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Technisches. «s- Aus Paris schreibt der Korrespondent des ^„Praktischen Wegweisers", Würzburg: Das; d^r Automobilsport in Frankreich auf der größten Höhe sich befinmü, das beweist die Aufstellung solcher Wagen im Salon äu O^ois. In allen Größen, in den verschiedensten Ausstattungen sind solche von dem Zweirade mit Motorbetrieb bis zu den großen Wagen mit acht Pferdekräften vertreten. Interessant sind die Fortschritte zu beobachten, die von Jahr zu Jahr gemacht werden. Petroleumbctricb herrscht noch vor, doch sind auch schon sehr hübsche elektrische Wagen, die aller dings etwas sehr hoch im Preise sind, ausgestellt. Ganz auf der Höhe sind eigentlich alle Wagen noch nicht, bei Steigungen, da hapert es noch oft, doch werden diese Anfangsstadien wohl bald überwunden sein, denn man macht sich keinen Begriff, welches Interesse bei der gcsauuen Bevölkerung für die Automobils oder besser noch „Selbstfahrer" vorhanden ist. So suchen sich denn in der Verbesserung der Konstruktion die großen Firmen, die alle mit bedeutenden: Kapital arbeiten, zu überflügeln. Es wird nicht lange dauern, so kann man von einem wenigstens in: Gebrauch zu keinerlei Anständen mehr führende Selbstfahrer sprechen. Dann werden auch die Preise für die gewöhnlichen Sterblichen erschwinglich sein. Interessant sind einzelne Konstruktionen, so z. B. das Gestell eines Zweirades, welches zwei Räder zum Tragen des Motors hinten besitzt, also eigentlich ein Dreirad ist; wird der Motor defekt, kann dasselbe in ein Zweirad umgewandelt werden. Es wird aber wenig Aussicht haben, in der Praxis eingeführt zu werden. Hübsche Wagen, leicht gebaut, ein Mittelding zwischen Motordreirad und Wagen, insbesondere für Geschäftsreisende praktisch, findet großen Beifall, ebenso die kleineren Wagen einer anderen Firma, die man häufig auf den Straßen von Paris steht nnd die auf Grund ihrer guten Bewährung sehr viel gekauft werden. Reifen, Motore oder sonstige Zubehörteile sind in großer Auswahl vertreten. Auch in Deuschland regt es sich mächtig, wie schon nütgeteilt, in der Automobilfrage und das neue Jahr hundert wird in diesem neuen Berkehrsnüttel noch große Fort schritte bringen. Leider gehört es ja in Frankreich zum guten Tone der besitzenden Klassen, nicht einen Motorwagen zn besitzen, sondern auch in der Lenkung desselben in: S"raßengewühl er fahren zn sein nnd setzen besonders Damen ihren Stolz darein, die Prüfung bestanden zu haben und dann wegen Schnellfahrens von der Polizei bestraft zu werden. Die Unglücke, die Vorkommen, sind zum größten Teil auch nur auf das.unvernünftig schnelle Fahren zurückzusühren. Es ist auch zu verlockend, den Wagen laufen zn lassen, lvas der Motor nur leisten kann und mit Personenzuggeschwindigkeit dahin zu fahren, bis — an einer Kurve die Katastrophe eintritt. Gemeinnütziges. Gefüllte Eier. Hartgekochte Eier werden der Länge nach durchschnitten. Das hartgekochte Eigelb wird mit wenig Butter, ge riebenem Weißbrot, geschwitzten Chalotten und Tomalenpüree ver mischt. Die Eier werden auf einen Deckel gesetzt, im Ofen heiß gemacht und wenn sie angerichtet sind mit in Butter gerösteter, geriebener Semmel begossen. Nachtisch, ss- Vorhand spielt Not-Solo mit obigen Karten. Die Karten sitzen für Vorhand so günstig, daß er mit Schneider gewinnt. Mittelhand hat 13 Augen in seinen Karten. Die beiden Karten im Skat haben weniger als 10, aber mehr als 6 Augen — Wie sind die Karten verteilt? Wie ist der Gang des Spiels? 