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sich künftig von Kommissionäre l möglichst unabhängig halten werde. Der Etat der Reichsdruckerei wird genehmigt. Nächste Sitzung Dienstag. Politische Rundschau. Vom Kriegsschauplatz. * Nachdem die Offenfivkraft der englischen Armee in Natal für absehbare Zeit lahm- gelegt und Ladysmith seinem Schicksal verfallen ist, wird bis auf weiteres der mitt lere Kriegsschauplatz in der Kap- kolonie das Hauptinteresse in Anspruch nehmen. Wie bereits mitgeteilt, ist General Kelly-Kenny, der Kommandeur der 6. englischen Division, bei der Eisenbahnstation Thebus im nördlichen Kapland angekommen und beabsichtigt, seine Truppen mit denen der Generale Gatacre und French zu dem Angriff auf Bloem fontein (Hauptstadt des Oranjefrei st a a t s) zu vereinigen. * Einer Drahtung der ,Daily News' zufolge bauen die Boern auf dem Kopie westlich von Stormberg, das die Eisenbahn von Steyns- bürg beherrscht, ein Fort, um dem Angriff von dieser Seite zu begegnen. * Einer .Times-Meldung' zufolge wollen die Boern jetzt versuchen, Ladysmith gänz lich unterWasser zu setzen. * Der Gesamtverlust Bullers seit der ersten Ueberschreitung des Tugela soll 301 Tote, 1584 Verwundete und 130 Ge fangene betragen. Die Regierung bereitet jedoch bereits darauf vor, daß diese respektabeln Zahlen die ganze bittere Wahrheit noch keineswegs ent halten. Läßt sie doch telegraphische Berichte aus Pretoria durch, wonach allein das Lanca shire-Regiment 800 Mann — seinen ganzen Be stand — verloren hat. * Das Gerücht erhält sich, daß Dr. Jameson bei seiner Flucht aus Ladysmith durch eine Kartütschcnlugel getötet worden sei. papieren" (ganz oder teilweise mit der Hand geschriebene oder gezeichnete Schriftstücke und Urkunden, die nicht Lie Eigenschaft einer eigentlichen und persönlichen Korrespondenz haben) gegen die für Drucksachen sestgesetzte Taxe ausgesprochen hat, ist dem Bundesrat eine Vorlage betr. die Einführung eines Tarifs für Geschäftspapiere zugegangen, der bereits vom 1. April d. ab in Geltung treten soll. Die Ge bühren für die Beförderung von Geschäfts papieren im Jnlandverkehr sollen danach be tragen bis 250 Gramm 10 Pf., darüber bis 500 Gramm 20 Pf., und darüber bis 1 Kilo gramm 30 Pf. "Die bayrische Regierung wird, wie gemeldet wird, im Bundesrat die Einfüh rung einer Re rch serb s ch aft s steu er be antragen. Diese Absicht steht in Zusammenhang mit der Erwägung, wie die Mittel für den neuen Flotten-Etat gedeckt werden sollen, falls die laufenden Einnahmen des Reichs wider Er warten nicht ausreichen sollten. Die bayrische Regierung will diese Frage schon jetzt ge regelt sehen. Da aber eine direkte Reichssteuer mit dem bestehenden bayrischen Steuer system nicht wohl vereinbar ist, so kann die Aufgabe nur durch Erhebung von Gebühren im Namen des Reichs gelöst werden, und hierbei Am Donnerstag erledigte das Abgeordnetenhaus in Fortsetzung der zweiten Etatsberatung den Etat der Gestütsverwaltung. Ferner wurde ein Teil vom Etat der Berz-, Hütten- und Salinenverwalnmg er ledigt. Abg. v. Eynatten (Zentr.) beschwerte sich über die künstliche Preissteigerung der Kohlen durch die Kohlenringe, die das Land beunruhigten. Handels- minister v. Brefeld erwiderte, daß die Steigerung der Kohlenpreise in dem großen Aufschwünge der Industrie begründet sei. Die Syndikate hätten die Preisentwickelung in gleichmäßige, ruhige Bahnen gelenkt, ihrer Wirksamkeit sei aber auch die Regelung der Löhne zu danken, durch die wir bisher von Ausständen