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Allgememer Anrelger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal and Umgegend Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Ast Rabatt nach Uebereinkunft. Lchristleilung, Druck unö Verlag von N. ZFchuvig, Bretnig. s. Jahrgang Nr. 7K. Sonnabend den 23. September 1898 Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag */»11 Uhr einzufenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den AU« Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F: A. Schöne Nr. 61 Per vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen SO Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. RenneS von Rennes in Nantes eingetroffen und von da in Beglertung seines Bruders Mathieu Anderer begangen hat. bereitschaft mit dem Tode büßen mußte. Als dieselbe Weise aus dem Leben geschieden. verboten werden kann, oder wenn er einen Für Gottes ^te den hungernden Mk. vom Schöffengericht zu 5 Tagen Gefängnis verurteilt. Für diejenigen Radfahrer, welche ohne Rücksicht auf Leben und Menschen die litt so schwere Brandwunden, daß es am Sonntag abend an den erhaltenen Verletz ungen verstorben ist. Messerstiche verletzt. Die Mutter hat eine 11/z Ztm. tiefe Stichwunde in der rechten Schulter, die Tochter eine solche in der rech ten Halsseite davongetragen. Die Verletz ung der Mutter ist eine leichte, die der Toch ter dagegen erheblicher Art. Vom Thäter, der die Flucht ergriff, fehlt jede Spur. — Der schon längst gesuchte Falsch münzer, der selbstgefertigte Fünfmarkstücke außer anderen Geldsorten mit besonderer Schlauheit zu verausgaben verstand, wurde am Sonntag nachmittag, dank der Findigkeit der Löbtauer Polizei, während des dortigen — Eine im 76. Lebensjahre stehend« Auszüglerin in Erlbach bei Markneukirchen wurde in ihrer Wohnung erhängt aufgefun- dessen Opfer ich noch bin. Ich will, daß ganz Frankreich durch ein endgiltiges Urteil erfahre, daß ich unschuldig bin. Mein Herz seiner Behausung fielen den Beamten mehrere Formen, Platten, Gipsabdrücke u. s. w., wie ' solch ezur Anfertigung falschenGeldesverwendet werden, in die Hände. — Rege Teilnahme erweckt das herbe Schicksal, welches eine vor einiger Zeit in Copitz am Typhus erkrankte Frau betroffen hat, indem sie ihre menschenfreundliche Hilfs- Besitzer aus Nothwasser in emem Gasthofe in Hirschfelde eingestellt worden war, soll in der Nacht zum Dienstag die Zunge aus dem Halse herausgeschnitten worden sein. Diese That ist so furchtbar, daß die Nachricht nirgends recht Glauben findet, man vermutet vielmehr, daß das Tier die Zunge heraus hängen ließ und daß dieselbe von einem andern Pferde abgebissen worden ist. — Ein schweres Eisenbahn-Unglück er eignete sich am Uebergange der Straße zwischen Möckern und Wiederitzsch, dem sogen. „Toten weg". Eine von Schkeuditz kommende Ran giermaschine fuhr auf ein von den neuen Kasernen kommendes Geschirr, welches soeben den Bahnübergang passierte, erfaßte den Wagen, der sofort zertrümmert wurde, tötete ein Pferd und warf das Geschirr über den Bahnkörper. Der Führer des Geschirr» er litt Verletzungen, deren Erheblichkeit sich zur Zeit noch nicht übersehen läßt. Der an der Uebergangsstelle diensthabende Bahnwärter erklärte, daß er kein ihm das Nahen der Maschine kündendes Glockenstgnal gehört habe. — Der unausrottbaren Unsitte, Petro leum in das Feuer zu gießen, ist in Mil- denau bei Annaberg ein junges Menschen leben zum Opfer gefallen. Am Sonnabend Mittag wollte die 11jährige Tochter des dor- Kirchennachrichten von Haus walde. Dom. 17. p. Tr.: Hlg. Abendmahl. Beicht« 8 Uhr Vorm. Kollekte für den Kirchenbau zu Brockau. —Nachm. 