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Theresa, ein Bild holdester FranenschVnheit! Welch' ent- zückendes Oval des jugendlichen Gesichts, das eine Wlle herrlichen Haares umrahmt. Bon der eigenartigen KovfbedHung fällt ein luftiges Gewebe und schlingt sich malerisch um Brust und Schultern. Die Schöne hält, wohl in unbewußter Koketterie, an den Zu sammenschluß des Schleiers eine blühende Rose und stimmt so das schöne Bild harmonisch ab. Was liegt nun in dem Gesicht? In der breiten, kräftigen Stirn, ini blitzenden Ange Entschlossenheit, Festigkeit, in den sanften Linien des herrlich geformten Mundes aber Herzensgute und frohe Lebenslust. Diese letzleren Eigenschaften sind wohl auch die herrschenden ini Geniüt des lieblichen Mädchens. Bilder aus dem südafrikanischen Kriege, von denen das denkwiirdigste das untere ist, welches die Gefangennahme des Generals Cronje durch den General Roberts darstellt. Der englische Befehlshaber, der leichten Kaufs mit einer gewaltigen Uebermacht einen Hanfen Buren überwältigte, empfing den ge schlagenen Helden mit allen militärischen Ehren und zeigte sich von der edlen Seite. Wenn das nur so geblieben wäre! Anstatt die Gefangenen aber ini gesunden Kapklima zu lassen, würden die Kämpfer vom Paardeberg nach St. Helena geschickt, weil sie in Furcht waren vor der kleinen Schar in der Nähe. Die stolzen Engländer, die mit an der Spitze der Kulturvölker marschieren wollen, können von den schlichten Hirten noch viel lernen auf dem Gebiete der edlen Menschlichkeit. Gemeinnütziges, «s- Hache. Dazu benutzt man das Fleisch, wovon die Suppe bereitet wurde, auch sonstige Reste. Die Sehnen entfernt man, sowie alles Unscheinbare davon, hackt es recht fein, schneidet, je nachdem man viel oder wenig Fleisch hat, ein bis zwei Zwiebeln, läßt sie in Butter gelblich braten, gicbt zwei Löffel Mehl darunter, kocht mit Bouillon eine dicke Sauce, die man durchstreicht. Nun thut man das gehackte Fleisch, Pfeffer, Salz und Muskat hinein, kocht alles noch gut durch und legt zuletzt noch ein Stückchen gute Butter dazu. Einfache Salzkartoffeln eignen sich gm besten als Beigabe. Sollte man nicht genug Fleisch oder Reste haben, so kann inan sich damit helfen, daß man (etwa 4—6 Lot) Reis reinigt, brüht, mit einem Stückchen Butter, Brühe und Salz weich kocht, dann bräunt man etwas Butter, rührt das Fleisch und den Reis gut durcheinander, giebt etwas Pfeffer, Muskatnuß und etwas gehackte Zitronenschale dazu, läßt aber, wenn man Reis anwendet, die Zwiebel weg. Stahl zu vergolden. Reines Gold wird in Lguu rsKia (Königswasser) ausgelöst, die Lösung läßt man verdampfen, bis die überschüssige Säure weg ist. Der Niederschlag kommt in reines Wasser, man fügt das dreifache Quantum Schwefelsäure hinzu und läßt das Ganze in wohlverschloffener Flasche 24 Stunden stehen, bis die atherische Gotdlösung obenauf schwimmt. Wenn man polierten Stahl mit dieser Lösung anfeuchtet, erhält man eine sehr schöne Vergoldung. Durch Anbringung von Zeichnungen mit einem beliebigen Lack kann man dem Gegenstand ganz das Aussehen einer Vermischung von Stahl und Gold geben. 4 Uachllsch. t. Rösselsprung. 2. Magisches Buchstabenquadrat. Die Buchstaben in den Feldern des Quadrats sind mt Hilse der folgenden Angaben so zu ordnen, daß die fünf wagercchten Reihen gleich den ent sprechenden senkrechten lauten. 1. Deutscher Sinuspruchdtchlcr; 2. Ort für musikalische Weltlümpfc; 3. Name eines Heiligen; 4. eine B utader; 5. Be wohner eines europäischen Königreichs. L u 0 o 0 » 0 n v 0 6 o I' ö.' u u U 1' Lösung der Ausgaben in voriger Nummer. 1. Wohl uns, so lang noch seinen Acker In Mühsal unser Landmann bani, So lang er noch getrost und wacker, Der Hande Tüchtigkeit vertrant. So lange steht ihr, feste Stützen Des Reiches, das sonst haltlos fällt, Das Schwert ist da, den Pflug zn schützen; Der Pflug ist's der das Schwert erhält. 2 Kama, Insel, Kain, Main, Inka, Selma. 3. Fichte. Das böse Gewissen. Kellner: „Draußen steht eine Davie, welche sagt, ihr Mann habe heute früh nach Hause kommen wollen." Sämtliche Stamm- gäste (aufspringend): „Ach, Sie entschuldigen einen Augenblick " Taxierung. Mann (vor der Buch handlung): „Die ganzen deutschen Klassiker für zwanzig Mark . . . ist das nicht fabelhaft billig?" Frau: „Das könnte ich gerade nicht sagen . . . für zwanzig Mark bekomme ich schon beinahe einen Hut!" Druckfehler. (Aus einer Novelle.) Tiefer Friede ruhte über dem See — nur ein einsamer Schwab schwamm durch die blauen Fluten. Monolog. Schauspieler (ein teueres Hotel verlassend, pathetisch): „Ich habe nicht umfonst gelebt!" Erklärt. „Sie, zu woas sau denn hier die reitenden Schntzleut'?" „Wann's n Raserei giebt, da können s' schneller sor t." Lustiges. Inlaut toiiible. Der kleine Albert (zum Bräutigam seiner Schwester): „Wenn ich einmal groß bin, dann werde ich General oderTrambahn- kntscher; was werden Sie, Herr Fritz, w enn Sie mal g r o ß sind?" Ein kleiner Irrtum. Professor (einen Fest bericht in der Zeitung lesend): „In der Mitte der Tafel prangte ein herrlicher, mit Blnmen ge schmückter Aufsatz ini Stile der Frnhrenaisianee." Hm, hm, den Aufsatz hätte ich viel schöner im Stile des Virgil geliefert!" Zuvorkommend. A.: „Unser Freund Müller hätte sein Vermögen in einem Jahre dnrchgebracht, wenn seine Fran nicht gewesen wäre!" B.: „Was hat sie denn da gegen gelhan?" A.: „Sie hat es selbst durchgebracht!" Aus der Kaserne. Unteroffizier: „Na, Barthl, was sind Sic denn eigentlich im Zivil?" Barthl: „Hornist!' Unteroffizier: „Hör- nist?! Na, das hab' ich mir gleich gedacht!" Renommage. A.: „Die Mineraltvasserfabrik, für die Sic reisen, existiert wohl schon lange?" B.: „Das will ich meinen! Wir haben schon der Lnise in „Kabale und Liebe"die Limonade geliefert!" Truck und Verlag: Neue Berliner Verlags-Anstalt, Ang. Krebs, Charlottenburg bei Berlin, Berliner Straße 40. Verantwortlich für die Redaktion der Neuen Berliner Verlags-Anstalt: Hermann W. Klahr, Charlottenburg.