Suche löschen...
Allgemeiner Anzeiger : 08.09.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190009081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19000908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19000908
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-09
- Tag 1900-09-08
-
Monat
1900-09
-
Jahr
1900
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 08.09.1900
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
aun- Denk' dir, lieber Man», me» iter- M» 17 daß itlst. und htt» 'M« lus- und hat. -ütte reib- ichtet Be- mdte Not cüer- d in !lus- die die be« nlaß ' ein An ab- Mea cung ngea leib find, schen ftus- dar- r e» >äre, eren Ke- ra», IMS ieder ndig 8 zu igen, Ver- ab. iauf- anne ärzte Die den als tot und Hilfe irzes Ein daß eine ckene eite» ker- üitt- r m r eS !chen lmal 'am, 8er- :zem Fortievaii>r iolat- mordeten, der von der eigenen Frau des Ge töteten zu dem Verbrechen angestiftet sein soll. Die Zigeuner sind in raffinierter Wesir Ka Werke gegangen, um die Mordthat zu ver schleiern. Sie haben die Leiche mehrere Tage im Reisewagen in sitzender Stellung mitgeführt, um den Anschein zu erwecken, als sei der Mann schwerkrank. Ei« Prinz unter Kuratel. In Oester reich ist schon wieder ein Mitglied des hohen Adels wegen Verschwendung unter Kuratel ge stellt worden, nämlich der Prinz Engelbert zu Auersperg, Kämmerer und Major vom 5. Land- Wehr-Ulanen-Regiment. Er ist der Bruder eines sehr reichen Großgrundbesitzers und Mitgliedes des österreichischen Herrenhauses, des Fürsten Franz Joseph zu Auersperg. Ein anderes Mitglied der Familie, Prinz Franz zu Auers perg verließ vor etlichen Jahren Oesterreich, worauf der Konkurs über sein Vermögen er öffnet wurde. Er ging nach Amerika, soll dort Medizin studiert und sein Examen als Arzt be standen haben und hat sich schließlich mit der Tochter eines reichen Fabrikanten in New Jork vermählt, dann aber auch, was gebührend an erkannt werden soll, seine Gläubiger im Osten befriedigt. Ein ganz eigenartiger Unglücksfall wird aus Arad gemeldet. Von der Wallfahrt nach dem Bodroger Kloster kehrten die Pilger zurück, von welchen sich 13 auf einem Wagen befanden, unter ihnen auch die 15jährige Pauline Botta. Als sie durch einen Wald fuhren, ge schah plötzlich etwas Unerhörtes. Das Mädchen, das eben mit einer Gefährtin geschäkert, sie um armt und geküßt hatte, fiel plötzlich nach rück wärts — und war tot. Das Ende ihres seidenen Tuches war in die Radspeichen geraten und schlang sich so fest um ihren Hals, daß sie im nächsten Augenblick erstickte und ihr, ehe man sie losmachen konnte, auch der Halswirbel brach. Die entsetzten Wallfahrer lassen es sich nicht nehmen, daß die Ursache des Unglücksfalles darin zu suchen sei, daß sich 13 Personen auf dem Unglückswagen befanden. Die Pest in England bleibt nicht mehr auf Glasgow beschränkt und gewinnt immer weitere Ausdehnung. Amtlich wird am Montag gemeldet, daß sie sich nach Govan verbreitet hat, wo am Sonntag ein daran erkrankter Knabe gestorben ist. Es verlautet, daß in Glasgow am Montag drei weitere verdächtige Fälle vor gekommen find. In einem amtlichen Bulletin wird angegeben, daß die Zahl der im Hospital behandelten Pestfälle 12 beträgt und daß sich weiter 86 Personen unter ärztlicher Beobachtung befinden. Ein schweres Eisenbahn-Unglück wird aus Nordamerika gemeldet. Auf der Philadelphia and Reading Railroad stieß am Sonntag ein mit Ausflüglern besetzter Zug bei der Station Hatfield auf einen aus Milchwagen bestehenden Zug und zertrümmerte den letzteren. Bei dem