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Allgemeiner Anzeiger : 11.08.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190008112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19000811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19000811
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1900
-
Monat
1900-08
- Tag 1900-08-11
-
Monat
1900-08
-
Jahr
1900
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 11.08.1900
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- Die Uermähluxg des Köxigs vs« Kerbir«. Die Vermählung des Königs Alexander hat Sonntag mittag in Belgrad in feierlicher Weise stattgefunden. Test dem frühen Morgen waren die festlich geschmückten Straßen von einer großen Volksmenge besetzt. Man schätzt die Zahl der aus dem Innern des Landes und aus dem Auslande eingetroffeneu Personen auf 30 000. In den Straßen, durch welche sich der Hochzeitszug bewegte, bildete Militär doppeltes Spalier. Um V-11 Uhr fuhr König Alexander vor der Wohnung seiner Braut vor, wo bereits die Trauzeugen, der russische Geschäftsträger Mansurow, der Präsident der Skupschtina Nestorowitsch, die Verwandten des Brautpaares und andere sich eingefunden hatten. Auf dem ganzen Wege wurde das Braut paar mit lebhaften Zivio-Rufen begrüßt. Beim Eintritt in die Kirche wurde das Brautpaar vom Metropoliten Jnnscenz unter zahlreicher Assistenz empfangen. Nachdem der Metropolit das Braut paar gesegnet hatte, geleitete er dasselbe in daS Gerichts!»» lle. Berlin. Die erneute Verhandlung im Harm- losen-Prozeß und im Prozeß gegen den Spieler Wolff ist bis Ende Oktober verschoben worden. Gera. Das Zeugniszwangsverfahren gegen den ozialdcmokratischen Redakteur Seifarlh ist durch das Eingreifen des Erbprinzen beendet worden. seiner Jacht „Alberta' in der Nordsee kremte, sollte abends zuvor dort eintreffen, kam a^-r nicht, und es fehlten fest drei Tagen Nachrichten von ihm. Montag früh trafen die Minister in Ostende ein und der König hätte einem Ministerrate präsidieren sollen, in dem über die Entsendung eines belgischen Freiwilligenkorps nach China beraten werden sollte. Montag nachmittag um 5 Uhr traf nun die Jacht mü dem König hier ein. Die Jacht hatte vor dem Sturm in den letzten Tagen Schutz suchen müssen. Warschau. Im „Neuen Theater' gerieten am 4. d. während des Zwischenakts in einer Parkettloge zwei Herren in einen Wortwechsel, der in Thätlichkeiten ausartete. Der eine, ein Herr v. Paszkorski, höherer Magistratsbeamter, verabreichte seinem Gegner v. Pietrowski, Redak teur des Wochenblattes ,Typodnik Polski', zwei schallende Ohrfeigen, worauf dieser einen Revolver aus der Tasche zog und zwei Schüsse auf Paszkorski abgab. Dieser ist lebensgefährlich verletzt. Das Theaterpublikum wurde von einer Panik ergriffen. Viele strömten hinaus, einige Damen wurden ohnmächtig. Der Redakteur wurde in Hast genommen. Moskau. Gegenwärtig ist fast die ganze Bevölkerung Transkaukasiens in Aufregung wegen Entdeckung von Goldgruben bei der Stadt Schemacha. Ein Perser war so glücklich, reich haltigen Goldsand zu finden. Der Fund machte Aufsehen, und nun pilgerten alle möglichen Leute nach Schemacha, um Gold zu suchen. Und zwar wurde noch eine weitere Goldgrube entdeckt und zwar wieder von Persern. Es waren das zwei arme Teufel, „Barfüßler', wie man sie im Lande nennt. Die Barfüßler werden bald Millionäre sein. Die erste Goldwäsche ergab ein bedeuten des Quantum Gold, das die Perser der Obrig keit vorwiesen. Vielleicht wird der Bakusche Boden — Schemacha liegt in der Nähe von Baku — einmal auch noch als