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Kleinigkeiten. Die goldenen Eier. Bei der Krönung Maximilians zum deutschen Kaiser ani 5. April 1486 erschienen während des Krönungs mahles zwölf Abgeordnete der Kaufmannschaft in Aachen und vermehrten die Geschenke durch einen Hnndkorb, der mit goldenen Eiern gefüllt war. Die im Borzimmer harrenden Spender der originellen Gabe wurden jedoch nicht wenig überrascht, als ein Kämmerer des Kaisers mit der Weisung an sie herantrat, daß er die Herren aus Befehl Seiner Majestät sogleich in Haft nehmen und bis auf weiteres festhalteu solle. Sie wurden auch in der That in ein besonderes Gemach geführt, wo aber alsbald der Kaiser mit schalkhafter Miene eiutrat, jedem der Arrestanten die Hand reichte und sagte: „Ihr habt mich hoch erfreut. Hühner, die so rare Eier legen, darf ich aber Wohl nicht sogleich wieder fliegen lasse». Wollet cs Euch gefallen lassen, daß ich Euch für die nächsten drei Tage nach Gebühr bewirte." So blieben die Eierspender während der Festtage die Gäste des Kaisers nnd wurde» von ihm miss höchste geehrt. Jahrhunderte lang aber hießen die Aachener Kaufleute im ganzen deutschen Reich die.güldenen Hühner". Gemeinnütziges, Das Faulen der Hyazinthen,zwiebel» beim Treiben zu verhüten. Zu diesen, Behufs giebt der Erfurter Gärtuereibesitzer und Samcnhändler F. C. Heinemann folgendes einfache Verfahren an: Bevor man die Zwiebeln legt, reibt man dieselben vorsichtig mit einer Serviette ab und legt sie acht Stunden lang in Salz wasser kauf ein Pfund Wasser Vs Pfnnd Salz); doch muß man nach diesem Experiment die Zwiebeln an Sonnen- oder gelinder Ofenwärme vorsichtig trocknen. Entfernung von Milchkaffeeflecken. Um solche Flecken aus seidenen oder wollenen Sachen zu entfernen, bestreiche inan die betreffende Stelle mit nicht parfümiertem Glycerin, wäscht dasselbe mit lauwarmem Wasser wieder aus und plättet die Stelle auf der linken Seite, solange sie »och feucht ist. Hierdurch wird selbst die zarteste Farbe nicht angegriffen und das Glycerin absorbiert nicht allein die Fettigkeit der Milch oder Sahne, sondern auch die Farbsänre des Kaffees. Apfclkompott. Ein Dutzend schöne, gleich große Aepfel werden geschält und in Halsten geschnitten, ausgehöhlt uud in ein Liter Wasser, ein Glas gutem Weißwein, 350 Zucker auf das Feuer gestellt und weich gekocht, aber ohne daß dieselben zerfallen, dann schön angerichtet, der Sirup dickflüssig eingekocht, über die mit Mandeln gespickten Aepfel gegossen und kalt serviert. Nachtisch Nachdem er auch die anderen fünf Karten ausgenommen hat, erklärt er Eichel-Solo und gewinnt das Spiel. Die Karten sind so verteilt, daß Vorhand auch jedes andere Solo und auch Grand nnd aufgedeckten Null gewonnen hätte. Hinterhand hat in seinen Karten 51 Auge» mehr als Mittelhand. Im Skat liegen weniger als zehn Auge». — Wie sind die Karte» verteilt? Wie ist der Ga»g des Spiels? 2. Buchstabenrätsel. Die Buchstabe» lassen sich so ordnen, daß die wagerechten Reihen bezeichnen: l. einen Fisch, 2. ein Gestein, 3. ein Pflanzengift, 4. einen Ort in Belgien (an der Maas), 5. eine Stadt bei Berlin, .6. eine Person aus Lessings „Nathan", 7. eine der neun Musen. — Die Buchstaben in den fettgedruckten Feldern ergeben nach richtiger Lö sung den Namen einer Stadt in Nordamerika. Lösung der Aufgaben in voriger Nummer. Wenn zwei, die sich am nächsten stehn, Die Hand sich scheidend Nisse», Sollst Dii von ihrem Abschied gehn Und sie sich selber lassen. Das heilgc, bitire Trcn»u»gSWU>, Wie könntest Du cS störe»? Die letzte bange Seligkeit Soll ihnen ganz gehöre»! 