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Allgemeiner Anzeiger : 27.10.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189710274
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-18971027
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-10
- Tag 1897-10-27
-
Monat
1897-10
-
Jahr
1897
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 27.10.1897
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Politische Rundschau. Deutschland. * Der 39. Geburtstag derKaiserin wurde im Neuen Palais im engeren Kreise ge feiert. Der Kaiser hatte morgens um 9 Uhr den Aufbau der Geburtstagsgeschenke arrangiert. Um 11 Uhr fand die Gratulation des engeren Hofes statt. Mittags um 1 Uhr war Familien tafel, zu welcher die anwesenden Fürstlichkeiten geladen waren. Abends 8 Uhr fand Konzert und größere Tafel statt. Hierzu waren an die jetzigen und früheren Umgebungen des Kaiser paares Einladungen ergangen. *Die erwartete zweite Begegnung der b e id en K a i s er hat am Donnerstag in Darmstadt stattgefunden. *Jm bayrischen Finanzausschuß erklärte auf verschiedene Anfragen der Staatsminifter Frhr. v. Crailsheim, daß das Befinden des Königs Otto im wesentlichen unverändert geblieben sei, ferner daß der Prinz-Regent eine Aen - derung der Regentschaft nicht wünsche und an dem gegenwärtigen Verbält- nis nichts geändert sehen wolle. Auf eine weitere Anfrage Dr. Ratzingers, wie sich der Minister zu der Frage einer Verfassungs-Aendcrung wäh rend der Regentschaft stelle, erwiderte Siaats- minifter v. Crailsheim, daß er die Möglichkeit einer Verfass ungs-Aenderung nur für besonders dringliche Fälle, die sorgfältig zu prüfen seien, anerkenne. *Der Staatssekretär v. Bülow traf am Donnerstag in Schillingsfürst ein, um vor Ueberreichung seines Abberufungsschreiben in Monza dem Reichskanzler Fürsten zu Hohen lohe einen Besuch abzustatten. * Der .Reichsanz.' veröffentlicht die Ernen nung des Herrn v. Bülow zum Staats minifier und Staatssekretär des Aus wärtigen. * Infolge der offiziösen Dementis bezüglich der Einberufung einer internatio nalen Währungskonferenz und der hierbei in Bettacht kommenden Haltung der Reichsrcgicrung werden sich die bimetalliMschen Kreise Deutschlands zu einem neuen Vorgehen in der Währungsfrage veranlaßt sehen. Zunächst wird unmittelbar nach Zusammentritt des Reichstages wiederum eine Anfrage an die Reichsrcgicrung über ibre Stellung in der Währungsfrage eingebracht werden, und im weitern sollen auch im Preuß. Abgeordneten- und Herrenhause bezügliche Anträge zur Vorlage kommen. *Die in den letzten Monaten auf deutschen Eisenbahnen vorgekommencn Unfälle haben dem Reichseisenbahnamt zu einer Prüfung der Frage Anlaß gegeben, ob es nicht zur Erhöhung der Betriebssicherheit rätlich sei, die vom Buudeseat für daS Eisen bahnwesen erlassenen allgemeinen Ordnungen nach verschiedenen Richtungen zu ergänzen. Das Ergebnis der Prüfung ist den mciftbcteiligten Bundesregierungen in Gestalt bestimmter Vor schläge mitgcteilt. Zugleich wurden die Regie rungen eingeladen, sich bei einer die Beschluß fassung des Bundesrats vorbereitenden kom missarischen Verhandlung, die für Ende November in Ausficht genommen ist, vertreten zu lassen. Zur Beratung find u. a. gestellt: die obli gatorische Einführung von Vorsignalen, die Einrichtung der Streckenblockierung auf allen stärker befahrenen Bahnlinien, die größte zu- läsfige Stärke sowohl der Güterzügc als auch der schnellfahrenden Personenzügc, die Ein haltung des Fahrplans durch die Güterzügc, die Entlastung der mit der Regelung der Ein- und Ausfahrt der Züge und mit der Zug meldung betrauten