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Allgemeiner Anzeiger : 20.10.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189710200
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-18971020
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- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1897
-
Monat
1897-10
- Tag 1897-10-20
-
Monat
1897-10
-
Jahr
1897
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 20.10.1897
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bei Verwendung von Einheitspatro Uo» Uah und Fern öffnete das Fenster nach dem Gärtchen. Süß das Leuchten seiner Augen sagte mehr, als Worte es vermögen, und Gundula fühlte das wohl. Und die Blumen im Garten des Alten dufteten, der nahe Wald rauschte, und droben am Himmel tauchten die Sterne — die Augen Gottes — empor. Die gold'nen Sternlein grüßen So klar vom Himmelszelt, Es geht ein Wehen und Küssen Heimlich durch alle WcltI duftender Goldlack und Levkoyen blühten auf den Beelen, und daneben zog der alte Mathies seine Gemüse. Jetzt knarrte das Pförtchen, Gundula beugte sich weit vor. Da kam Heinz aus dem Walde her und schritt auf das kleine Haus zu. „Heinz!" jauchzte das Mädchen auf. „Mein Heinz!" Er blieb stehen, um sie zu suchen, dann trat er nahe heran. Was die Feuergeschwindigkeit anvelangt, so ist auf dem Schießplatz erzielt worden: Für die 24 Zentimeter Schnelllade-Kanone fast zwei Schuß in der Minute; die 21 Zentimeter Schnell- lade-Kanone wird ein ähnliches Resultat ergeben. Die 15 Zentimeter Schnelllade-KanOie erreicht bei Verwendung von Einheitspatronim 8, bei Rußland. * Graf Murawiew hat abermals ein Ru nd - schreiben an die Mächte erlassen. Dies mal hat sich der russische Minister um eine raschere Erledigung der kretischen Frage bemüht, die er als sehr wünschenswert bezeichnet. (Das letzte Rundschreiben Murawiews in der Orientfrage ist bekanntlich erfolgt, als die Eng länder in den Bestimmungen des Friedens vertrages über die Räumung Thessaliens und die Finanzkontrolle eine plötzliche Schwenkung gemacht hatten und sich der Zustimmung zu den deutschen Vorschlägen entziehen wollten.) * Von einem vernichtenden Schlag, der gegen die deutschen Schulen in Rußland geführt worden ist, berichten die Moskowk. Wjedom.' wie folgt: „Endlich geht die Regie rung im nächsten Schuljahre ernstlich an die Reorganisation der deutschen Kolonistenschulen heran! Die viertausend Schulen der deutschen Kolonien im Süden, Westen und im Wolga- gebict werden der Direktion des Ministeriums der Aufklärung unterstellt. Es ist dies ein hochwichtiger politischer Fortschritt, der kulturelle Vereinigung von über zwei Millionen Deutschen SchneMadeqelchüÄe. In allen Marinen sind an Bord der Kriegs schiffe Schnellladegeschütze emgefühn, und zwar bis zu großen, 20 Zentimeter bereits über schreitenden Kalibern, während mau bis vor wenigen Jahren nur kleinkalibrige Schnellfeuer waffen führte, die vornehmlich zur Abwehr von Torpedobooten und Bestreichung des Decks und der Kommandostände auf den feindlichen Schiffen dienen sollten. Bei der Langsamkeit des Feuers, die den schweren Geschützen nach der alten Ladeweise anhaftete, konnten im Ernstfälle die hervorragenden, nur mit den großen Kalibern zu erreichenden Schußwirkungen nur unvoll kommen zu Geltung gelangen. Denn die schnell wechselnden Gefechtsmomente sowie die Schnellig keit der Annäherung bezw. des Entfernungs wechsels infolge der gesteigerten Fahrgeschwindig keiten mußten zur Folge haben, daß