2. Zitatenrätsel. „Mein Herr Student, ich muß mein Geld heut haben, Ich brauchs! — Den Wechsel seht," klagt Meister Flaus. „Ani letzten Moos? — von mir? — Gevatter Schneider, (Für die Zeichen sind kurze (-) oder lange Silben (-) zu setzen, welche zusammen ein bekanntes Zitat ergeben.) 3. Homonym. Du siehst in alten Heeren Mich an den Schießgewehren. Auf manchen Häuserdächern Lieg ich gleich dichten Fächern. Ich spende leckre Speisen Zu Hause und auf Reisen. 4. Charade. Zur zweiten zieht der Weidmann Und bringt die erste mit nach Haus. Das Ganze hat er ausgerufen, Als ihm von seines Hanfes Stufen Sein Töchterchen entgegenspringt Und stürmisch Gruß und Kuß ihm bringt. Lösung der Aufgabe» in voriger Nummcr. 1 Hast du noch nie recht bitterlich geweint, Daß glühndc Thräncu dir hervorgedrungen, Noch nie mit einem groben Schmerz gerungen, Noch nie unsäglich elend dich gemeint ? Hat hohe Freude nie dein Herz geschwellt? Dnrchbraustcn nie dich stolze Jubelklänge, Dab du fast meintest, deine Brust zerspränge, Und dah du seist der Seligste der Welt? Wenn solche Schauer nimmer dich durchbcbt, Hast du die Feuertaufe »icht bekommen, De» Daseins Strahlcnhöhen nicht erklommen, Und sage nicht, du habest schon gelebt. 2. Krapp, Krepp, Krupp. g. Der Liebe ist kein Wind zn kalt. Sängers Ferien. Sängerin: „Werden Sie diesen Sommer wieder nach Sylt gehen, lieber Kollege?" Sänger: „Hören Sic mir um Gotteswillen nur mit den Seebädern auf — die See kann ich nicht mehr nennen hören!" Sängerin: „Ja, warum denn?" Sänger: „Den ganzen Sommer am Meer von Sylt, den ganzen Winter „Am Meer" von Schu bert— halte ein anderer aus! Ich will jetzt mal Berge haben!" Kindlich. Fritzchen: „Mama was ist das — Mormonen?" Manla: „Mormonen, Fritz- chen, sind eine Sekte, bei welcher ein Mann dreißig, vierzig Frauen heiraten kann." Fritzchen: „Ach Gott, ach Gott, daß muß ja schrecklich sein." Mania: „Wie meinst Du das Fritzchen?" Fritzchen: „Nun denk nur, wenn man da von dreißig, Vierzig Mamas Haue kriegt." Knstiges. Afrikanische Kascrncnhofblüte. Unteroffizier Drillhase: „Kerls, könnt Ihr Euch denn bloß diese krummen Beine nicht abgcwöhnc»! Aber das sage ich Euch, ich lasse Euch g e r a d e st e h e n, bis Ihr weiß werdet!" Ein guter Nat. „Weißt Du, ich würde Dir raten, im dritten Akt Deines Dramas einen Seiltänzer anftreten zu lassen." „Welch eine absurde Idee! Wozu?" „Damit etwas Spannung hineiukommt." Der liebe Freund. Junger Arzt (der sich kürzlich etabliert hat): „Sage mal, lieber Freund, hast Du schon jemanden aus der Nachbar schaft getroffen, der mit meiner Wirksamkeit zufrieden ist?" Der liebe Freund: „Ja — erst heute morgen." Junger Arzt (freudig erregt): „Ach was, wer wars denn?" Der liebe Freund: „Der Begräbnisdirektor." Schon möglich. Aaron hat sich ein hübsches Schloß mit stilvoller Einrichtung inklusive Ahnengalerie gekauft. An: Tage nach seinem Einzüge sieht er sich die alten Portraits an nnd spricht schmunzelnd: „Das nennt mer n n Ahnen! Ka Ahnung haben se gehabt." Merkwürdig. Hausierer (den man beim Baron E, wo gerade llour-Lx ist, ans den: Hause geworfen): „Und das nennen de saincn Lait Empfangsta g." Bcrlag: Neue Berliner Verlags-Anstalt, Aug. Krebs, Charlottenburg bei Berlin, Berliucrstr. 10. Vcrautw. Redaktion: Aug. Krebs, Charlottenburg bei Berlin, Berlinerstr. w. Druck von Aug. KrcbS, Charlottenburg bei Berlin, Berlinerstr. tv.