2 Uhr: MisfionSst. Getauft: Georg Walter, S. des H- R- Dresden. Da nunmehr die Vorunter suchung gegen den vormaligen Schatzmeister ve» Albertvereins, Kommerzienrat Hopsse, schlossen worden ist, wird demnächst die Verhandlung vor der III. Strafkammer des Aasigen königlichen Landgerichts stattfinden. ^Oie Anklage lautet auf Unterschlagung und ^fachen Bankerott. Als Verteidiger wird Rechtsanwalt Conrad fungieren. —.In der Montag-Nacht gegen 1 Uhr ^vurde eine in Dresden wohnhafte Kaufmanns ¬ erregten große Heiterkeit und brachten viel Geld, das den Armen der bekannten Ort schaften zu gute kommen soll. Ein Tänzchen bildete den Schluß des in allen Teilen ge- bewahren. Dies ist ihr auch gelungen, da das Kind heute noch frisch und gesund ist. Aber die hilfsbereite Frau und ihr eigenes Kind wurden selbst von der gefährlichen Seuche befallen, und am Mittwoch ist nun die Erstere nach einem vorangegangenen Rück falle der Krankheit erlegen. Ihr Kind befindet sich dagegen dauernd auf dem Wege der Besserung. — Unweit Reischdors in Böhmen — Fall ist interessant genug. Herr Perscheil» hatte mit einem Hüttenoirektor einen Ausflug von Lipina i. Schl, nach SeSnovica und von da nach dem russischen Orte Bardzin unter nommen. Um landschaftliche Motive für sein Atelier zu gewinnen, hatte Herr Perscheid dort verschiedene Aufnahmen mit seinem Momentapparat bewirkt, wobei er von zwei russischen Polizisten, die in ihm einen Spion vermuteten, verhaftet und mit seinem Be gleiter in sicheren Gewahrsam genommen wurde. Glücklicherweise war der Bezirks hauptmann bald zur Stelle, ein sehr ver nünftiger Mann, der nach genauer Prüfung der Papiere und nach eingehendem Verhöre die Inhaftierten nach der Grenze bringen und dort freigeben ließ. Das Vorkommnis beweist von neuem, wie leicht Jemand in Grenzorten in den Verdacht der Spionage kommen und wie gefährlich dort der Gebrauch photographischer Apparate werden kann. — Im Laufe dieser Woche tritt die Tochter des Kirchenrat» Superintendenten Dr. Frenkel in Schleiz eine Reise nach Indien an, wo sie für die Leipziger Mission als Lehrerin thätig sein wird. Mit ihr reisen noch vier Missionare dahin ab. A. M. Lehmann, Färber» in B., 2 M. alt. — Willy Paul Franz Zeiler, S. des F. A- Zeiler, Maurers m B., 1 I. 5 M. 15 T. alt. lungenen Vergnügens. Eingenommen wurden annähernd 300 Mark. Hauswalde, 22. Sept. Wir erlauben uns daran zu erinnern, daß am Sonntag kür den Kirchenbau der armen Gemeinde Brockau eine Kollekte gesammelt wird. Um reiche Gaben wird herzlich gebeten. — Der ev.