Stations-Beamten von anderweiten Geschäften, die Verstärkung der Kuppelungen rc. * Auf Grund der Gewerbeordnung 8 105 ä (Regelung der an Sonntagen gestatteten Arbeiten) hat der Bundesrat beschlossen, in Molkereien im allgemeinen bei täglich ein maliger Milchlieferung den Sonntagtzbetrieb während sechs Stunden bis 12 Uhr mittags, bei täglich zweimaliger Milchlieferung während sechs Stunden bis 12 Uhr mittags, und wäh- Aer schmied von Hü'erborn. lüj Roman von E. v. Borgstedt. (Fottseyung.) „Das that ich längst/ sagte Bärbel aus tiefster Brust, „hätte sonst wohl nie erkannt, wie gut Friedel ist im Gegensatz zu Ihnen. Und da Sie das wissen, so geh'n Sie!" „Nein, da bleibe ich erst recht und plaudere mit dir." Bärbel schritt an ihm vorbei zur Thür. „Dann -ehe ich; wir haben einander nichts zu sagen." „Bärbel!" Er streckte die Hand nach ihr aus, sie stieß ihn zurück und eilte durch den Flur in den Garten, und langsam, tief grollend, ging er auf die Straße hinaus. In seinem Herzen kochte der Zorn, nicht aber gegen Bärbel, sondern gegen den, welchem ihr Herz gehörte voll und ganz; er hätte den Schmied ermorden können, welcher das Kleinod aufgehoben hatte, das er achtlos beiseite geschleudert. Und gerade weil Barbara ihn zurückwies, wurde es eine Art Wahnsinn bei ihm, sie zu gewinnen, eine krankhafte Sucht, deren Befriedigung er Tag und Nachl nachging. Tie junge Frau hatte ihrem Mann nichts von Julius' Anfinnen mitgeteilt, sie wußte ja, wie tief es ihn empören mußte, und wollte gern einen Zusammenstoß der beiden Männer, welche sich ohnehin feindlich gegenüberstanden, vermeiden; aber Hellmann erfuhr des Wittes Besuch in der Schmiede dennoch, und zwar durch die Schwan- wirtin. Dieselbe verfolgte die Wege ihres Mannes mit dem Scharfsinn der Eifersucht und hatte auch beobachtet, daß er bei Bärbel gewesen war. dieser Weise wieder ausgenommen. ange- Otts- Tagc tsvoll- der traurig. Mit dem nie, zum Zeit Betrieb des Sonntags statt, ohne Beschränkung auf die vorstehend bezeichneten Stunden. Diese Ausnahme findet in der Zeit, wo die Herstellung fetter oder halbfetter Hartkäse sich auf die soge nannten Kellcrarbcitcn beschränkt, keine Anwen dung; für diese Zeit gelten vielmehr die obigen Bestimmungen. Die Arbeiter dürfen innerhalb der Zeit vom Samstag abend 6 Uhr bis zum Montag früh 6 Uhr im ganzen nicht länger als 18 Stunden beschäftigt werden. Ihnen ist Stuttgart. Bei der Würzburger Kaiser' Parade ritt der König von Württemberg de» Weiler Nappwallach „Masaniello", welcher del Kaiserin sehr gefiel. Das schöne Pferd gch§ Friedel füblte es doch wie einen Stich, daß sein junges Weib ihm das hatte verheimlichen könneu; aber er sprach nicht darüber. Nur manch mal, wenn Bärbel sich an ihn schmiegte, blickte er sie recht fest und ernst mit seinen blauen Augen an, als wolle er in ihrer Seele lesen. Friedel schritt wieder über die Wiese dahin, über welcher bunte Falter gaukelten, und ver schwand im Walde; aber hinauf nach Gut Eller- born ging er nicht. Er warf sich vielmehr ins Moos und stützte den Kopf sorgenvoll in die Hand. Mn er fort war, würde Julius gewiß wieder über seine Schwelle treten und — er strich sich hastig über die heiße Stirn, es war doch nicht recht von Bärbel, Heimlichkeiten vor ihm zu haben und ihm das zu verschweigen. Er riß den Rock auf, das Atmen ward ihm schwer, seine Pulse flogen. Himmel, wenn dieser Julius kam und ihm sein Liebstes entriß! Mit einem Schritt war er aus dem Walde und auf der Straße. Er hielt es nicht aus, so thatenlos abzuwarten, er wollte Gewißheit haben, volle Gewißheit! Da lag sein friedliches Haus. Er stürmte förmlich, es