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Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat M Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblatteö" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark SO Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All» gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F: A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag V.11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Schrislleilung, Druck unö Verlag von N. Schurig, Bretnig. Sonnabend den 27. Mai 1899. 9. Jahrgang. Nr. 42. Bekanntmachung. bei dem Unterzeichneten bis zum zwischen 3—4 Uhr nachmittags, die wenigsten Oertliches und Sächfisches. unehelich geborenes 7 jähriges Mädchen — — Auf dem Löbtauer Friedhof hat sich anderer Pflege übergeben lassen. nachmittags auf Station Zittau-Vorstadt Er hatte nur bis Vorstadt ein Billet gelöst, wollte aber ist seitdem verschwunden. Werte von 3000 Mark hatten in Lüpzig die Arbeiter Weber, Schröder und Syrbe gestohlen Streubel aus Döbeln macht abermals von Klempnergeselle Riemenkasten, welcher in Unterstützung aus öffentlichen Mitteln erhalten, i in Blüte und Stengel starken Giftstoff ent- Hagen. Seine erste Frau ertrank, die zweite Vom Blitz erschlagen wurde am Sonnabend in Zwoschwitz bei Plauen i. V. schmar einen willigen Hehler gefunden. Letz terer ward zu drei Jahren und Weber zu wallung der sanftmütigen Ehegattin noch viel Unannehmlichkeiten bringen. — Erstochen wurde in der Nacht zum Dienstag auf der Plauen-Oelsnitzer Straße, unweit des Dorfes Untermarxgrün, der ledige nommen. — Ueber das Vermögen des Handschuh fabrikanten Lange in Burgstädt ist der Konkurs eröffnet worden. Der Inhaber der Firma ist flüchtig und hinterläßt etwa 100,000 Mark Passiven. Auch soll er vor seiner Abreise Wechsel gefälscht und teils in Umlauf gesetzt haben. — Ein eigentümliches Verhängnis waltet über der Familie des in der Vechfabrik in Weiden bei Auerbach verunglückten Tagelöhners beging in Colditz der Steingutfabrikarbeiter I er unter einem Baume Schutz vor dem Un» Kindla dadurch, daß er sein in Rittersgrün wetter gesucht hatte. heil, selbst den Tod herbeiführen kann. — Ein Hochstapler wurde am Sonnabend In der Eile ergriff Fritsch nur mit der linken Hand die Holzleiste oes Hinterperrons und wurde, da der Zug inzwischen schnelleres Tempo angenommen hatte, nach hinten ge schleudert, so daß er zwischen zwei Wagen geriet. Sein langer Mantel ward von einem Rade erfaßt und so wurde der Unglückliche direkt unter die Räder des Zuges gezerrt. Als der Zug zum Stehen gebracht werden konnte, waren schon drei Wagen über Fritsch hinweggegangen. Er war sofort tot, die Leiche hatte schwere Verletzungen am Kopfe und am Oberkörper; die Räder waren über Brust und Unterleib gegangen. Daß die Schulter des linken Almes ausgerenkt war, sich reden. Zu Pfingsten erhielt von ihm ein Döbelner Polizeibeamter einen Brief aus New- Jork. Gegen Streubel ist ein Steckbrief er lassen gewesen, weil man annimmt, daß die Konditorsehefrau, welche am gleichen Tage unter Mitnahme einer größeren Geldsumme verschwand, sich in seiner