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Unsere Bilder aus Südafrika. Das erste unserer Bilder Mtzt UNS den in den letzten Tagen vielgenannten und berciL kotgesagten Oberbefehlshaber der Burenarmee, Joubert. In den nächsten Tagen wird inan seinen Namen noch öfter nennen. Die englischen Berichte wissen wenig über die Bewegung der Buren zu melden. Sicher ist, dost Joubert sie am Tugela er warten und hier in der Nähe von Colenso die Entscheidungsschlacht, in der auch über das Schicksal von Ladysmith die Würfel fallen werden, schlagen wird. Das zweite Bild zeigt uns Ohm Paul, wie er von seinen Landsleuten genannt wird, den Präsidenten von Transvaal. Ohm Paul ist ein geriebener Diplomat, und wenige werden sich rübmen können, ibn lebhaft und gesprächig ge sehen zu haben. Ein langes Leben hat ihn in alleJntriguen der englischen Politik eingeweibt, er kennt seine Leute und weiß, wie er sie zu nehmen hat. Bis jetzt baben es diese beiden Männer ver standen, ihren Landsleuten taktische Vorteile zu sichern, welche die Engländer nur unter Aufwendung von großen Opfern an Geld und Leuten wett machen können. Ferner sehen wir unter unsern Bildern das Porträt des Präsidenten des Oranjesreistaales, Steijn. Derselbe hat, in Südafrika geboren und nujgewachsen, in England dem Studium der Rechte abgelegen und sich eme reiche europäische Bildung erworben, die er zum Wohle seines Landes uunmebr bereits seit einer langen Reihe von Jahren verwandt hat. Das letzte unserer Porträts zeigt uns den von England seit lauge ver folgten Oberst Schiel, der Kommandeur des deutschen Freikorps. Seinen Bemühungen ist es vor allem zuzuschreiben, daß den Eng ländern in einem Teile der Basutos seit mehr denn einem Jabr- zehnt ein gefürchteter und gefährlicher Widersacher erstanden ist. Bei Elandslnagte wurde der tavsere Oberst, dem die Buren den Feldzugsplan des gegenwärtigen Krieges verdanken, schwer ver wundet und gefangen. Glücklicherweise haben die Buren genug gefangene englische Offiziere, um einen Auswechsel des Obersten zu erzwingen. Die beiden weiteren Bilder zeigen uns das Wohnhaus des Präsidenten Krüger in Pretoria sowie den Präsidenten selbst auf einem Meeting in Johannesburg. Potsdamer Waisenknaben auf der Wcihnachtsreisc. Es ist eine schöne Einrichtung des preußische» Königs Friedrich Wilhelm I. für die verwaisten Kinder verstorbener Krieger eine Heimstätte gegründet zu haben. Die Knaben werden hier mit einer gewissen militärischen Strenge, aber zu G sundheit und Tüchtigkeit erzogen. Ihre Vorgesetzten sind durchweg Militärs, die jedoch, wie unser Bild dies veranschaulicht, mit väterlicher Fürsorge über ihre Schutzbefohlenen wachen. Auch jetzt gilt es die Arme zu rühren, bis >edcr der kleinen oder ba bwüchsigen Bürschchen sicher in seinem Abteil sitzt, um die Wechnachlsrcise zu Verwandten und Bekannten anzutretcn und hier ein frohes Christfest zu verleben. Daheim — denn Onkel und Tante sind doch nun die Vertreter der Heimgegangenen Eltern — im Lichtglanz des Heiligen Abends gewinnt das kleine Herz die Kraft für den Lebensweg mit seinen Dornen und Disteln Hinterhand bebält mit obigen Karten das Spiel und wendet Eichel-Neun und findet noch Grün-Neun. Das Eickel-Wendespiel wird von Hinlcrhand mit Schneider gewonnen. Mittelhand hat 48 Augen in seinen Karten. Wie sind die Karlen verteilt? Wie ist der Gang des Spiels-? 