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Die ersten Frühlingsblumen sind der Kranken, die selbst eine zarte, liebliche Blüte ist, von liebender Hand gebracht worden. Gewiß empfindet das Herz Freude über die holde Gabe, aber die böse Krankheit hat an dem zarten Körper zu rauh und ungestüm gerüttelt, so daß das liebliche Gesichtchen die Gefühle noch nicht lebendig genug wiederzngeben vermag. So sieht sie scheinbar teil nahmslos auf die Liebesgaben in ihrer Hand, aber im Herzen regt sich die Hoffnung auf baldige Wiedergenesung, auf die Zeit, wo sie selbst in Feld und Flur sich Blumen holen kann. Bilder aus Transvaal. Sie sind uns vertraut geworden, all' die kräftigen kriegerischen Männer, welche an der Spitze des nm seine Freiheit kämpfenden Burcnvolkes stehen. Johannesburg, Pretoria, Kapstadt sind uns mit ihrem Leben und Treiben be kannt geworden und bald sind wir „dort drüben" so terrainkundig wie zu Hause. Wir haben gute Gelegenheit gehabt, unsere geo graphischen Kenntnisse aufzufrischen und zu erweitern und haben die Bekanntschaft einer Reihe interessanter Männer gemacht: Ohm Krüger, Sleijn, Cronje, Joubert, Albrecht, Schiel. Auch der Name Schalk Burgers, des wackeren Burengenerals, von den, 'air heut ein Bild bringen, ist uns rühmlichst bekannt geworden. Nachtisch. 1. Skatanfgabe. Auf obige Karte spielt Hinterhand Herz-Solo und verliert mit 60 Augen, obwohl noch zwei Trümpfe ini Skat liegen. S. Worträtsel. Wenn mich in der Einzahl der Drechsler erblickt Am Holz, bin ich ihm willkommen; Wenn mich in der Mehrzahl die Blutter bemerkt Ani Kind, wird's Herz ihr beklommen. Gemeinnütziges. Schnabel und Zehen werden gewöhnlich den im Käfig gehaltenen Stubeuvögeln zu lang, so daß es notwendig wird, beide Teile vorsichtig mit einer Schere zu beschneiden. Bei den Nägeln n,nß man, wie der „Praktische Wegweiser", Würzburg, schreibt, besonders beachten, daß dieselben nicht zu tief geschnitten werden, weil sonst Verblutung eintritt. Am besten sieht man die Grenze, wenn die Zehe gegen das Licht gehalten wird. 3. Wechselrätsel. Am Seegestade sncht's mit t, Im Walde wächst's als Baum mit e. LösttUg der Aufgaben in voriger Nummer. 1. KnauS, NcrU, Oasen, Ulema, Sinai. 2. Levana — Lena. 3. Die drei Summanden sind 146, 438, 1314. 4. Wermut. Nichtig. „Sieh 'mal, hat die lange Dame dort einen kleinen Gatten am Arm." „Siehst Du, wiedereine, die in der Ehe zu kurz ge kommen ist." Sehr deutlich. Dicht er ling:„MeinFränleln, Dichter lassen sich nicht erziehen, die werden geboren." Danie: „Das weiß ich; ich will Ihnen auch keinen Vorwnrf machen." , Ein Gourmand. „Höre 'mal alter Freund, Deine Auserwählte fiude ich eigentlich gar nicht herzge winnend." „Du, die hat mein Herz auch nicht gewonnen, sondern durch ihre Kochkunst im Sturm erobert." Redeblüte. Verteidiger: „.. Die That des Angeklagten tvurde nur aus Nottvehr verübt; denn hätte er seinen Angreifer nicht nieder geschossen, so säße er heute nicht hier in diesem Saale, sondern auf seineni eigenen Leichenstein!" Der resolute Sonntagsreiter. „Seit einiger Zeit sieht man Dich ja gar nicht mehr reiten, Karfunkelstein." „Meinscht, ech lasch mer von so 'nem dumme Viech von Pferd den Weg vorschreibe?" Darum. l. Herr (während der Ballet borstellung): „Sehen Sie nur, wie sich der alte Herr dort in der Loge bei dem faden Zeug amüsiert." 