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Der Allgemein« Anzeiger erschein! wochi.niich zweiMal: Mittwoch un» Konnovend. Atonnemeiitrpreis: »iertel- jädrlich «b «chatte« I.MMl. bei ireier .gniendung durch Loten in? Hank 1 ?Üark 2» Pfotnnre. durch di, Dost 1,0» Merk «ursch!. Beüettgeld. Be stellungen nehmen euch unsere Zettunzkboten gern entgegen. ArnLsbLcrLt lür die GrtgßeZsrd' und den Gemeinderat en« KorpuLzeil« Ist Pfz. für Inserenten i« Rödertale, für «Ile übrigen Id Pfg., >» «mt- lichen Teil 20 Pf,., und i« Acklameteil SO Pfg., nehmen «ußcr unserer Geschäftrstclle «uch sämtlicheAnnoncen-Exve- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. zu Meinig. lss^-WWges Kr sie SrlfAsllrn Srekniq, 4r»ZrSdrMr?. !ss«5»aiae, srsiMMs! unä UmgegenS. Inserate Hilten rznr für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags tl Nhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 9. Mittwoch, den 31. Januar 1917. 27. Jahrgang An der Aa wurde der Artillcriekampf stark; auf beiden Flußufern geführte Angriffe der Nüs sen scheiterten verlustreich. Die Beute aus den Kämpfen beiderseits der Aa am 25. und 26. Januar ist auf 20 Offiziere und 2100 Mann gestiegen. An der mazedonischen Front Errangen die Bul garen bei Gefechten von Erkundungsablei- luugen in der Slrumaniederung Vorteile. Die französische Kammer sprach bei der Beratung der Interpellation über Griechenland dem Kabinett Briand mit 313 gegen 135 Stim men das Vertrauen aus. Das Exekutivkomitee der Indischen National- partei in Kopenhagen hat einen Einspruch geg-n die englische Gewaltherrschaft in Indien an Wilson gerichtet. Eine Konferenz der Neutralen soll auf schwe dischen Vorschlag in der nächsten Zeit in Stockholm stattfinden. An der Zlota Lipa schlugen die türkischen Truppen starke russische Angriffe «b. Oestlich des Doberdo-Sees brachte eine öster reichische Abteilung von einer nächtlichen Unternehmung 131 gefangene Italiener zurück. Nördlich o n Armeniiercs griffen die Engländer in drei Wellen an, wurden aber von den Bayern verlustreich zurückgewiesen. Auf dem Westufer der Maas griffen die Fran zosen unsere Stellungen auf der Höhe 304 abermals an, hatten jedoch nicht den gering sten Erfolg. In verschiedenen italienischen Städten sind wegen der herrschenden Kohlennot und der steigenden Lcbensmittelteuerung Unruhen auszebrochen. Der Generalgouverneur von Französisch-West afrika ertlärte, daß dort die politische Lage infolge der aufständischen Bewegung bedenklich sei. Auf »en Eisenbahnzug des Königs von Spanien wurde ein Anschlag verübt, der jedoch miß lungen ist. Im nordamerikanischen Staate Neujersei explo dierten in einer Fabrik eine halbe Million Granaten; der Schaden beträgt 85 Millio nen Franken. Bedeutende Erfolge zur See. London, 29. Januar. (Amtlich). Der Hilfskreuzer „Laurcntic" (14892 Tonnen) ist am 25. d. M. an der irischen Küste von einem deutschen Unterseeboot oder einer Mine versenkt worden, 12 Offiziere und 109 Mann sind ge rettet. Berlin, 28. Jan. 2 (Amtlich.) Eins unse rer Unterseeboote hat im östlichen Mittelmeer am 9. Januar einen bewaffneten vvltbeladenen feindlichen Frachidampfer von zirka 5000 Ton nen, am 15. Januar den bewaffneten englischen Tankdampser „Garfield" (3838 Bruttoregister tonnen) mit einer Ladung Kohle und Oel von Malta nach Port Said versenkZ der Kapitän des Dampfers „Garfield" wurde gefangengenom- men. — Dasselbe