verschont blieben, wie sie jeweils der der Grenze in gefährlicher Weise emporlodern. Er hoffe, die Syndikate würden die bisherige Vorsicht beibehalten, denn gerade jetzt wäre eine weitere Steigerung der Kohlenpreise besonders gefährlich. Nächste Sitzung Montag. Von Mich «nd Fern. Dresden. Ein kolossaler Schneefall hat Dresden und das ganze östliche Sachsen heim gesucht, wie er seit dem schlimmen Winter im Jahre 1886 nicht wiedergekehrt ist. Der Schnee fall begann bei 3 Grad Wärme, der Schnee setzte sich dann dicht auf alle Gegenstände fest, gefror bei Rückgang der Temperatur auf Null und häufle dann unter anderm solche Schnee massen auf die große Zahl der Fernsprechdrähte, daß zwischen 70—80 Telephonständer mit that- sächlich Tausenden von Drähten der ungeheuren Last nachgaben, zusammenbrachen, umstürzten, oder sich derart verbogen, daß nur eine gänz liche Erneuerung dieser beschädigten Anlagen denkbar ist. Schwedt a. O. Einen Bernsteinfund machte kürzlich ein Ackerbürger Rußler auf seiner an der Oder gelegenen Wiese. Er fand einen steinähnlichen Gegenstand in Form eines Brot kantens, der im Verhältnis zu seiner Größe auffallend leicht war. Er nahm das von einer schlammigen Kruste überzogene unansehnliche Fundstück, das er zunächst in die Oder werfen wollte, schließlich mit nach Hause, was er nicht bereuen sollte. Der Mechaniker G. Zühlke er kannte den Fund als ein Stück Bernstein, wie eS in solcher Größe äußerst selten gefunden wird. Der Finder verkaufte den Bernstein für 40 Mk. an einen Drechsler, der ungefähr ein Dutzend 12 Zentimeter lange Zigarrenspitzen daraus gedrechselt hat. Es ist anzunehmen, daß die Oder den Bernstein bei einer Ueberflutung auf die Wiese gespült hat. Nürnberg. Das Interesse an dem modernsten Beförderungsmittel, dem Motorfahrzeug, ist rasch über die Grenzen des Sportes hinausgetreten und hat seine Einführung in den Dienst deS täglichen Verkehrs nahe gelegt. Die Absicht, die weitesten Kreise, besonders Handel und Industrie, auf dieses Transportmittel der Zu kunft aufmerksam zu machen, darf deshalb auf weitgehendes Interesse rechnen. Nürnbe g, das als Ausftellungsstadt auf eine rühmliche Ver gangenheit zurückblickt, rüstet sich nun, die Auf gabe, welche Berlin vor kurzem für Norddeutsch- land gelöst hat, für Süddentschland zu ersüllen. Vom 1. Juni bis 1. Juli 1900 veranstaltet der dortige Automobilklub eine Allgemeine Motor fahrzeug-Ausstellung, die internationalenChcirakter tragen soll. Ihre Aufgabe soll sie durch Auf stellung und Vorführung von Motorfahrzeugen auf ihrem Areal, durch Rundfahrten in der Stadt, einen Blumenkorso, Fern- und Wett fahrten und andere Veranstaltungen erfüllen; sie wird Motorfahrzeuge jeflicher Bestimmung unter besonderer Berücksichtigung solcher für gemeinnützige Zwecke, außerdem aber auch Be- staudtteile für Fahrzeuge, Ausrüstungen, Werk zeuge, Litteratur, Zeicynungen Karten rc. um fassen. Der von der Maschinenbau-Aktiengesell schaft Nürnberg zur Verfügung gestellte Platz ist an der großen, breiten Ringstraße, 5 Minuten vom Bahnhof entfernt, gelegen, an der Süd seite vom Pegnitzfluß begrenzt, räumlich für seinen Zweck bei einem Flächeuraum von 2000 Quadrat- meter außerordentlich günstig. Deutschland. * Der Sultan hat, wie aus Konstanti nopel über Paris gemeldet wird, die Absicht ausgesprochen, auf der Fahrt zur Pariser Welt ausstellung dem Kaiser Wilhelm einen Besuch abzuftatten. * Prinz Heinrich wird, nach einer Mel dung des ,B. T.', auf der Heimreise über Triest am 8. Februar in Wien