Begleitung befindet und er demnach der Hehlerei verdächtig ist. Von der Frau ist in diesem Briefe übrigens nichts erwähnt. Streubel hat es so einzu richten gewußt, daß er in den beiden Urlaubs- Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. An Geburten wurden eingetragen: Lina Wella, T. d. Stuhlbauers Bernhard Alwin Senf Nr 1256. — Margarethe Luise, T. d. Fabrikschlofsers Franz Heinrich Reiß mann Nr. 189. — Otto Walther, S. d. Güterbodenarb. Paul Otto Steinbach Nr. 226e Als gestorben wurden eingetragen: Amalie Emilie geb. Petzold, nachgel- Witwe des Bandhändlers Friedrich Ferdinand Schöne Nr- 178, 63 I. 5 M. 29 T. alt. — Richard Curt, S. d. Postschaffners Richard Leuner Nr.^77e, 12 T. alt. — Hermann Willibald, S. d. Tagearb. Friedrich Wilh. Krebs Nr. 358, x I. 24 T. alt. — Karl August Hempel, Maschinenb., Ehemann, Nr. 253, 45 I. 2 M. 8 T. alt. Zuschrift des kgl. Amtsgerichts Pulsnitz, welche das der hies. Gemeinde zugefallene Herm, König'sche Legat in Höhe von 6000 Mk. betrifft, beschließt man, diese Summe gegen 1. Hypothek auszuleihen. 2. Atan nimmt Kenntnis von der seitens der Kgl. Amtshauptmannschaft erfolgten Genehmigung des Regulativs, die Ausschließung säumiger Abgabenpflichtiger in Bretnig von öffentlichen Vergnügungsorten betreffend. Das Regulativ soll in Druck gelegt und mit Namenverzeichnis außer den hies. Gastwirten sämtlichen Vereins- Wahlangelegenheit eines Vertreters der Un ansässigen an Stelle des verst. Herrn Ed. Schramm wird dis auf Weiteres vertagt. 5. In Sachen der Biersteuer erfolgt eingehen- - der Bericht des Herrn Ferd. Schöne. 6. Die Abgabe der Gemeinde-, Schulanlagen- und Feuerlöschkassen-Rechnung auf 1898 geschieht durch den Steuereinnehmer Herrn Ernst Rammer. Zu Prüfern der Gemeinde-Rechnung werden die Herren G.-V. Koch und Otto Gebler, der Schulanlagen-Rechnung Ewald Ehle und Ferd. Gäbler und der Feuerlösch- kaffen-Rechnung Herm. Hempel und Ad. Mattick ernannt. 7. Auf Antrag wird be- Dresden, hatte sich bei verschiedenen Geschäfts leuten Ge^o zu erschwindeln gesucht. Von der kgl. Staatsanwaltschaft Dresden wird der Verhaftete bereits wegen Urkundenfälschung steckbrieflich verfolgt. In das Fremdenbuch,^— - hatte er sich als Max Naumann aus Leipzig Frau erfror und er selbst verbrannte, eingetragen; in Wirklichkeit heißt er aber am Mittwoch Nachmittag ein Grenadier von der 8. Kompagnie des Leibregiments Nr. 100 mittelst Wassers aus einem Terzerol in die Brust geschossen. Die Motive zu dieser That sind unbekannt. Ztttau. Einen gräßlichen Tod hat der 28 Jahre alte unverheiratete Buchhalter Karl Alfred Fritsch am 1. Pfingstfeiertagc aus der Oybinbahn gefunden. Der junge Mann hatte einen Ausflug ins Gebirge unter nommen und benutzte dazu den 3 Uhr 3 Min. — In Adorf wurde eine Kreuzotter von Martha Richter — der Walles'schen Zirkus- ungewöhnlicher Dlcke gefangen. Bei der gesellschaft gegen eine an Kindla gewährte Oeffnungderselben fand man statt der erwarteten Entschädigung von 40 Mark überließ. Die jungen Schlangen im Innern der Otter eine Obervormundschaft wird hoffentlich diesem! große Maus, die mit Haut und Haaren ver» Menschenhandel