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Eine alte Geschichte, dir aber ewig neu bleibt, liest die Dame ihrem Ritter vor und ihre Wenen zeigen, daß sie voll Interesse dem Gange der Handlung jSlgt. Das, was im Buche so reizend geschildert ist, spielt sich ja doch auch zwischen ihr und dem Erwählten ihres Herzens ab: die Geschichte der Liebe mit all' ihren Leiden und Freuden, ihren Geheimnissen und Kämpfen. Wenn die Erzählung zu Ende ist, dann wird sich der Sieg der Liebe zeigen; alle Hindernisse sind glücklich aus dem Wege ge räumt und der Verlobungskuß besiegelt und schließt die Ge schichte. Es ist, das werden unsere Leserinnen besonders zngeben, nicht daran zu zweifeln, daß die beiden Liebenden praktisch das ausfiihren, was am Schluß des Buches so schön geschildert wurde. Der Krieg in Südafrika rast weiter und verschlingt Opfer nm Opfer. Wann endlich wird dieser von den Engländern, oder richtiger gesagt, von einer an der Goldgewinnung in Transvaal interessierten Gruppe von Geld- nnd Staatsmännern heraufbe schworene Krieg enden? Wer wird Sieger bleiben. Die schweren Verluste, welche die Buren durch die Kapitulation Cronses, den Tod Jouberts und den Verlust anderer hervorragender Führer er litten, haben das tapfere Volk nicht entmntigt. Sie führen den Kampf in -unerschütterlichem Gotlvertrauen, in der festen Zuversicht auf den endlichen Sieg der guten Sache weiter. Bon den beiden Bildern, welche wir hent unsern Lesern vom Kriege bringen, zeigt eins einen kriegerischen Scherz der Buren, auf welchen die Engländer hineinfielcn. Der „lange Tom", ein mächtiges Geschütz der Trans- vaaler, war nnd ist dem Feinde sehr im Wege und man sucht die böse Kanone zn erobern oder zu zerstören. Die Buren haben nun in sicherer Deckung einen Baumstamm auf einen Wagen gelegt und artilleristisch herausgeputzt. Daneben steht eine Vogelscheuche mit wie zum Kommando erhobenem Arni. Zur nicht geringen Freude der Buren wurde denn auch die harmlose Kanone von den Engländern scharf beschossen. Mitten im bittersten Kampfe, in Not und Tod kehrt auch der Hunior im Lager ein nnd verscheucht auf Augen blicke die blaffe Sorge. Gemeinnütziges. Welch' schönen Anblick gewähren die Statuen, Bildwerke aus Elfenbcinmasse, allein sie beginnen bald unter Staub, der Einwirkung der Zünmerlnst zu leiden. Da schon manche An fragen bei uns eingelaufen sind, wie man dieselben wieder wie neu renoviert, geben wir hiermit ein probates Verfahren bekannt. Gegenstände von Elfenbeinmaffe werden mit Wasser und Seife (kalt) gereinigt, oder, wenn sie sehr schmutzig sind, mit Spiritus, zu dem etwas Salmiakspiritns gesetzt sein kann, mit einer scharfen Bürste gewaschen und mit vielem Wasser nachgespült. Das Waschen der Figur geschieht von unten nach oben, weil sonst der herunterlaufende Spiritus Streifen hinterläßt. Am besten setzt man die Figur auf ein Brett über eine Wanne, oder ans den Hof an den Brunnen. Innen darf kein Wasser hincinkommen, daher jede Oeffnung vorher zu verstopfen ist. Flecke werden mit Läppchen und Spiritus abgewischt oder mit Sandpapier abgerieben. — Die Bildiverke ans Elfenbeinmasse werden nach Jahren etwas dunkler in der Farbe, können aber an der freien Luft im Sonnenschein immer wieder gebleicht werden, was am besten durch Anssetzen der Figuren auf ein Dach geschieht. >3 Nachtisch. I. Bilderrätsel. 2 Wechselrätsel. M sucht den Glanz des Goldes zu erreichen. Die Werke L's dem echten Golde gleichen. S. Silbenrätsel. - 1. Ein Wort bin ich, das mancher hält Und manche, mehr noch, in der Welt, Ob reich, ob arm, ob hoch, gering, Stets treu gemeinet ist das Ding; Bald ist es still, bald thut es kund Sein Denken leis aus frommem Mrmd. 2. 3. Wer mich erhält, ist dessen froh, Wer hält mich, ist's nicht immer so, Wer viel mich stehn hat, braucht Geduld, Uud wer mich giebt, war's selber schuld, Wer mich gebraucht, hat meistens Eil', Auch hat mich jeder Kaufmann feil. l. 2. 3. Ich wand're hin, ich wand're her, Bald ist das Herz mir leicht, bald schwer, Ist mal ein Hänslein mir vergönnt, Zur Heimat nie ich's wählen könnt'; Doch geht mir's ebenso wie dir: Am End' schlägt doch mein Stündlein mir. Lösung der Aufgaben in voriger Nummer, r. Das ersehnte Frühstück ist eine Gans links unten im Wege. 2. Zeugen — Eugen. S. Anomalie, Amalie. Widerlegt. s „Was halten Sie von dem i Sprichwort: Der Mensch denkt ! und Gott lenkt?" „Nicht allzuviel." „Wieso?" „Na, die meisten Menschen denken nicht." Unter Backfischen. Susi: „Ach, Leni, was ich neulich erschaute, war mehr als ein Vision." Leni: „Di —Vision?" Kurz und bündig. Barbier: „Haareschneiden?" Grober Kunde: „Lassen Sie mich ungeschorenI" Ein guter Sohn. „Vater, man hat heute über Dich geschimpft und hat gesagt, Du lebst ausschließlich vom Schwindel! ... Ich hab' mich Deiner aber angenommen!" „Nun, was hast De gesagt, Moritzchen?" „Ich hab' gesagt, Du lebst nicht ausschließlich da- vou!" Lustiges. 8k- Der schlaue Fritz. „Jetzt werde ich Dich mal ordentlich durchhauen, dummer Junge, ivarum schaust Du mich so an?" „Ja weißt Du, Papa, der Herr Lehrer hat gesagt, einem ge reizten Löwen muß man scharf nnd klar ins Auge sehen, dann ist er edelmütig, wedelt mit dem Schweife und geht davon." Doppelfinnig. Dichter (in der Premiere seines neuesten Lustspiels): „Nun, finden Sie an meinem Lust spiel nichts besonders be merkenswert?" Kritiker: „O ja — den ausgelassenen Hunior!" Von der Landpraxis. Arzt: „. . Warum haben Sie denn die Sache so lang an- slchen lassen?" Bauer: „Ja freilich!" Da wär's leicht kurieren, wenn ma' immer gleich zum Doktor laufai'!. . Plag'n S' Jhna nur a' bist!" Zartes Gemüt. Junge Frau: „Sag', Männchen, ich habe schon oft über die Frage nachgedacht, wie es wäre, wenn eins von nus durch den Tod hinweggerafft würde." Er: „Um Gottesivillen, nur nicht ich! Tenn ehe Du Witwe werden sollst, Will ich viel lieber Witwer werde n." Truck uud Verla«: Neue Berliner DcrlagS-Anstalt Ang. Krcbk, Cbarlouenburg bei Berlin, Berltnerstr. io. VeraniwortUch silr die RedakUon der Neuen Berliner Verlaad-AnstaU: Hermann W. Klahr, Eharlottenbur«.