zu erreichen; dann schlich er leise heran und neigte das Gesicht an das grünum sponnene Fenster. Wahrhaftig, da, da stand Julius, — gerade vor der Thür, und nicht weit davon Bärbel, und nun sagte er: „Nimm doch Vernunft an, Bärbel, und thue nicht so stolz, hast mich doch damals ost genug geküßt!" „Mahne mich nicht daran!" rief die Frau laut und heftig, „daran nicht," — im Eifer gab ein eigenes Geschick. Sie hatte eine Kuh zum Verkaufe auf den Markt gebracht. Da ihr kein annehmbares Gebot gemacht wurde, stellte sie den Vierfüßler in den Stall des Kaufmanns Müller, sie selbst wollte Einkäufe machen. Wer aber beschreibt ihren Schreck, als sie an den Ort, an welchem sie ihre Kuh sicher geborgen glaubte, zurückkehrte und dieselbe nicht mehr vorfand! Während ihrer Abwesenheit war nämlich ein Mann dahin gekommen und hatte dem die Kuh beaufsichtigenden Knechte 10 Pf. gegeben mit dem Bemerken, „daß er daS Stück Vieh gekauft habe", und sich hierauf mit dem selben entfernt. Stallupönen. Man erinnert sich noch deS Aufsehens, das seiner Zeit die Nachricht machte, daß Professor Lehmann in Mel, der eifrige Ver fechter egidyscher Ideen und ethischer Kultur, in Konkurs geraten sei. Es dürfte daher von Interesse sein, daß das bisher ihm gehörige Rittergut Sittgiunen dieser Tage um den Preis von 1315 000 Mk. an den Raiffeisen-Verein in Königsberg i. Pr. verkauft worden ist. Osnabrück. In der Abteilung für Schmiede auf dem Stahlwerk ereignete sich durch die Schuld des Schmiedes Mieke ein schwerer Un glücksfall. Mieke, der früher bei der Artillerie gedient hatte, hatte eine Granate mit in die Schmiede gebracht, um sich davon einen Aschen becher oder dergleichen zu machen. Als er an dem Geschoß herumhantierte, explodierte das selbe, riß ihm eine Hand ab und den Leib auf, so daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Ein Kollege des M. wurde schwer an den Armen und Füßen verletzt. Beide wurden sofort in ärztliche Behandlung genommen und dann in das Marienhospital gebracht. Bielefeld. Auf der Jagd bei Borgholz hausen hat den 14 jährigen Sohn des Grafen Schmiefing - Kerssenbrock zu Tatenhausen bei Halle ein trauriges Geschick ereilt. Während er den Jäger begleitete und fast zwei Meter hinter diesem stand, flog ihm beim Schüsse desselben ein Stückchen von der Mesfingkapsel der Pattone in das rechte Äuge. Dieses mußte leider ent fernt werden. Oerlinghausen (Lippe-Detmold.) In der benachbarten Senne hatte der 16 jährige Sohn der Familie Prante sich im hiesigen Orte einen Revolver gekauft, mit dem er Schießversuche an stellte. Als die Waffe versagte, gab er fie einem Freunde, der sic nun seinerseits einer Untersuchung unterzog. Dabei entlud sich der Revolver, und die Kugel drang dem jungen Prante in den Leib. Schwer verletzt wurde der Unglückliche ins Krankenhaus gebracht. Ouedlinburg. Am Dienstag wurde in der Bode hinter dem Brühl eine Leiche gefunden, die als die eines seit einigen Tagen vermißten, in einer hiesigen Familie als Stütze der Haus frau thätigen jungen Mädchens erkannt wurde- Liebeskummer soll die Ursache sein, die das junge Mädchen, das einer Magdeburger Familie entstammt, in den Tod getrieben hat. Elberfeld. Durch den Qualm einek Petroleumlampe erstickte in dem Vorort Hüls Frau und Kind eines Musikers. Zwei andere Kinder hofft man zu retten. fie ihm doch das gewohnte Du, — „ich rate es dir! Eine Schande ist es mir, daß es so war, ja, eine Schande; denn du bist ein schlechter Gesell." „Warum denn? Weil ich einen Kuß von dir will?" „Ja, ja, deshalb! Hast du nicht selbst ein Weib und willst dennoch Zärtlichkeiten von mir? Was suchst du