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Allgemeiner Ameiger Amtsblatt ' für die Ortsbehörde und den Gemeinderat ?u Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Rabatt nach Uebereinkunft. G Neösklion, Druck und Verlag Non N. Schurig, Bretnig. Sonnabend, den 28. August 1897 7. Jahrgang den nahmen sie später unter Führung der be en Anstalt wird Freiherr v. Schorlemer an- nung erhielt, fand um 4 Uhr königl. Tafel gehenden Sommers noch vorbehalten. Kirchennachrichten von Frankenthal. - Die Kunde von einem Doppelselbst- Getauft: Frida Anna, ves Tagearb. Richter in B. T. — Max Bruno, des Steinarb. — Welche Unmassen von Schutt die besuchsweise verweilte, wegen Verdachts der That gefänglich eingezogen und ca. ein Jahr lang in Untersuchungshaft gehalten, doch schließlich Mangels ausreichender Beweise aus der Haft entlassen. Aber das Gewißen mag 1 dem Menschen keine Ruhe gelassen haben und bach-x Flur der 83 jährige von seiner Hände Arbeit kümmerlich sein Dasein fristende Blatt setzer Hoffmann aus Ebersbach ermordet auf gesunden. Von dem Mörder des Unglücklichen ist bis heute noch keme Spur zu entdecken gewesen. Wohl wurde am Tage nach der Mordthat der eigene Sohn des Ermordeten, bei dem der Letztere am Abend vor der That Elbdampfer, der dieselben in 1^2 stündiger Fahrt nach der Stadt Meißen führte, die zu Ehren der fürstlichen Gäste reichen Festschmuck trug. Nach dem Besuche der königl. Porzellan fabrik, deren Direktor, Herr Oberbergrat Brunemann, eine siamesische Ordensauszeich ¬ neurs machte, bot einen imposanten Anblick. Zahlreiche Würdenträger hatten sich eingefun ¬ den Insassen nur wenig zu sehen; trotzdem verblieb das Publikum aber noch lange auf den Straßen, in der Erwartung vielleicht bei der Heimfahrt eine der buntgestrckten oder goldstrotzenden Uniformen zu erhaschen. Das Theater, in welchem Graf Seebach die Hon- Mitgliedern von konservativ, fortschrittlich und nationalliberal gesinnten Männern zusammen gesetzt ist, ist weiter bestrebt, auch Männer, llungen veranstalten, die in verschiedenen ntungen alle einstimmig gelobt und aner- rnt werden, nicht nur, weil sie neu sind d trefflich ausgeführt werden, sondern vor ein, weil sie auch dem klügsten Alleswisser ht harte Nüsse zu knacken geben. Die chwinden und geschickten Manipulationen, man nicht sieht, lassen alles, was man ,ceht, einfach unbegreiflich und unerklärlich erscheinen. Gleichvortrefflich ist Herr Böning als Geisterseher und Bauchredner. Jedenfalls Wilhelm innegehabt hatte. Am Mittwoch wurden die sremdherrlichen Fürstlichkeiten mit einer Morgenmusik erfreut. Mehrere Stun- geblich schriftstellerisch, und zwar hauptsächlich für eine Leipziger Verlagsfirma, thätig sein. — Eine astronomische Erscheinung ist zu erwähnen, daß die Sonne in das Zeichen der Jungfrau eingetreten und damit die Zeit der Hunostage vorüber ist. Zu konstatieren ist dabei, vaß von großer Hitze, welche diese Zeit eigentlich mit sich bringen soll, nicht viel zu bemerken gewesen ist; vielleicht sind uns die wärmsten Tage für den Rest des zur Rüste quälte in Gemeinschaft mit seiner ohne Zweifel ebenfalls an der Mordthat beteiligten Ehefrau am Sonntag Morgen durch Gift seinem und seiner Frau Leben ein Ende bereitet. Das in die Stube eintretende Milchmädchen fand Beide am Boden liegend vor. Der Mann lebte zwar