Goldland so berühmt, wie er es schon als Naphthaland ist. Chicago. Im Juli des Jahres 1875 rettete der jetzt hier wohnende Paul Schuster, der damals in Koblenz beim Königin Augusta Gardr-Grenadier-Negiment stand, das vierjährige Töchterchen der Gräfin v. Hatzfeldt von dem Tode des Ertrinkens im Rhein. Die Gräfin war überglücklich und sagte dem Retter, daß sie sein Heldenthat nicht vergessen werde. Später wanderte Schuster nach Amerika aus, und er hatte die Geschichte schon vergessen, als er vor kurzem nach dem deutschen Konsulat citiert wurde, wo man ihm eröffnete, daß ihn die inzwischen verstorbene Gräfin in ihrem Testament mit 5000 Mk. bedacht habe. Im Laufe des Nachmittags fand Walter die Gräfin Menges mit Gabriele auf einer be schatteten Bank fitzen. Die Gräfin winkte ihn heran und begann eine Unterhaltung mit ihm, während Rittmeister Barnow an der Seite des jungen Mädchens hielt. Er fand nicht oft Gelegenheit, ihr den Hof zu machen, und nahm sich fest vor, sich nicht von Hohenfiedt aus dem Felde schlagen zu lassen. Sein Erfolg war aber nur scheinbar; während er eifrig auf sie einredete, während die Weisen der Musik erklangen und die Gräfin in ihrer leichten Weise plauderte, horchte Gabriele nm auf die geliebte Stimme, interessierte sich nur für das, was Walter sprach. „Ich habe eine Neuigkeit, Sie betreffend, ge hört," sagte die Gräfin; „darf man schon gra tulieren ?" „Wozu?' antwortete Hohenstedt. „Ich wüßte nicht, daß mir etwas Besonderes begegnet ist, vor allem nichts was Glückwünsche rechtfertigt." „Wie bescheiden!" lachte die Gräfin. „Man sagt, Sie wollten heiraten." „Davon weiß ich selbst noch nichts.' Die Gräfin sah ihn scharf an. „Verzeihen Sie meine Frage, ich stelle sie nicht aus Neugierde. Ist das Gerücht wirklich nicht wahr?" ... „Nicht im geringsten. Ich denke so wenig daran zu heiraten, als morgen eine Reffe nach dem Nordpol anzutreten." „Wie wunderbar! Ich hatte die Nachricht aus so guter Quelle." „Nun, die beste Quelle muß ich doch wohl selber sein," sagte Walter belustigt. . .Er konnte nicht umhin zu bemerken, daß die Herren ihn sehr erstaunt ansahen. »Wollen Sie damit wirklich sagen, daß es Men lieb wäre, wenn Fräulein von Roden 'kn Grasen heiratet?" fragte der Leutnant. »Ich würde mich aufrichtig darüber freuen.' -Das ist allerdings das letzte, was ich von Men zu hören erwartet hätte.' „Und weshalb?" . -Ich bitte mich nicht für indiskret zu halten, ich Ihre Frage offen beantworte," ent- ^ncte Herr von Ellrichshofen. „Ich war er- Munt, wett jeder in der Gesellschaft glaubt, W Sie selbst mit Fräulein von Roden ver übt sinh." Hohenstedt schien sehr unangenehm berührt. , -Mir scheint, Herr Leutnant, daß dann jeder ^der Gesellschaft, wie Sie es aurdrücken, an Namen einer Dame, die ich hoch achte, owbinationen knüpft, die auch nicht die leiseste Mr irgend welcher thatsächlichen Berechtigung Mn. Wir kennen uns seit unserer Kindheit, Ukn uns durch Verwandtschaft nahe und find "Herdem die besten Freunde — weiter nichts.' »Es thut mir leid," erwiderte Ellrichshofcn, nn ich Sie unabsichtlich gekränkt habe; ich ^verhole nur, was alle Welt sagt." -und ich kann nur sagen, daß ich solche ^^ede unschön und peinlich für die h,, ^uur der Herren bemerkte noch mit einem "enden Lächeln, er glaube garnicht, daß von Roden solche Nachrede unange- empfinde, aber ein zorniger Blick Watters Mk ihn schnell zum Schweigen. I Erfurt. Der Magistrat hatte einer Witwe Hasse für ihr Häuschen, Kronengasse 3, 5800 Mark geboten. Frau Haffe verläufst aber LV00 Mk. Nunmehr gelangen die Nachbar häuser