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Neueste NsLiMrn. Die Schlacht bei Arras säuert an; die Eng länder griffen in 20 Kilometer Breite an, drangen in unsere Stellung ein, ein Durch bruch gelang ihnen jedoch nicht. Südöstlich von Upern drangen deutsche Sturm trupps bis über die dritte englische Linie vor, sprengten Unterstände und kehrten mit Ge fangenen,zurück. Ein französischer Angriff bei Laffaux (nordöst lich von Soissons) brach in unserem Feuer zusammen. Zn der westlichen Champagne beiderseits von Presnes brachten uns Erkundungsvorstöße Gefangene ein. Hindenburg erklärte einem spanischen Journa listen, daß wir bei absoluter Sicherheit aller Fronten über eine frei verwendbare Heeres reserve von bisher noch nicht erreichter Stärke verfügen. Bulgarien hat die diplomatischen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten abgebrochen. Spanien gibt seine Neutralität im deutsch amerikanischen Streitfälle bekannt. Zwischen England und Rußland schweben Ver handlungen über die Abtretung russischer Ge bietsteile an England. Der Post- und Telegraphenverkehr zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Nordamerika ist vollständig eingestellt worden. Deutsche Unterseeboote sind, wie das Pariser „Journal" aus Washington erfährt, zwischen den Bermuda- und Porto-Rico-Jnseln wahr genommen worden. Die „Times" schreiben, daß die Minengefahr im Acrmelkanal äußerst ernst sei. Sie be hauptet, die englische Admiralität läßt durch die Veröffentlichungen erkennen, daß sie die von den deutschen Tauchbooten ausgelegten Minen als eine ebensogrvße Gefahr ansieht, wie die Unterseeboote selber. Der Verlust mehrerer britischer Torpedoboot-Zerstörer und anderen Schiffen durch die Minen im Kanal würde eine deutliche Sprache reden. Die von den Unterseebooten gelegten Minen seien so, geschickt ausgelegt, daß man ihrer kaum Herr werden könne. Nach zuverlässigen Nachrichten sind in dem sonst sehr verkehrsreichen Hafen Le Havre in der Woche vom 18. bis 24. 3. nur fünf Damp fer aus Uebersee angekommen, gegenüber täg lich etwa 20, also wöchentlich etwa 140 Dampfer im Januar 1916. (W.T.B.) 1» Al iMr; unä ZaWchrr. Bretnig. Wie aus der heutigen Bekannt machung im amliichen Teile unseres Blattes hervorreht, tritt mit dem 16. April eine voll kommen veränderte Brotverbrauchsregelung ein. Dem Selbstversorger wie dem Brotmarken empfänger wird durch Anordnung des Kriegs- ernährungsamles die ihm bisher zustehende Getreide- bezw. Brotration um etwa ein Viertel gekürzt, eine Folge der wenig günstigen Ge treidebestandserhebung vom Februar d. I. Der Kommunalverband der Amtshauptmannschaft Kamenz hat daher auch seinerseits, nachdem vom Landeslebensmittelamte gewisse einheitliche Grund sätze aufgestellt worden sind, sich über die Neu regelung der Brotzuteilung schlüssig gemacht. Danach wird künftig die Normalbrvtration 1500 Gramm (gleich 3 Pfund) wöchentlich betragen, für die Schwerarbeiter dagegen 2000 Gramm (gleich 4 Pfund) und für die Schwerst arbeiter 3000 Gramm (gleich 6 Pfund). Da neben wird noch eine geringe Mehlmenge als Zulage gegeben werden, die die Ausgabe be sonderer Mehlkarten (die nur zu dem Bezüge von Mehl berechtigen, während auf die Brot marken sowohl Gebäck wie Mehl bezogen werden kann) notwendig macht. Wer als Schwer arbeiter anrufehen ist, wird zunächst noch nach den alten Grundsätzen beurteilt werden, jedoch steht eine baldige einheitliche Regelung dieses Begriffs des Schwerarbeiters durch das Königl. f Ministerium des Innern in Aussicht. Es! braucht nicht erwähnt zu werden, daß nur die zwingendste Notwendigkeit die Reichsleitung zu dieser Kürzung der Brotration