-luth. DiaSporagemeinde fremden Bankerott verlustig. Wie viele Barger unserer Stadt kehrten in seiner durch beerdigt, — Die vom Svarkassen-Kassierer Dölitzsch < in Lommatzsch begangenen Unterschlagungen (ca. 10,000 Mk.) haben unter der Bevölker- ung große Erregung hervorgerufen. Dölitzsch hatte durch sein nobles Auftreten und den Aufwand, den er bei besonderen Anlässen, f nach Südfrankreich weitergefahren. Die Polizeibeamten verließen den Zug bereits auf der ersten Station hinter Nantes, womit dem Begnadigten die volle Freiheit wiedergegeben wurde. Paris, 21. Sept. Die „Aurore" ver öffentlicht nachfolgende, von Dreyfus unter zeichnete Erklärung: „Die Regierung der Republik giebt mir meine Freiheit wieder. Sie iü nichts für mich ohne die Ehre. Von heute an will ich fortfahren, die Wiedergut machung des schrecklichen Irrtums zu betreiben, der Bürgermeister selbst Einsicht in die Kassen-, Perscheid von Leipzig in Rußland, unweit Verhältnisse nehmen mußte. j der deutschen Grenze, verhaftet, nach kürzer — Einem Pferde, welches von dem Internierung jedoch wieder freigelaffen. Der Sie kamen in dürftiger Kleidung und ohne Schuhwerk aus Saaz, wo sie als Hopfen- pflücker beschäftigt waren, und suchten noch in einem nur eine halbe Stunde von ihrem Wohnort entfernten Gasthof abends gegen 10 Uhr Unterkunft, wurden daselbst aber abqe- stellt e» sich heraus, daß nur etwa 3000 M. nun Einer bereits vorige Woche zurückgekehrt zur Deckung des Defizits vorhanden sind, war, weil ihm ein Kamerad durch einen Der unehrliche Kassierer soll mit großem Schuß die Hand verletzt hatte, ist es kürzlich Raffinement zu Werke gegangen sein. Er. gelungen, auch die beiden anderen Kameraden soll sich in der Hauptsache die Hypothekenzinsen I in einer Strohfeime aufzustöbern und ihren jedenfalls noch lange weiter gegangen, wenn nicht infolge einer Erkrankung des Kassierers wurde am letzten Sonntag Hosphotograph ongeeignet haben. Die Schwindeleien wären Eltern zuzuführen. — Unter dem Verdachte der Spionage Am Mittwoch ist Dreyfus! witwe sowie deren erwachsene Tochter, eine > wie bei den Hochzeiten seiner Töchter, machte, bürg bei Oelsnitz haben in der letzten Zeit I dortige Turnlehrerin, auf der Chemnitzer den Ruf eines wohlhabenden Mannes er- den Drang in sich gefühlt, Abteuer zu erleben. Straße in der Nähe des Feldschlößchens von, worben; es war ihm gelungen, durch Glanz So versahen sie sich mit Schußwaffen und einem Unbekannten überfallen und durch «und Flimmer die Leute zu täuschen. Jetzt rückten bei Nacht und Nebel aus. Nachdem nun Einer bereits vorige Woche zurückgekehrt erfahre, daß ich unschuldig bin. Mein Herz Sängerfestes dingfest gemacht. Der Verhaf- wird erst dann beruhigt sein, wenn es nicht j tete wurde als der 1873 zu Obertrag in mehr einen einzigen Franzosen geben wird,; Oesterreich geborene Seiler Stangelmeyr er- der mir ein Verbrechen zuschreibt, welches ein kannt. Durch die Revision und Untersuchung beispiellose Billigkeit bekannten Gastwirtschaft Eingegangen au» Bretnig sind namenlos "U- Ihm, semem braven Weibe, die auf 3 Mk. „Für Gotte» Güte den hungernden immer noch den Korb mit schwarzen Kolonisten in Afrika". Herzlichen Eiern und Butter zur Stadt tragt, und ihrer Dank! blödsinnig gewordenen ledigen Tochter blieb - ——_ . vom früheren Wohlstände nur das dürftige« Kirchennachrichten von Frankenthal. Häuschen. Ein für diese seltene Feier von Dom 17. p. Trin.: Vormittag Uhr Sr- Majestät unserem König erbetenes Gnaden. Hauptgottesdienst, Nachmittag V?2 Uhr geschenk von 50 Mark entlockte dem Jubel- Unterredung mit der konf. männlichen paar Dankesthränen der Freude. Jugend von Frankenthal und Bretniger — Drei