Suche löschen...
Allgemeiner Anzeiger : 04.07.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191707045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19170704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19170704
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-07
- Tag 1917-07-04
-
Monat
1917-07
-
Jahr
1917
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 04.07.1917
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ring um uns zu schließen, auch die letzlen * Die berühmten Lazarettschiffe. euch heilige Pflich!. Ihrs Erfüllung hi!fi den Sieg erringen. äl. /z. v. den dieser Auftrag, in weilen können wir uns nur vorbereitcn." jahrcs 'mit hochgespannten E rivar - : Und Ministers Thomas gelegentlich seines Stock- Liebe zu ihrem Vaterland. Diese Schmeige- Nnftlands aussichtslose Offensive. bezwecke!!, denn der Petersburger Nat steht den immer neue Völker suchen sie für ihre Pläne zu gewinnen, immer eifriger sind sie bestrebt, den Da hat sich eine Frau geärgert, daß sie gerade heute keine Kartoffeln bekommt, bei entschieden für die Behinderung jedes Vorgehens der rufsischen Armee sein, bevor diese Überein stimmung erzielt worden ist. Sind diese Nachrichten zutreffend, so wird nach der -Ansicht des Amsterdamer,Handelsblad' mir dem Beginn einer russischen Offensive in die Geschichte diese? Ringens geschrieben sein 'wird, Mr-det ihrs fassen, daß auch hinter solchen KnegSpolilik des Verbandes hindrängt. Der i von dem Na! dem französischen Minister - Ans Mazedonien kommen neue Nachrichten ' h der Roten > feindliche Pläne. In der Londoner .Times' ist zu lesen: Die Verbündeten haben die Offensive dieses Früh- ersüllen kann, das kleinste Kind, das seinem Vater ein Brieschen schreibt, die schwächste Frau, das älteste Mütterchen. Schreiben und erzählen von dem, was gut und schön ist: schweigen von dem, was schwer ist! Gibt es nicht in der Heimat Menschen, vor denen wir unser Herz verschiedene llnegsrmchrichten. Mcht ans Amerika warten! Amerikanische Blätter meinen, es wäre zweck- , eine heilige Pflicht, die nach und nach in Ver gessenheit gerät, die immer mehr und immer häufiger vernachläjiigt wird. Unsere Pflich! ist offensive must allerdings o.IS Mil dein Siege bei MeffiNes beende! beirachtel werde». ltmer Korrespondent gesteht offen zu, daß der Rückzug der Deutschen ohne Zweckel die Verbündeten gezwungen hat, ihre Pläne tür den Frühjahrs- sclüzug abzuändern. Wir haben allen Grund zu hoffen, daß die Pause der letzten Tage nur vorübergehend sei. Die Frühjahrsoffensive der Verbündeten ist nur die Einleitung jur die Ans- sührung ihrer Pläne, und falls Hindenbutg be absichtigt Hal, mit seinen Reserven irgendwo eine Offensive zu nnlernehmen, har er diesen Plan wenigstens ausschieben müssen." holmer Aufenthaltes ist allgemein ausgefallen und wird als Beweis daiür ansgefaß», daß tatsächlich trotz allen Kriegsgeschreies zwischen der russischen und französischen Negierung noch lein Einvernehmen besteht. Thomas betonte, daß die ruckischerseils amgeslellte Forderung „keine Annerionen", für Frankreich, was Elsaß- Loihnngen anbelreffe, nicht in Frage komme, da die Wiedererlangung Eliaß-Lolhringens keine Annerion bedeute. Der Verband und haupt sächlich Frankreich werden somit ihre Anstren gungen in Petersburg in dec nächsten Zeit hauptsächlich darauf richten, die Russen zur An nahme der französischen Forderung, Rückgabe von Elsaß-Lothringen, zu bewegen. Ob dies gelingt, wird in Holland allgemein noch dazu: „Ist denn schon ein Kind im deut schen Lande während