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Der widerwillige Kranke. Pluto ist krank, er tollt nicht Wie sonst mit den Hunden umher, sie mit lustigem Gebell be gleitend, den Schwanz eingekniffen, mit langst uen Schritten und matten Augen schleicht er umher. Das geht den Kindern sehr nahe, Pluto muß einnehmen, freudestrahlend und erwartungsvoll bringen sie ihm die Medizin, die der Hundedoktor verschrieben hat, aber die Sache ist doch nicht so einfach, als sie dachten. Der Kranke will die Prozedur des Einnehmens nicht mit sich vornehmen lassen und wehrt sich heftig dagegen, so ein gräuliches Zeug hin unterzuschlucken, wo ihm jetzt nicht mal der schönste Knochen schmeckt. „Da hilft kein Maulspitzen" sagt aber der Großpapa und flugs packt er den Pluto, klemmt ihn zwischen die Kniee und ihm einfach das Maul aufreißend, gießt er ihni die Medizin in den Hals. Die mitleidigen Kinder wollten zwar zuerst gegen diese, ihnen barbarisch vorkommende Handlung protestieren, aber schließlich ist ihnen der gesunde Pluto lieber als der kranke und ausmerksam verfolgen sie mm Großpapas energisches Vorgehen. In die Welt hinaus. Müde von der langen Fahrt ist das junge Mädchen unterwegs eingeschlafen. Auf sich und ihrer Hände Arbeir angewiesen, zieht sie weit fort von dem Elternhaus, nach dem Ausland, wo sie mehr verdienen kann, als daheim in der kleinen Vaterstadt. Zuversichtlich nahm sie die ihr gebotene, so weit entfernte Stellung an, und ist ihr auch der Abschied schwer geworden, so vertraut sie doch sich und ihrem guten Stern lind der Zukunft, aus die sie ihre Hoffnung gesetzt hat. Träume von lünstgem Glück umgaukeln sie nnn und zaubern ihr ein frohes, glückliches Wiedersehen mit den fernen Lieben daheim vor. »s Gemeinnütziges. Die Verwendung der Moorerde zur Düngerproduktion und Konservierung des Düngers auf der Düngerstätte wird, wie der „Praktische Wegweiser", Würzburg, schreibt, neuerdings für jene Güter empfohlen, die bei weniger extensivem Betriebe Moorbrüche nicht allzuweit Vom Hofe besitzen. Nach jedesmaligem Ausmislen Wird der Dünger sorgfältig gebreitet, gehörig festgetreten und dann mit einer guten Schicht Moorcrde bedeckt. Ans diese Weise ist die beste Gelegenheit vorhanden, die Düngcrvorräte durch diesen Zusatz mehren und dadurch das Land zu verbessern, sowie die Erträge zu steigern; denn in den meisten Wirtschaften ist der Stalldünger noch immer das Hauptdüngematerial und dabei auch das billigste. Ganz besonders verdient das Niederungsmooor (Grün landsmoor) in dieser Beziehung Beachtung, während Hochmoore ihres geringeren .Stickstoffgehaltes wegen weniger in Betracht kommen. Das Niederungsmoor, welches zum größten Teile aus organischen Stoffen besteht, enthält bekanntlich viel Stickstoff und Humus, während es an Phosphorsäure und Kali arm ist. 'M Nachtisch.^ I. Skataufgabe. Mittelhand reizt mit obigen Karten bis Rot-Solo. Vorhand behält das Spiel und erklärt Grand, als Hinterhand paßt. Das Spiel verläuft für Vorhand günstig, daß die Gegner nur 26 Augen erhalten. Hinterhand hat 27 Augen in seinen Karten. — Was liegt im Skat? Welche Karten hat Vorhand? Wie ist der Gang des Spiels? 