veranlaßt hat. Sie hat aber zugleich nach zwei Richtungen für einen Ausgleich gesorgt. Zum Ersten soll nämlich die Kartoffelversorgung der Bevölkerung, die bisher durch die Elementarereignisse so gut wie unmöglich gewesen ist, in vollkommen stetige Bahnen gelenkt und damit der Bevölkerung die unbedingt notwendige Menge sichergestelll werden. Zum Andern aber soll mit dem 16. April eine Erhöhung der Fleischration eintreten, die über die bisher gelieferte Fleischmenge hinaus auf die Woche 250 Gramm für den Erwachse nen und 125 Gramm für das Kind betragen wird. Und weiter soll, da diese Verschiebung der Ernährungsverhältnisse ja eine gewisse Ver teuerung der Lebenshaltung bedeutet, aus Reichs und Staatsmitteln für den Kopf der Bevölke rung ein wöchentlicher Zuschug von 70 Psg. gewährt werden, der unler die Bevölkerung der- gestali verteilt werden wird, daß die Minderbe mittelten einen etwas höheren Zuschuß als die höheren Einkommen erhalten werden. Schließ lich wird auf die Lebenshaltung verbilligend wir ken, daß die Schweinepreise (ab 1. Mai) und die Rindviehpreise (ab 1. Juli) und damit auch die Fleischpreise zurückgehen werden, und daß des weiteren der Kommunalverband der Amtshaupt mannschaft beabsichtigt, sehr bald die Mehl- und Brotpreise um ein Geringes herabzusetzen. Der Ernst der Lage darf nicht verkannt werden. Aber zufolge der ergriffenen und ausgleichenden Maß nahmen wird die Verkürzung der Brotration eine bemerkenswerte Verschlechterung unserer Er nährungszustände nicht zur Folge haben. Was auch kommen möge, es wird unserer Welt von Feinden zum Trotz nicht an unserm Willen zum Siege zu rütteln vermögen. Bretnig. In einer Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers über Kar toffeln wird u. a. folgendes bestimmt: Jeder Kartoffelerzeuger hat auf Erfordern alle Kar toffeln abzugeben, die zur Fortführung seiner Wirtschaft nicht erforderlich sind. Zu belassen sind ihm : 1. für jeden Angehörigen seiner Wirt schaft, einschließlich des Gesindes sowie der Na turalberechtigten, insbesondere Altenteiler und Arbeiter, soweit sie kraft ihrer Berechtigung oder als Lohn Kartoffeln zu beanspruchen haben, für die Zeit vom I. April 1917 bis zur neuen Ernte 90 Pfund; 2. zur Aussaat 20 Doppel zentner für das Hektar der im Erntcjahr 1916 mit Kartoffeln bestellten Anbaufläche, wenn sein Bedarf für das Erntejahr 1917 nicht geringer und die Verwendung zu Saatzwecken sicherge stellt ist. Jeder Kartoffelerzeuger, der im Ernte jahr 1916 mehr als Hektar mk Kartoffeln bestellt gehabt hat, hat ohne Rücksicht auf die Mengen, die ihm nach Abs. 2 zu belassen sein würden, 4 Doppelzenter für das Hektar seiner Anbaufläche abzugeben. Die Reichskartoffelstelle kann Ausnahmen zulassen. — Die zweite Sommerzeit. Die zweite Sommerzeit beginnt am 16. April 1917 vormittags 2 Uhr nach der gegenwärtigen Zeit rechnung und endet am 17. September 1917 vormittags 3 Uhr im Sinne dieser Verordnung. Die öffentlich angebrachten Uhren sind am 16. April 1917 vormittags 2 Uhr auf 3 Uhr vor zustellen, am 17. September 1917 vormittags 3 Uhr im Sinne dieser Verordnung auf 2 Uhr zurückzustellen. Kamenz. Am vergangenen Dienstag sand unter dem Vorsitze des Herrn Amtshauptmanns Grafen Vitzthum von Eckstädt die 2. diesjährige Sitzung des Bezirksausschusses statt, die durch die Anwesenheit des Herrn Kreishauptmanns von Craushaar ausgezeichnet wurde. Der Herr Amts hauptmann eröffnete die Sitzung mit begrüßen den Worten, worauf zur Erledigung der reich haltigen Tagesordnung geschritten wurde. Zu nächst wurde vom Stande der Getreideentkeimung, Errichtung von Trocknungsanlagen, Strohauf