des Krieges verhungert?" Es gibt für alle Beamten und Lehrer und viele sonstige Angestellte eine Schweigepflicht. Auch sür die Hilfsdienstpflichtigen oder die ehrenamtlich bei einer militärischen Dienststelle beschäftigten Zivilpersonen ist diese Schweige pflicht durch das Oberkommando verordnet. Für alle Frauen sollte es in ihren Briesen an die Männer im Felde diese Schweigepflicht geben. Diese Schweigepflicht sollten sie sich selbst auf erlegen, aus Liebe zu ihren Männern, aus der kriegerischen Haltung der Regierung und des Arbeiter- und Soldatenraies. letzterer auf erhebliche Mäßigung der allgemeinen! klbek die Aussichten einer russischen Offensive > schreiben die ,Basler Nachlichten': „Man dar? s KnegSzielen des Verbandes im allgemeinen sich Henle wohl die Frage vorlegeu, ob die S sehr mißtrauisch gegenüber, hauptsächlich auch iu- jetzigen Machihaber de/Verbündelen trotz ihrer s folge der von den Petersburger sozialistischen Reden Intereffe an einer baldigen ruffiichen ' Blöckern jeden Tag ausgeschlachteten Zögerung nichl, wenn hier und da unter dem Druck der! 2 bis 3 Schisse mit Lebensmitteln und Munition Verhällnisse die Versorgung einmal nicht klappt, s in Saloniki einlauten, die die Rote Kreuzflagge Und vor allen, ihr Männer, wenn ihr beim - führen. Die beiden entkommenen Gefangenen abendlichen Schoppen sitzl, scheltet nicht, wenn j haben selbst an der Entladung von etwa 20 der Generalstabsbericht meldet, eine Sappe der! solcher Schiffe teilnshmen müssen. Andere ent- Feinde sei genommen, ein Graben zerstör«, kommene Gefangene berichteten, daß Munstions- einige Gefangene j eien gemach«, ein paar Ma- depots bei Florina Las Rote Kreuz-Zeichen schinengewehre erbeutet worden. Einst, wenn ' «rügen. gehen ließe, und daun würde der gefürchtete Von! Brief, wenn er geeignet verwendet wird, in den Augen der Feinde zu entwerfen vermag. schweigen. Ja, laßl's genug ieiu, daß schnöder Wucher unter uns die Widerstandskraft der Heimarmee ost zu gejührden drohte, daß scham- lvse Gewinnsucht, erbarmungslose Prcisjagd »Ücs und alles verteuert, daß elende Geldgier fast alle Maßnahmen der Be hörden zunichte macht, daß beutegierige Hamsterei alle Berechnungen der Lcbens- Oie deiUgfre Pflickt. Ammer größer werden die Anstrengungen v«scrcr Feinde, uns den ^ieg zu entreißen, jener anderen reicht die Brotkarte nicht bis znm bestimmten Tage und flugs setzen sie sich hin und schreiben dem Manne an der Front: „Die Kinder verhungern!" Mit Frohlocken und Triumph lesen es unsere Feinde und mit Bienenfleiß werden solche Briefe aus Aachen und Königsberg, ans Dresden rind Beilin, aus Hamburg und Breslau gesammelt, abge druckt und als die einzig wahren Nachrichten aus Deutschland in vielen Tausenden von Exemplaren unter den französischen Soldaten verbreitet und durch Fliegern auch zu Tausenden zu den deutschen Truppen himmtergeworsen. Das macht beim Feinde Eindruck und bringt die uusrigen — zur Verzweiflung. Nnd das tun tapfere, tüchtige, vorzügliche deutsche Frauen und Mütter — sie wissen nicht, was sie in»! Sie wissen nicht, was sür einen Schaden sie mit ihren Jammerbriefen anrichten, was ckir eine Gefahr für das Vaterland diese Briefe be deuten. Sie würden es gewiß nicht Inn, wenn sie auch nur im entferntesten ahnten, welch schiefes Bild von der Lage im Lande solcher Aussilcks Wirrnisse. Je mehr man in Petersburg versucht, die Zügel straff iu die Hand zu nehmen, desto ver- verworrener wird die Lage. Ohne Zweisel be- ! ausschntten können? Gibt es nicht Bemtungs- ! stellen nnd