eüürcffen und in der Hofburg als Gast des Kaisers Wohnung nehmen. *Das Befinden des Finanzministers Dr. v. Miquel ist noch immer kein befrie digendes, namentlich ist die Nachtruhe durch Hustenreiz sehr gestört. — Das Befinden des Zentrumsführers Dr. Lieber ist ständigem Schwanken unterworfen. Dem schlechten Tag ist am Donnerstag ein besserer für den Patienten gefolgt. * Nachdem der Reichstag bei der zweiten Beratung der Postgesetznovelle vom 20. Dezem ber 1899 in einer Resolution sich für die Beförderung von „Geschäfts- völkerung auszuhetzen. Die Nach richten bedürfen der Bestätigung. Asten. * Zum Thronwechsel in China wird aus Peking gemeldet: Die Nachricht von dem Tode des Kaisers Kwang-Sü entbehrt der Be stätigung. Durch ein kaiserliches Dekret wurde der Thronfolger ernannt. Die Sicherheit der Fremden ist nicht bedroht; nur (!) ist in Schan- tung ein englischer Missionar umgebracht wor den. Infolgedessen haben die Vertreter Deutsch lands, Frankreichs, Englands, Italiens und der Ver. Staaten an die chinesische Regierung eine offizielle Note gerichtet, in der sie um Vor kehrungen für die Sicherheit der Missionare ersuchen. liegt der Gedanke einer Erbschaftssteuer um nächsten. Da ferner die Einzelstaaten, die be reits eine Erbschaftssteuer haben, keinen Ein nahmeausfall erleiden sollen, so müßte die neue Steuer erheblich höher sein, als die jetzige einzelstaatliche Besteuerung. Frankreich. *Eine Wieder-Belebung des Dreyfus-Handels ist voraussichtlich, da die Regierung die Amnestierungspläne aufgegeben und nunmehr gegen Mercier vorgehen will. Die Prozesse gegen Zola und Henry Reinach werden der Regierung die nötigen Anhaltspunkte für ihr Vorgehen bieten. Italien. * Kardinal Jacobini, ein Bruder des verstorbenen Kardinal-Staatssekretärs, ist nun mehr im Alter von 63 Jahren gleichfalls g e - storben. Er gehö te seit Jahren zu den „Papabili", d. h. zu denjenigen Kardinälen, die ür den Fall einer Pap st Wahl auf der Liste der Kandidaten standen. Holland. *AndieHaager Friedenskonferenz erinnert die holländische Regierung durch einen soeben den Kammern vorgclegten Gesetzentwurf, durch den der auf der Haager Konferenz ab geschlossene Schiedsgerichts-Vertrag gebilligt und in welchem hingewiesen wird auf den einstimmig gefaßten Beschluß, Haag zum Sitz des internationalen Bureaus des perma nenten Schiedsgerichtshofs zu bestimmen. Die Regierung erklärt, daß sie diesen Beschluß als eine ganz besondere Ehrung der Niederlande an- sehe, wo in früheren Jahrhunderten so oft Friedensverträge abgeschlossen wurden, welche europäischen Kriegen ein Ende machten. Belgien. *Nach dem ,B. T.' ist die Mission des belgischen Kammerpräsidenten Beernaert in Berlin vorläufig gescheitert. Es hieß Deutscher Reichstag. Am 1. d. wird die zweite Beratung des P o st- etats fortgesetzt. Die Budgetkommission hat das Extraordinarium im ordentlichen Etat bis auf eine einzige Position unverändert gelassen; nur an der Forderung von 297 OVO Mk. als erste Rate zur Vergrößerung des Postgrnndstückes zu Mannheim und zu einem Er weiterungsbau auf diesem Grundstück sind 117000 Mk. abgesetzt und das Dispositiv dahin geändert worden, daß es heißen soll: „zur Erwerbung eines Grund stückes". Tie einzelnen Titel werden durch weg nach dem Etatsentwurf ohne irgendwie erheb liche Bemerkungen vom Hause genehmigt; bezüglich der Forderung für Mannheim wird nach dem An trag der Budgetkommission beschlossen. Bei der Forderung von 315 000 Mk. zur Errichtung und zum Ankauf von Dienstwohngebäuden