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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderatzu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend, bonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F: A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag l/z11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag i/,11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Zchrifileilung, Druck unö Verlag von N. Schurig, Dretnig. Nr. 13 Mittwoch den 15. Februar 1899. 9. Jahrgang. gewußt hat, von Dresden nach Prag und von am ung vorgelegte „Steuer-Bouquet": das Gesetz schaffen können. Bis Sonntag hat die über die direkte Steuer, Abänderung des Ein- Mahnert angeblich allein in einem Budapester Prozeß gegen 3 Personen, welche am 13. September 1898 den Leiter des für die kommensteuergesetzes, das Vermögenssteuer- Hotel gewohnt und ist sie auf Ansuchen der der Hausflur des Geschäftshauses, für welches Löbtauer Polizei von der Budapester Polizei er Besorgungen verrichtete, von einem jungen gesetz, die Erbschafts- uns Schenkungssteuer, Revision des Dreyfus-Prozesses emtretenden den Urkundenstempel, die alle unerledigt ge- aufgegriffen und per Schub nach Löbtau ge- Menfchen überfallen. So erhielt er mehrere blieben seien, besprach ferner das Gesetz über > bracht worden. Auch bei ihrer amtlichen Schläge an den Kopf sowie einen Stoß, in- Der Mensch könnte Dresdner Schlachtviehmarkt tranken von dem Biere. Als Frau Nabitzer am andern Morgen früh etwa ^5 Uhr ihre Der Knabe richtete sich sofort wieder auf und verfolgte „Hilfe" rufend den Räuber, der nach ziemlichem Widerstande auch festge nommen und der Polizei übergeben wurde. — In geheimnisvolles Dunkel ist noch immer der Vergiftungsfall gehüllt, der seit 2. d. M. die Bevölkerung von Altendorf und Chemnitz auf das Lebhafteste beschäftigt. Bei den Rabitzer'schen Eheleuten wohnten der Leser selbst ausmalen. — Ein Raubanfall ist in Leipzig — Bös eingegangen ist dieser Tage ein Geschäftsmann aus Hof, welcher sich auf einer Geschäftsreise nach Plauen eine „Freundin" mitgenommen und diese in das Fremdenbuch eines dortigen Gasthofes als seine Frau ein- N ied er lichten au. Ein seltenes Fa milienereignis dürfte es sein, daß an einem Tage in einer Familie drei Hochzeiten statt fanden. So feierten vor einigen Tagen hier die K.'schen Eheleute die goldene, die älteste Tochter die silberne und die jüngste Tochter viele Kameraden bei. Pulsnitz. In einer am vergangenen Dienstag hierselbst abgehaltenen Versammlung des land- und forstwirtschaftlichen Vereins für Pulsnitz und Umgegend erstattete Herr LandtagsabgeordneierGeometerNentsch'Kamenz Bericht über die vorjährigen Landtagsverhand lungen. Der Herr Abgeordnete erläuterte zu nächst, warum er bis jetzt keiner Fraktion beigetreten sei, betonte jedoch gleichzeitig, daß er sich nächstes Jahr der konservativen Frak tion, deren Hospitant er jetzt sei, anschlicßen werde. Alsdann gab derselbe einen Ueberblick über alle von der Regierung an den Landtag gebrachten Vorlagen und verbreitete sich ins besondere in dankenswerter Weise über die hauptsächlich die Landwirtschaft interessieren den Vorlagen, als da sind: das Gesetz über die Einführung der Fleischbeschau und die staatliche Schlachtviehversicherung, die Bekämps- die grüne Hochzeit. — Zur Militärdiensifrage der Volks schullehrer hat das Kriegsministerium die Er- Alterszulage der Volksschullehrer rc. Nach dem ziemlich zweistündigen Vortrage entwickelte sich noch eine lebhafte Debatte, in der der Herr Abgeordnete die an ihn gestellten Fragen beantwortete. In der Debatte kamen fast alle Interpellanten auf die in der Landwirtschaft herrschendeLeutenot zu sprechen, dabei betonte er, das Landesbrandversicherungsgesetz, dabei er wähnend, daß das erste Gesetz genehmigt und auch dieses Jahr in Kraft trete, während das zweite Gesetz, betreffend die Tuberkulose bei Rindern, vorläufig die Zustimmung des Land tags noch nicht habe finden können. Der Landtag habe jedoch 30,000 Mark zu Versuchs zwecken in dieser Hinsicht bewilligt. Alsdann streifte der Herr Redner das von der