Zusammenstoß wurden 15 Personen getötet und etwa 40 verwundet. Aus dem Hinterlande von T stngta«. Es hat längere Zeit gedauert, so lesen wir im ,Ostasiatischen Lloyd' vom 20. Juli d., bis die Nachrichten von den Vorgängen in Peking und Tientsin bis in das Innere von Schantung drangen und hier Unruhe erregend wirkten. Namentlich erfreute sich der Süden von Schan tung einer verhältnismäßigen Ruhe und viel leicht würden selbst die Gerüchte vom Kriegs schauplatz nicht so störend gewirkt haben, wenn nicht die Aufforderung des Gouverneurs von Südschantung, Auan-Tschikai, cm die Europäer, räumen. Uuan-Tschikai soll Bischof de Marchi versprochen haben, er würde auch nach dessen Weggang für Schutz der Mission und der An stalten sorgen, insbesondere würde er die chinesischen Priester in ihrer Thätigkeit schützen. Anfangs dieses Monats schifften sich die italie nischen Missionare nach Tschfu ein (auf dem Fluß). Einige Tage später, so berichten chine sische Boten, hat aber der Unterpräfekt von Tsinangfu die Bewohner schon aus den Äisfions- anstalten vertrieben. Der chinesische Priester Hyronimus Schang sei vom Mandarin ge schlagen und eingekerkert worden. Ob diese Nachricht auf Wahrheit beruht, läßt sich noch nicht feststellen. Die Anstalten in Tfingtschousu find ebenfalls verlassen, die Häuser durch den Mandarin ver siegelt, eine große Truppe der Mefsersekte soll sich dort herumtreiben. In Schanghai sind inzwischen aus Süd schantung über Tschinkiang die Missionare Krampe, Dr. Weig, Peulen und Heming angekommen. Dr. Weig, ein Neffe des Bischofs Dr. von Anzer, hat eine sehr gefahrvolle Reise zu be stehen gehabt; er wurde völlig ausgeraubt und schrecklich mißhandelt. In Schanghai ange kommen, mußte er sofort ins Hospital gebracht werden. Sein Zustand war so schlecht, daß er noch nicht im stände war, Einzelheiten über die Uubilden mitzuteilen, denen er ausgesetzt war. Er berichtet, der Taotai Pung in Jentschoufu habe das Signal zur Zerstörung der großen Sühnekirche gegeben. Nach einem Telegramm aus Tschifu vom 16. Juli an das deutsche Generalkonsulat sollen noch vierzehn andere katholische Missionare zu Schiff nach Schanghai kommen. Der Landweg nach Tsingtau sei zu gefährlich. Danach fehlen noch sechzehn Missionare. „O, die Gute, wie wird sie sich über mein Glück freuen I" rief Edith lebhaft, und Walter war über ihre kindliche Liebe innig gerührt. Dann aber sagte er, der Gegenwart gedenkend: „Wir müssen jetzt wohl ins Haus zurückgehen, aber vorher sprich es noch einmal aus freiem Kuntes Allerlei. Welche Zeitungen der Kaiser liest, weiß die ,Germania' zu melden. Danach find für den Monarchen abonniert: Die.,Kölnische Zeitung', die .National-Zeitung', die .Berliner Neuesten Nachrichten', das Meine Journal', der ,BerIiner Lokal-Anzeiger', der ,Reichsanzeiger' und der Pariser ,Figaro'. Außerdem liest der Kaiser mehrere deutsche und englische Witzblätter und illustrierte Zeitschriften, z. B. Ueber Laud und Meer, Fliegende Blätter «. s. w. Vor Gericht. „Wie alt Md Sie, Fräu lein?" — „Ich? — Ich? Ich bin — ich bin ..." — „Rasch, rasch! Mit jeder Mnute verschlimmern Sie die Sache." „O, Walter, tausendmal mehr als du denkst. Ich liebte dich vom ersten Tage an, aber ich wollte es mir selbst nicht gestehen, well — nun, du weißt ja." „Jetzt fürchtest du dich nicht mehr, Edith?" „Nein," erwiderte fie. „Ich habe nur noch einen einzigen Gedanken auf der Wett: den, dich glücklich zu machen." „So gib mir zum Zeichen dafür einen Kuß aus freien Stücken." „Ach nein," sagte fie tief errötend. „Wenn du mich