für Unter beamte an solchen Landorten und isolierten Bahn- Hosen, an denen es an geeigneten Wohnungen niangelt, führt Äbg. Gamp (sreikons.) aus, daß künftighin eine tarke Erhöhung dieses Titels sich notwendig machen werde. Das Verfahren der Postverwaltung, die Gebäude bauen zu lassen und dann zu mieten, sei zu billigen. Die Verzinsung von 6 Prozent sei eine mäßige. Gehe es aber damit nicht, so müsse die Verwaltung selbst zum Bau schreiten. Staatssekretär v. Podbielski: Viele Woh nungen auf dem Lande sind geradezu in menschen unwürdigem Zustande. Anderseits sind vielfach die Grundbesitzer auf dem Lande nicht zu bewegen, Land zu verkaufen. Die Häuser, die wir errichten, sind teils Vier-, teils Zwei-Familienhäuser; wir zahlen durchschnittlich 5900—4900 Mk. für ein Zwei- Familienhaus. Naturgemäß muß da, wo die Ma terialien teuer sind oder teurer geworden sind, etwas z,«gelegt werden; darum ist der Ansatz um 45 000 Mark erhöht. Dagegen sind wir auch in der Lage gewesen, bis zu 120 Mk. Zwei-Familienhäuser zu «mieten, während wir anderseits über 250 Mk. haben binansgehen müssen. Ich bitte, mich darin zu unterstützen, daß ich, wo es irgend mög lich ist, auch den Morgen Land, der zur Andauung nötig ist, erhalte. In Hinterpommern sind die Ver hältnisse nicht so teuer, so daß wir da an die Maximalsätze nicht herankommen. Abg. Gamp: Ich habe keineswegs die Post veranlassen wollen, höhere Mietspreise zu zahlen; wir müssen so billig wie möglich Wirtschaften. Die Erlangung von Land wird voraussichtlich daran scheitern, daß die Verwaltung nicht genügend hohe Preise anlegt. In Hinterpommern besteht in der That seit Jahren eine Steinnot und das Holz muß teurer bezahlt werden als in Berlin. Der Titel wird bewilligt. Unterstaatssekremr Fritsch kommt auf die be reits beschlossene Verkürzung der Forderung für Mannheim zurück und spricht die Hoffnung aus, daß das Haus das nächste Mal der vollen Bewilli gung zustimmen werde, wenn es der Verwaltung ge lungen ist, das betreffende Grundstück billiger zu er werben. Der Rest des Extraordinariums wird ohne Debatte bewilligt, lieber die Petition zweier Telegraphen gehilfinnen in Königsberg um Erhöhung des Maximalgehalts auf '1800 Mk. bezw. Gewährung einer pensionsfähigen Alterszulage von 300 Mk. geht das Haus zur Tagesordnung über. Im Etat der Reichs-Druckerei befindet sich als extraordinäre Forderung eine erste Rate von 1805 913 Mk. zur Erweiterung des Grundstücks der Reichsdruckerei Es handelt sich um die Erwerbung des an der Kommandantenstraßc 7/9 gelegenen, an die Neichsdruckerei angrenzenden Grundstücks des „Vereins der Wasserfreunde", welches rund 3>/z Mil lionen kosten soll. Referent Abg. Paasche (nat.-lib.) teilt mit, daß die Art der Betreibung der Ankauisverhand- lungen von einem Kommifsionsmitgliede beanstandet j worden sei; dasselbe habe sich aber bei der Erklärung des Staatssekretärs beruhigt, daß die Verwaltung bekanntlich vor kurzem, daß eine Verständigung über die Entsendung einer gemischten Kommission nach Mittelasrika zur Feststellung der genauen Lage des Kiwusees im Pnnzip beschlossen sei. Jetzt find jedoch die Verhandlungen unter brochen worden, weil man sich in letzter Stunde über die Frage der vom Congostaat geforderten Entschädigungen nicht einigen konnte. Infolge» dessen wird auch die gemischte Kommission vor läufig nicht gebildet. Sollte, wie Dr. Kaudt be hauptet, der Kiwusee eine ganz andere Form haben, als auf der Karte angegeben, und weit mehr östlich, nach der deutschen Seite hin, liegen, so