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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für öie Krtsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal nnd Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend, »bonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" Vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in» Hau» 1 Mark Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespaltene Korguszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Mge- gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F: A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag >/z11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag l/,n Uhr einzusenden. Inserate, welche m den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags S Uhr angenommen. Redaktion, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig Nr. 97 Sonnabend, den 4. Dezember 1897 7. Jahrgang s« Landes werden demnach auch am 23. April, schlagen gewesen war, — gewiß em gutes in Haft genommen worden. Viellei^t giebt uns ein altes Kirchen-s buch noch Aufschluß darüber. Für heute müssen wir uns bescheiden. Mags auch bei' Leben wir, so lebe» wir oem Herrn, leuchten: himmlischen Vater. — Der Hausierer Jentsch aus Seif- nicht zugedeckten Brunnen zu stürzen. Er wurde später als — Dem Modelltischler Hubrig aus der Kurkosten. Die fraglichen neuen Bestimm Die Dienstherr ¬ schaft hat im Falle der Erkrankung oes 2. Adv,: Abendmahl, Beichte Zl/z Nachm. 5 Uhr: Ab«nd- Uhr vorm. auf den Lohn und das Kostgeld verrechnen. Dies Indes die sicher mit nicht gt ringen > Petzoldt aus Plauen i. V., der angeklagt war, mit einem Beamten,einen Wortstreit ge habt und einen „Auflauf gebildet" zu haben, wurde am Dienstag wieder aufgenommea. so könnte die Sarginscbrift wohl auch da» Leben des jungen Gerßdorf andeuten. Denn die Gerßdorfe waren die besten Herren, die Bretnig und Hauswalds gehabt haben. kommunion. Getauft: Klara Margarethe, T. d. E. M. — Um sich der Militärpflicht zu ent ziehen, hackte sich ein junger Mann aus guter Familie aus einem Dorfe des Vogtlandes vorsätzlich einen Finger der rechten Hano ab. Hierfür wurde er mit einem halben Jahre Gefängnis bestraft und wird für die Dauer gilt auch dann, wenn die Dienstherrschaft den Dienstboten zwar nicht ganz entlasten, son dern nur der Kur halber einstweilen aus dem Hause entfernen will. Mit dec Aufhebung des Dienstes hört dagegen der Anspruch auf weiteren Lohn und Kostgeld auf. Ist der Dienstbote in die häusliche Gemeinschaft aus genommen, so erstreckt sich die Verpflichtung der Dienstherrschaft auf die Dauer von sechs Wochen, sofern nicht vorher die Zeit des Dienstvertrages abläuft." — In Dresden ist auf der Bahnhof straße ein 6jähr. Knabe neben einem be ladenen Wagen hergelaufen und bei dem Ver suche, ein Stück heruntergefallene Kohle auf- dem Tage, an dem das 25jährige Regier ungsjubiläum und der 70jährigc Geburtstag Sr. Majestät des Königs zusammen gefeiert werden, noch in Dresden anwesend sein, um die Feier mit begehen zu können. Es ent- j spricht die«, wie es heißt, einem besonderen i Wunsche Sr. Majestät de» Königs. — Der Besitzer der Möschkeschen Fabrik 'in Reichenbach i. V., die kürzlich ein Raub volle Tuch am Sarg, das völlige Schweigen der Chronik von dem alten Pfarrergrab