überhaupt hier in der Schmiede, ich frage dich? Mach' nicht, daß ich es meinem Mann sage, Julius, damit dir ein für allemal die Lust vergeht, mir nachzustellen; bisher that ich es nicht aus Schonung für Friedel." „So, so," die Augen des Wirtes funkelten unheimlich, „ehrlich bist du, das muß ich sagen; mach' nur den Schmied nicht eifersüchtig, sonst mußt du am Ende selbst die Suppe ausessen, die du mir einbrocken willst." Bärbel machte eine verächtliche Handbewegung und entgegnete herbe: „Bist ja sehr um mich besorgt! Aber nun sage ich noch einmal: geh' und kehre niemals wieder." darzubringen. * Das ungarische Abgeordnetenhaus hat den provisorischen Ausgleich mit Oester reich nach kaum einstündiger Verhandlung un verändert angenommen, trotz des Widerspruchs von Franz Kossuth, dessen Partei den Gedanken der Unabhängigkeit Ungarns vertritt. Arankreictt. *Der Handelsministcr Boucher läßt den Wortlaut seiner in Nancy gehaltenen Rede ver- öffcntiichen. Hiernach hat er, wie die ,Agence Havas' meldet, mit bezug auf die handels politischen Beziehungen Frank reichs zu Italien gesagt, wenn auch Ver handlungen im offiziellen Sinne des Wortes zwischen Italien und Frankreich noch nicht er öffnet seien, welche unmittelbar zu einem han delspolitischen Abkommen führen könnten, so könne es doch kein Erstaunen erregen, daß schon feit lange Besprechungen in dieser Angelegenheit stattgefunden hätten und noch fortdauerten, um dieses augenscheinlich wünschenswerte Abkommen beider Nachbarländer in die Wege zu leiten. England. *Der deutschen Industrie ist aus englischem Munde abermals eine bedeutsame Anerkennung zu teil geworden. Im Stadtrat von Manchester erstattete die Abordnung, welche zum Besuche technischer Schulen und Fabriken nach Deutschland und Oesterreich ge sandt war, Bericht über die Ergebnisse ihrer Reise. Die Mitglieder der Abordnung äußerten sich dahin, die britische Arbeiterbevölkcrung sei im Vergleich mit den intelligenten Handwerkern in Deutschland als halbwild zu bezeichnen; fie hätten in Deutschland Dynamomaschinen ge sehen, welche viele der in England hergestellten Maschinen bei weitem überträfen, und es be stehe kein Zweifel mehr, daß England in seinem internationalen Handel mit Maschinen rapide zurückgehe. dieses hohen Alters befindet sich der Greis, abgesehen von seiner Schwerhörigkeit, noch ganz wohl. Als Kirchendiener verwaltete der —,— — alte Heyder sein Amt bis zu seinem 97. Lebens- nun in den nächsten Tagen als Geschenk de« fahre ' Königs für die Kaiserin nach Berlin ab. Kon Uah nnd Fern. Berlin. Die Untersuchung gegen den Ge- fangenen-Aufseher Korth vom Gefängnis Plötzen see, der vor einigen Wochen wegen Durch stechereien in Haft genommen war, scheint große Verhältnisse anzunehmen. Bisher find schon 82 Personen vernommen, und die Vernehmungen werden immer noch fortgesetzt. — Auf die Ergreifung des Schuhmachers Joseph Göncy, des mutmaßlichen Mörders der Witwe Schultze und ihrer Tochter, ist, wie der Untersuchungsrichter vom Landgericht l durch Säulenanschlag bekannt macht, eine Belohnung von 1000 Mk. ausgesetzt. Die Bemühungen der Kriminalpolizei, den Mörder dingfest zu machen, find bis heute vergeblich gewesen. Auch der Verbleib der geraubten Schmucksachen ist noch nicht aufgeklärt. Marienwerder. Das Kriegsministerium hat dem Pfarrer Steffen die Seelsorge der katholischen Mannschaften der hiesigen Garnison entzogen und sie einem Geistlichen aus Graudenz übertragen. Die Veranlassung war, daß beim letzten Kaisergeburtstage Pfarrer Steffen im Festgottesdienst für die katholischen Mannschaften des Geburtstages des Kaisers gar nicht Er wähnung gethan hat. Als darüber Beschwerde beim Kommando erhoben wurde, äußerte sich der Pfarrer über sein Verhalten dahin, wenn Kaisers Geburtstag wirklich ein Hoyer Feiertag sei, so dürfe er nicht mit Trinkgelagen und Tanz seinen Abschluß finden; diese Antwort gab dem Kriegsminister Anlaß zur Maßregel des Pfarrers. Dresden. Der verstorbene Nii.