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Unsere KNder. W- Das Kaiser Friedrich-Denkmal, welches dem verewigten, beliebten Kaiser, der so heroisch sein schwcresLeideu zn tragen vermochte, in Breslau gesetzt worden, ist a D der Meisterhand des Professors Adolf Brütt hervorgegangen> Die auf einem 4 Meter hohen Sockel stehende Reiterfigur misch selbst 4Vs Meter. Der Kaiser in Feldmarschall-Uniforni, den Helm auf dem Haupte, sitzt schlicht und ungezwungen und doch voll Hoheit ini Sattel, das Antlitz mit den so lebenswahr dnrchgearbeiteten, männlich ernsten, aber doch so gütigen Zügen, etwas zur Seite wendend. Die Rechte hält den auf das Knie gestützten Marschallstab, während die Linke das im ruhigen Schritt dargestcllte, feingliedrige Pferd fest im Zügel hat. Die ganze Darstellung ist warm und lebens- getrcn. Die Beziehungen des Kaisers Friedrich zu der Provinz Schlesien und gleichzeitig zu der Hauptstadt derselben waren immer sehr nahe. AlS iugcndlicher Prinz mit der Führung des Grena dier-Regiments Nr. II betraut, hat er längere Zeit in Breslau gewohnt, seiner eigenen Aussprache nach war dieser Aufenthalt einer der schönsten seines Lebens. Mit dem Besitz der Grafschaft Oels, die ihm nach dem Tode des letzten Herzogs von Braun schweig als Thronleben zufiel, trat er in die Reihe der schlesi- scheu Großgrundbesitzer und ganz eng wurden die Beziehungen, als in den Jahren 1866 und 1870/71 die Söhne Schlesiens unter dem Kommando ihres hohen Führers an Deutschlands Einheit mitrangen, auf dem Felde der Ehre die Anmaßungen des Erb feindes zurückwarfen. So lvar es natürlich, daß auch dieser Liebe und Verehrung ein sichtbarer Ausdruck gegeben wurde; die Er richtung eines Denkmals wurde beschlossen und in ungemein kurzer Zeit ausgesührt, am 26. Oktober d. I. hat bekanntlich unser Kronprinz 's Vertreter Kaiser Wilhelms II. der feierlichen Ent hüllung des Denkmals beigcwohnt Die Berufung deS Professors vr. Spahn an die Universität zu Straßburg hat in weiten Kreisen Aussehen erregt. Als Ende des letzten Sommersemeslers der Lehrstuhl für neuere Geschichte an der genannten Universität durch die Berufung des Professors vr. Barrentragg nach Marburg frei wurde, richtete die reichslnndische Regierung zwei Lehrstühle für Geschichte ein, die sie mit einem protestantischen und einem katholischen Hochschullehrer besetzte. Als ersterer wurde der preußische Staatsarchivar und Privatdozent in Berlin vr. Meinecken, als letzterer der außer ordentliche Professor Dr. Spahn, der erst im 27. Lebensjahre steht, berufen, vr. Spahn ist ein Sohn des bekannten Zentrums führers im Reichstage Spahn. Der Streit, der sich gleich nach der Ernennung des Or. Spahn entspann, ist inzwischen durch den Takt der beiden sich gegenüberstehenden Parteien in seiner Haupt sache beigelegt worden. Gemeinnütziges. Schlechtes Trinkwasser verbessert man, wenn nian dem selben schwarzen Kaffee kalt zusetzt. Auf I Liter Wasser 3 bis 4 Löffel reinen Kaffee. Nachtisch. 