entgegentreten und das Kind. schlungen worden war. Leonhard und stammt aus Leisnig. ... ... — Einen Akt empörender Gefühllosigkeit' der 20 Jahre alte Bauerssohn Kramer, als — Während in Bergen bei Adorf in — Beim unvorsichtigen Umgehen mit,'der Nacht zum 3. Feiertag noch ein lustiges einem geladenen Teschin verletzte der beim Treiben in den Restaurants herrschte, kam Fuhrwerksb-sitzer Zimmer in Steinigtwolms-j plötzlich ein Schadenfeuer zum Ausbruch, darf bedienstete Knecht den dazu gekommenen, welches das Müller'sche Gut in einen Asche» Nachbar Neumann derartig, daß derselbe als- j Haufen verwandelte. Die tanzlustige Jugend bald verstarb. Der im 18. Lebensjahre l kam im Ballstaat herbei und trug Wasser zu, stehende Knecht war über die Folgen seines! um den Brand auf seinen Herd zu beschränken. Gebührens un höchsten Maße erschrocken und! — Leitungsdrähte für Blitzableiter im — Hauptgewinne 5. Kl. 135. K. S. Lotterie. 14. Tag 25. Mai 1899. 10 000 Mark auf Nr. 15345 (Oettel, Glauchau). 5000 Mark auf Nr. 12258 27317 45207 63900. — Die meisten Hagelfälle in Sachsen j kommen nach den bisherigen Aufzeichnungen^ Minuten vor dec Auffindung in verbrecherischer Absicht durch eine fensterartige Oeffnung in der Wand des Latrinenraumes in das Faß hinein geschoben worden ist. Vor der Auffindung des Kindes wurde eine etwa 30jährige Frauens person in der Nähe des Aborts beobachtet, woselbst sie sich etwas zu schaffen machte. Kirchennachrichten von Hauswalds. Trinitatisfest: Heiliges Abendmahl, Beichte 8 Uhr Vorm. — Die Missionsstunde fällt wegen des Jünglingvereinsfestes ui Groß- röhrsdorf aus. Kirchennachrichten von Frankenthal. Getauft: Helens Linda, des Viehhändlers Berge in Frankenthal T. — Flora Elsa, des Gutsbesitzers Kunath in Bretnig T.— Hilda Frida, d. Druckers Oswald in Br. T. Fest St. Trinitatis: Frühkommunion, die Beichte beginnt früh V-8 Uhr. 9 Uhr: Hauptgottesdienst, wobei Herr Pfarrvikar Kleeberg aus Treuen i. V. als Gastprediger amtieren wird. Vorstehern ausgehändigt werden. 3. Es wird § fälligen Zug zur Rückfahrt, bekannt gegeben, daß dre an den verstorbenen jl , " Anton Wieden verlagsweise gezahlte Unter-! weiter fahren. Um sich eine Zuschlagskarte stützung 84 Mk. 70 Pfg. beträgt, wovon 71 — — -- — Mk. 50 Pfg. seitens der Kgl. Kreishaupt mannschaft gedeckt worden sind. Die noch fehlenden 13 Mk. 20 Pfg. gelangen durch Uebernahme des Nachlasses zur Ausgleichung. 4. Die vom Herrn Gemeindevorstand angeregte tagen bis Hamburg und von da durch einen Passagieren Wanderen Tags abgegangenen Dampfer sofort des Zuges war der traurige Vorfall kaum! außerhalb der Grenzen des Reiches gelangte, ' ehe in Döbeln sein Verschwinden bekanntwar. Zeit der Einberufung ihr persönliches Dienst-, wo Geflügel umherläuft. Besonders die jungen OelSnitz i. V. in Arbeit stand. Er erhielt einkommen nicht gewahrt ist, auf Verlangen j Hühner sterben nach Genuß der Blumen, die mehrere Messerstiche in den Unterleib und ist Unterstützung aus öffentlichen Mitteln erhalten.: in Blüte und Stengel starken Giftstoff ent-1 dann verblutet. Unter dem Verdachte des Der Anspruch erlischt, wenn