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Unsere Kilder. Das Mausoleum des Fürsten Bismarck in Friedrichsruh. Bon den Tausenden und Abertausenden, die sich im Laufe der letzten Jahre nach Friedrichsruh begaben, um des Alt-Reichskanzlers Heim im Sachscnwalde aufzusuchen und, wenn möglich, ihn selbst ehrfurchtsvoll zu begrüßen, haben gar viele auf dem „Schnecken- berge" geweilt, der leichten Bodennnschwellung, gegenüber dem Hauptportal des Schlosses, auf der sich jetzt das Mausoleum er hebt, daß die irdischen Ueberreste des großen Mannes aufzunehmen bestimmt ist. Auf dem Schneckenberge bot sich gute Gelegenheit, zu warten, bis die Pforte sich öffnete — und des Fürsten hohe Reckengestalt erschien, entweder hoch zu Roß, oder zu Fuß in Be gleitung der Doggen, oder im Wagen, je nachdem. Ursprünglich war bestimmt worden, den Bau so schnell zu fördern, daß die "feierliche Beisetzung am 27. November 1898, dem Geburtstage der Fürstin, stattfinden könne, doch war dies nicht möglich, ohne die Sicherheit des Banes zu gefährden. Nun ist die Ucberführnng erst am Geburtstage des großen Kanzlers, am 1. April erfolgt. Einfach genug hat es sich gestaltet, das Grabdenkmal, Ivie das durch ausdrückliche Willenskundgebung des großen Dahingeschicdenen so bestimmt worden war. Auch den Art seiner Grabstätte hatte Fürst Bismarck genau festgestellt; er wollte gegenüber dem alten Schlosse zur ewigen Ruhe gebettet werden, umrauscht von den gewaltigen Eichen und Buchen seines Sachsenwaldes, dann könne er, wie er scherzend hinzufügte, wenigstens immer die Eisenbahn hören. — An das eigentliche Mausoleum, etwa 40 Fuß hoch und von einer mit Kupfer gedeckten Kuppel gekrönt, schließt sich die Grabkapelle, in der die Beisetzungsfeierlichkeiten stattgefunden haben. Die Gesamtlänge des in streng 'romanischem Stil gehaltenen Bauwerks ist 27 Meter (90 Fuß). - Auf Grundmauern mit Back stein-Mauerwerk, mit Granitfindlingen bekleidet, erhebt sich der Oberbau in Tuffsteinquadern. Neber dem Eingang der Kapelle ist Bismarcks Wappen eingemeißclt, der einzige Schmuck des Gebäudes; wahrlich, es bedurfte auch keines weiteren. Ain 18. August wurde der Grund für den Bau abgesteckt; am 22. Augnst erfolgte der erste Spatenstich. Architekt Schorbach in Hannover ist der Erbauer. — Fürst und Fürstin Bismarck wurden unter dem Kuppelbau beigcsetzt, während unter der Kapelle, in unmittelbarem Zusammenhang niit jenem Beisetzungsraumc, die Faniiliengruft ihren Platz erhält. — Ringsum wurden Parkanlagen geschaffen. Buchen- und Eichen-Hochwald umkränzt fast völlig die Gipfelplatte des „Schneckcnbcrgcs". Pur nordwärts eröffnet sich die Aussicht über die Eisenbahn auf das Postgebände und auf das Pförtner haus des Schlosses; dieses selbst liegt unter dichtem Tannengrün verborgen. Gemeinnütziges, Aprikosen kann man auf Schlehen veredeln und zwar, Ivie der „Praktische Wegweiser", Würzburg, schreibt, am besten durch Pfropfen in die Rinde. Die Bäume tragen sehr reichlich, haben aber ein schwächliches Wachstum. Einen beachtenswerten praktischen Wert hat aber diese Unterlage nicht. Man kann diese Beredlungs- weise nicht viel besser als Spielerei qualifizieren. Nachtisch.