die ballistischen Leistungen der schweren, langsam feuernden Kaliber nur in wenigen Momenten zur Wirkung kommen würden. Die Steigerung der Feuerschnelligkcit durch Einführung von Schnellladckanonen bei den schweren Kalibern mußte diesen daher einen ganz bedeutend erhöhten Gesechtswert verleihen. Der Unterschied zwischen Schnelllade-Ge- Schlachtflotte führen, wie sie dem Vernehmen nach beispielsweise in dem neuen Marineplan für unsere Flotte auch bereits vorgesehen ist. getrennter Munition 5 Schuß in dk Minute. Dem gegenüber find die Ladezeiten del kleineren Nichtschnellladekanonen erheblich gröl er. Für die 15 Zentimeter Kanonen der älteren Kon struktion kann 1 Schuß in der Minute gerechnet werden, Ganz einwandfreie Zahlenangaben lassen sich kaum machen, der Grad der Aus bildung der Bedienungsmannschaften, die Munitionsfördereinrichtungen rc. müssen die Ladegeschwindigkeiten eben erheblich beeinflussen ; immerhin kann aber aus dem Vergleich ent nommen werden, daß bei vorgeschrittener Aus bildung die Unterschiede in den Ladezeiten der beiden Geschützarten bei großen Kalibern nicht so große find, wie vielfach angenommen wird.. Ob und welche Nachteile außerdem aus der Verwendung von Metallpatronen entstehen werden, mag hier dahingestellt bleiben. Bezüglich der Durchschlagskraft ist nur zu bemerken, daß dieselbe bei Anwendung gleicher Ladungen für beide Geschützarten dieselbe bleibt, ebenso wie auch bezüglich der Sprengwirkung kein Unterschied besteht, da dieselben Geschosse verwendet werden. Die bedeutend erhöhte Schnelligkeit des Feuerns bei den mittleren und schwereren, mit panzerbrechender Wirkung verbundenen Kalibern bildet in gewissem Sinne den Schwerpunkt der Errungenschaft. Während die kleinen Kaliber völlig genügen, um Torpedoboote und un geschützte leichte Schiffe, Avisos u. dcrgl. ab zuweisen, waren die mit Panzerschutzdeck (ge schützten) Kreuzer immer noch in der Lage, dieses leichte Schnellfeuer zu ignorieren, da die Anzahl der zu erwartenden panzcrzerstörenden Schüsse durch die eigene größere Fahrgeschwindig keit gewissermaßen paralysiert wurde; man be fand sich den langsam ladenden schweren Ge schützen gegenüber nicht so lange unter Feuer, ehe man seine eigene schwere Artillerie zur Gel tung bringen konnte, wie jetzt. Heute aber, wo selbst panzerbrechende Kaliber eine Feuer schnelligkcit haben, wie sie vordem von den ganz leichten Kalibern noch nicht einmal erreicht werden konnte, ist der Wert des Panzerschutzes, und zwar nicht nur durch horizontalen Deck-, sondern auch durch vertikalen Scitenpanzer in der Wasserlinie und bei allen Geschützständen, Munitionsaufzügen, Kommandostellen rc. derart gestiegen, daß Schiffe ohne solchen Schutz nicht mehr mit auch nur einigermaßen genügender Aussicht auf Erfolg im Seegefecht verwendet werden können. Hierdurch hat sich ein Wandel in der Brauch» barkeit der bisherigen Schiffstypen vollzogen, der Von einschneidendem Einfluß auf die Zu sammensetzung des schwimmenden Materials einer Flotte ist und dazu führt, alle nicht ge panzerten bezw. nicht geschützten Schiffe >us der Reihe der zum Kampf bestimmten Schiffe zu entfernen. Diese Thatsache mußte daher zu einer Vereinfachung der Schiffstypen der Politische Rundschau. Deutschland. * Am Donnerstag hat im Neuen Palais ein Kronrat stattgefunden, an dem (unter Vor sitz des K a i s e r s) die Vertreter der Reichs ämter und sämtliche preußische Minister teil genommen haben. "Mit den neuen Marineplänen hängt allem Anschein