2. Viersilbige Charade. Die Erste zu den Dingen zählt, Die unserm Dasein Würze geben. Wenn sie für Geist und Körper fehlt, Ist matt und schal das Erbenleben. In keinen, Haus, sei's noch so klein, Wird man die nächsten Silben missen, Und selbst in unsres Herzens Schrein Wir doppelt sie verborgen wissen. Die Vierte hört wohl jeder gern, Wenn sie ihm Anerkennung spendet, Und nennt er gar sich ihren Herrn, Hat sich das Giück ihm zugewendet. Wer noch so viel und weit gereist, An Gottes Schöpfung sich erquickend, Als ein Juwel das Ganze preist, Für Auge und Gemüt entzückend. S. Wechsclrätsel. Wie viel Seufzer, heißes Sehne», Herzeleid und bitt're Tbräncn Hat's nicht schon mit h gebracht! Doch soll all dies Elend schwinden, Suche schnell niit g zu finden. Was niit h Dich traurig macht. Lösung der Aufgabe» in voriger Nummer. t. Schweiz, Unstrut, Schanz, Sirius. 2. Siam, Skat. s s. Gastein. Luftiges. Boshaft. Laura: „Gratuliere zum Geburtstag. Wie alt bist Du denn heute?" Adelgunde: „Gerade 24." Laura: „Hm — und wann denkst Dn 25 zu werden?" Preiswiirdig. „So eine Unverschämtbeit von dieser Kartenschlägerin: Verlangt die nicht eine Mark und fünfzig Pfennig und prophezeit mir da für einen Verdruß und einen recht geizigen Liebbaber!" „Aber nein, so was! Wär'st Du doch zur weinigen gegangen: die hat mir für eine Mark eine Erbschaft und einen vornehmen Hochzeiter in Aussicht gestellt!^ Im Konzert. Rentier Knubblich aus der verlängerten Riltersiraße hört zum ersienmale eimn großen Pianosolte-Birtuose». Bei einer Forlisiimo-Oktavenstelle ruft er seiner Gattin zu: „Hör' mal, der kloppt aber ordentlich die Motte» aus det olle Möbel raus!" Eine Moderne. .. - O, meine Frau malt nicht nur, die kocht sogar nach der neuen Richtung!" „Ganz richtig, bei der iveiß man nie, was man ge- qessen hat! Mißglückte Beweisführung. Professor: „Der Sessel sollte tausend Jahr alt sein? Nicht möglich!" Antiquitätenhändler: „Aber ich bitt Sie, dreißig Jahre hab' ich 'n schon!" Splitter. Dem Mutigen gebürt die Dame n w e l t. O, diese Kinder. Eine große Familie befindet sich ans einen» Sommerkeller. Obenan sitzt der ziemlich ge brechliche Großpapa. Fremder (zu den Kindern): „Das ist aber hübsch von Euch, daß Jbr nicht ohne Eure» alten Großpapa fortgeht!" Kinder: „Ja, den brauchen wir zum zahlen!" Emanzipiert. Radfahrerin (zu ihrer Freundin»: „Denk' nur, Lene Müller will absolut nicht Rad fahren lernen; sie sagt, ihr sei ani wohlsten, wenn sie sich im Haushalt beschäftigen könne !" Freundin: „Ach Golt die verdrehte Person war ja schon immer so emancipiert!" Empörend. Komtesse (vor einem Neu bau): „Sich' nial den Maurer, Mama, der schneuzt sich mit der Hand und nimmt daun wieder die Steine, um weiter zu bauen " Gräfin: „Wahrhaftig! Und in solchen Häusern soll man dann wohnen!" Druckfehler. In Angelegenheiten der Pn- vatdozemen-Vorlage sand dieser Tage eine allgemeine studentische Proftrestversammlnng statt. Druck und Bcriag! Heu, Berliner Verlags-Einstau, Aug. SrevS, Charlottenburg bei Berlin, Berlinerstr. 40. Beranttvorttich für die Redaktion der Neuen Berliner BerlagS-Anstalt: Hermann M. »Iahe, Charlottenburg