auf Abbruch zum Verkauf. Da sich herausstellt, daß das Haus der Witwe H. keine Seitenwände hat und die Balkenlagen mü den Nachbarhäusern verbunden find, wird wohl der Witwe weiter nichts übrig bleiben, als nach- zugeben. Kassel. Auf dem Felde bei Hubenrode hat sich eine furchtbare Szene abgespielt. Der Bauer Fuhrmann schoß aus Eiferjucht seine Frau mit einem Revolver nieder und versuchte darauf seinen erwachsenen Sohn zu erschießen. Dieser verteidigte sich mit einer Sense und machte seinen Vater kampfunfähig. Die Frau liegt hoffnungslos im Krankenhaus, der Mann wurde festgenommen. Weida. Vor mehreren Tagen verschluckte rin hiesiger Streckenarbeiter einen Knochenteil. Obgleich es gelang, den Knochen ein Stück ab wärts zu schieben, entstand doch eine Lungen- und Herzbeutel. Entzündung, die den Tod des Mannes herbeiführte. Als Seltenheü mag hierbei noch erwähnt sein, daß bei der Sektion der Leiche das Herz auf der rechten Sette vor gefunden wurde. Trotzdem hat der Mann, der sogar Soldat war, Beschwerden nicht gehabt. Gera. Daß die üble Angewohnheit, Kirsch kerne zu verschlucken, leicht zum Tode führen kann, beweist folgender Fall: Ein Kaufmanns lehrling zog sich durch verschluckte Kirschkerne eine Darmentzündung zu, die ein operatives Angreifen nötig machte. Dennoch konnte der junge Mann nicht gerettet werden; er mußte unter qualvollen Leiden sterben. Nürnberg. Ein Liebesdrama hat sich hier zugetragen. Am Sonntag vormittag fand man im Walde bei Dutzendteich das 20 jährige Dienstmädchen Undheim erschossen. Mehrere Stunden später wurde in einem Raum des Zentralbahnhofes der 18jShrige Monteur Ammon mit einer Schußwunde im Kopf bewußtlos auf gefunden. Inzwischen hat sich ergeben, daß die beiden ein von Ammons Ellern nicht ge billigter Liebesverhältnis miteinander hatten, und daß Ammon vor einigen Tagen ohne Wissen seiner Angehörigen von Köln aus, wo man ihm Arbeit verschafft hatte, wieder hierher lurückgekehrt war. Ammon scheint nun, den bei ihm gefundenen Aufzeichnungen nach, seine Geliebte mit deren Einverständnis erschaffen, dann aber den Mut zu sofortigem Selbstmorde verloren zu haben und zunächst zu dem drei- diertel Stunden entfernten Zentralbahnhof ge flüchtet zu sein. Hier erst legte er Hand an sich; es ist nicht ausgeschlossen, daß er trotz seiner Wunden am Leben bleibt. Tübingen. Der vom Freiherm v. Münch, dem früheren ReichStagsabgeordneten, durch Revowerschüffe verletzte Knecht Blatt ist in der hiesigen Minik gestorben. Ronen. Die Vernichtung des die fran zösischen Waldungen unsicher machenden Raub- Wildes, insbesondere der sich noch in ver schiedenen Departements in größerer Zahl Hal- tenden Wölfe, ist schon früh in Frankreich, wie auch in anderen Ländern, durch Prämien an geregt worden. Diese Prämien wurden dahin erhöht, daß gezahlt werden für die Erlegung eines Wolfes, der menschliche Wesen angegriffen hat, 200 Frank, für eine trächtige Wölfin 150 Frank, für einen sonstigen Wolf oder eine nicht trächtige Wölfin 100 Frank und für einen iungen, d. h. noch nicht 8 Kilogramm wiegenden Wolf 40 Frank. Von 1882 bis 1899 find nun 8866 Wölfe erlegt und dafür 645 370 Frank Prämien gezahlt worden. London. Das Schiff „Rom" der Pen- 'nsular- und Orient-Linie hat zwei Pestkranke Mch London gebracht, ein dritter Mann der Besatzung starb kurz zuvor, und man nimmt sktzt an, daß er ebenfalls an der Pest erkrankt war. Die ganze Mannschaft ist unter Quaran täne und in ärztlicher Behandlung. So hofft Wan ein weiteres Umsichgreifen der Krankheit zu ^hindern. Ostende. In Ostende herrschte am Sonntag >«lle Beunruhigung. König Leopold, der auf Innere der Kirche, wo unter anderen das diplo matische Korps mit seinen Damen vollzählig er schienen war. Darauf fand die Trauungszere monie genau nach den Bestimmungen der ortho doxen Kirche statt. Auf der Rückfahrt von der Kirche war das Königspaar wieder Gegenstand lebhafter Ovationen. — Das serbische Amtsblatt veröffentlicht zahlreiche Beförderungen in der Armee und im Verwaltungsdienste. Sämtliche Minister erhielten den Orden Milosch des Großen. Außerdem ist eine neue Amnefiie er lassen, durch welche zahlreichen politischen und sonstigen Verbrechern die Strafe herabgemindert wird, der radikale frühere Minister Tauschano- witsch sowie der Redakteur Protitsch völlig be gnadigt werden und die Entlassung derselben aus der Haft verfügt wird. Ueber Krrsst und Konsorten schreibt die ,N. Fr. Pr.': Der Arbeüer Lanner wurde dem Direktor des Zellengefängnisses in Mailand übergeben; eS ist erwiesen, daß er zu den nächsten Freunden Bressis gehörte. Da die Polizei ihn wegen seiner feurigen Teilnahme an der anarchistischen Agitation zm admini strativen Verschickung bestimmt hatte, floh er 1896 nach Amerika, wo die Lehren des Fanatikers Ciancabilla ihn für die anarchistische Sache noch mehr entflammten. Ohne irgend einen erklär lichen Grund, ja in der fast sicheren Aussicht seiner Festnahme kehrte er plötzlich in Bressis Begleitung nach Italien zurück. Die Polizei kann nicht feststellen, wo die zwei Genoffen sich Kennten. Lanner behauptet, in Modane, und beteuert, das Vorhaben Bressis nicht gekannt zu haben; In Jvrea wurde indes wider ihn ausgesagt, er habe sich öfter gerühmt, daß er den König und auch die Königin, wenn sie nach der Val d'Aosta oder nach dem Lysthal reisen, ermorden werde. Gleichzeitig mit Lanner wurden bei Jvrea vier Männer festgenommen, die unter den dortigen Bauern anarchistische Schriften ver breiteten; sie bestreiten jede Gemeinschaft mit Brefst und verdammen seine Thaten in leiden schaftlichen Worten. Unter den Schriften, die sie mit sich führten, trägt jede einen Titel: z. B.: „Der Sturmwind wird die Kronen fällen." Vier in üblem Rufe stehende Mädchen, mit denen Bressi Umgang pflog (die Zahl seiner Geliebten ifi Legion), wurden von Turin nach Mailand gebracht, um dem Verbrecher gegenübergestellt zu werden; eines der Mädchen hat von Bressi in den letzten Tagen zwölf Briefe erhalten; alle atmen den Geist wildester Sinnlichkeit, dennoch spricht Bressi in allen Briefen Mch von seinen politischen Idealen, und immer fügt er die Frage hinzu: „Verstehst Du mich wohl? Ja, Du verstehst mich." Der Anarchist Quintavalle wurde von Porto Ferralo (auf der Insel Elba) ebenfalls nach Mailand geschickt; als er gefesselt im Hafen der klettren Jnselstadt eintraf, beschimpfte und mißhandeüe ihn das zusammengeströuüe Volk; mit Mühe gelang es den Gendarmen, ihn auf das Postschiff zu bringen. Quintavalle besaß vier Briefe Bressis, die im anarchistischen Kauderwelsch geschrieben sind. Der Mann ist von abschreckender Häßlichkeit; sein Kopf ist klein und rothaarig, sein Gesicht mit Sommer sprossen besät, Hände, Hals und Arme über und über tätowiert, der klassische Typus des physisch und geistig Entarteten. Die Zumr«d««sr« M« Beste« der Angestellte« ««d Arbeiter, welche im ersten Halbjahr 1900 innerhalb des Deutschen Reiches von Arbeitgebern und von Aktiengesellschaften erfolgten, sowie die im gleichen Zeiträume von Privaten für das Wohl der un bemittelten Volksklafsen gemachten außerordent lichen Aufwendungen und Stiftungen, erreichten, wie