1. Vexierbild. Ich glaube, der widerwärtige Freier ist noch hier. S. Kreuzrätsel. Die Buchstaben dieser Figur lassen sich so ordnen, daß die wagerechte Reihe ein aus der griechischen Sage bekanntes Schiff, und die senkrechte eine Stadt in der Schweiz nennt. Wird hierauf an Stelle des Frage zeichens ein bestimmter Buchstabe gesetzt, so bezeichnet die wngerechte Reihe einen französischen Phhsiker, und die senkrechte eine französische Provinz. 3. Rätsel. Er war ein General im französischen Land Und fiel von verruchter Mörderhand; Doch hat er das erste Zeichen nicht, So wird es für manchen ein leck'res Gericht. Sorgt nur, daß er nicht noch eins verlier', Sonst wird es ein böses, gefährliches Tier. Lösung der Aufgaben in voriger Nummer. I. Vorhand hatten Coeur-Bube, Kreuz-König, Dame, Neun, Achl, Sieben, Coeur-Zehn, Karo-König, Dame, Neun. Im Skai lag: Karo-Acht und Sieben. Mittelhand hatte die übrigen Karlen. Der Spieler mach! aui alle Fälle deu ersten Stich, fordert dann die Wenzel und zieht Coeur-Atz, worauf er nur die beide» letzten Pik-Stiche abgiebt. L. Farinelli, Nadieöchcn, Irving, Tabelle, Hiob, Jericho, Oleander, Fielding. Frithjof — Ingeborg. S. Berfchossen, Erjchossen. Wie der Herr, so der Diener. Baron: „Johann, was muß ich hören! Du machst fortwährend Schulden und wirst von Gläu bigern überlaufen!" Diener: „Aber, Herr Baron, die Leute glauben ja, die geh'n zu Ihnen!" DiSkret. Student A.: „Kann man dem Kommilitonen Spund etwas nnvertlauen?" Student B.: „O fa! Ich habe ihm mal zwanzig Mark ge liehen, aber er hat niemals niehr darüber gesprochen!" Das beglückende Händchen. Pantoffelheld (der von seinem Weibe eine Ohrfeige er halten): „Und um d ie Hand habe ich Esel einst gebettelt!" Kindlich. „Mama, sieh' mal! In meinem Buch steht immer vom „kohl rabenschwarzen Mohr", und die Kohlrabi sind doch grün!" Romanphrase. Plötzlich trat eine Totenstille ein, der Herr Professor hörte seine eigenen Mikroben nagen. Knstiges. Salomonische Weisheit. Sie: „Du könntest mir auch mal ein Perlenkollier lausen." Er: „Das wäre völlig überflüssig. Sagt doch der weise Salomo: Ein tugendsames Weib ist viel edler als die köstlichsten Perlen." Sie: „Hm, bei dem armen Manne ist die Ausrede verzeihlich; er hatte 700 Frauen — Du aber nur eine!" Die gebildete Köchin. Freundin: „Ich begreife nicht, warum Sie Ihre Köchin, diese impertinente Person, nicht fortschicken! Ist sie denn gar nicht zu ersetzen?" Hausfrau: „Im Kochen wohl. . . aber Iver hilft dann den Kindern bei deu französischen Schularbeiten?" Fatal. „Sonderbar! Wenn ich 'n Schwips hab', hab' ich immer die großartigsten Ideen, kann aber nicht malen! Hab' ich keinen Schwips, könnt' ich malen, hab' aber keine Spur von einer Idee!" Viel verlangt. Student: „Nachtwächter! Bringen Sie mich nach Hause." „Ja, wo wohnen Sie denn?" „Hier, sehen Sie nach, in welche Hausthür dieser Schlüssel paßt." Genügsam. Prinzipal: „Die vielen Ge schäftsreisenden machen mir meistens zwei Vergnügen" Kommis: „Ja, wie denn?" Prinzipal: „Nun, ein kleines, wenn sie kommen, und ein großes, wenn sie wieder gehen " Druck uud Verlag: Sieue BerUurr VcrlagS-Anstatt, Au». Krebs, Charlottenburg bei Berlin, Bertincr Strotze to. Beroniwortlich für die Ncdatno» der Stellen Berliner VerlagS-AnstaU: Aug. Krebs, Charlottenburg.