Unterseeboot hat am 25. Januar, etwa 250 Seemeilen östlich von Malta, einen östlich steuernden bewaffneten feindlichen Truppentransportdampscr, der von einem fran zösischen Torpedoboot geleitet wurde, durch Tor pedoschuß versenkt. Der mit Truppen voll be setzte Dampfer sank nach 10 Minuten. (WTB.) Wilsons Absichten. Bern, 28. Jan. „Petit Parisicn" meldet aus Washington, Wilson sei nunmehr davon überzeugt, daß die deutsche Negierung und das deutsche Volk aufrichtig oen Frieden wünschen. Wilson wisse, daß die Mehrheit des amerika nischen Volkes infolge der Teuerung schwer unter dem Kriege leide, und so groß auch die Sym pathien für die Alliierten seien, wolle es doch nicht noch größere Leiden ertragen. Wilson glaube, für die gegenwärtigen und die zukünf tigen Interessen der Vereinigten Staaten und der gesamten Menschheit zu arbeiten, indem er den Frieden fordere, und sei davon überzeugt, daß die amerikanische Oeffentlichkeit geschlossen hinter ihm stehe. Dieser Umstand und sein Wunsch, den Frieden herbeizuführen, würden seine künftige Haltung und Politik ausschlag gebend beeinflussen. Spaniens fortdauernde Neutralität. Madrid, 27, Jan. Auf dem Bankett der spauffchen Bürgermeister hielt Ministerpräsident Graf Nomanones eine Rede, in dem er von neuem versicherte, daß Spanien, was auch kom men möge, nicht in den europäischen Krieg ein- trcten, sondern fortfahren werde, eine loyale Neu tralität zu beobachten. Graf Nomanones sprach die Hoffnung aus, eines Tages König Alfons als Vermittler intervenieren zu sehen, doch werde diese Vermittlung erst im geeigneten Augenblick stattfindcn. Großfürst Nikolai Nikolajewitsch Diktator in Rußland? Die vor einigen Wochen in der schwedischen Presse ausgetauchte Nachricht, daß Rügland einen Diktator erhalten soll, findet nunmehr eine Be stätigung durch russische Zeitungsmeldungen. „Rjetsch" will erfahren haben, daß in der Ver waltung des Kaukasus große Veränderungen zu erwarten seien, und daß Großfürst Nikolai Niko lajewitsch nach Petersburg übersiedeln werde, wo er das ihm vom Zaren anvcrtraute Amt eines Diktators verwalten solle. Der Zar werde weiter an der Spitze seiner Armee verbleiben und die Leitung der Regierungsaugelegenheiten einem der stärksten Männer — und für einen solchen gilt in Rußland der Großfürst — übergeben. Diese Nachricht hat in Rußland großes Aufsehen her vorgerufen. SertWe; uns ZäGMez. Bretnig. Der Gcflügelzüchtcrverein Röder- tal beabsichtigt hierselbst den 18. Februar d. I. eine Gcflügelausstellung zu veranstalten. Bretnig. Den Geburtstag unseres Kaisers und ihr Stiftungsfest zugleich zu feiern, das war der Anlaß zum Familicnabcnd des ev.-luthcr. Jünglings- und des ev.-luther. Jungsrauenvereins am letzten Sonntag im Deutschen Hause, zu dem sich unsere Einwohnerschaft recht zahlreich ein gefunden hatte. In seiner begeisternden, warm herzigen Begrüßungsansprache pries Herr Pfar rer Schneider unsern Kaiser als Vorbild unserer Jugend voll deutscher Kraft und Treue, dessen sanftmütiges, cdeldenkendes Wesen 25 Jahre lang den Frieden erhalten und der nur notge drungen zum Schwerte gegriffen habe. Ihm nachzufolgen sei unsere Losung; treue, deutsche Männer und Frauen zu werden, die freudig, mit klarem, offenem Blick im Leben wandeln, sei der Zweck oec beiden Jngendvereine. Ein lebensprühender, vaterländischer Geist strahlte her aus aus allen Darbietungen: die werktätige, aufopfernde