in mich bekennet - . „ Grab eines alten Pfarrers schließen, wenn, Ritters von schwarzem Marmor mit latein ischer Inskription in goldenen Buchstaben" sterben wir, so sterben wir dem Herrn; darum wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Ep. a. d. Römer. Kap. 14 v. 8 — und: Wer mich bekennet vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater; wer mich aber ver leugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater. Ev. Matth. Kap. 10 o. 32, 33. Jeder Spruch war abgeschlossen mit einem großen weißen Stern. — Dies war der Be- Wer mich bekennet vor den Menschen, der Erkrankung des Hauptzeugen vertagte den will ich auch bekennen vor meinem Gerichtsverhandlung gegen den Referendar ..... o- , 'seiner Dienstzeit der Arbeiter-Abteilung in un» einst über Staub und Asche noch-Dresden zugcwiesen. — Die am 12. Oktober in Eger wegen tät beziehen wollte" und wurde am 18. Febr. 1737 in hiesiger Kirche beigesetzt. Wohl war er jung, ater wenn wir hören, was von seinem 1742 auch als Student verstorbenen Bruder Christian Gottlob gerühmt wird: Glauben ward sein Studium, sein Professor Gottes Sohn, der da» Herz zum Lehrstuhl nahm und zugleich für sich zum Lohn. der Kirche sprechen doch gegen diese Annahme. Es wird vielmehr ein Gerßdorfsches Grab gewesen sein, das sich uns aufgethan hat. Aber westen Grab? Vater und Sohn, beide Johann George von Gerßdorf ge heißen, ruhen in unserer Kirche. Der Vater starb 1723 in Bretnig als kgl. Kammerherr. Er hatte sich ein „Epitaphium in Gestalt eines ete deutlich davon, daß das alte Gottes- »s nur eine Kip-lle von mäßigen Raum- hältnissen war und unser jetziger Altarplatz l später augebaul worden ist; die Rundung Seitenmauerm am Ausgange des Schiffes die zurücktretenden Mauern des Altar- Arnold, E. u. Musikers in B. — Paul Max, S. d. P. R. Nitzsche, E. u. Fabrik- arb. in B. Beerdigt: Emil Max und Gustav Adolf, Zwillingssöhnchen des E. F. Lauermann, E. u. Schuhmachers in B. Kirchennachrichten von Frankenthal. Getauft: Minna Olga, des Gutsbesitzers Schölzel in Frankenthal T. Dom. 2. Adv.: vorm. '/z9 Uhr: Beichte und Kommunion; 9 Uhr: Hauptgottesdienst; nachm. >/z2 Uhr: Predigtgottesdienst; abends 8 Uhr: Familienabend im Erbgericht Freitag den 10. Dez.: 2. Advents Wochen kommunion; vorm. ^9 Uhr: Beichte. t. Oertlich-s und Sächsische-. Hes bestätigen die». Wann dieser Anbau eingetreten ist, läßt , wenn auch nicht völlig sicher, so doch mit »sicher Wahrscheinlichkeit feststellen. Die »sserschc Chronik berichtet von einem be enden Umbau und einer Erweiterung im Ne 17u0 und einer Renovation und Ei terung i. I. 1771. Damals stellte man eren steinernen Altar auf, i. 1.1720 aber ! neue Orgel (vom Schullehrer Uhlisch harthau für 24 Thaler erbaut). Einen öderen Anhalt gewährt die Chronik also t. Genaueres aber bietet die „Sächsische -engallerei für die Oberlausitz". Sie er- öt auch die Erweiterung von 1720, be tet aber aus dem Jahre 1772, daß die he im Innern und Aeußern mehrfach um- iltet worden sei, „nachdem das Jahr vor- das herrschaftliche Betstübchen nebst der Ater befindlichen Sakristei neu erbaut den war". Es wäre seltsam, wenn hier Kas ihre schöne Wirkung sehr beeinträch- »Ein Rest des alten Kanzelfußes ist be- unser Taufstein. ^ichl minder bedeutsam ist der zweite