Regier- — Der Wert des Menschen, auch des scheinbar unbedeutendsten, ist über jeden Zweifel erhaben, das beweisen uns jetzt die Chemiker. Wenn man, so meint die Roman welt, den Menschen chemisch zerlegt, taffen sich aus seinen einzelnen Bestandteilen eine dort über Wien nach Budapest gereist ist. In den letzten beiden Städten hat das Mäd chen auch bei verschiedenen Stellenvermittler innen vorgesprochen; man hat ihm aber des halb, weil es keine Legitimation vorzeigen konnte, keine Stelle als Dienstmädchen ver- zeitig in Plauen und in Hof anwesend gewesen sein könne. Das Weitere mögen sich die Neue st e Nachrichten, Paris. Der Präsident der Kriminal kammer des Kassationshofes Loew hat am Montag nachmittag dem Generalprokurator Manau die Untersuchungsakten übergeben: Manau ist nunmehr offiziell mit dem Unter- suchungsverfahcen betraut. Der „Temps" ist zu der Erklärung ermächtigt, daß Loew, Bard, Dümas, Dupree und Manau absolut nicht daran denken, ihre Entlassung zu geben. Paris. Nor dem Schwurgericht des Seine-Departements begann am Montag der vorgenommen. Näheres ist zur Zeit unbe kannt. Amtshauptmannschaft das Ehrenzeichen aus gehändigt. Dem feierlichen Akte wohnten bei der unterzeichneten Behörde nur dringliche, einen Aufschub nicht gestattende Geschäfte erledigt, was hierdurch zur öffentliche? Kenntnis gebracht wird. Pulsnitz, am 11. Februar 1899. Königliches Amtsgericht. v. Weber. Die Preise stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen Lebendgewicht 34—36, Schlachtgewicht 62—65; Kalben und Kühe: Lebendgewicht 30—33,Schlachtgewicht58—62; Bullen: Lebendgewicht 31—34,Schlachtgewicht 58—62; Kälber: Lebendgew.43—4b, Schlacht gewicht 66—70; Schafe: 63—64 Schlacht- gew'.cht, Schweine: Lebendgewicht 43—44, Schlachtgewicht 56—57. Es sind nur die Preise für die besten hierin angegebenen Viehsorten verzeichnet. Wegen Reinigung der Amtsräumlichkeiten werden Ireitag und Bonnabend den 17. und 18. Februar 18 SS Blattes Arands butMg", Roger, an fielen; als Mitschuldiger ist der Leiter des Blattes „I-'antosuik", Guesin, angeklagt. Aus Anlaß dieses Prozesses sind in der Um gebung des Gerichtspalastes strenge Maßregeln zur Aufrechterhaltung der Oconung getroffen worden. Oertliches und Sächsisches Bretnig. Der hiesige Gemeinderat hielt am letzten Sonnabend im „Anker" bei Anwesenheit von 13 Mitgliedern eine Sitz ung ab, in welcher nachfolgende Punkte er ledigt wurden. 1) bewilligt man dem Lein weber B. eine Unterstützung von ^0 Mark für lernen L-ohn, welcher Ostern dieses Jahres die Schule verläßt. I) gewährt man dem erkrankten Schneider O. einen kleinen Betrag, dessen Zurückerstattung von dem Bitisteller versprochen wird und 3) wird beschlossen, gegen den hiesigen Einwohner R. wegen öffentlicher Beleidigung des Gemeinderats gerichtlich vor- Logisleute weckte, fand sie diese regungslos sich aus seinen einzelnen Bestandteilen eine das Gesichr mit Schaum bedeckt, in den ganze Menge nützlicher Gegenstände Herstellen. Betten. Sofort wurden die entsprechenden , So würde ein Mensch von dem Durchschnitts- Maßnahmen getroffen, um den Erkrankten l gewicht von 68 Kilogramm so viel Wasser ärztliche Hilfe zuzuführen. Leider ist Merz,: stoffgas liefern, daß man damit einen Ballon ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, von 70 Kilogramm Tragkraft füllen könnte, im Chemnitzer S dtkrankenhause, wohin er Ferner enthält der menschliche Körper in nor- gebracht worden war, verschieden. Die Brüder malem Zustände genügend Eisen, um daraus Weidel haben sich wieder erholt und gehen > sieben große Nägel herzustellen, außerdem bereits ihrer Beschäftigung wieder nach. Die feine Menge Fett, die für die Fabrikation erste Vermutung war nun die, daß das Un- von 6^ Kilo Kerzen reichen würde Kohlen- gluck durch das genossene Bier hervorqerufen! stoss, der 65 Groß Bleistifte liefern würde, worden fei. Diese aber erscheint als hinfällig,' und so viel Phosphor, daß sich davon da 5 Personen von dem Biere getrunken! 