würde die von beiden Seiten gewünschte Lösung wahrscheinlich leichter. Die deutsche Kolonialbehörde wird sich wohl bemühen, die genaue geographische Lage des Sees festzu- stellen, und daun könnten die Unterhandlungen wieder ausgenommen werden. Vorläufig bleibt die Situation folgende: Deutschland behält seine Posten am Kiwusee, und der Congostaat besteht auf seinem Verlangen nach einer Gebietsaus- gleichung. Balkanstaaten. *Jn Macedonien lassen die Bul garen, wie es scheint, es auch den griechischen Mitbewohnern des Landes gegenüber nicht an Friedensstörungen und Gewaltthaten fehlen. Nach Meldungen aus Salonichi wurden dort 22 Bulgaren verhaftet unter der An schuldigung, mehrere Griechen an verschie denen Orten Macedoniens ermordet zu haben. Die Verhaftungen erfolgten auf wieder holte Vorstellungen des griechischen Gesandten in Konstantinopel hin. Aegypten. *Die ägyptischen Offiziere in Omdurman revoltieren. Sie wurden entwaffnet. Sie reizten die Fellatruppen auf, die gleichfalls meuterten, worauf ihnen mit Hilfe von Negertruppen Seitengewehre und Munition abgenommen wurden. Als auch die Neger- truppen angesteckt erschienen und entwaffnet wer den sollten, weigerten sie sich und verschanzten sich im Lager. Der Sirdar Wingate eilte nach Qmdurman, um die Gefahr abzuwenden. Die Erregung in Kairo ist groß. Der türkische Oberkommissar wird bezichtigt, mit Mollahs und franko-russischen Agenten die B e - Königs gesahr in in der Di, Versammln, geteilt, fini Fälle von ' konstatiert t tödlichen A der Inter Brinkmann daß zu ei Ansicht des königlichen anlassung v Darstellung ber bis zw krankungen tödlichen sonen befin Bei zweien bei den be noch unge könne unu Erkrankung selben He schäftigung gang mit k seien sofort getroffen Sitzung w Armenstift dächtiger Erklärung! großer Mi Krank Kasse des sich ein F betragen s inspektor H. hat bei nen Arme, heiratet ui beamten s mütiges 8 Wror vom hiesst kich erschie aus Berl einem Fi Fleischern, der Gena die Aushe tragen ui jüngeren falle, anz die Qual. Sing einem B ein. 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Aber ohne mich selber zu entlarven, kann ich von dem Vermächtnis ja keinen Gebrauch machen; und wenn ich mein Recht vertrete, wird Emil, o ich durchschaue sein offenes, ehrliches Gemüt, sich mit Verachtung von mir ab wenden. Wäre ich nie in djes Haus gekommen, hätte ich nie versucht, das Testament zu erlangen! Wenn ich die Papiere geheim, wie ich sie genommen, wieder in das Geheimfach legte, wenn ich fort aus dem alten Herrenhaus zöge? l Ich besitze ja ein kleines Vermögen, die Zinsen desselben schützen mich vor jeder Not, ich ver mag unabhängig, ja nach meiner Bequemlichkeit und nach meiner Konvenienz zn leben, wo ich will. Emil wäre der Erbe der Herrschaft, der Kapitalien, er würde glücklich sein, er könnte die Komtesse von Wiesen heiraten und ich — da, da muß ich wieder weinen, und mein Herz saat mir daß ick nur LiuL-aute Tbat voll Mensch. Emil erhob sich — trat auf mich zu — schlang seine Arme um meine Schulter, — und — ja — er küßte mich — küßte mich, — während meine Augen in Thränen schwammen, in Thränen, die dem Geschick des Dichters und des Komponisten galten. Dann eilte er fort. Er ist ebenso frech, wie er — doch herzens gut ist, tief empfunden — Klavier spielte und das schöne Lied sang." — Die junge Baroneß machte hier eine Pause, sie legte die Feder aus der Hand und senkte gedankenvoll das von goldblonden Locken um rahmte Köpfchen. So saß sie lange da. Erträumte sie sich jetzt auch Wunderbilder? Glich sie dem Kinde, das mit geschlossenen Augen unbeschreiblich farbenprächtige Ringel kränze erschaute? Es als o traut, Brust, einem wieder F nicht < Mädck W empsa aus si so trä Toten D HE Ich haben wacht? Mei liebliche t <- Der Spuk iw alten Herrenhause. 