Volltext Seite (XML)
Gemeimmlziges. Ein sehr erfrischendes, bierartigcs Getränk bereitet i»an wie folgt. Man setzt in einem großen Gefäß sechs Liter Wasser aufs Feuer, thut Vi Pfund braunen Kandiszucker, Vs Pfund Syrup, ein Stück Ingwer und in einem Mullläppchen eine kleine Handvoll Hopfen hinzu. Alles zusammen läßt man eine Zeitlang kochen. Wünscht man den» Getränk eine dunklere Farbe zu geben, so kann man noch ein kleines Stück Zichorie Hinzuthun. Hat der Hopfengeschmack sich der Masse genügend mitgeteilt, so stellt man diese zurück zum Abkühlen: aber noch während sie gut lauwarm ist, giebt man 20 Gramm Hefe hinzu und läßt das Bier nun 24 Stunden zugedeckt stehen zum Gären. Nach Verlauf dieser Zeit füllt mau den Schaum, der sich auf der Oberfläche gebildet .hat, sorgfältig ab und gießt dann die Flüssigkeit, den Bodensatz zurückbehaltend, durch ein feines Sieb oder Tuch in ein anderes Gefäß über. Man thut gut, das Bier noch etwa eine Stunde stehen zu lassen, falls sich noch wieder ein Bodensatz bilden sollte. Dann kann es in Flaschen gefüllt werden. Eine große Haupt sache aber ist, daß man diese gut verkorkt. Das Bleichen der Endivien. Die Pflanzen werden bei trockener Witterung mit hinlänglichen Erdballen ausgehoben, in einen: Kasten so eng wie möglich, ohne sie zu biegen, aufrecht zusammengestellt und der Kasten in einen trockenen dunklen Keller gebracht. Bei dieser Behandlung sind alle Blätter in zehn bis zwölf Tagen vollkommen gebleicht und ist keine Gefahr vorhanden, daß sie faulen, wie es im Freien so häufig geschieht. Um metallähnliche Uebcrziige auf Gipsabgüssen her zustellen, mache man sich einen Brei ans Ammoniak (Salmiak spiritus) und gutem Graphit zurecht, bepinsele die Finger re. damit und bürste sie — wenn trocken — glänzend. Auch kann man mit einer Lösung von Schellack in Alkohol, mit etwas Graphit gemitscht, den Gegenstand bestreichen und mit Graphit nachbürsten. Dann wird mit demselben Lack ohne Zusatz von Graphit lackiert, und die erhabenen Stellen werden niit einem Watteballen, der in Gold-, Silber-, Kupfer- re. Bronze getaucht wurde, leicht überwischt. Die überschüssige Bronze wird nach dem Trocknen abgewischt. Für Oelgemälde, hartes weißes Holz rc. geeigneter Firnis wird hergestellt, wenn man 2Vü Unzen Schellack in 1 Pint rektifizierten Weingeist auflöst. Hierzu muß man dann 5 Unzen gut gebrannte tierische Kohle, nachdem sie vorher erhitzt worden ist, geben und das Ganze einige Minuten kochen lassen. Wenn man dann einen kleinen Teil der Mischung durch Fließpapier filtriert und findet, daß sie noch nicht ganz farblos ist, muß man mehr Kohle hinzugeben, bis man das gewünschte Resultat erreicht hat. Ist dies erlangt, so muß die Mischung erst durch ein Stück Seide ge deiht und dann durch Fließpapier filtriert werden. Nachtisch. 1. Rösselsprung. fric dm schei ster srie stück dm den sein ncn glück mei den zu zu wer tunst bcn srie blo ist »u Kes dunst be blei den (rie ster zu gro gro 2. Homonym. Ein Gott schwang's einst in seiner Hand Jin Zorn entbrannt, Und es erschrak das ganze Land. Ein Dichter ist's mit frommem Sinn, Nimmt er Dich hin, Bringt's Deiner Seele nur Gewinn. 2. Anagramm. Ich werde oft, wie sich's gebührt, Boni Anwalt vor Gericht geführt. Man kauft mich und nian macht mich auch, Ich bin in jedermanns Gebrauch; Schiebt rückwärts man den ersten Laut, Werd' ich an jedem Wagen erschaut. Erhält er weiter vorn den Stand, Verkünd' ich Dir: Hier hat's gebrannt! Delphischer Spruch. Nachts oft steig' ich umher; ich Plage den munteren Zecher. Werden die Zeichen verstellt, lieg' ich in südlichem. Meer. Wieder die Zeichen verstellt, Seefahrern weis' ich die Wege, Diene dem Spiel und oft werd' ich zur Ferne geschickt. Lösung der Aufgaben in voriger Nummer. I. Es sind dle schlechtesten Früchte nicht, All dellen die Wespen nagen. 2. BiSmarck (Mark). Dann allerdings. Sie (beim Frühstück): „Du opponierst heut' aber auch allem, Otto! So bockbeinig habe ich Dich selten gesehen." Er: „Ja, Herzchen, ich habe ater auch gestern Abend neun Glas Bock getrunken." Geistesgegenwart. (Ans deni Operationszimmer ertönt ein entsetzliches „Au!") Zahnarzt (den Kopf durch die Thür zum Wartezimmer steckend): „Fürchten Sie sich nicht, meine Herrschaften, ich hab' nur einem Patienten einen Witz erzählt!" Entweder — oder. Hausherr: „Bevor Sie ein ziehen, muß ich Ihnen bemerken, daß ich es liebe, wenn der Zins pünktlich bezahlt wird!" Studiosus: „Ist auch mein Prinzip — lieber gar nicht als unpünktlich!" Schlechtes Gewissen. Papa (beim Abendessen): „Der Schweizerkäj' hat heute aber große Löcher!" Fritzchen (weinerlich): „Ich bin's aber gewiß nicht ge wesen!" Moderne Annonce. Carl Saloni, Therese Saloni, Geschiedene. Lustiges. Verfängliche Frage. Geck: „Geben mir einen binnen Shlips, der zu meinen Augen Paßt." Verkäufer: „Bednure, blau haben wir nicht, darf es nicht rot sein, zu Ihrer Nase passend?" Druckfehler. . . Ein reizender, herziger Damenfloh verschönte den Abend. Zweideutig. Gattin: „Karl, glaubst Du, daß Du dich je wieder ver heiraten wirst, wenn ich Plötzlich stürbe?" Gatte: „Nachdem ich mit Dir zehn Jahre zusammen gelebt habe? Nein, niemals!" Eine gute Kur. Herr Schwiemel (zu seinen! Hausarzt): „Herr Doktor, meine Frau leidet schrecklich an Schlaf losigkeit. Sie sitzt beinahe die ganze Nacht wach ini Bett. Was ist da zu thun?" vr. Lustig: „Am besten wird es sein, Sie gehen nachts recht zeitig aus Ihrer Stamm kneipe heim." Schwer ausführbar. „Die alte Dame dort an der Tafel lacht aber auch über alles und jedes." „Das ist zu verzeihen, sie hat ja keine Zähne mehr, um sich das Lachen verbeißen zu können." Gedankenspäne. Das Weib verzeiht dem Mann jeden Fehler, außer den, daß er kein Mann ist. Andere glücklich zu machen ist leichter, als sich selbst. Truck uud Verlag: Neue Berliner Verlags-Anstalt Ang. Krebs, Cdarlottenburg bei Berlin, Bcrlincrstr. 40. Verantwortlich für die Redaktion der Neuen Berliner Verlags-Anstalt: Ang. Krebs, Charlottenbnrg.