der,Arbeiterfreund' berichtet, die Höhe von 37 197 705 Mk. Im ersten Vierteljahr wurde ein Bettag von 22 899 978 Mk. und im zweiten Vierteljahr ein solcher von 14 297 727 Mk. er mittelt. Bon dem Gesamtbetrag der im zweiten Vierteljahr 1900 gemachten Zuwendungen in Höh« von 14 297 727 Mk. entfallen nach der im neuesten Heft des .Arbeitersreundes' veröffent- Zusammenstellung „Das gebe ich allerdings zu. Da wir nun aber doch einmal das Thema berührt haben, erlauben Sie einer alten Freundin die Frage: warum heiraten Sie nicht?" „Eigentlich wohl, weil mir der Gedarrte an Liebe und Ehe nie nahe getreten ist.' „Dann ist eS die höchste Zett, daß Sie sich damit befassen. Sie haben sich doch gewiß irgend ein ideales Bild von Ihrer künftigen Frau entworfen?" „Ja," gab Walter zu. „Mir schwebt aller dings ein Ideal vor; wenn ich einem Mädchen begegne, welches diesem entspricht, dann bin ich meinem Schicksal verfallen.' „Haben Sie wirklich noch nie ei« Mädchen gesehen, welches Ihre Liebe gewann und in Ihnen den Wunsch erweckt hat, sie zur Herrin von Bergheim zu machen?' „Nein," erwiderte er ernsthaft; „obgleich ich schon mit vielen Mädchen und Frauen verkehtt habe, mein Ideal war nicht darunter." Ein Geräusch ließ beide aufblicken. Gabrielens Strauß, den sie in der Hand hielt, war zn Boden gefallen. Rittmeister Barnow sprang herzu, um ihn aufzuheben. „Lasten Sie den Strauß nur liegen," sagte Gabriele mit ihrer klaren Stimme, der man nicht anmerkte, daß Walters Worte sie bis ins innerste Herz getroffen hatten; frische Blumen find schön, aber was einmal im Staub gelegen hat, ist nichts mehr wert." „Und doch ist eine welke Blume von Ihrer Hand, gnädiges Fräulein, mehr wert als ein ganzes Beet ooll frischer," entgegnete der Offizier galant. von Arbeit- «f geber» und Private» Pension»- und Unterstützung»- ML sonds, sowie Stiftungen für Werksbeamte, Arbeiter und deren Angehörige 935 375 Prämien, Gratifikationen, nicht statuarische Gewinnanteile 51200 Nicht besonders bezeichnete Arbeiterwohlfahrtszwecke 15 000 Gemeinnützige Zwecke 2 245 681 Fürsorge für die Erhaltung de» Handwerks 230 200 Kindcrfürsorge 114 824 Altenheime, Spitäler, Alters- Unterstützung SV3 200 Kranken- und Verwundeten pflege, Genesenenfürsorge, Wöchnennnenpflege 177100 Volksgesundheitspflege, Bäder 360 000 Erholungsstätten, Vollsparks 60 000 Blindenfürsorge 63 229 Obdachlosen- und TnLlafsenen- fürsorge I 000 Wohnungsfürsorge 50000 ErziehungS- und UnterrichtS- zwecke 908 000 Bildungs- und Veremszwecke (auch Bibliotheken) 1 170 500 Kirchliche Zwecke 346 000 Innere Mission 3 000 Armennnterstütznng 1 456 200 Kun't pflege, Museen, Denk mäler 752 000 Feuerschutz, KettungSwefen 35 000 9 950 509 von Aktien gesell schaften x. Mk. in «r. 1954 843 2 890 21O 870 877 922 077 LL21495 1 136 4« — 2 245 681 — 230 200 8000 122 824 4000 997 200 100 000 277 100 — 360 000 — 60000 — 63 229 — 1000 254 003 304003 8 500 916 500 — 1 170 500 8500 354 500 — 3 000 — 1456 200 — 752 000 — 35 000 4 330 218 14 297 727 Außer diesen beträchtlichen Zuwendungen, die beweisen, wie außerordentlich rege in Deuisch- land auch die freie Fürsorge für die arbeitenden Klaffen ist, werden noch folgende nicht zahlen mäßig bewertete Stiftungen gemacht: 1 Stadt- Park, 2 Prämienkassen, 1 Invaliden- und Alters rentenkasse, 1 Denkmal, 1 Hausanwesen, 1 wissen schaftliche Sammlung und Bibliothek, eine An zahl wertvoller Grundstücke für billige Wohnun gen. Die Zahl der bei diesen Spenden be teiligten Faktoren beläuft sich auf 269; unter diesen befinden sich 96 Arbeitgeber bezw. deren Rechtsnachfolger sowie