<.raius- befitzer Schädel in Lobstädt hatte der dortigen Kirche letzwillig 30 000 Mk. vermacht, an diese Schenkung aber eine sonderbare Bedingung ge knüpft. So lange eine bestimmte Persönlichkeit, mit der sich der Erblasser bei Lebzetten jeden falls nicht gut vertragen, in Lobstädt lebe bezw. dort ein Ehrenamt bekleide, sollten die Zinsen der Stiftung nicht dieser Gemeinde, sondern einer Nachbargemeinde zu gute kommen. Durch diese Bestimmung wäre der Name, des Be treffenden für immer gebrandmarkt worden. In folgedessen hat sich das sächsische Konsistorium veranlaßt gesehen, der Annahme der Stiftung, welche von dem Kirchenvorstande schon geschehen war, die Genehmigung zu versagen; in dem Beweggründe sei Haß und Rache zu erblicken. Gräfenhainichen. Der frühere Schneider meister und langjährige Kirchendiener Fritz Heyder in Gräfenhainichen vollendete am 20. Oktober d. sein 100. Lebensjahr. Trotz stand mit einem Satz in der Stube und stick den entsetzten Julius fort von der erschreckte» Frau, hinaus zur Thür. „Du, du Lump du!" Seine Stimme kla»§ heiser vor Zorn. „Wie ein Räuber brichst ein in mein Haus. Treff' ich dich noch einm« dann bereust du's." Der Wirt befreite sich und starrte seiE Gegner mit tückischem Blick an von unten heraA „So, so, bereuen, meinst du; na, es ist g»! Friedel Hellmann, aber den Kuß habe ich do«, damü schlüpfte er auf die Straße. Nur eil« Schritt aber machte er, dann fühle er Hellman»' Hand an der Kehle. , „Schurke, das Wort nimm zurück, sM sage ich dir," keuchte der Riese mit flammens Augen, und als der Wirt zögerte, schleuderte ihn hart zu Boden und setzte das Knie auf sc»' Brust. . v Die Leute liefen aus den Häusern herbei« bildeten einen Kreis um die Gruppe, und A». bcl bemühte sich, ihren Mann zu beruhigen von dem Wirt fortzuziehen, was ihr endu" endlich gelang. _ , „Ich fürcht' mich vor dir," schluchzte sic seinem Halse, „so zornig warst du." - „Bärbel," er drückte fie innig an sich, ? 4 das sage nicht, soll ich meine Ehre nicht »4 leidigen dürfen? Ich denke, den find wtt k Bärbel; aber sieh nE *Eine Huldigungs - Adresse Graner Komitats - Verwaltung für Kaiser Wilhelm wurde vom ungarischen Ministerium des Innern, dem fie zur Wetterbeförderung übergeben worden war, ungehalten und der genannten Komitats-Verwaltung mit dem Be merken zurückgestcllt, daß es n i ch t a n g ä n g i g sei, einem fremden Monarchen eine Huldigung *Die Karlisten halten ihre Zeit in Spanien wieder für gekommen. Berichte der Präfekten stellen fest, daß in Nordspanien ernste Vorbereitungen für- einen K arli sten auf - stand getroffen werden. In den letzten Wochen wurden 11 000 Mausergewehre in die Provinz Huesca eingeschmuggelt. Ein besonderer Minister rat wird über die Maßregeln zur Abwehr der Karlistengefahr Beschluß fassen. Portugal. * Der König von Siam ist inLissa- bon eingetroffen und vom König am Bahnhof empfangen worden. Asien. * Im indischen Grenz-Gebiete dauern die blutigen Kämpfe fort. Die Division des Generals Biggs erstürmte am Dienstag die Dargai-Spitze, welche von Tausenden Orakzais und Afridis gehalten wurde. Die Stellung war außerordentlich stark, da die Spitze rings von abschüssigen Felsen umgeben ist. Nach längerem Geschützfeuer nahmen die Gurkhas und Hoch länder die Stellung