innere Ver letzungen und ein Armbruch waren die Folgen des Sturzes. Zwickau. Fabrikbesitzer Ferdinand Puchert in Rupperts- grün spendete 5000 Mark für den Verein Heimatdank. Oelsnitz. Einen bemerkenswerten Beschluß faßte der hiesige K. S. Militärverein, um seinen Mitgliedern die Zeich nung auf die Kriegsanleihe zu erleichtern. Wer dem Verein 85 Mk. zur Verfügung stellt, ist vom 1. Juli ab steuerfrei. Tritt er aus dem Vereine aus, so erhält er dre gezahlte Summe zurück. Beim Ableben des Mitgliedes erhalten die Erben neben der Sterbefallsumme die 85 Mk. zurück. Wird ein Mitglied nach den Satzungen steuerfrei, so bekommt es bei weiterem Ueber- lassen der 85 Mk. den jetzigen Vereinsbeitrag jährlich ausgezahlt.