Nächstenliebe verkörperte das Dekla- matorium „Frauendank nnd Heimatdank"; die Liebe zu Vaterland und Freiheit entströmte dem Volksstück „DerFreiheit Morgen"; echt deutsche Gesinnung durchwehte den deklamatorischen Vor-! trag sowie die Gesänge des Männergesangvereins! und Kinderchores. Mit trefflichem Geschick lösten ! alle Darsteller ihre nicht leichten Aufgaben, wofür! sie lebhaften Beifall ernteten. Herzliche Dankes-- wortc für oen zahlreichen Besuch und für den! erfreulichen Ertrag der Tellcrsammlung und! des Programmverkaufs, rund 153 Mark, der teils zur Deckung der Unkosten verwendet, teils den Verwundeten im Arnsdorfer Lazarett zuge wiesen werden soll, richtete zum Schluß Herr Pfarrer Schneider an all die Erschienenen. Mit Stolz können Jünglings- und Jungfrauenverein auf ihren schön verlaufenen Abend zurückblicken. — Gewichtserhöhung der Feldpost- Sendungen in die Heimat. In Er füllung eines Wunsches der Heeresangehörigen ist das Meistgewicht der nichtamtlichen FAdpost- sendungcn (Feldpostpäckchen) jetzt auch für den Verkehr vom Fel» her nach der Heimat ent sprechend »en in entgegengesetzter Richtung be reits bestehenden Gcwichtsstusen von 250 auf 500 Gramm erhöht worden, sodaß unter Zu billigung eines 10-proz. Uebergenfichts nunmehr Briefsendungen (Päckchen) aus dem Felde bis zum Gewicht von 550 Gramm verschickt werden können. Feldpostsendungen über 275 bis 550 Gramm sind vom Absender mit 20 Pfg. frei zumachen. (W.T.B.) Chemnitz. (Der Hund im Gerichtssoal.) Bei einer Verhandlung vor der vierten Zivil kammer des Chemnitzer Landgerichts hatte eine Zuhörerin ihr Schoßhündchen mitgebracht. Der Richter bemerkte dies erst am Ende der Ver handlung und rief die Frau zurück. Der Ge richtshof bestrafte die Dame, da das Mitdringcn eine- Hundeö die Würde des Orte» verletzte, wegen Ungebühr vor Gericht mit einem Tage Haft; die Strafe mußte sofort angetreten werden. Adorf i. D. Umfangreiche Warcndieb- stähle sind auf dem Güterboden in Siebenbrunn verübt worden. Als Die) wurde der Güter-! bodenarbeiter Dölling in Siebenbrunn ermittelt,! in dessen Wohnung sich ein großes Warenlager von Mehl, Käse, Schokolade, Zigarren, Ziga retten, Tabak usw. versand. Als Dölling ver haftet werden sollte, versuchte er, sich auf dem Boden seines Hauses die Kehle zu durchschnci- den, wo er schwer verletzt aufgefunden wurde. Er wurde nach dem Kcankenhause gebracht. Erfurt. (Schwindel mit Lebensmittelkarten.) Der erst kürzlich aus »em Gefängnis entlassene Wilhelm Apitz von hier hielt sich in einer Her berge auf, meldete aber in sämtlichen sechs Po lizeirevieren eine Wohnung an. Daraufhin wur den ihm in jedem Revier für sechs Wochen Lebensmittelkarten gegeben. Diese verkaufte er, jede Brotkarte für 20 und jede FIcischkarle für 50 Pfg. Der verhaftete Apitz behauptete, ein Durchreisender, der in Leipzig gleiche Betrüge reien beging, habe ihm die Anleitung gegeben. Kälte und Kartoffeln Die gegenwärtige Kälte läßt es in Verbindung mit den Einschränkungen im Kartoffelverbrauch angebracht erscheinen, dafür Sorge zu tragen, daß möglichst wenig Kartoffeln durch Erfrieren verloren gehen. Zum Glück hat die Wissen schaft gerade das Gebiet des Erfrierens der Kartoffeln zum Gegenstand eingehender Forsch ungen gemacht, so daß wir über den „Kälte tod", wie dieses Erfrieren von feiten der Pflan zenphysiologen genannt wird, und seine Ver hütung in weitgehendem