Fürsor-Mwlec genug, bei denen jede Frau freundlichen, sachverständigen Rat und jeden n^r möglichen Beistand findet? lind gibt es nicht immer noch euvas Gntes zn be- pflicht sollte die Ehrenpflicht der deutschen Frau sein, und in gleichem Sinne sollie sie ihre Kinder erziehen. Das ist ein Dienst am Vaterland, den jeder zn Hanse Osfensive haben können, deren Scheitern sich mit ziemlicher Sicherheit Voraussagen läßt. Es kann möglich sein, daß Brussilow aus der Heeresmasse einige Armeen zuwmmenbungt, die angriffsbereit wären! Wie aber würden sich die inneren Verhältnisse Rußlands gestalten, wenn das Unternehmen mißlänge? Ein neuer, noch gründlicher Znsammenbrnch wäre unvermeidlich, der die jetzige Regierung linter- iunae.7-mgelL M die icke spälewu Er- i W mW überhaupt m di^m eignisse jedoch einen Schalten genwiseu werden können, haben. Die Aussichten sind indessen in vieler! ZEht/n^ Hinsicht noch gus. Die englische Frühjahrs mühen sich die Siaalsleiter, um jeden Preis vorlünsig ihre Stellung zu behaupten und unter der Kriegsflagge weiser zu segeln, obwohl eine große Zahl der Besatzung des Fahrzeuges die Auffassung der Steuerlenle nicht teilt und dem Kurs, den man erneut zu halten sucht, nicht dis- ! jeuige Richtung geben will, die noch m der ersten Zeil der revolutionären Regierung vor schwebte. Es ist nichr zn verkennen, daß trotz mittelveriorgung — über den Hanien zn werfen : Erfolgen sich das gleiche Heldentum verbarg, droht. Laßt's an diesem Flecken aus dem dsut- das anfangs mit Tamenden nnd Abertaflsenden scheu Namen genug sein, trösten wir nns, Laß ! von Geiangencn euer Eutzückcn wachlics. cme Minderheit en solcher Wecke den Krieg in - Dekkt daran, daß der Feind durch jeden der Heimat schwächt. Und lassen wir von dem solchen Kamp! von eurer Hekmat ierngehccklen, daß größeren Übel, das in meckeren Meisen eilige- - der Sieg damit nnr näher gerückt wird. Was rissen ist: von der gedankenlosen Gejchivätzigkeit, wollt ihr denn? Woll« ihr Frieden, so die jeden Stammtisch zn einem Hauptquartier s müssen wir siegen: wollen wir siegen, io müssen im kleinen, jeden Brief ins Feld zn einem i wir dmchhallen. Wollen wir durchhalicu, so Klagelied machen. .... müssen wir daheim schweigen. Schweigen sei richten? „ .... Hacket euch an da? Dichterwort: Trag Neutrale» noch auf uns zu Hetzen, damit die - muulcren Herzens deine Last und übe fleißig Vernichtung Deutschlands auch ganz sicher j dich im Lachen, wenn du au dir nicht Freude sei. Und wir?. An den Fronten stehen ! hast, die Welt wird dir nicht Frkwe machen I unsere Väter nnd Söhne, Männer Wollt ihr den Sinn dickes nngeheuren Krieges . Sondcririeden doch zustande kommen. . und Brüder unerschütterlich und treu, ! immer noch nichl lassen, glaub! ihr, daß eure diesem Gesichtspunkie müßen die Mittelmächte s aus See und linier See hacken sie gewissenhaft - Klagen ibn beenden können? Jammert und ! eigentlich wünschcu, daß es der Kraft Kerenskis Wacht und fchlagen den Feinden schwere Wnn- stöhnt niäkl, jondern wirkt und schasst. Nennt und Brnssilows gelänge, die Massen zum Sturm > den, in der Lnst verrichten sie Tag iür Tag nichl jedem Stückchen Schokolade nach, das s mitzureißen. Heldentaten, die denen sich würdig au die Seiie! irgendwo zu verkamen ist. lauft euch nicht stellen, die mit unvergänglichen Leckern leit! nm ein wenig SchundkakcS, den irgendein Jahrhunderten in den Büchern der Gefchichte i Schlaumeier ans unmöglichen Jngredenzien ..... stehen. Sie alle wirken und sthweigeu; denn f für teures Geld euch anpreist, fahrt nicht: »Rr offenen Mißbrauch L.. Pflichterfüllung ist ihnen heiliges Gebot. ! all und jede Kleinigkeit «veil über den Bedarf i K r e ü z f l a g g e durch Virrvcrbandstrnppen. Aber auch wir Daheinrgcbliebeuen haben : in eure Speisekammer, nur damit ihr habt und Zwei aus der Gefangenschaft eniflohene bul- damit der andere »ich« zn viel kriegt, lärmt f Mische Unteroffiziere berichten, daß jede Woche mäßig, die Verbündeten der Ver. Slawen zn - Thomas eneicks ... warnen, in kurzer Zeit zu viel von Amerika, zu j Paris und London aussühren fall, nämlich eine erwarten. ..Wir haben uns in Manch geletzt : Änderung der Kriegsztete herbeizusühren, ist in und w,r wißen, woh.n nur gehen: aber unsere f d^cr Hmssch, kennzeichnend. Auch laufen in Bewegungen smo nicht überstürzt. Wenn wir Stockholm Gerüchte um, daß mau sich bei einer so weit sind, werden wir unser Teil und viel- Sitzung des rmüschen Kabinetts hauptsächlich leicht etwas mehr tun. ^Für den Augenblick »on sozialistischer Seite aus gegen jegliche aber können es «ich die Franzossn » i ch t i Offensive ausgesprochen Hai, bevor nicht erneut leiste», in ihrer Energie » a ch z u -! die Ubereivstiminung der politischen und militä- l ass eil. Sie müssen weiter tämpfen m, der n,^a Ziele des Verbal Im Hoffnung und IM VeNraucu ans lins. Einst- s Arbeiter- und Soldatenrat soll die Stimmung Ribots, lein Wort einzulösen und die Geheim-' Verträge, zn veröffentlichen. Die Blätter Lenins, Gorkis und andere Organe betonen., daß die Knegsziele Frankreichs überhaupt noch bedeutend weitergehen, als Elsaß-Loch» ringen zn erringen. Nach belgischen Finanzleulew und Indmtnsllen, die sich vor kurzem im Paris aushiecksn, sollen srcmzöflsche Regierung?-' kreise eine große Vorliebe besitzen für ein an! Kosten Deutschlands vergrößertes, jedoch unter dem politischen und wirtschaftlichen Einfluß des Verbandes stehendes größeres Belgien. Dis- politische KInst zwischan dem neuen Rußland und seinen Verbündeten bleibt weiter bestehen, und obwohl von beiden Seiten, hauptsächlich von den Westmächten. Bestrebungen unternom-- men werden, sich erneut zu nähern, so darf es- doch als fraglich gelten, ob diese Kluft übcr-- brückt werden kann. Politische Armcllckau. Deutschland. * Dem R e i ch s t a g e, der am 5. Juli wlevrr zusammentritt, wird wahrscheinlich als einzige Vor lage eine neue Kreditvorlage in Höhe- von 15 Milliarden Mark zugehen. Vor bereitungen zn anderen Entwürfen sollen vom Bundesrat nicht getroffen sein. Bian rechnet mit einer Tätigkeit des Reichstages von acht bis zehn Tagen. * Nach einer Verfügung des preußischen Unter- richtSministers belr. die polnische Sprache im Religionsunterricht sollen nunmehr auch ohne besonderen Antrag der Beteiligten überall da. wo von den in die Schule ein- tresenden Kindern ein Teil der deutschen Sprache nicht ausreichend mächtig ist, für diese Kinder aus der Unterstufe Religionsunterricht in pol nischer Sprache eingeführt werden. Wenn an einer Schule Polnisch sprechende Lehrer nicht vorhanden sind, werden die Lehrer benachbarter Schulen oder, soweit oder solange das nicht möglich ist, geeignete Geistliche mit der Erteilung des Religionsunterrichts sür die Polnisch sprechenden Kinder betraut werden. Österreich-Ungarn. * Der jetzt zurückgetretene Ministerpräsident Graf Clum-Martinitz, der in den mili tärischen Dienst zurückgekehrt und zum Obersten ernannt worden ist, soll den Posten des Generalgouverneurs von Montenegro mit. dem Sitze in Cetinje übernehmen. "Die Tagung der deutsch-öster reichisch-ungarischen