Die Kirchenmauer, das Fehlen eines wurde kein Vieh vorgefunden. Namenszuges, der Inhalt der Sprüche (Wer Bretnig. Sparkaffenbericht auf Nov. I Die Entlastungszeugen bestätigten, daß der d. I. In 115 Posten wurden 12259 Mk.' Angeklagte ohne jeden Grund verhaftet wor- 39 Pf. eingezahlt, dagegen in 29 posten >n ist. Der Staatsanwalt beantragte Be- 4368 Mk. 1 Pf. zurückgezahlt, 11 neue ^fung wegen Auflaufs, der Genchtshof Bücher ausgestellt und 8 kassiert. fällte jedoch em frersprechendes Urteil. Dre Die am I Derember als Belastungszeugen anwesenden beiden , Gendarmen wurden von der Menge mit in unserer Kirche hängende Ritterbild an j zuheben, unter die Räder gekommen und über feine Stelle getreten. Vielleicht ists seines fahren worden. Da» Kind war so schwer Gruft gewesen; für ein Grabmal war deren, verletzt, daß es kurze Zeit nach der Aufnahme Stelle ein prächtiger Platz, und die Sargin- im Stadtkrankenhause verstarb. schrift deutet vielleicht auf ein längeres er- — Der sächsische Landtag wird, wie folg- und segensreiches Leben. Sein Sohn man au» Dresden schreibt, bis Ende April starb in der Blüte der Jugend zu Dresden, oder Anfang Mai tagen. Die Vertreter de» an den Blattern „als er eben oie Universi- Landes werden demnach auch am 23. April, Grab hätte sich dann wie unsere jetzigen! wesentlichste Abänderung erstreckt sich auf die 1 Pflege erkrankter Dienstboten und Zahlung ! AuS der Kirche zu Hauswalde. Wie schon bekannt, ist in dieser Woche A unserer Kirche ein Regulierfüllofen des itzl.Württembergischen Hüttenwerkes Wasserel- Högen gesetzt worden, wie sie sich anderweit, jdo man auch wie bei uns nicht in der Lage Ar, sofort Dampfheizung einzuführen, gut «»ährt haben. lieber Einrichtung und Zweck- Wgkeit dieses Ofens soll hier zunächst des Steren nicht geredet werden. Er muß fürs He selber Zeugnis ablegen und seine Feuer- obe bestehen; vielleicht, daß wir dann wieder Neubau von Sakristei und Betstübchen ihnt, der viel wichtigere Neubau des Asiar- und erwies sich al» ein gutgemauectes Einzel grab mit vortrefflichem Ziegelgewölbe und ausgezeichnet erhaltenem Putz. Kein Moder duft drang hervor. In dec Tiefe stand der Sarg auf trockenem Boden. Der untere Teil des hölzernen Totenschremes war in gutem Zustande, die Deckenbretter waren auseinan der gefallen. Noch waren die Gebeine zum Teil erhalten: der Schädel mit den abgefal- tenen Kmnladen, am Hinterkopf das dunkele Haupthaar noch erkennen lassend, Teile der Rippen, der Arm- und Beinknochen. So ruhten sie in ihrer Kammer — das Haupt nach dem Altar zu, wohl unter dem Tauf-! stein. Ein Name wurde nicht gefunden. Nur das gut erhaltene, wenn auch dunkelge bräunte Tuch, mit dem der Sarg innen be- fund. Der Sarg wurde von den niederge fallenen Ziegelsteinen gereinigt, sorgfältig wieder bedeckt und dann die Gruft mit Sand steinplatten geschlossen und wieder vermauert. Hauswalde, l... Was waren's für ehrwürdige Reste, die s stattgefundene Viehzählung hierselbst ergab in . das Erdenlicht dämmernd wieder beschien, — j uk Kat.