Maße unterrichtet sind. Man muß zwei Arten von „Kältetod" unter scheiden, von denen die eine ein Erfrieren im Sinne der Hausfrau darstellt, d. h. die Kar toffeln nehmen einen unangenehmen, süßlichen Geschmack an. Dies kommt daher, weil der Frost einen Teil des in ihnen enthaltenen Stärkemehls in Zucker verwandelt hat. Damit ist ein Verlust an Nährstoffen verbunden, ist doch der Zucker im Wasser leicht löslich, eine Eigenschaft, die dem Stärkemehl fehlt. Kocht man derartige Kartoffeln, so wird der Zucker durch das Wasser ausgelaugt und zum Teil mit fortgegossen. Die andere Art des Kältetods besteht in einer Zerstörung des Gewebes, wodurch auch die Keimkraft verloren geht. Man hat nun des weiteren die Beobachtung gemacht, daß - sich die Kartoffeln beim Erfrieren ganz außer-! ordentlich verschieden verhält. Manchmal ist sie schon bei verhältnismäßig niedrigen Kältegraden erfroren, manchmal errrägt sie höhere Kältegrade, ohne die Erscheinung des Kältetods zu zeigen. Durch eingehende Untersuchungen hat sich nun gezeigt, daß für das Erfrieren der Kattoffeln vor allem die Behandlung maßgebend ist, die man ihr »orher zuteil werden läßt. Durch die Forschungen von Dr. Apelt hat sich die wichtige Tatsache herausgestellt, daß man die Kartoffeln, ebenso wie den Menschen, abhärten kann, und daß diese Abhärtung wohl den besten Schutz gegen das Erfrieren »arstellt. Kartoffeln, die längere Zeit bei einer Temperatur von 22 Grad, also bei ziemlicher Wärme, aufbewahrt worden waren, erfroren schon bei 2 Grad unter Null. Waren dieselben Kartoffeln jedoch längere Zeit in einem Eisschrank bei Null Grad aufbewahrt worden, so ertrugen sie die stärkste Kälte, ohne zu erfrieren. Es zeigte sich, daß eine Ka toffel umso rascher erfror, je wärmer sie vorher ge halten worden war. Die Lehre, die sich daraus ergibt, ist die, daß man die Kartoffeln bei möglichst kühler, am besten bei einer nur wenig über dem Gefrierpunkt lie genden Temperatur ausbewahren soll. Räume, in denen die Temperatur auf ein bis zwei Grad über Null gehalten werden kann, finden sich ja schließlich in jedem Hause oder lassen sich auf irgend eine Weise schaffen. Bei derartig auf bewahrten Kartoffeln tritt eine Abhärtung ein, durch die die Gefahr des Erfrierens beim Ein tritt stärkerer Kälte entschieden vermindert wird. Viel gefährlicher als der Einfluß einer einmali gen stärkeren Kälte auf derart „abgehärtete" Kartoffeln ist es, wenn man »ie Kartoffeln stän digen Temperaturschwankungen aussetzt, sodaß sic einmal ziemlich warm sind, dann aber wieder plötzlich ziemlich abgekühlt werden. Eine Kartoffel, die man in das warme Zimmer oder in die warme Küche bringt und dann wieder in einen kalten Raum trägt und bei der man dies öfters wiederholt, erfriert am leichtesten. Deshalb muß man zur Lagerung der Kartoffeln stets einen Raum aussuchen, der eine möglichst gleichmäßige Temperatur hat, die, wie erwähnt, am besten etwas über Null liegt, und «us dem man immer nur gerade soviel Kartoffeln entnimmt, als man treten 5ie rolort del oder verlangen 5le ?ro « prkt der>v. ?rvdedett dei Ikrer HuckdsnMung i't oder 6er 6ercd sttrrtelle 6er Kormo». Stuttgart eben braucht. Ä 'M D W Vc-drenü «ter Krieger crkSU jeder dti.glied bei dem ltsldjskrerprelr von eieret tür jedermann einen dWESM uns tziLterr I^S68tott MdrÜcd 12 starke, reicd illustrierte dtnnatrkeft« // und 5 gut« fürder erster XdrriftrteUer //