820,000 Zündhölzchen mit Köpfen versehen haben und 2 Personen, die gar nicht erkrankt ließen. Außerdem findet man im Menschen sind, sogar das größere Quantum. Die Ver- noch 20 Kaffeelöffel Salz, 59 Stück Zucker ! stürzte. Hierauf entriß der Unbekannte dem Knaben gewaltsam die Mappe und entfloh. das Vereins- und Versammlungsrecht, die l Vernehmung behauptete die Mahnert, von folge dessen der so plötzlich Ueberfallene hm- Entschädigung der Hochwasserschäden, die" Niemand beeinflußt zu sein. > stürzte. f ——-- d.— Donnerstag Abend verübt worden. De: 13 Jahre alte Schulknabe Hermann, der auf dem Hauptpostamt ca. 240 Mk. erhoben und den Betrag in einer Mappe verwahrte, wurde in nachbarten Orte Oberjugel ein entsetzliches' und 400 Kälber, zusammen 4182 Stücke. Verbrechen verübt worden sei. Es wurde dort der Arbeiter Schlott erschlagen aufge funden und die Verhaftung eines Mannes — Die zu 7, 9 und 10 Jahren Zucht- „„„ Haus ^urteilten Löbtauer Zimmerer sind Johanngeorgenstadt das Gerücht, daß im be-' Bullen, 1790 Landichweine, 1230 Schafviek nach Waldherm befördert worden. aion » — Das Dresdner Bürgerhospital dürfte eines der reichsten im Lande sein. Es ver fügt jetzt, nachdem ihm 800,000 Mark durch einen Herrn Tischer vermacht worden sind, über 2 Millionen Mark Vermögen. — Die seit 30. Januar vermißte 15 Jahre alte Böttcherstochter Maria Olga Mahnert aus Löbtau bei Dresden ist, wie man schreibt, am Donnerstag Abend von Budapest aus in die elterliche Wohnung zurückgekehrt. Sie giebt an, von Niemand I getragen hatte. Erhalte nicht daran gedacht, ung der Tuberkulose bei Rindern, Ersatz von entführt worden zu sein, sondern sie habe daß die Plauenschen Zeitungen und in ihnen Wildschäden, Abänderung der Gesindeordnung, ohne Genehmigung der Eltern in Stelle gehen die Fremdenlisten auch in Hof zahlreiche Leser wollen. Thatsache ist, daß die Mahnert, nach- haben. So kam es, daß ihn seine Frau nach dem sie sich 60 Mark bares Geld zu verschaffen, erfolgter Rückkehr um „Aufklärung" darüber i konnte, wie sie, die Frau, wohl gleich- Schmied Merz, der Gärtner Weidel und der, Es ist ein stellenloser Expedient Troitzsch. Brauereiarbeiter Weidel in Logis. Am I., Die Mappe hatte er inzwischen sortgeworfen, daß dies jetzt die brennendste Frage für die > Februar brachte Letzterer 1^ Liter einfachen doch wurde sie unversehrt wieder aufgefunden. Landwirtschaft sei. Die Versammlung sprach f Bieres mit, das die Arbeiter zur eigenen darauf dem Herrn Abgeordneten für seine, Consumierung erhalten. Nicht blos die Ausführungen ihren Dank durch Erheben von! Schlafgenoffen, sondern auch die Eheleute den Sitzen aus. (P. W.) ! zugehen. — Das diesjährige Ersatzgeschäft des Aushebungsbezirks Kamenz und zwar für denÜlärung abgegeben, daß^es vom Jahre 1900 Amtsqerichtsbezirk Pulsnitz findet am 4.,! ab für die Lehrer nur noch einjährige Dienst- 6. und 7. März in Pulsnitz statt. tzeit giebt. Großröhrsdorf. Dem Komman- > — Da es vorkommt, daß Lehrlings wegen banten der hiesigen freiwilligen Feuerwehr, geringer Züchtigung davonlaufen und von den Herrn Albin Schöne, wurde am Montag und Eltern in Schutz genommen werden, so wird zwar aus Anlaß seiner 25jährigen Thätig- besonders darauf aufmerksam gemacht, daß keit als Feuerwehrmann von feiten der kgl., der Lehrling nach 8 127 der Gewerbeordnung der väterlichen Zucht des Lehrherrn unter-! mutungen gehen nun weit auseinander; die und 42 Liter Wasser. worfen ist und das Züchtigungsrecht diesem! Einen sprechen von Vergiftung durch Ofen-! sich selbst also ganz gut industriell verwerten oder dessen Stellvertreter in gleichem Maße gase, die andern durch giftige Dämpfe einer j und eine chemische Zerlegung seines Körpers ww den Eltern zusteht. Die Grenze des benachbarten Metallgießerei und noch Anderelist gar nicht so unlohnend. Zwangsmittels ist durch dessen Unschädlichkeit wollen schädliche Ausdünstungen als Ursache: gegeben. Erst wenn diese überschritten wird, ansehen Hoffentlich bringt die energisch ein- liegt em Mißbrauch des Züchtigungsrechtes geleitete Untersuchung Licht in die geheimnis-t vom 13. Febr. volle Angelegenheit. j Zum Auftrieb kamen: 320 Ochsen und — Am Freitag früh durcheilte die Stadt! Stiere, 233 Kalben und Kühe, sowie 209