-Nrn. 42 Pferde, 27 Rinder unter Pfuirufen verfolgt, gewiß nach einer Totenruhe von weit über;^ Jahre, 345 Rinder über Jahre, Sa. hundert Jahren? >372 und 287 Schweine. In 105 Nummern! ^ 0 rf hatte dreser Tage abends m e kein Vieh vorgefunoen. ! der Buschschänke in Kemnitz a. d. E., wo er ^..7— — In Bautzen verstarb am Dienstag eingetroffen war, um daselbst mit seiner Frau —) ließen zuerst auf das Ab.nd Herr Schulrat Rabitz am Herzschlage, s übernachten, das Unglück, m emen aus , i — Dem Landtag ist ein Dekret zuge- Hofe befindlichen, nicht zugedeckten auch bekannt war, daß zwei Gerßdorfe einst'gangen betr. den Entwurf eines Gesetzes be- Zu stürzen. Er wurde spater als in der Kirche beigesetzt worden seien. Das'Hufs Abänderung der Gesindeordnung. Die "iche herausgezogen. Pfarrergräber draußen vor dem Giebel des Ä aber übergangen worden wäre. Der-; Gotteshauses befunden und wäre durch die Gröditz bei Riesa wurde in der Modell tischlerei des dortigen Eisenwerkes durch die Drehscheibe die Hirnschale eingeschlagen, so daß man ihn für tot in seine Behausung brachte. Kirchennachrichten von Hauswalde. muß also schon bestanden haben, ist s Erweiterung hereinbezogen worden. Der letzte mungen lauten wie folgt: — das läßt sich ziemlich sicher behaup- ' vor diesem Umbau verstorbene Pfarrer schäft hat im Falle de. — — i. I. 1720 an das Schiff angebaut G e 0 r g Chtadni (gest. 1692) hätte es Dienstboten für dessen Kur und Pflege bis ien. Beide erhielten dann i. I. 1772! dann recht wohl sein können; aus Kremnitz'zum Zeitpunkt der Aufhebung des Dienstver-j «rhöhte Stukkaturdecke, die sich heute noch' in Ungarn des Glaubens halber 1673 ver- träges zu sorgen. Sie darf ihm solchenfalls I Dom. 1>er wölbt. Bis zu diesem Jahre hat Trieben, hat er hier endlich Ruhe gefunden, die bar verwendeten Kcsten, nicht aber die^ die alte Kanzel an der Nordseite der auch die letzte Ruhe. Also Exulantenzebeine? Bezahlung eines Stellvertreters, auf den « gestanden; vor der alten Sakristei di» sich— —il 7..^ 5 7:75:7. """ jedenfalls die Treppe unmittelbar rechter Kosten ausgemauerte Gruft, das einst wert- ' zu ihr hinaufgeführt haben. Leider " -Aan die neue Stemkanzel, kirchlichem Awider, damals mit dem Altar verbun- >mal auf ihn zu sprechen kommen. Hier soll nur auf eine doppelte Entdeck- ig hingewiesen werden, die wir bei der Vor- keitung zu unserer Heizungsanlage gemacht Ken, — bedeutsam für die Geschichte unse- k Kirche. i lymgen gew^ . . Zur Ermöglichung eines Rauchabzugs s Gewebe einst, — ließ schließen auf Rang und chte es sich nötig, einen Kanal über den i Stand des stillen Besitzers. Und deutlicher larplatz zu graben. Dabei stieß man zu-'noch redete etwas anderes. Auf den herab- hst auf den Grund der alten Giebelmauer' gefallenen Deckenbrettern war in wunderbar erer Kirche, der genau den Altarplatz vsm I gut erhaltenen Druckbuchstaben von weißer üff scheidet. Das alte Steinmauerwerk Farbe je ein Spruch zu lesen: War also sein Sterbebett nicht diel der Flammen wurde, ist mit zweien seiner größte hohe Schule? Bald rief ihn der'Leute unter dem Verdachte der Brandstiftung Landesherr: Diene mir vor meinem Stuhle!! in Haft genommen worden. 7 Als man nach der Mitte zu grabend drang, kam Ziegelgemäuer zum und einzelne Ziegelsteine sielen unter Schlag der Hacke in die Tiefe. Die ge- Oeffnung zeigte bald, daß man auf.-.-v- - ^rust gestoßen war. In Gegenwart testamentansch bestellt. Dasselbe ist jedoch Kirchenvorsteher wurde sie untersucht, nicht aufgerichtet worden und jedenfalls das