im Sturm. Die Anstürmcn- dcn wurden, soweit fie im Gelände keine Deckung fanden, in ein vernichtendes Feuer genommen. Man befürchtet, daß die Verluste auf britischer Seite ernst sind. mindestens an jedem dritten Sonntage die Besuche des Gottesdienstes erforderliche freizugcben. Oesterreich-Ungar«. Italien. * Der .Osservatore Romano' veröffentlicht eine Auslassung über die Haltung des päpst - lichen Stuhles gegenüber Frankreich bei Gelegenheit der künftigen Parlaments wahlen. Es heißt dann, daß es stets darauf ankomme, daß sich alle französischen Katholiken auf verfassungsmäßigen Boden stellen, indem fie, ebenso wie dies der heilige Stuhl thue, die Interessen der Religion und des Gemeinwohles über die sekundären Privatinteressen der ver schiedenen Parteien stellten und keinen unge hörigen Einfluß auf die politischen Angelegen heiten ausühten. Svante«. * Von halbamtlicher Seite werden alle Meldungen, wonach der spanische Gouverneur der Philippinen-Gruppe, Primo de Rivera, mit dem Führer der Aufständischen Aguinaldo in Verhandlungen eingetteten sei und diesem im Falle der Unterwerfung eine große Geldsumme und die Abberufung aller Ordensgesellschasten von der Inselgruppe ange boten habe, als völlig aus der Luft gegriffen bezeichnet. Der Gouverneur habe vielmehr in rend zweier Nachmtttagsstunden zuzulassen. In Uebereinstimmung mit der Regierung den Kampf Molkereien, welche ausschließlich oder vorwiegend § gegen die Aufständischen in nachdrücklichster fette oder halbfette Hartkäse Herstellen, findet der Weise wieder ausgenommen. Oldenburg. Ueber die Pfändung einer Straßenbeleuchtungsanlage macht der Gemein nützige' eine ergötzliche Mitteilung. Nach lieser ist der Amtsverband Varel gegen die L )rtsgc- meinde Zefel, die diesem Amtsverbande ange hört, klagbar geworden wegen einer Ziiu Forde rung von etwa 200 Thalern Gold, die der Otts- verband zu zahlen sich weigert. Behuf- Bei treibung dieser Forderung erschien dieser der Gerichtsvollzieher beim Ortsrechnungsführer in Zetel, um die Ortskasse zu beschlagnahmen. Diese fand er jedoch leer. Da der Gerick zieher nun passendere Vermögensbestände der Gemeinde Zetel nicht vorfinden konnte, so schritt er zur Pfändung der erst kürzlich im Orte ge schaffenen Beleuchtungsanlage. Herzberg a. E. Bei dem Viehmarkte passierte der Hüfnerswitwe Wille aus Dubro „Ei, mein Schätzchen," lachte der steche Mann, „so schnell macht sich das nicht, denke ich. Und wiederkommen soll ich nie mehr? So, so, aber wenn ich's nun doch thue?" „Dann nimm dich in acht, dann sollst du mich kennen lernen!" rief die junge Frau, außer sich und ihm einen Schritt näher tretend; dann aber stieß fie einen gellenden Schrei aus. Julius hatte fie blitzschnell umschlungen und an sich ge drückt, um den verweigerten Kuß gewalsam zu rauben. Dem Aufschrei Bärbels antwortete ein veut >»r, , - zweiter und dann noch einer. Der Schmied bettübt aus, sei froh, daß es so kam, nun für allemal los." , / „Und alles das um mich, Friedel, sonst «j du mit allen gut Freund," klagte die junge v schw von Euri folg« Ban Firn bei ' nach ein Bert stell: unte Stal fran War schw verh berci zur den St Sü strc ver Hal ich, Mc St! soft stm dur letzt Sch eiste vert Nan erhe Ham wie Nack dem der Pers mor' der zünd röst sich aus. Stui Schi kohlt Schl gleick noch sterbe breni und werd ich st ande jähri gctöt Tem bola^ v Grus und leber nicht mehr Leyt mehr Gew und alles bau Dien falle, ande merr risse, Herr, Rech du^ lein er i Mw som kom woh bel, und ihm legt Frc we, allc Au uni gra bcu SP Ar da Sck nick St ber der wa uw
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