nach die Konferenz zusam men, die der Kaiser kürzlich in Hubertusstock mit verschiedenen höheren Marineoffizieren gehabt hat. Am Montag ist der kommandierende Ad miral v. Knorr gleichzeitig mit dem Staats sekretär Tirpitz und dem Chef des Marinckabinetts v. Senden-Bibran vom Kaiser in Hubertusstock empfangen worden. Im Anschluß an diese Kon ferenz tritt der Staatssekretär des Reichsmarine amts, Tirpitz, eine Rundreise nach Süddeutsch land an. Er ist am Donnerstag abgereist, zu nächst nach Stuttgart, um sich dort bei dem König von Württemberg zu melden. Von dort begibt er sich nach Baden-Baden zur Meldung beim badischen Großherzog. In München wird ein Empfang wegen der Abwesenheit des Prinz- Regenten nicht stattfinden. *Der Reichskommissar für die Pariser Weltausstellung, Geh. Reg.-Rat Dr. Richter, ist aus Paris zurückgekehrt. Als erfreulichstes Resultat des neuesten Besuchs des RcichskommissarS in Paris ist zu verzeichnen, daß Deutschland von den französischen Ausstellungsbehörden als meistbegünstigte Nation behandelt wird. * An den Staatssekretär des Reichsjustizamts find neuerdings aus kaufmännischen Kreisen mehrfach Anträge gerichtet worden, bei der be vorstehenden Revision der Konkurs ordnung auch einen gesetzlichen Schutz der außergerichtlichenVergleiche herbei zuführen. Die Frage dürste auch im Reichstage zur eingehenden Besprechung kommen. * Die Herbsttagung des Kolonialrats wird Anfang November beginnen. Als Haupt gegenstand der Beratungen liegen die Etats der Schutzgebiete vor, diese reichen schon aus, um den Kolonialrat einige Tage zu beschäftigen. Doch wird ihm einiges weitere Mater al vorgclegt werden, so der Togovcrtrag mit Frankreich, vielleicht kommen noch Zollstagen hinzu. In den nächsten Tagen wird auch der im Jahre 1895 eingesetzte Ausschuß eine Be ratung abhalten, der Vorschläge über die Grund sätze hinsichtlich der Verhängung schwererer Strafen über die Eingeborenen in den afrikanischen Schutzgebieten machen soll. *Der Zentralausschuß der Innungs- Verbände D eutschl a nd s wurde, wie die Magdcb. Ztg.' hört, am Montag vom Staats- sekrciär Grafen Posadowsky empfangen. Der Staatssekretär unterhielt sich mit den erschienenen acht Herren fast anderthalb Stunden lang und ließ sich in eingehender Weise über ihre Wünsche in bezug auf die Durchführung der Hand- werksorganisation und andere Schutz maßregeln für das Handwerk unterrichten; so- weit er dazu im stände war, sagte er die Be rücksichtigung der ihm Vorgestagenen Forderungen zu. Im Reichsamt des Innern werden jetzt die Arbeiten für die A u s f ü h r u n g s b e st im mun g e n zu der Gewerbeordnungsnovelle und für das aufzustcllende Normal st atut nach Möglichkeit beschleunigt, damit sie den Hand werkerverbänden rechtzeitig zugehen können. Bei der Ausarbeitung des Normalstatuts sollen die Mitglieder des Zentralausschusses um ihr Gut achten ersucht werden. * Der Verkauf der zum 1. November, wie im Reiche und in Bayern, so auch in Württemberg einzuführenden sogenannten Kartenbriefe an das Publikum soll durch die Postanstalten gegen Bezahlung des Betrages des Wertzeichenstempels (einfaches Briefporto) ohne Ersatz der Herstellungskosten deS Formulars, welche nicht ganz unerheblich sein werden, er folgen. Vorerst sollen nur Kartcnbriefe mit dem Wertzeichenstempel von lO Psg. ausgegeben werden. Frankreich. * Panama und kein Ende! Der Unter suchungsausschuß der Deputiertenkammer Die Blumen selber neigen Sehnsüchtig einander zu, Die Nachtigall singt