schließung, Gemüseversorgung, Nahrungsmittel verteilung und den notwendigen Maßnahmen zur Trocknung von Kohlrüben Kenntnis genommen, wobei der Rechnungsabschluß derMehlverteilungs- stelle vorgelegt und endgültige Entschließung über die Höhe der Beihilfe zu dem zurückzuliefernden Saatgut für Kartoffeln gefaßt wurde. Den Landwirten, die seinerzeit Saatgut geliefert haben, sollen die Kartoffeln zum Preise von 6 Mark für den Zentner, frei Bahnstation, zurückgegeben werden; jedoch soll denjenigen Landwirten, denen die ausdrückliche Zusage gemacht worden ist, ihnen die Kartoffeln zum Abgabepreis zurückzu- gcben, auch diese Zusage gehalten werden. Der Rest wird auf die Bezirkskasse übernommen. — Zur Behebung der herrschenden Kleingeldnot wurde die Ausgabe von je 50 000 Mark in 10-Pfennig- und 50-Pfennig-Scheinen beschlossen und die Einzelheiten der Ausstattung usw. der Amtshauptmannschaft überlassen. Diese Scheine erhalten Gültigkeit innerhalb des Kommunal verbandes. — Zu dem Gesuche der Ortsstelle für Auskünfte über Kriegsgefangene, Vermißte und Verwundete für Großröhrsdorf und Umge- genv um Gewährung einer Beihilfe aus Bezirks- mitteln bewilligte der Bezirksausschuß eine ein- > malige Beihilfe von 50 Mark. — Endlich faßte i der Bezirksausschuß auf die auch diesmal wieder zahlreich vorliegenden Gesuche um Gewährung der Kriegsfamilrenunterstützung entsprechende Ent schließungen. — An der Zeichnung der sechsten Kriegsanleihe wird sich der Kommunalverband auf Beschluß des Bezirksausschusses mit einem Betrage von 10 000 Mark beteiligen. Auszug aus der Verlustliste Nr. 399 der Königlich Sächsischen Armee ausgegeben am 4. April 1917. Berger, Georg, 30. 4. 91, aus Großröhrsdorf, bisher vermißt, in Gefangenschaft. Großmann, Max, 15. 10. 97, aus B r e t ni g, bisher vermißt, in Gefangenschaft. Guhr, Pam, 23. 9. 96, aus Pulsnitz, leicht verwundet, bei der Truppe. Schmidt, Oskar, 21. 3. 92, aus Pulsnitz, bis her vermißt, in Gefangenschaft. Schöne, Otto, 20. 1. 95, aus Pulsnitz, bisher vermißt, in Gefangenschaft. Die KriegsfamilienunterMtzungen sind Montag, den 16. April vormittags in der Zeit von 8—11 Uhr im Rittergute abzuheben. Bretnig, den 10. April 1917. ' Der Gemeindevorstand. Sonnabend, den 14. d. M., nachm. von 2—6 Uhr: Brotmarken-Ausgabe im Rittergnte. Brolausweise sind mitzubringen. Bretnig, den 10. April 1917. Der Gemeindevorstand. Die Grießkarten-Ausgabe findet Donnerstag, den 12. April, vorm. von 8—11 Ahr im Gemeindeamte statt. Gültig vom 6. bis 15. April. Bretnig, den 10. April 1917. Der GemeindevorstanL. Ausgabe der Zuckerkarten Sonnabend, den 14 d. M. von 2—6 Atzr i n Rixtergute. Bretnig, den 10. April 1917. Der Gemeindevorstand. ksdsN 8M-VKMH <k. V>. Freitag, den 13. April d. I., abends 8 Uhr Generalversammlung im Gasthof zum Bergkeller. —- Tagesordnung: n 1. Jahresbericht; 2. Rechnunqsablaqe; 3. Wahlen; 4. Allgemeines. Das Erscheinen eines jeden Mitgliedes ist Pflicht! Der Vorstand. Zeichnungen auf die 5 ff» Reichsanleihe, unkündbar bis 1924, 4 ff» 'P Reichsschatzanweisungen, — — auslosbar von 1918 an zu 116—120 "/g, — — nehmen wir -- bis 16. April d. I. mittag 1 Uhr - - entgegen. Spar-, Kredit- und Bezugsverein Rödertal. VI8Idie hiesige Buchdruckerei. " QwssjrÄNlwQ, WsMWNM, WlHrMsn unä 8ebüpflöpfo empfiehlt Runs Mtrrcde, Klempnerei. Der Krieg mit Amerika! Heute erscheinen: Die Enthüllungen über amerikanische Kriegsvorbereitungen. Die Kriegstreiber in New. Vork. Offene Anklage eines angesehenen Amerikaners. — — Die deutsche Ausgabe besorgte Dr. Ludwig Stettenheim. — — Nur ^in Exemplar durch Zufall der englischen Zensur entgangen. 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