Privatpersonen und 173 Aktiengesellschaften. Gemeinnütziges. Glasgefäfte von Harz und ätherisch«» Oele« z« reinigen. Man gießt etwas Spiritus in das unreine GlaS und benäste damit die ganze innere Fläche des Glases. Nach zehn Minuten setzt man etwas gebrannte Knochenkohle und Master hinzu, schüttelt tüchtig durch und setzt das Umschütteln so lange fort, bis das Glas ganz klar und rein geworden ist. Um Ratte« z« vertilgen, stelle man cm einen Ort, wo die Ratten, aber keine Haus tiere hinkommen können, abends eine Schüssel mit einer Mischung von feinerem Mehl und Zucker, daneben eine Schüssel mit frischem Wasser: das wiederhole man, sobald die Ratten die Mischung gefressen haben. Beim brüten Male mische man zu dem Mehl und Zucker ein Drittel davon fein gepulvertes Kalk mehl (ungelöschten Kalk). Die Wirkung ist un ausbleiblich. Kunte* Allerlei. Die Strafe Bressis, die ihn zweifellos erwartet, kommt dem Lebendigbegraben werden gleich. Er kommt zunächst in eine halberhellte, kleine Zelle, die kaum einen Meter breit und zwei Meter laug ist. Wenige Zentimeter über der Erde erhebt stch edle 50 Zentimeter breite Pritsche. Als Nahrung dient Wasser und Brot. Für den Verbrecher wird das schauerliche Ge fängnis stets geschloffen gehalten. Eine kleine Oeffnung gestattet seine ständige Beobachtung. Hält er sich gut, so kommt er nach füns Monate« in die Zelle der Einzelhaft auf zehn Jahre. Diese ist etwas mehr erleuchtet und geräumiger. Brot und Wasser bleibt auch hier die einzige Nahrung. Auch hier ist absolutes Schweigen auferlegt. Sehr fetten überstehen die Verbrecher diese Strafe. Sie werden wahnsinnig oder sterben. * * * DeS Freundes Rat. A.: „Lieber Freund, borgen Sie nur geschwind 100 Thaler, ich habe mein Portemonnaie zu Hause gelassen und keinen Pfennig mehr bei mir." — B.: „100 Thaler kann ich Ihnen nicht geben, aber ein sicheres Mittel, solche bak> zu bekommen." — A.: „Sie find außerordentlich güüg " — B.: „Hier haben Sie 15 Pfennige, fahren Sie mit der Pferdebahn nach Hause und holen Sie Ihr Portemonnaie!" Sie lachte unbefangen, dann stand sie auf und bat ihren Verehrer, fie zu einer Gruppe weißer Narzissen zu führen, die ihr vorhin im Borbeigehen dura; Schönheit mtt> Tust aus gefallen fei. Sie verabschiedete sich von der Gräfin und nickte Watter freundlich zu, dem es gar nicht in den Siim kam, daß fie seist Be merkungen gehört habe. Seine Ge durften au dem Tage waren nicht die angenehmsten. Es war ihm außerordentlich peinlich, daß alle Wett von seiner bevorstehenden Heirat mit Gabriele überzeugt war. Und wie mochte str selbst dazu stehen? Glaubte fie ebenfalls daran? Manches schien dafür zu sprechen; fie zeigte eme große Vorliebe für seine Gesellschaft, fie gab jedes Vergnügen auß wenn fie mü ihm zusammen sein konnte, aber konnte das alles nicht, wie bei ihm, nur auf Freundschaft beruhen? Sollte fie noch an die dummen Kindereien denken und ihn oder sich in irgend einer Weife für gebunden hatten? Der Gedanke erschien ihm thöricht, und doch ries er in Walter ein un behagliches Gefühl hervor. Er war eine durchaus vornehme Natur; eS widerstano ihm, zu Gabriele zu gehen und fie zu fragen, ob fie um seinetwillen alle die glänzenden Partien ausgeschlagcn hatte. Und doch war es die höchste Zeit, daß alles zwischen ihnen klar wurde. Er hatte fie lieb wie eiue Schwester, er bewunderte ihre Schönheit, fie übte einen gewissen Zauber aus ihn aus, dennoch empfand er, daß seine brüderliche Zuneigung sich nie in Liebe wandeln würde. Mn * (HOLljLtzckllH
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