junge Burschen aus der Finken- - Anteil. Oertliches und Sächsisches. Bretnig. Eines zahlreichen Besuches hatte sich der am Mittwoch vom Fechtverein Röderthal im Deutschen Hause veranstaltete Familienabend zu erfreuen. Dle hierzu auf gestellte Vortragsordnung gab viel des Unter haltenden: Instrumental- und Gesangs- ..... ^... —«0^. — Vorträge, Deklamationen rc. wechselten von in Löbtau die Typhus-Epidemie grassierte, einander ab und wurden von dem Publikum nahm die nunmehr Verstorbene ein gesundes mit Beifall ausgenommen. Auch mehrere Kind ihrer in Löbtau wohnenden und infolge Ueberraschungen, namentlich die Saalpost, I Erkrankung ins Krankenhaus gebrachten und krackt--» Schwester zu sich, um es vor Ansteckung zu tigen Einwohners Hermann Meyer das Feuer anfachen; sie goß zu diesem Zwecke direkt den. Ihr Ehemann' istvoV^'^Jahrenauf aus der Petroleumkanne Oel m das Feuer; dieselbe Weise aus dem Leben geschieden, die Kanne explodierte, und das Mädchen er- —. , _ nahe des sächsischen Ortes Jöhstadt — ist Schmeckwitz bei Kamenz i. S. ist von der vor einigen Tagen die Tagelöhnerin Kanhans Königl. Kreishauptmannschaft Bautzen als mit ihren beiden Kindern, einem 10jährigen Konsistorialbehörde gestattet worden, eine Mädchen und einem 13jährigen Knaben, un- Haussammlung zur Förderung ihres Kirchen-' gefähr 200 Meter von ihrer Wohnung ent- baues in den Städten und Gemeinden dec fernt, von einem Gendarmen tot aufgefunden Lausitz vorzunehmen. worden. Nach Aussage des hinzugezogenen s — Ein rücksichtsloser Radfahrer, der in — Das königliche Ministerium de» Innern! Arztes find die Verunglückten der vor einigen»Falkenstein ein Mädchen überfahren hatte, hat eine Verordnung erlassen, die das Ein-Tagen in unserem Erzgebirge herrschenden wobei dasselbe einen Beinbruch erlitt, wurde spruchsrecht betrifft, welches den Verwaltungs-, naßkalten Witterung zum Opfer gefallen, behörden durch die Paragraphen 61 und 71 des neuen Bürgerlichen Gesetzbuches gegen die Eintragung der genannten Vereine in das gerichtliche Vereinsregister zugestanden wird. Nach diesen Bestimmungen kann die Ver waltungsbehörde gegen die Eintragung Ein spruch erheben, wenn der Verein nach dem öffentlichen Vereinsrechte unerlaubt ist oder Heinrich, Zigarrenarbeiters in B. Getraut: Friedrich August Zechmann, Stern- metz in Dresden, mit Marie Pauline Mrnna - .. Günther in B. — Johann Ernst Haase, Straßen durchrasen, diene diese Verurteilung' Zigarrenarb. in B mit Selma Minna zur Warnung. in B. - Ernst Alwin Röntzsch. — In Wetzelsgrün der Treuen beging j Fleischer in B., mit Martha Meta Zschied, . . das greise Schreitersche Ehepaar da» diaman-! rich in B wiesen. Durch die WitterungSeinflüfle und tene Ehejubiläum. Der erblindete Greis,! Beerdigt- LeinriL Curt Lehmann, S. d den langen Weg erschöpft, mögen sich die 3 einst Ortsrichter, Gemeinde- und Schulvor- Personen am Auffindungsort gelagert haben, i stand, ging seiner wenigen Ersparnisse durch politischen, sozialpolitischen od<.r religiösen j sind hierbei jedenfalls eingeschlafen, ohne aber " Zweck verfolgt. I wieder wach zu werden. Herzschlag hat dem traurigen, kummervollen Dasein der armen Menschenkinder ein jähes Ziel gesetzt. Unter Teilnahme von mehr als 1000 Personen wurden sie auf dem Friedhöfe zu Reischdors