in den Zweigen, — Träume, liebe auch dul * * * Julius hatte viele Eile, Schwanwirt zu werden; bereits nach sechs Wochen ward die Hoch zeit mit großem Aufwand gefeiert, und der Bursche hing seinen grünen Rock ein für allemal an den Nagel und spielte in dem schönen Anwesen den Herrn. Von arbeiten war er nie ein Freund ge wesen und nun erst recht nicht, da er eS seiner Meinung nach nicht mehr nötig hatte. Das gab den ersten Anlaß zu einer ziemlich heftigen Szene; denn die Wirtin mochte das Nichtsthun nicht leiden und sprach das ihrem Mann un verhohlen aus. Dem Bräutigam hatte sie manches nachgcsehen; das aber war nun vorbei, jetzt nahm sie das Regiment in die Hand, wie das stets gewesen war, auch bei ihrem ersten Mann. Julius hatte mit einem lauten Lachen ge antwortet und saß nun im Gastzimmer und trank ein Seidel nach dem andern, und die Wirtin ärgerte sich über ihn. Das war doch wahrhaftig zu arg, ihr so zu begegnen und sie so zu behandeln. Sie kehrte ihm den Rücken zu und sah zum Fenster hinaus mit einer Falte auf der Stirn, die Hände in den Seiten. Dann aber trat sie vor die Thür, — eben ging die Kräutcrlenz vorüber, — nm ihren Aerger sich von der Seele zu sprechen. Während die Schwanwirtin eine Täuschung nach der andern erlebte, kam Friedel seinem Ziele Schritt für Schritt näher. Er war oft, „Mathies! Das wolltest du mir thun?" fragte Gundula leise. „Nein, es ist nicht möglich." „Es thut mir herzlich leid, Gundula; aber gegen Fräulein Ulrike unternehme ich nichts." „Denke doch an nichts Böses, Mathies; ich will ja nur meinen Verlobten sehen und sprechen," bat das Mädchen. Der Alte nahm die Mütze ab, setzte sie wie der auf und bohrte in seinem Pfeifenkopf, dann sagte er mit Entschiedenheit: „Nun, weil Sie es find, Gundula, mag es denn sein; aber ich will nichts mit der Sache zu thun haben, das sage ich Ihnen gleich. Hier vom heraus kann der Herr Ritt meister nicht gehen, nur durch den Garten Hinterm Haus, und hätte ich seinen Vater nicht so gut gekannt, und wäre er nicht ein so braver Herr gewesen, nimmer gäbe ich es zu, das steht fest." Damit setzte er fich auf die Bank nieder, und balb verschwand sein gutes runzelvolles Gesicht in ungeheuren bläulichen Rauchwolken. in der Panamaangelegenheit hat am Donnerstag seine „Arbeiten" wieder aus genommen. "Abermals haben die Franzosen, wie das übrigens nach den jüngsten Meldungen schon zu erwarten stand, den Briten einen kolonialen Bissen weggeschnappt. Dem.Journal' zufolge wäre die Besetzung Nikkis im Niger- Gebiet durch französische Truppen unter dem Befehl des Minen-Inspektors de Ravifi nunmehr vollendete Thatsache. — Be kanntlich hatte man jüngst englischerseits be hauptet, daß Nikki zum streitigen Gebiete ge höre, während die Franzosen es zu ihrem Ein flußbereiche zählen. England. "Ein englisches Blaubuch behandelt den Branntweinhandel in Westafrika. Es wird durch dieses Aktenstück mitgeteilt, daß das britische Kolonialamt vorgeschlagen hat, zur Erkundigung der Mittel, die Einfuhr schlechten Branntweins zu bekämpfen, eine Konferenz abzuhalten. Lord Salisbury ist mit diesem Vorschlag einverstanden und hat die Absicht kundgegeben, den Zusammenkitt einer solchen Konferenz bei den Besitzmächten anzuregen. Die Konferenz soll in Brüssel stattfinden. Italien. "Wie die ,Gazette di Torino' meldet, hat der deutsche Kaiser bestimmt zugesagt, im nächsten Jahre die Ausstellung von Turin zu besuchen. * Die Behauptung einiger italienischer Blätter, daß in der Erythräa- Frage