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Wohnung eines deutsche» Händlers auf der Insel Hab. -tz Die Karolinen-Inselgruppe, weiche von Spanien an Deutschland abgetreten worden ist, liegt ün Großen Ocean zwischen den Ladeonen oder Mariannen und Neuguinea, von 0 bis 10» nördlicher Breite und b32 bis 1630 zg« östlicher Länge von der Insel Souserol oder San Andrew im Westen, bis Walan oder Strong-Island ini Osten. Die Inseln sind 1450 girr» groß und haben 36000 Ein wohner, darunter 865 Weiße. Bon besonderer Wichtigkeit ist auch die Nab-Insel, 1625 entdeckt, 207 gkin groß, niit 3000 Einwohnern, von Korallenriffen umgeben, mit gutem Binnenhafen. Am 24.Angust 1885 nahm das deutsche Kanonenboot „Iltis" die Insel in Besitz. In dem Konflikt zwischen Deutschland und Spanien übernahm der Papst das Schiedsrichteramt, welcher Spanien die Sonverainität chber die Karolinen und Palau-Inseln zuerkannte, aber Deutschland die Freiheit des Handels, der Schiffahrt und Fischerei, und das Becht, eine Schiffs- und Kohlenstation, sowie Plantagen anzulegen sicherte. Das Heim eines deutschen Händlers aus dieser vielerwähnten Insel zeigt unser Bild, umgeben von mächtigen Palmen, in einem Hain voll üppigster, tropischer Vegetation. In der Thür lehnt der Besitzer, und weit über Länder und Meere fliegen seine Gedanken hin zur deutschen Heimat, deren Pionier er hier ist. Weinprobe. Im kühlen Keller, in traulicher Ecke des mächtigen Gewölbes haben, sich zwei originelle Gestalten nieder gelassen. Es handelt sich um eine sehr eruste, wichtige Sache. Aus dem mächtigen Faß hat der Käser einen Krug abgezogen und den. Allen zur Probe gereicht. Eben hat dieser den ersten Schluck genommen und prüft nun auf der Zunge nach allen Regeln der Kunst den Rebensaft, während ihm der Küfer über Ursprung und Jahrgang die erforderliche Aufklärung giebt. Schwierig, augen scheinlich sehr schwierig ist diese Probe. Den Hut leicht znrück- geschoben, die Stirn und die Augenbrauen znsammengezogen, die Lippen geschloffen, prägt sich in den Muskeln des originellen Gesichts deutlich die Bewegung des Schlürfens aus. In dem Hirn des strengen Richters bildet sich langsam, aber mit absoluter Sicherheit das Urteil und die einzelnen technischen Ausdrücke des Gutachtens werden in die betreffenden Rubriken eingetragen. In wenigen Augenblicken ist der Würfel gefallen. Wie wird der Spruch lallten? Fast möchte man nach dem sehr kritischen Ausdruck des Gesichts vermuten, daß das Urteil nicht eben günstig aus fallen dürste. „Rotwein Omd vielleicht ist cs solcher) ist für alte Knaben Eine von den besten Gaben!" sagt Wilhelm Busch, uni so ernster fast jener „alte Knabe" aber dann auch die Prüfung auf. Aber der Küfer kennt seine Leute, oft genügt das erste GlaS nicht zum abschließenden Urteil, er läßt weiter probieren, der Appetit, folglich auch der Geschmack, kommt nicht nur beim essen, sondern auch beim trinken, und am Ende findet der Kritiker auch in diesem Weine „die Wahrheit!" -2? Unchtisch. I. Rössclspruiug. 2. Logogriph. Ich lebe in der heißen Zone, fMit und bin voll Blut und K Und wenn ich hierzulande wohne, ' Gcschiehts in der Gefangenschaft. — Der mir mit n so mild erschienen Im heimatlichen Tropenland, Zeigt hier stets grimmig-kalte Mienen Und hält die Wärme streng verbannt. 3. Silbenrätsel. Horch, im Thal, in Felsengründeu Laut die beiden ersten künden: „Abend wird es!" — Vögelein Und Drei-Vier anch schlummern ein. Kaum ei» Säuseln will sich regen, Drin das Ganze kann bewegen Seine lichten erstell sacht In der lanen Sommernacht. Lösung der Aufgaben in voriger Nummer U. Wenn Kreuz und Leiden wären Gut und Geld, wär ich der Beste in der Well. 2. Baikal, Balkan, Ballen, Barre», Bergen, Bingen, Linden, S. Tanger, Anger, Range. Gedankensplitter. Wäre der Himmel ein festes Gewölbe und für uns erreichbar, so würden die Kunstliebhaber nicht säumen, das Gewölbe zu bemalen, zu übcrstickeu, zu be- preßlederu, zu belaubsägen, zu bekerbschuitzen, zu beholzbranden, n. s. w. u. s. w. vorausge setzt, daß ihnen nicht die Industrie mit Rieftnhimmclsplakaten zu vorkäme. In der Pferdebahn. „Mein Herr, warum lassen Sie denn nicht die Dame sitzen?" „Weil das leider unmöglich ist." „Wieso unmöglich?" „Sie ist — meine Frau." k'iu «le liiöelv. Map (zu seinen Eltern, die ihn wegen einer Unart bestraften): „Diese Behandlung hab ich jetzt satt! . . Ich werde mir nächstens einen Verleger suchen und „Enthüllungen" heraus geben!" Noch schneller. A.': „Ich habe einen Steno graphen kennen gelernt, der 400 Worte in einer Minute schreibt." B.: „Ja, das ist aber noch gar nichts gegen den Schauspieler, der auf der Bühne einen Brief schreibt." Knotiges. Ls» Verteilte Nolle». „Madame, 's ist 'n Bettler draußen, soll ich ihn forlschicken, oder soll ich ihm was geben?" „Meinerseits schicken Sie ihn fort, und Ihrerseits geben Sie ihm was!" Verfängliche Stelle ans einem Liebesbrief. „ . . . Wie glücklich war ich, als mir der Postbote Deinen Brief brachte; ich habe ihn tausendmal geküßt!" Gourmands Litterat Zum Teufel die ganze Litte Es fehlet ihr jedes Aparte, Darum studier ich alleine n Die Wein- und die Speiscnt Vorgcbcugt. „Wenn ich spät nach Ha komme und an die Gardim predigt denke, die mir blüht, dm fällt mir immer das Herz in d Schnhe. Ihnen nicht?" „Nein, ich ziehe meine Schuh immer schon ans der Treppe aus.' Ein Notleidender. „Ist der Herr Sekretär immer so schweigsam?" „O nein! Nach der dritten Flasche Sekt ist seine Zunge gelöst und dann schimpft er auf die schlechten Zeiten!" Raffiniert. Frenid er: „Wie viel kostet eine Fahrt im Luftballon?" Ballonführer: „O, das ist sehr billig. Hinauf nuk 20 Pfennig!" Fremder: „Aber wieder hinnnter?" Führer: „Nur 4 Mark 80 Pfennig!" Am Biertisch. „Sind Sie Phil Hellene?" „Nee, Ritzenschieber bei die Pferdebahn bin ick." Druck und Verlag: Reue Berliner Verlags-Anstalt, Aug. Krebs, Charlottenburg bei Berlin, Berliner Straße 40. Verantwortlich für die Redaktion der Neuen Berliner Verlagk-Anstalt: Hermann W. Klabr, Cbarlotwnbnrg.