lieb hast, thuft du es," ent gegnete er. Und fie wandte ihm ihr Gesicht zu und bot ihm ihre Lippen dar, aber fie stand vor ihm wie von Glut übergossen. „Dazu mußt du mich nie wiÄer veranlassen," bemerkte fie ernst. Walter lachte. „Nein, Edith, nie wieder. Es war auch wirklich eine zu unangenehme Sache, nicht wahr?" Als fie den Park betraten, sagte das junge Mädchen: „Willst du nicht lieber bis morgen warten, ehe du es der Gräfin sagst?" „Nein," entgegnete er, „das muß ich heute noch thun, es ist zu wichtig für mich." Trotz seiner Ungeduld wurde es aber doch fast Mittag, ehe sich ihm Gelegenheit bot, Gabriele zu sehen und in ihrem Zimmer zu sprechen. Sie schien ihm angegriffen zu sein, die frischen Farben fehlten, und ein müder Zug lag um die Augen. „Du hast schon einige Mal nach mir gefragt, Walter," sagte fie, als fie eintrat, „darum ließ der Liebe ein „warum" geben? Mein Herz, weine Seele, mein ganzes Ich fühlt sich zu dir hingezogen. Nie möchte ich dich wieder ver laffen, und wenn ich nach Bergheim zurück- kehre, nehme ich dich als meine füße «eine Frau mit." Sie sah befangen auS. „Ganz bestimmt," fuhr er fmt. „Du bist so voll Zweifel und Unsicherheit, wenn ich dich allein lasse; am Ende kommst du wieder zu dem Schluß, daß unsere Verbindung unrecht fft, schreibst mir einen langen Abschiedsbrief und — ""^Das^würde ich nicht thun," bemerkte sie. „Ich will es lieber nicht erst darauf an- kommen lassen, sondern nicht eher ruhen, als bis du ganz mein bist. Heute noch spreche ich mit der Gräfin, ihrer Entscheidung wirst du dtch doch unterwerfen?" „Ja„" entgegnete fie lächelnd, „es Hilst mir ja doch nichts, wenn ich mich dagegen auf lehne." „Dazu Haft du allerdings schon zu viel zu gegeben. Seit ich weiß, daß du mich liebst, nützt dir kein Widerstreben mehr. Und deine Blutter," fuhr er fort, „wird gewiß auch mit allem einverstanden sein, nicht wahr, mein süßes Lieb?" Zuchthauswirtschaft. Junge Gattin deS Gefängnisdirektors: „Denk' dir, lieber Mann, die Köchin getraut sich mM, das Huhn M schlachten; laß doch 'mal eine» von den Mördern in die Küche kommen I" . ich dich hierher bitten. Hast du ein besonderes Anliegen?" „Ja," antwortete er, „ein sehr wichtiges. Aber du stehst nicht gut aus, Gabriele, bist du krank?" „Es ist zu heiß draußen; der ewige Sonnen schein ermüdet mich. Setze dich zu mir, hier ist es wenigstens schattig und kühl." Das Boudoir der Gräfin war ein mit jedem Luxus ausgestattetes Gemach. Sie lag in Heller Sommertoilette auf einem Ruhesessel und wehte fich mit einem kostbaren Fächer Kühlung zu. Walter setzte fich auf einen niedrigen Stuhl neben fie und bekachtete fie. Sie war nicht wie sonst, ihre Wangen waren blaß, und ihre Augen hatten einen unruhigen, unstäten Blick. „Ich habe dir ein Geständnis zu machen, Gabriele," begann er endlich. „Das dachte ich mir, du steht sehr schuld bewußt aus. Was ist passiert?" , „Ich habe mein Ideal gefunden, wir lieben Mts und wollen uns heiraten." Die Gräfin wurde noch um einen Schatten bleicher. Einige Augenblicke schwieg sie, dan» sagte fie: „Und weshalb kommst du gerade zu mir mit dieser Neuigkeit?" „Well fie dich mit betrifft. Aber eine Neuig keit ist es dir wohl kaum, daß ich Edith liebe und heiraten möchte." Wieder Kat eine Stille ein, dann bemerkte Gabriels: „Du mußt mir zugeben, Walter, daß ich dich von Anfang an warnte." Er erhob stolz den Kopf. „Mich warntest? Was willst du damit sagen?" Gerichtshalle. Berlin. Dem wegen Beschimpfung der katho lischen Kirche zu sechs Monat Gefängnis verurteilten „Ulk"-Redakteur Siegmar