er nicht binnen halten. Auch der Goldregen, die prächtige § Mordes wurde nun ein Schuhmachergeselle und vier Wochen nach Beendigung der Uebung Frühlingszicrde der Park» und Gartenanlagen, i ein Konditor, welche aus Eifersucht sich des Ver geltend gemacht wird; die Zahlung kann in dessen goldgelbe Blüten weithin leuchten, ist brechens schuldig gemacht haben sollen, festge- Raten, von denen die erste am Tags des eine Giftpflanze und hüte man sich, Teile des Abganges des Einberufenen zur Uebung Strauches in den Mund zu nehmen, da das gewährt wird, oder nach Beendigung der starke Gist schwere Schädigungen der Gesund- Utbung in voller Summe erfolgen. heil, selbst den Tod herbeiführen kann. — Hauptgewinne 5. Kl. K. S. Lotterie. I — Ein Hochstapler wurde am Sonnabend 13. Tag 24. Mai 1899. 40,000 Mark auf § in einem Gasthause in Freiberg festgenommen. Nr. 10512 (Ernst Hübner, Dresden). 10,000 > Derselbe, ein früherer Bureau-Assistent in Mark auf Nr. 60492 (Zeuner, Zittau) 5000 " Mark auf Nr. 29454. schloffen, die restierende Summe in Höhe von! beweist, mit welcher Kraft der Verzweiflung 111 Mk. vom hies. Rittergut bis 31. Mai sich Frrtsch mit der linken Hand noch sestzu- d. I. einzuforderv, ev. klagweise gegen die halten versucht hat. Von deii^ P Heinzeschen Erben vorzugehen. ! „ ... — Infolge der vielfach erfolgten Ein- bemerkt^ worden, da der Zug so bald als ziehung von Mannschaften der Reserve oder möglich weitergeführt wurde. Landweyr zu militärischen Uebungen sei! — Die Maiglöckchen sind giftig! Man wiederholt darauf hingewiesen, daß die Familien! vermeide es, die Blumen zwischen drn Lippen der Einberufenen, sofern den Letzteren in der > zu tragen, auch werfe man sie nicht in Höfe — In einem Abort des Berliner Bahn hofes zu Leipzig wurde am zweiten Pfingst- — Der flüchtige frühere Pokzei-Jnspektor feiertag Nachmittag ein etwa 4 Monate altes Kind lebend aufgefunden, das offenbar wenige Bretnig. Zu dec am 23. Mai statt- zwischen 2—4 Uhr nachts und 7—9 Uhr gefundenen Gemeinderats-Sitzung waren alle morgens vor. Vertreter erschienen. 1. Auf Grund einer — Auf dem Löbtauer Friedhof hat sich Ivenvl lugrru. rrm rlur Huiu^agvrurrs! — Ein rabiates Weibchen scheint ein Lrrverrer Lvever, »scyrooer uno Wyroe geflvycen zu lösen, war er in Niederolbersdorf ausge-, Ehemann in Crimmitschau zu besitzen, der und dabei in dem Rohproduktenhändler Kretz stiegen und als er den Zug wieder besteigen i von demselben einen Topf mit siedendem wollte, hatte sich oerselbe bereits in Bewegung! Wasser an den Kopf geworfen erhielt und gesetzt. Trotzdem versuchte Fritsch auf den! von dem Inhalt schwere Verletzungen im Hinterperron eines Wagens aufzuspringen.! Gesicht erlitt. _ „ sechs Jahren Zuchthaus, Syrbe zu vier Jahren Der Ehemann soll Anzeige < und Schröder zu zwei Jahren Gefängnis ver- erstattet haben, und dürfte diese „heiße" Auf-! urteilt. Bekanntmachung. 10. Juni dieses Jahres Das Statut der Bäcker-Innung (Zwangsinnung) zu Großröhrsdorf liegt öffentlich aus, was hiermit für die Beteiligten in Bretnig zur Kenntnis gebracht wird. Bretnig, am 25. Mai 1899. Der Gemeindevorstand Koch.