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Unsere Kilder. Nebelkrähen am Morgen nach der Treibjagd. Meister Lanipe ist nach der gestern empfangenen Todeswnnde noch so weit geflohen, daß er nicht als Jagdbeute mit fortgeschafft werden konnte. Doch half ihm sein Fliehen nichts, der Schuß saß zu gut und so niußte er baldigst verrecken, um nun den Krähen als Beute anheimzufallen, die sich mit greulichem Krächzen auf ihn stürzen und die hungrigen Magen mit der seltenen Delikatesse füllen. Nachtisch. 1. Skataufgabc. Q Q Q Q Q Knstiges. Pintscher-Logik. Das Pintscherl des Herrn Professor: „Ach herrjeh, was sind die Menschen doch dumm! Müssens erst am Thermometer ab- lescn, wie kalt ihnen ist!" Hcrgelcitet. Der Wechsel-Agent Meher hat gestern das Glück gehabt, von feiner Frau mit einem Jungen beschenkt zu werden, und schreien lhut das Balg — Es ist eben ein Wechsel-Balg. Druckfehler. Herr Müller, der amerikanische Millionär, der gestern hier cintraf, ist ein Kind unserer Stadt. Mit achtzehn Jahren kam er nach Amerika, wo er sich vom Lauf burschen bis zum Besitzer der größten Mostrichfabrik New-Uorks emporschwang. Es ist ein echter und rechter Senfmademan. Freundliche Erinucruugcn. „Kennen Sie mich nicht mehr? Ich bin ja der kleine Schmidt, der Ihnen immer die Murmeln stahl!" „Ja, ich erinnere mich, ich habe Sie mal so geschlagen, daß Sie eine Woche nicht ausgehcn konnten." „Ja, ich weiß, ach, das waren doch noch schöne Zeiten!" Auch ein Künstler. Ein Statist, welcher gern in ein höheres Fach avancieren möchte, sucht an einem kleinen Hoftheater Engagement. „Was für Rollen haben Sie denn schon gespielt?" fragt der Direktor. „Ich habe," erwiderte der Mime, sich stolz in die Brust werfend, „den Wallenstein, ich habe den Julius Cäsar, ich hab den ..." „Wie," ruft der Direktor miß trauisch, „Cäsar, Wallenstein hätten Sie gespielt?" „Jawohl, Herr Direktor — als Leiche." Frommer Wunsch. Schmieren - Schauspieler: „In einer belagerten Festung möchte ich auftreteu, wo die Lente genötigt sind, mit Obst und Eiern sparsam umzugehen." Gemeinniihiges. Bunte Stickereien zn Masche». Bei bunten Stickereien aus grauem oder weißem Leinenstoff, sei die Stickerei nun in Baumwolle, Wolle oder Seide ausgcführt, wende man, um den Farben nicht zu schaden, stets eine Abkochung von Seifenwurzel an, in welche man nach der Abkühlung einige Tropfen Salmiak geist oder Terpentin gießt. Ist der Gegenstand rein, so wird er zuerst in lauwarmem, alsdann in kaltem Wasser gespült, zwischen einen, Tuche ein wenig getrocknet und dann auf der linken Seite gebügelt. Blind gewordene Fenster und Glasgefäsie zu reinigen. Die Fenster werden vollständig klar, wenn man sie mit in Negen- wasser getauchten Brennesseln scheuert und danach spült. — Gläserne Gefäße, in denen ölige, fettige Substanzen aufbewahrt gewesen, reinigt man am besten mit Lauge, welche von Buchen holz gewonnen wurde, wodurch eine Emulsion des Fettes hervor- gcbracht wird. Flüssige Rasierseife. Ungefähr 100 Z gute Seife werden in s/4 Liter kochendem Regenwasser aufgelöst; dann giebt man s/4 Liter guten, Weingeist einige Tropfen Neroliöl zu, schüttelt es tüchtig und mischt endlich die beiden Flüssigkeiten zusammen. Wenn das Ganze nicht vollkommen hell sein sollte, so filtriert man es durch Fließpapier, was aber nicht gerade notwendig ist. Diese flüssige Seife giebt einen guten Schaum und ist sehr angenehm zum Rasieren, besonders auf Reisen. Taubenragout. Man schneide die Tauben in vier Teile, röste etwas Zwiebel und fein geschnittenen Speck in geschmolzener Butter, dann einen Kochlöffel Mehl, bis es gelb ist, dann löscht man es nüt Fleischbrühe ab, giebt etwas Wein hinzu, läßt es mit Lorbeerblatt und Pfeffer kochen und legt die Tauben hinein. Wenn die Taubenleber gekocht ist, zerdrückt man sie mit etwas Fleischbrühe und fügt sie der Sauce bei, in welche man vor dem Anrichten noch Morcheln giebt. Astronomie. „Weshalb schaut denn Fräulein Eulalia allabendlich so angelegent lich durch das Fernrohr nach dem Sternenhimmel? Die hat sich wohl, seit sie so ins Kraut geschossen, auf die Astronomie geworfen?" „Nein, die sieht nur nach dem Saturn, der ist ihr so sympathisch, weil der zwei Ringe mit sich führt!" Spitz. Hausfrau (zu dem sich vor stellenden Dienstmädchen): „Haben Sie auch bei besseren Herr schaften gedient?" Dienstmädchen: „Bis jetzt nur!" Eilig Junger Herr (verlegen): „Mein Fräulein, ist Ihre Hand noch frei?" Fräulein Al t backen (schnell): „O — beide." Die gehorsame Tochter. (Papa (zu seiner in, Theater sitzenden Tochter, einem Backfisch): „Warum klatschest Du nicht, Minchen? Der Akt war doch sehr schön." Minchen: „Ach, Papa — Mania hat mir erst gestern das Klatschen streng verboten." Malitiös. Aelteres Fräulein (die sich soeben verlobt hat): „Glauben Sie wirklich, er wird mich auch dann noch lieben, wenn ich alt bin?" Die Freundin: „Aber, meine Liebe, das werden Sie doch sehr bald ausfinden." Q Q Q Q Mittelhand hat zu seinem Point-Ramsch obige Karten. Vor hand hat in seinen zehn Karten 18 Augen mehr als Hinterhand. Er hat einen Wenzel, Grün-Aß, Zehn, Rot-Aß, Zehn und fünf andere Karten. Das Spiel verläuft für Mittelhand so ungünstig, daß er in seinen Stichen 106 Angen erhält. — Wie sind die Karlen verteilt? Wie ist der Gang des Spiels? S. Logogriph. Zur Gattin spricht der Herr Gemahl: „Schon wieder hast Du einen Skawl Und Hut und Kleid dir angcschafsi! — Das übersteigt bald meine Kraft; Du kaufst Dir gleich, was Dir gefällt, Allein Du fragst nicht nach dem Geld; Du darfst nicht mehr so viel das Wort Für Putz, Theater und so fort —" ,Und Du," fallt sie behend hier ein, „Für das geköpfte Wort und Wein." Lösung der Aufgabe» in voriger Nummer. 1. Segestes, Brentano, Kastanie, MatanzaS. e. Hekla, Brieg, Krain, Taube, Liter, Mosel, Jucar, Schoa, Stolp, Fiume Kiautlchou. S. Erleiden. Bcrlag: Reue Berliner BcrlagS-Anstalt, Aug. Krebs, Charlottenburg bei Berlin, Bcrlinerstr. 40. Lcrantw. Redaktion: Aug. Krebs, Charlottenburg bei Berlin, Berlinerin. 4o, Druck oou Aug. Krebs Charlottenburg bei Berlin, Bcrltucrstr. 40.