2. NmarcNc, Leporello, Lotophagc», GcimargciU», Tutikori», Ringelnatter, Terpsichore, Remolade, Dckclcia. Adamaua. S. Park. Kathederblüte. Professor: „Hier deckt sich der Mangel des fehlende» B erstand ii i.ss es mit dem Nicknvorh an de»fc i ii im pulsiver Auffassung, welche zu bemerken ich in letzter Zelt häufig Gelegenheit hatte." Passend. Tachtex (zu ihrem Papa): „Ach, Papa, ich will dem Herr» Assessor eine Blume schenke»; welche wäre passend?" Papa (da der Assessor als starker Esser bekannt ist): „Etüc Schlingpflanze!" irascrnhofbliitc. Unteroffizier (zu einem Soldaten, dem vom Nasenbluten ein Blutströpfche» nm Kinn hmustf: „Krause, wischen Sie den Schauerroman aus Ihrem Gesicht!" Bor Gericht. „.. Aber, Steffelbauer, traust Du Dir wirklich das zu be schwören?" „Gnaden, Herr Amtsrichter, ich hab schon oft gschworn in meint Lebe» — aber so richtig wie hent hab ich noch nie gschworeu!" Nene Einnahmequelle. Sämtliche Schnellzüge sollen jetzt mit besonderen Speisewagen versehe» werde». Für Bciintzung derselbe» werden Passagiere, die sich übcr- csseii, eine Platzkarte zu lösen bnben. Lustiges. Ursache nnd Wirkung. Blutter: „Das ist schön von Dir, Emilchen, daß Du den Lcberthran getrunken hast; dafür bekommst Du auch ein großes Stück Kuchen." Vater (ruft aus dem Nebenzimmer): „Wer hat mir denn Oel in meine Tinte gegossen?" Aus dem Bühncnlcbc». Fräulein Schreierini (welche nach zehnjähriger Pause wieder als ^Sängerin nuslriti, zu einem Kritiker): „Und glauben Sie nicht, Herr Doktor, daß ich da ein großes Risiko laufe — Kritiker: „Ach, wo denken Sie hi», mein Fräulein. Das Publikum wird Sie ganz unzweifelhaft, gerade wie früher, mit Beifall überschütten." Fräulein Schreierini (nachdenklich): „Hm, Sie dürfen eins nicht vergessen, Herr Doktor — ich bin in der Zeit um ein Jahr älier geworden." Druckfehlerteufel. ... Von der Schußfertigkeit dieses enragierleu Hasenjägers wird noch lange die Dachwelt erzählen!" Durch die Blume. „Du, ich glaube, Deine Schreibmaschine taugt nicht viel." „Wieso?" ^Sie schreibt so »»ortho graphisch." Gemütlich. Hausherr: „Meine Kinder haben von Jugend auf immer „Sie" zu mir sagen müssen!" Bekanuler: „Ihr Aeltester sagt aber doch „Tn" zu Ihnen?!" Hausherr: „In, ja, das stimmt . . mit dem habe ich nämlich bei Gelegenheit einer Kneiperei mal Brüderschaft ge macht!" Kindermund. Papa: „Die kleinsten Lebe wesen kann man mit bloßem Auge gar nicht sebcn." Hänschen: „Da existieren die wohl gar nicht in Lebens größe?" Bei zehn Grad unter Null. Reisender: „Bin Vertreter der Firma Borstig u. Co., reise in Pelzsachcn." Geschäftsinhaber: „Det finde ick bei die Kälte sehr ueruiuftig von Ihnen!" Beim Appell. Wachtmeister (zu einem Rekruten, an dessen Säbel Rost flecken sind): „Müller, Sic Esel, warum haben Sie Ihren Säbel nicht geputzt? Glauben Sie denn, Sie dienen bei der „Oavallsria. coMiaana"! ?" Bcrlag: Vleue Berliner Lerlngs-Ansiall, Ang. Krebs, läbarlottenburg l li Berlin,Berlinerin'. 40. Berantw. sttedatuon: Ang. Krebö, Charlottenburg bei Berlin, Berltnerur 4o. Druck von Llug. Krebs, Charlottenburg bei Berlin, Bcrlincrstr. 40.