2. Zweisilbige Charade. Das kleine Wort, der ersten Silbe Zeichen, Führt eine derbe Sprache in dem Kriege; Gut angewendet, muß der Feind rasch weichen, Entscheidend hilfts zu herrlich großem Siege. Das zweite Wort — ein letzter Aufenthalt — Ist meist durch edler Menschen That gegründet; In ihn, so mancher, der in Ehren alt, Wohl seine zweite Heimat wieder findet. Das Ganze wird für wenig Geld Wohl millionenweise hergestellt. Aufgabe. Aus Abo wird das Wort Boa, wenn man den Anfangs buchstaben an das Ende setzt. In gleicher Weise bilde man aus: 1. einer bösen Gesellschaft ein Raubtier, 2. einem Erdteil eine Stadt in Italien, 3. einer Frucht einen geographischen Begriff, 4. einem Gott eine Blume, 5. einem Teil des Baumes ein Volk in Asien, 6. einem Götlergeschlecht einen alten Schlachtcuort. — Die Anfangs buchstaben der neuen Wörter nennen nach richtiger Lösung eine Gottheit der alten Aeghpter. ' ' , . st < - ' / . Lösung der Aufgaben tu voriger Nummer. I. Deister, Jdomeneo, Enrotas, Wagram, Irene, Lear, Davos, Embach, Nelusko, Tarantel, Ephraim. — Die Wildeine — RoSmersholm. 2. Ibsen, Beira, Siwah, Erato, Nahor. S. Mönch. Ein solider Lump. Richter (zum Angeklagten, welcher wegen Einbruches vor Gericht steht): „Sagen Sie mir nur, wie ist es denn möglich, daß Sie in Ihrem Alter noch über so viele Dächer klettern können?" Einbrecher: „Herr Richter, das macht alles mein solider Lebenswandel!" Ländlich-sittlich. Jakob; „No, wie wars ans dem Schorschl seiner Hochzeit?" Vincenz: „Fein wars! Die schönste Hochzeit wars im ganzen Jahr! Sogar die Braut hat mitgrauft!" Höhnisch. „Wie können Sie sich er frechen, zn behaupten, Sie be nutzten meine Margarine als Wagenschmiere?" „Beruhigen Sie sich nur, ich setze stets der Wahrheit gemäß hinzu, daß sie weder Nädern noch Achsen schadet." Zeitgemäßes Inserat. Hierdurch bringe ich zur Kenntnis, daß ich mich in hiesiger Stadt als praktischer Arzt niedergelassen und für den ersten, zehnten und hundert sten Patienten namhafte Geldpräniicn ausgesetzt hab e." O r. H. Sinapis. 'M Kustiges. Recht heiter. Neue Mieterin: „Was ist denn das unter mir fnrn Höllenspektakel? Da weint ja die Frau und er ist wohl rasend?" Frau Müller: „Ja, wissen Se, das ist immer so bei der Meiern ihrni Mann, wenn er n bisken angeheitert is!" Eine klug: Kellnerin. „Noch eine Maß gefällig, Herr Inspektor?" „Aber Kathi, jetzt hab ich Ihnen schon drei nral gesagt, daß ich nichts mehr trinke!" „Ich hab halt gmeint, als Anerkennung für Ihre Standhaftigkeit!" Modern. „ ... Der alte, verdienstvolle Gelehrte soll ja in größtem Elend leben! Geschieht denn gar nichts für ihn?" „Gewiß! Es wird seit Jahr und Tag zu einem Denkmal für ihn gesammelt!" Macht der Gewohnheit. Der Kassierer eines großen Weißwaren-Geschäftes wird auf dem Standesanit aufgerujen zum unterschreiben. Wie gc- wohnt, schreibt er: „Dankend erhalten!" Doppelte Arbeit. „Die Vorbereitungen zum Staatsexamen sind wohl nicht leicht, Herr Studiosus?" „Das will ich meinen, wo man sich und seinen Alten vorbereiten mutz!" Vom Exerzierplatz. Unteroffizier: „Kerl, wenn Sie mal was richtig machen, ist das doch nur e n t - gleiste Dummheit!" Verlag: Neue Berliner Verlags-Anstalt, Aug. Krebs, Charlottenburg bei Berlin, Bcrlinerstr. 40. Bcrantw. Redaktion: Ang. Krebs, Charlottenburg bei Berlin, Berlinerin, w. Druck von Ang. Krebs, Charlottenburg bei Berlin, Bcrlinerstr. 10.