neue Schwierigkeiten aufgetaucht seien, wird als völlig unbegründet erklärt. Der Frie densschluß mit Abessinien könne als erledigt angesehen werden, so daß nur noch die Feststellung der Modalitäten für die Räumung der jenseits der neuen Grenzlinie gelegenen Gebiete seitens der Italiener erübrigt. — Wie fesi man in Italien an die Verständigung mit Menelik glaubt, beweist schon der Umstand, daß man in Rom von einem Besuche des Negus beim König Humbert spricht, der für das Jahr 1899 angekündigt wäre. "Anläßlich der Revision der Ein kommensteuer-Einschätzungen find, wie die ,Opinione' mitteilt, in 39 von den 69 Provinzen deS Königreichs überhaupt keine Beschwerden erhoben worden; in 22 weiteren Provinzen blieben die Widerspruchskundgebun gen auf kleinere Gemeinden mit Ausschluß der Provinzialhauptstädte beschränkt. Ueberall hat gütliche Verständigung mit den Steueragenten stattgefunden. Das Blatt fügt hinzu, alles be rechtige zu der Annahme, daß die noch uner ledigten Schwierigkeiten durch die wachsame und eifrige Thätigkeit des Ministeriums und die von demselben erlassenen neuen eingehenden Instruk tionen werden behoben werden. Svante». "Fünftausend Mann Verstärkungen werden noch vor Ende des MonatS nach Cuba abgehen. mit dem russischen Volke zur Folge haben wird. Es fällt mit diesem Faktum der Schul reform die Scheidewand zwischen Russen und Deutschrussen." Balkanftaaten. "Die griechischen Bevollmächtigten für die endgültigen Friedensverhandlungen haben sich am Donnerstag an Bord der „Ionia" nach Konstantinopel begeben. * Ein Besuch des Für ste n v o n M o n t e- negro in Petersburg soll im November gleichzeitig mit dem Besuche des italieni schen Thronfolgers stattfinden. Amerika. * Das Schiedsgericht in der Grenzstreit - frage zwischen Venezuela und Eng land ist nunmehr durch die Wahl des Pro fessors Mortens von der Universität Petersburg zum obersten Schiedsrichter vollständig gebildet worden. Der Name des Professors Martens war der einzige, welcher auf beiden Kandidaten listen, der britischen wie der venezolanischen, als annehmbar aufgeführt war. Das Gericht kitt im Spätsommer oder Herbst nächsten Jahres in Paris zusammen. Mien. "Der chinesische Geheimbund „Korofi" hat, nach den neuesten Berichten der ,China-Gazette' von Mitte August, in der Provinz Kanfi einen Aufstand angezettelt. Im Juni versammelten fich dort in einer Stadt 500 Mitglieder des Geheimbundes. Der Statthalter ließ drei von ihnen verhaften, worauf die übrigen so aufgeregt wurden, daß sie am 27. Juni die Statthalterei und das Gefängnis von zwei Seiten angriffen und die Gefangenen bereiten. Nach und nach schwoll ihre Zahl bis auf 2000 an, die teils gut, teils aber auch schlecht bewaffnet find. Die Regierung zu Peking beschloß, noch im August 3000 Mann gegen die Aufständischen zu schicken. „Schelm, hier bist du!" Gundula lehnte fich weit über die Fenster brüstung, ihr Arm legte fich um seinen Nacken, ihre Stirn sanft auf sein lockiges Haar. „Bist du auch mutig gewesen?" fragte er heiß, „So mutig, wie ich gewollt habe, mein geliebtes Mädchen?" „Nicht immer," ihre Augen begegneten sich, „Susanna hat mich Küsten müssen, sie scheint ihre Gesundheit wiederzucrlangen." „Aber vertraut hast du mir, Gundula, nicht wahr?" fuhr er fort. „Sieh', ich habe meinem Vater geschrieven, daß er zu uns kommt, um uns beizustehen, und ich hoffe das beste; wenn aber Tante Ulrike unerbittlich bleibt, kotz aller Versuche, willst du dann mit mir gehen ohne ihren Willen, Gundula?" Eine lange, lange Pause trat ein, mit blassem Gesicht lehnte die Jungfrau an dem geliebten Mann, dann antwortete sie leise, aber fest: Aer Schmied von Merborn. 