Wirtschafts- Verbände in Budapest nahm einen Beschluß- antrag an, in dem es u. a. heißt: Im Sinne der von den drei Wirtschaftsverbänden Deutsch, lands, Österreichs und Ungarns wiederholt und einmütig gefaßten Beschlüsse betreffend das Wirtschaslsbündnis und die gemeinsame Handels- »nd Verkehrspolitik sowie die Nechtsannähming erachten es die in Ofen-Pest versammelten Ver treter der drei Wirtschaftsverbände als geboten, auch die wichtigsten Fragen der Übergangs wirtschaft in Übereinstimmung und unter gegen seitiger Unterstützung zur Lösung und zur Er ledigung zu bringen. Da der freie Unter nehmungsgeist der entscheidende Faktor des Wiederaufbaues der Wirtschaft sein muß, soll ein staatliches Eingreifen nur dort erfolgen, wo zwingende Rücksichten, insbesondere die Förde rung der wirtschaftlich schwächeren Elemente, ergänzende staailiche Vorsorge rechtfertigen. Schwede«. * Wie aus Stockholm berichtet wird, soll die internationale sozialistische Kon ferenz aus Wunsch der französischen Ge- noffen, die nicht rechtzeitig ankommen können, aufgeschoben und ein neuer Zeitpunkt nach Beraiungen mit der französischen Partei und den anderen Parteien festgesetzt werden. Griechenland. * Wie aus Vierverbandsorganen zu ent nehmen ist, hat König Alexander nach einer längeren Unterredung mit dem Vierverbands» kommissar Jonnart eingewilligt, daß Veni zelos ein neues Kabinett bildet. Veni zelos verlangt indessen die vorherige Entfernung aller Mitglieder des Königshauses aus Athen. friere Lörrenlen. Roman von H. CourthS-Mahler. (F-ris-tzung.) Das Herz tat ihr weh vor Erbarmen mit dem «lrmen Kinde und ihr Groll gegen Ellen bekam neue Nahrung. Aber sie sagte kein Wort darüber, streichelte nur zärtlich Ruths Haar und sagte liebevoll: „Noch immer so fleißig, kleines Haus mütterchen! Komm, leg die Arbeit zusammen, es ist bald Tischzeit. Hast du deine Mutter schon gesehen heute morgen?" Ruth sah mit einem tapferen Lächeln zu j Friede auf. „Ja, Tanke Friede, ich habe ein wenig mit ihr geplaudert, als sie ihr Frühstück nahm." .Und Ellen?" ^ie war eben hier bei mir." Friede zog die Augenbrauen finster zu sammen. „Sie langweilt sich wohl hier bei uns?" „Ich weiß es nicht, Tantchen. Gesagt hat sie mir nichts." Friede trat ans Fenster. Sie konnte Ruths trauriges Gesicht nicht mehr sehen. Wieder zerbrach sie sich den Kopf, wie sie in den Lauf der Dinge eingreifen und Georg aus den Schlingen der koketten Ellen befreien konnte. Und da fiel ihr ein, ob es nicht das beste wäre, wenn sie einmal mit Ellen selbst ein ernstes Wort sprach. Wenn sie Ihr einfach sagte, daß Georg die Absicht habe, Ruth zu heiraten? Vielleicht bestimmt; Ellen diese MiSieilung, ihre Bemühungen um Georg »ufznLebe«. Freilich nur vielleicht. Mit GewiL- i heit ließ sich das bei Ellens Charakter nicht Voraussagen. Aber der Versuch mußte gemacht werden. Ganz tatenlos mocbie sie nicht mehr zusehen, wie hier das Glück ihrer liebsten Menschen in Trümmer ging. Noch an demselben Abend wllle sich sür Friede Gelegenheit finden, ihr Vorhaben aus- zusübren. Georg war wieder dagewesen. Ellen hatte es ärger getrieben denn fe mit Nüßen, lockenden Blicken, reizenden Schelmereien und rührend hilflosen Posen. Tas ganze Register durch triebener Koketterie Hacks sie aufgezogen, und Georg hatte «ich schließlich mit einem roten Kopf und unstet flackernden Augen wie geistesab wesend verabschiedet. Er kannte sich selbst nicht mehr und wußte nicht, was er tat. WiL ein betäubendes Gist rafts es durch seine Adern, und er konnte nur eines denken und fühlen: daß er EllenS roten Mund küssen müßte, wenn er uicht an dem Brande zugrunde gehen sollte, den sie in ihm enckacht hatte. ! Nurr war er gegangen. Eine Weile saßen die Vier Frauen noch stumm beieinander. Dann erhob sich Frau Lizzi, um zu Bett zu gehen. Ruth begleitete sie wie jeden Abend in ihr Zimmer, um ihr beim Auskleiden behilflich zu sein. Ellen räkelte sich noch eine Weile im Wohn zimmer in einem bequemen Sessel. Sie hatte ihre Lieblingsstellung eingenommen, die Hände hinter dem Kopfe verschränkt und die zierlichen Füße übereinander gelegt. Sie blinzecke zu Tante Friede hinüber, die mit ernstem GeiickwsauLdruck aul Lem Sota last. „Bist dn müde, Tante Friede? Soll ich mich zurückziehen oder darf ich noch ein Weil chen bei dir bleiben?" sragle Ellen mtt süßer schmeichlerischer Stimme. Friede hob die Augen und sah forschend in ! daS liebreizende, bezaubernde Mädchengesicht. „Du darfst mir gern noch ein Weilchen Ge- ! sellschaft leisten, Ellen. Hast dn dich gut unter halten heute abend 2" „Ausgezeichnet, Tante Friede. Doktor Volk mar weiß brillant zu erzählen. Er ist ein geist voller, amüsanter Gesellschafter." „Ja, das ist er, Ellen. Und außerdem ein prächtiger, ehrenhafter Mensch." „Das glaube ich. Ich mag ihn sehr, sehr gern und freue mich immer, wenn er kommt." Friede richtete sich gerade empor und sah Ellen fest an. „Es freut mich, daß er dir sympathisch ist. Ganz unier nns, Ellen, ich will dir anvertrauen, daß uns Doktor Vollmar bald noch näher treten wird als bisher. Sobald das Trauer jahr um deinen Vater zu Ende ist, gibt es eine Verlobung. Ruth und Georg Volkmar lieben sich nnd nur die Rücksicht ans die Trauer hat die Verlbbung verzögert." In Ellens Augen flackerte ein unruhiges, böses Licht. Mit einem lauernden Seitenblick streifte sie Friedes gerötetes Gesicht. Sie fühlte klug die feindliche Gegenströmung heraus, war aber keineswegs gewillt, sich beeinflusse» oder einschüchtern zu lassen. Mit einem übermütigen Lachen schmiegte sic sich in ihren Sessel. l - -Ack LantLen. LaS iü köstlich. Da Last da dich aber in einen großen Irrtum verfangen. Die beiden denken sa gar nicht daran, sich zu verloben. Das weiß ich besser. Ruth selbst ha« es mir gesagt. Ich habe sie erst heute mittags darum gefragt." Friede sah starr in ihr Gesicht. „Was hast du sie gefragt?" „Ob Ruth ihn liebt. Weißt du, Tantchen, ich finde ihn so reizend, daß — uun, das; mir um mein eigenes Herz bange ist. Und da fragte ich Ruth, ob sie ihn liebt. Ich wollte doch meiner Schwester auf keinen Fall ins Gehege kommen. Aber Ruth hat mich nur ausgelacht. Sie empfindet nichts, gar nichts als Freund schaft sür ihn. Siehst du wohl, daß du tm Irr tum bist?" Friedes Augen verdunkelten sich und ein herber Zug umgab ihren Mund. Wahrlich. Ellen war ihrer Mutter echte Tochter. „Nein, Ellen, das sehe ich durchaus nicht. Wenn Ruth wirklich etwas Derartiges gesagt hak, so ist das nicht ernst zu nehmen. Sie ge hört nicht zu den Charakteren, die ihre Gefühle zu Markle tragen. Es ist doch natürlich, daß sie nicht über ihre Neigung spricht, bevor das ent scheidende Wort gefalle» ist." „Ach, Tantchen, Ruth und ich, wir haben doch keine Geheimnisse voreinander. Ich habe Ruth auch ganz offen gesagt, daß — nun. üb bin einmal sehr offenherzig — daß ich Georg Volkmar liebe. Sie würde eS mir ebenso selbst verständlich venaten haben." Friede erhob sich und trat an Ellen heran. „Meinst du?" fragte sie mit schwerer Betonung. . Der Blick. Le» sie dabei m Ellens Aua«»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)