^ 1. Bilderrätsel. 2. Kreuzrätsel. Die Buchstaben dieser Figur lassen sich so ordnen, daß in den ein ander entsprechenden senkrechten und wagerechten Reihen gleich lautende Wörter von folgender Bedeutung entstehen: 1. ein Tier mit walzenförmigem Körper, 2. ein See in Schweden. 3 ein Seebad an der Westküste von Frankreich, 4. eine Insel an der Ostküste von Afrika 3. Zahlcncharadc. Des Rätsels ganzes Wort hat 7 Zeichen: Die ersten ö nennt Dir die deutsche Sage; Sei 3 bis 7! — Du wirst ohne Frage Dann manches Dir gesteckte Ziel erreichen. Dqs Ganze, das als Stadt im deutschen Elsaß liegt, Erinnert an die Zeit, wo deutscher Mut gesiegt. Lösung der Aufgaben in vorige» Nummer. I. Liegt quer im Bilde, Kops in der mittleren Pflanze. 2. 1. Talbot, Bottich, 2. Sais, Island, 3. Hiram, RamscS, 4. Diemel, Mclkart, s. Kain, Indre, 6. Hanian, Nancy, 7. Angel, Geldern, 8. Tclthcim, Heimdall, !i. Siam, Amsel, 10. Weimar, Marmor! Birmingham. 3. Faust. Drohung. . Also, adieu Arthur! . . Aber das sag ich Dir: wenn Du niir untreu wirst, schicke ich Deiner Erwählten niein Tagebuch!" Im Kursaal. Herr: „Also zuerst einen schönen Hummer." Oberkellner: „Bedaure sehr, ist nicht mehr vorhanden." (Er nimmt den Bleistift und durch streicht die Zeile Hummer.) Herr: „Na, dann meinct- ivegen Austern." Oberkellner: „Auch leider ausgegangen." (Er durchstreicht d e Zeile Austern ) Herr(zurDame):„Du, Erna, mir scheint, wir sind ans Versehen auf die P o liz eiz en s u r ge raten, — hier werden die besten Sachen gestrichen!" Galgenhumor. Gefängnis-Inspektor: „Habt Ihr noch einen Wunsch vor Eurer Hinrichtung?" Delinquent: „Das schon, aber —" Inspektor: „Nun, so sagts nur!" Delinquent: „Wenn ichs nur noch erleben thät, wies mit der orientalischen Frage wird!" Lustiges. Unter Freundinnen. Fräulein Gretchen (zu ihrer Freundin im Ballsaal): „Sieh nur, wie Aurelie mit dem Assessor kokettiert. Jetzt nimmt sie gar ihren Fächer und fächelt ihn." Freundin: „Natürlich, sie macht ihm Wind vor." Kathederblüte. . . Schiller war also, wie ich bereits ausführte, halb Dichter, halb Philosoph, halb Historiker. Protzig. Herr (zum Protz): „Sie haben sieben Töchter? — Wird Ihnen da nicht etwas bange, wenn Sie an die Aussteuern denken!" Protz: „Hm — bei mir spielen ein paar Töchter mehr oder weniger keine Rolle!" Eine gute Definition. Fritzchen: „Papa, was ist Schicksals Tücke?" Papa: „Schicksals Tücke? Hm — Schicksals Tücke nennen die meisten Leute das, wenn sie einen Maulesel an den Hinter beinen kitzeln und das Vieh schlägt hinten aus." Ein gutes Tier. Sie: „Karl, weißt Du auch ganz gewiß, daß das Pferd keine Angst vor Pferdebahnwagen hat ?" Er: „Nicht die geringste! Im Gegenteil, es rennt ja direkt immer rein!" Pech. Prediger (am Grabe eines Gemeinde - Mitgliedes, weiches 102 Jahre alt geworden war): „Dies jedoch, meine Lieben, sind nicht die einzigen Tugenden des leider zu früh Dahinge schiedenen." Perlag: Neue Berliner Verlags-Anstalt, Aug. Krebs, Charlottenburg bei Berlin, Berliners!!. 40. Bcrantw. Redaktion: Aug. Krebs, Charlottenburg bei Berlin, Berlinerst!. 40' Druck oon Aug. Krebs, Charlottenburg bei Berlin, Bcrlincrstr. 40.