14) Roman von E. v. Borgstede. (Fortsetzung.! Es schien, als habe der Gram der Schwester Frau Bornow Plötzlich aufgerüttelt, ihre Blicke wurden klarer, verständnisinniger, ihre Haltung jugendlicher, kraftvoller. Wenn sie den Knaben be- begnete, strich sie freundlich über ihre Locken köpfchen und lächelte sie an. Es war Abend, als Gundula aus dem Hause trat und den Häusern zueilte, welche zum Gute Ellerborn gehörten; dorthin zu gehen hatte Tante Ulrike ihr gestattet. Mit glühenden Augen eilte Gundula vorwärts, ihn, ihn sollte sie Wiedersehen! Der alte Mathies saß auf der Bank vor seiner Hausthür, sein kurzes Pfeifchen rauchend, als GundulaS anmutige Gesialt vor ihm auflcuchtete. „Guten Abend, Mathies!" „Ach, Fräuleinchen, so spät noch," und der Alte zog seine Mütze, „das ist 'mal lieb von Ihnen! Wollen Sie hier vor der Thür sitzen?" „Mathies," Gundula umfaßte die rauhe Hand des Mannes mit ihren rosigen, warmen Fingern und blickte ihn mit strahlenden, dunklen Augen flehend an, „heute mußt du mir einen großen, großen Gefallen thun. In wenigen Minuten wkd Herr v. Laurin hier sein, ich muß ihn sehen und sprechen, Mathies, und das kann nirgend anders geschehen als bei dir." „Hat Fräulein Ulrike eS erlaubt?" „Nein, Mathies das ist es ja eben!" „Dann kann ich nicht, dann kann ich wahr haftig nicht." schützen und solchen bisheriger Art besteht im wesentlichen darin, daß durch Fortfall der Lidcrungs- (Dichtungs-) und Zündungs-Ein richtungen, sowie Verwendung einer Metallpatrone, i welche Liderung und Zündung ohne weiteres > Königsberg. Prof. Heydeck, der Direktor übernimmt, eine mehr oder weniger große Be- i der hiesigen Kunstakademie, hat auf der nach schleunigung des Ladens erzielt werden kann. ! Krakau führenden Straße Brandgräber aus dem Diese Beschleunigung ist am größten, wenn 7. und 8. Jahrhundert aufgesunden. Es waren Geschoß und Pulverladung in einer Patrone darin Reit-Utensilien, Waffen, ornamentierte vereinigt werden können, was man als Einheits- ! Schalen und anderes. Die Funde find unvcr- munition bezeichnet, bei der das besondere An- ' kennbar skandinavischen Ursprungs und stammen setzen des Geschosses (Einbringen des Geschosses aus der Wikingerzeit. allein in den Laderaum) entbehrlich ist; sie! Brilon i. Sauerk. Die Errichtung deS verringert sich wesentlich bei den Kalibern, bei Denkmals für den großen Sohn unserer Stadt, welchen des großen Gewichts wegen Ladung > Geh. Rat Pape, den Mitschöpfer des Bürger- und Geschoß gekennt bleiben müssen. Bei uns lichen Gesetzbuchs, ist nunmehr gesichert. ES wird die Einheitsmunition bis einschließlich hat sich ein Ausschuß gebildet, an dessen Spitze 15 Zentimeter Kaliber angewendet; in neuerer der Landrat steht. An Beiträgen find bereits Zeit ist aber auch bei letzterem des Gewichts i 12 000 Mk. gezeichnet. uud besonderer örtlicher Verhältnisse wegen auf! Dessau. Der Arbeiter Reichenbach von getrennte Munition zurückgcgangen worden. hier wurde infolge eines Streites in einem „Wo du nicht bist, ist der Tod, Heinz, das sagte Susanna heute, und ich sage es auch. Ja, ich werde dich nicht verlassen, meine Liebe ist Gundula aber" schlüpfte ins Haus hinein und stärker als alles." Wortlos drückte er sie an seine Brust; aber l t l k f r r l l s o e 2 b l e L L d
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