2. Herr: Glaub's ihm; er ist Professor der Anatomie." Der moderne Maler und sein Kind. „Hans, rutsch' nicht im Gras herum! Du kriegst sonst in Dein Höschen rote Flecken!" Lustiges. 8^ Aus einem Kunstbericht. Der Bau des Schlaffes ist bizarr, entbehrt aber durchaus nicht gewisser Schönheiten. Reizend sind am Eingänge des Gebäudes die vier gewundenen Säulen, auf welchen ganz eigenartig ver schnörkelte Kapitäne sitzen. Kolossal. <Jm Wintergarten): „Sehen Sie, Herr Leutnant, das ist eine Mimose! Wenn man ihre Blätter berührt, rollt sie sie ein!" „Freund von mir hatte 'mal Mimose — die war noch empfindlicher! Kam ein Fremder ins Zimmer, kroch sie sofort unter den Divan!" Ansteckend. „Warum der Herr Rat nur in einem fort gähnt." „Das ist doch ganz klar, weil ihn immer das leere Knopfloch seines Frackes angähnt." Der ehrliche Finder. Schusterjunge: „Herr Baron, Ihre Dame oder Ihr Fuchs hat was verloren!" Ach so. Herr: „Herr Doktor, nieine Fran leidet so schrecklich an Schlaflosigkeit." Arzt: „Woher wissen Sie das?" Herr: „Na, jedesmal, wenn ich um 2—3 Uhr nwrgens nach Hause komme, finde ich sie noch wach." Verräterisch. Elsa (zur Mama): „Schau, Mama, Fritz behauptet, ich hätte vom Honig genascht, sieh nur einmal, wie die Fliegen fort während bei ihm sind." Neuer Comparativ. Autor (der soeben ein neues Buch vollendet hat): „So, wieder unsterblicher geworden!" Väterliche Ermahnung. „Also, mein lieber Sohn, Du gehst jetzt auf die Universität, um Zoologie zu studieren, ver giß mir aber nicht, daß das Tierreich außer dem Spitz, Affen und Kater noch andere Arten aufweist. An der Tafel. Fräulein (zum Tischnach bar): „Finden Sie nicht auch, daß es hier der Gänge eigentlich zu viel gicbt?" Herr: „Ganz recht, mein Fräulein; Sie müssen sich auch am Schluß der Mahlzeit ge radezu >vie eine genudelte Gans Vorkommen." Bettlcrhumor. Bettler (zu einer jungen Haussrau): „Haben S' nix vom Essen übrig?" Frau: „Thut mir leid, mein Mann ißt alles, was ich koche, auf." Bettler: „Na, renommieren Sie doch nicht." Ei» echter Protz. Kapitalist (zu seinem an gehenden Schwiegersohn, einen, Arzte): „Ferner hoffe ich, Herr Doktor, daß Sie Ihre Praxis Hinfort ausschließlich auf meine Faniilie beschränken werden." Dann freilich. Studiosus Büffler:„Ach, das Studieren ist doch schwer." Studiosus Bummel (sich im Zimmer umschauend): „In, wenn Du Dir auch so viele Bücher anschaffst." Bedenklich. Besuch: „Als ich um die Ecke bog, sah ich Deine Mutter zu den Nachbarsleuten gehen. Wie lange wird sie denn fort bleiben?" Die kleine Ella: „Das kommt ganz darauf an, wie lange Sie bleiben." Druck und Verlag: Neue Berliner Verlags-Anstalt, Ang. Krebs, Charlottenburg bei Berlin, Berliner Strabc 4V. Verantwortlich für die Redaktion der Neuen Berliner Verlags-Anstalt: Hermann W. Klahr, Charlottenburg.