Mehring ist im Gnaden wege die Strafe in eine dreimonatige Festungshaft umgewandelt worden. Freiberg i. S. Di« hiesige Strafkammer ver urteilte am Montag den früheren Rechtsanwalt und Notar Dr. Buerschaper wegen fortgesetzter Unter schlagung anvertrauter Gelder zu 3 Jahr Gefängnis und 4 jährigem Ehrverlust. In Oberammergau wird nichts davon ver spürt, daß die Fremdensaison mit Beginn des Herbstes zu Ende geht. Der Andrang zu den Passionsspielen ist womöglich noch stärker als bisher. Man kommt im diesjährigen Passtons spieljahre auf fast 50 Aufführungen, während 1890 nur 40 stattfanden; das gibt ein fünftel Einnahmen mehr für die Bahnen und für das Passionsdorf, das jetzt schon über 200 000 Be sucher hatte. Man spricht davon, daß die Ge meinde ein Gesuch an den Prinz-Regenten richten will, damit noch bis über die Oktoberfestwoche die Passionsspielaufführungen fortgesetzt werden dürfen. Ueber die Entwickelung des Ober ammergauer Bahnverkehrs wird von den Dresdener „Elektrizitätswerken" (vormals Kum mer) mitgeteilt, daß sie in dem ersten Quartal ihres Betriebes 424 450 Mk. vereinnahmten. Militärbefreiungsaffäre. Der zweite diesjährige Elberfelder Militärbefreiungsprozeß ist jetzt in der Untersuchung abgeschlossen und be kifft einige fünfzig Personen. In diesem Prozeß ist der Hauptangeklagte der Agent Baumann von hier. Er soll niemand verraten haben und über seine mutmaßlichen Hintermänner herrscht das größte Geheimnis. Die Verhandlung dürfte im Dezember stattfinden. Nach Unterschlagung von 85 VOV Mk. ist in Leipzig der in einer größeren Fabrik be schäftigt gewesene Buchhalter Max Mascher flüchtig geworden. Infolge einer Verwechselung trank der 44jährige Hugo Meisert, der Kassierer der Ortskrankenkasse in Könnern, aus einer Flasche mit Salmiakgeist. Die Wirkung war eine ebenso schmerzhafte als gefährliche. M. wurde deshalb auf ärztlichen Rat sofort der Halleschen Klinik überwiesen. Das Schießgewehr! In Gorsdorf bei Jeffen ereignete sich am Sonntag nachmittag ein betrübender Unglücksfall. Der etwa 16 jährige Sohn des Landwirts Wollschläger machte sich in Abwesenheit seines Vaters mü dessen Gewehr zu schaffen, worin leider noch eine Patrone mit Hühnerschrot steckte, was er nicht wußte. Plötz lich entlud sich die Schußwaffe und die ganze Ladung ging der mit Nähen beschäftigten, einige 20 Jahre alten Schwester ins Genick, daß fie sofort tot zusammenbrach. Erstochen. Der Unteroffizier Schweb in Koblenz erstach am Montag einen ihm unter gebenen Soldaten. Der Thäter wurde in Haft genommen. Vom Bahnzuge zermalmt. Auf der Strecke Villich-Krefeld wollte am Montag ein feingekleideter Herr, angeblich aus Berlin, über die Böschung hinweg vor einem einlaufenden Personenzuge das Geleis überschreiten, als er von der Maschine erfaßt und zermalmt wurde. Es ist nicht ausgeschlossen, daß Selbstmord vorliegt. Schicksal einer Kohlengrube. In Dörren bach bei St. Wendel befindet sich eine kleine Kohlengrube, in der bisher nur wenige Mann arbeiteten und die seiner Zeit ein Neunkirchener Fahrsteiger für 4000 Mk. käuflich erworben hatte. Diese Grube verkaufte er vor kurzem an ein Konsortium aus der Pfalz für 44 000 Mk., hat also 40 000 Mk. an ihr verdient. Den Pfälzer Käufern find aber jetzt von dritter Seite nicht weniger als 160 000 Mk. (!) für das Ob jekt geboten worden, nachdem fich auf Grund geologischer Untersuchungen erwiesen hat, daß es reiche Kohlenadern birgt und die Förderung sehr leicht sein wird. Verschleierung einer Mordthat. Einem raffinierten Verbrechen ist man in Suchatowko bei Argenau (Westpreußen) auf die Spur ge kommen. Dort wurde vor etwa Jahresfrist von einer Zigeunerbande ein Mann als gestorben auf dem Standesamte gemeldet und anstands los auf dem Friedhof beerdigt. Bald darauf hieß es, der Mann sei keines natürlichen Todes gestorben. Die Schwester des Verstorbenen sammelte mit seltener Energie so viel belasten des Material, daß die Staatsanwaltschaft die Ausgrabung der Leiche anorduete. Bei der Sektion ergab fich, daß der Mann durch einen Schuß in die Herzgegend gelötet worden war. Der That verdächtig ist der Schwager des Er fich in die Hafenstädte zurückzuziehen, aufregend eingeschlagen wäre. Duan mag es mit dieser Aufforderung gut gemeint haben. Thatsache jedoch ist, daß mindestens ein großer Lell der Mandarine den Auftrag nicht als Nat, sondern als direkten strammen Befehl behandelt hat. Am 30. Juni kam folgendes Telegramm von Tsining: „In Jentschoufu haben die Man darine die fremden Missionare verkieken. Gleich nach ihrem Abgang begann das Zerstörungs werk. Die Mandarine von Tsining verlangen absolut, daß wir mindestens bis zum 2. Juli die Stadt verlassen." Es scheint, daß die deutschen katholischen Missionare sich bis zum äußersten geweigert haben, ihren Posten zu räumen, daß sie aber schließlich gezwungen wurden, dem Machtgebot der Mandarine zu folgen. Wenigstens lautete ein Telegramm vom 3. Juli, welches Herr Provikar Freinademetz in Tsining aufgeben hat: „Ein Teil der Missionare ist heute Wer Jtschoufti nach Tsingtau abge gangen. Ich selbst gehe mit Bruder Ulrich nach Puoly." Das Telegramm erklärt sich so, daß Pater Freinademetz als Vorsteher der Missionare einen Teil der Herren befohlen hat, sich nach Tsingtau zurückzuziehen, während er selbst sich in die im Norden des Gelben Flusses gelegene Residenz Puoly begab. Die dortigen Waisen häuser, Altersversorgungsanstalten, Schulen und ebenso die Christengemeinden erforderten, daß die Missionare den Punkt bis zum äußersten behaupteten. Aber auch selbst dort wollten die Mandarine keinen Fremden mehr dulden; Pater Freinademetz sandte am 8. d. ein letztes Telegranrm von der Station Ocheng (50 Li von Puoly: „Der Mandarin vertreibt die Christen aus Puoly. Gefahr wächst riesig." Das ist die letzte Nachricht von dort. Von Jtschoufu meldete Herr Bücker unter dem 6. Juli, daß einige 10 000 Soldaten von Kiangnang her nach Peking durchmarschiert sind. Deren Anwesenheit erregt große Unruhen. Einige dieser Truppen drangen in das Haus der amerikanischen Mission (deren Missionare einige Tage vorher auf Rat der Mandarine abgereist waren) und in das dem Herrn Vor schulte gehörige Haus und raubten, was nicht niet- und nagelfest war. Auch Herr Bücker von der katholischen Mission erhielt einen Besuch; es gelang ihm jedoch, die Herren höflich hinaus zu komplimentieren. Die Mandarine in Jtschoufu, schreibt Herr Bücker, seien gut; es scheint auch, daß fie nicht absolut auf der Abreise der fremden Missionare bestanden, wenigstens sprach Herr Bücker noch am 8. d. die Absicht aus, seinen Posten zu behaupten. In Kintschou zwang der Unterpräfekt den katholischen Missionar Wewel, die Stadt zu verlassen. Herr Wewel zog sich darauf mit den anderen Herren, die in derselben Gegend wirken, in die auf dem Lande gelegene Residenz Wangtschuang zurück. Es befinden fich dort ebenfalls Waisenhäuser und mancherlei Anstalten. Die Herren hatten die Absicht, diesen Punkt bis zum äußersten zu verteidigen. Ms zum 10. d. kamen dort sehr viele Flüchtlinge und Deserteure aus Tientsin vorbei, welche schreck liche Bilder von den Kämpfen um