16) Erzählung von Adalbert Reinold. lporNevuugk Emils Stimme, ein Baryton, klang weich und melodisch, aber die Komposition war eine so wunderbar liebliche, tief rührende, herz ergreifende, daß ich hätte jauchzen und weinen mögen. — .Wer hat die Musik geschrieben?" fragte ich hoch aufatmend. -Ich sagte Ihnen schon —' entaennete Emil und seine Stimme klang fast wehmütig, „ein junger Opernsänger, der im Zenith seiner Kunst starb. Der Dichter des Liedes, der unvergleich bare Seine und er starben am selben Weh', sie starben an gebrochenem Hetzen; sie suchten mit wilder Hast ihr Traumgebild, das reine Ideal ihrer unverstandenen Sehnsucht nach Liebe, und sie siechten beide zu Tod an dem verlocken den Bilde eines schönen Weibes. — Der Kom ponist des Heineschen Liedes ist der verstorbene, herrliche Tenorist Franz Diener." Emil schwieg. - Ich weiß mcht, was mein Herz erschauern ließ. War es der schmerzliche Ernst, mit welchem mein Koufin sprach, war es die wundersame Weise des seltsamen Lied-s, deren Echo voll Wehmut in meiner Seele vibrierte? Ich saß mit gefalteten Händen, vor mir hm- sinneud da; es gibt ja Augenblicke, wo wir uns W^nderbilder ert äumen, wo wir wie Kinder mit gescklossenen Augen unbeschreiblich färben- Prächtige Rmgelklänze erschauen. vin.-. ^uck b-vukte der kecke Lassen wir einige Tage dahinfließen und werfen wir dann noch ein- und zum letzten Mal einen Blick in das Tagebuch der Heldin dieser Erzählung, welcher darin eine so eigentümliche Rolle zugeteilt worden ist. . Juli 24. — Ich befinde mich m einem selt sam" ernsten Zustand. Mein Geheimnis foltert mich, wie es meinen Onkel foltert, der mich zwang, einen Schlitt zu thun, den ich jetzt fast bereue. . Emil lud mich gestern ein, mit ihm spazieren zu fahren; er wollte selber dre Pferde lenken. Ich errötete, ich weiß, daß ih es that, olv er mir d-m bringe, wenn ich — Verzicht leiste und Emil nicht unglücklich mache." Ich habe weinen müssen, und jetzt fühle ich mich leichter; nachdem die Thränen geflossen, wurde mein Blick freier und ich bin mir selber ganz klar. Es drängt mich, dem Papier anzuvertrauen, was meine Seele erfüllt, ich habe ja keine Mutter, an deren treue Brust ich mich flüchten und ihr ins Ohr raunen könnte das Wort der heiligen Schrift: das Weib verläßt Vater und Mutter und hängt dem Mann an, zu dem hin ihre ganze Seele sich drängt. Ich habe nur zwei Augen sich liebend auf mich richten sehen, die Augen meines guten Großvaters. Meine arme Mutter kannte ich nicht, mein Vater sah mich nur einmal, er sah mich auf seinem Sterbebett. Wie habe ich meinen Großvater so von ganzer Seele geliebt, wie liebe und verehre ich die teuren Toten. Aber ich bin jetzt hier auf Erden ganz allein. Allein war ich — bis zu dem Augenblick, wo sein Blick mich traf, — ich weiß es jetzt, — ich liebe ihn, mein ganzes Herz gehört ihm, — ich flüchte mich in seine Arme. Träumte ich gestern, oder war es Wahrheit! Ich war ins Tropengewächshaus gegangen und hatte mich vor dem Aquarium hingefttzt. Eine Zauberwelt öffnete sich meinen Blicken, die schlanken, kleinen Palmen nahmen mächtige Gestalten an, ich glaubte mich im fernen Süden in einem Urwald zu befinden, mich umgaukelte eine balsamische Luft, süße Düste würzten di« .