Tientsin herum entwarfen, viel über die Boxersekte schimpften, weil diese alle den Spektakel herauf beschworen habe und jetzt doch keinen Schuß Pulver aushalten könne, ferner erzählten fie, daß die Fremden das Fort bei Taku mit einem einzigen Schuß in die Luft gesprengt hätten. Einige der katholischen Missionare von Süd schantung hatten, um nach Tsingtau zu kommen, den Weg nach dem Hafen Tsingkon genommen, von wo sich über See Tsingtau leicht erreichen läßt. Pater Bartels ging am 8. d., begleitet von den Herren Neitzel, Vorschulte, Freitag und Ebner mit einer Steamlannch von Tfingtan nach Tfingkon, wartete dort anderthalb Tage und sah sich dann gezwungen, unverrichteter Sache zurück zukehren. Am 12. d. kam aber ein Telegramm, daß am Abend des 10. einige Herren in Tfing kon angekommen seien. Nachrichten von Unruhen und von zerstörten, ausgeraubten Christengemeinden kommen aus verschiedenen Gegenden, aber ganz bestimmte, klare Mitteilungen liegen noch nicht vor. In Tsinangfu erhielten die fremden Missionare ebenfalls die Aufforderung, die Stadt zu Gemeinnützige». Salz als Hausmittel. Man verwendet feines Oel mit Salz gemengt zum Abreiben aller gebeizten Möbel, wodurch sic wieder wie neu werden und auch die Flecken verlieren. Be sonders bewährt es sich, die vom nassen Auf wischen in den Zimmern weiß gewordenen Füße der Möbel mit Oel und Salz abzureiben. Salz dient auch vorteilhaft ab und zu zum Putzen der Zähne, wodurch fie sehr weiß werden. Oester jedoch als alle drei Wochen darf man das ausgezeichnete Mittel nicht ge brauchen, der Schmelz der Zähne würde dadurch sehr leiden. Fettflecke« werden entfernt durch Be streuen derselben mit Kalkpulver. Die Flecke» werden mit Papier bedeckt, dann setzt man ein mäßig warmes Eisen darauf, bis es kalt ist. Es ist darauf zu achten, daß das Eisen nicht zu heiß ist, um den Stoff zu sengen oder seine Farbe zu verändern. Will der Fettfleck nicht weichen, streut man mehr Kalk auf, erhitzt das Eisen von neuem und stellt es darauf. Dieses Verfahren wird so lange wiederhott, bis der Fleck vollständig verschwunden ist. Fettflecken in Fußböden werden entfernt, wenn man fie mst einer starken Lösung von Perlasche m Wasser, der Sand zugemischt wird, abreibt. „Die gehört Ihnen schon lange," flüsterte fie. „Und warum willst du nicht die Meine »erden?" Sie war blaß geworden und lehnte den Kops an einen Baumstamm. „Ich darf es nicht um Ihretwillen," sagte sie leise. „Können Sie das nicht verstehen?" „Um meinetwillen? Nun, dann werde ich dich wie eine eroberte Festung behandeln und einfach Besitz ergreifen. Mein Lieb, mein süßes Herz!" Er beugte fich über fie und küßte fie, ohne daß fie diesmal widerstrebte. „Jetzt bist du mein!" rief Walter triumphie rend. „Nichts kann uns mehr trennen. Mit diesem Kuß haben wir unsere Verlobung be siegelt. Nun mußt du aber auch allen Zweifel verbannen, alle Furcht vergessen. Bist du glück lich, Edith?" ' Sie sah zu ihm auf. Thränen standen in ihpen Augen. i „Ich müßte wirklich sehr undankbar sein, »eM ich nicht glücklich wäre, Herr von Ho/Henstedt." j „Du mußt mich nicht mehr so nennen. Sage Hflttter und du." ? „Walter!" wiederholle fie, „du bist so gut Dkßen mich." ^„Weil ich dich lieb habe, mein Herz." „Wenn ich nur wüßte, warum du mich liebst. Hx-rüber staune ich immer wieder. Es gibt so Vie le Mädchen, die viel besser zu dir pasftn VH-rden, als ich. Warum hast Lu gerade mich Hx vüklt ?" ? ft „Welche Frage, Geliebte! Wie kann es in Antriebe aus, daß du mich lieb hast.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)