noch, war aber ohne Bewußtsein und dicker Schaum stand ihm vor dem Munde. Die Frau war bereits eine Leiche. — Der durch den Ostritzer Mord be- Jnserate, die 4gespaltene Korguszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge- gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F: A. Schöne Nr. 61 hier Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 28. Aug. 1897. ner und Holbauer, Wachtmeister Lehmig und! um den Qualen zu entfliehen, hat nun, wie I wohl mit Sicherheit anzunehmen ist, der Ge- G—- Nr. 69 mord versetzte am Sonntag früh tue Bewoh-, nerschaft von Niederfriedersdorf bei Neusalza iu Aufregung. Am selben Datum vor 3, Jahren wurde in dortiger Nähe auf Ebers- weiche reformiert gesinnt sind, als Komitee- nung erhielt, fand um 4 Uhr königl. Tafel Mitglieder zu gewinnen, da Herr Rentsch als in der imposant geschmückten Albrechtsburg Landtagsabgeordneter auch die Interessen refor- statt, worauf um 6 Uhr der königl. Hofzug miert gesinnter Männer und die des Mittel-^mit den hohen Fürstlichkeiten nach der Resi arbeiterstandes im vollsten Maße vertreten: denz zurückkehrte. würde. — Se. Majestät der König verlieh dem — In der Residenz Dresden hat die zur Abschätzung der Wasserschäden niedergesetzte Kommission ihre Arbeiten nunmehr beendet. Nach dem vorliegenden Ergebnisse beläuft sich der angerichtete Schaden auf insgesamt 175,400 Mark. Der Schaden, welcher der Stadt gemeinde an öffentlichen Wasserlaufs- und Verkehrsräumen sowie an städtischen Grund stücken und Materialvorräten erwachsen ist, wird nach vorläufigen Ermittelungen auf 1,188,600 Mark beziffert. — Die bedauernswerten Hinterlassenen des in der Hochflut des Kirnitzschbaches am 31. Juli ertrunkenen Stadtrates Max Mueller aus Schandau haben für die Auffindung der Leiche eine Belohnung von 500 Mark in Aussicht gestellt und ersuchen, eintretenden Falls sofort den Stadtrat zu Schandau zu benach richtigen. — Auf der Straße von Kleinrügeln nach Strehla ist am Sonnabend abends gegen 9 Uhr oer 67 Jahre alte Schuhmacher Riedel aus Strehla von einem Radfahrer derart an gerannt worden, daß er eine so starke Gehirn erschütterung erlitt, vaß er noch in derselben Nacht gegen 1 Uhr verstarb. Der Radfahrer war der 1877 zu Bucka bei Dahlen geborene, jetzt in Riesa wohnhafte Elbarbeiter Heinze. — Freiherr v. Schorlemer, der frühere Parteiführer der sächsischen Konservativen, soll, wie die „Dr. Ztg." meldet, Anfang empfehlen. — (Landtagswahl.) Wie uns mitge- teilt wird, dürfte die Wahl des Herrn Geo meter Rentsch nunmebr als gesichert erscheinen, zumal die vereinigten Ordnungsparteien und der Bund der Landwirte die Unterstützung dieser Kandidatur zugesagt haben. Die offi zielle Zusage dieser Unterstützung ist von ver . ,, „ fächs. Fortschrittspartei, der bekanntlich nach treffenden Direktoren einige königl. Samm -- - - - werden soll, wie sie vor dem Hochwasser be- — Als am Drenstag abend Ihre Maj. schaffen war. :der König und die Königin sowie Ihre königl. Hoheiten Prinz Georg, Prinz Johann Georg, , Prinz Albert und Prinzessin Mathilde mit Großröhrsdorf. Für die Freunde des den hohen Gästen, dem König und den Prin- gunderbaren, Unbegreiflichen, Mystischen bietet ^zen von Siam, nach dem Altstädter Opern- ch am kommenoen Sonntag im Gasthof zum > Hause zu Dresden zur Festvorstellung fuhren, Grünen Baum" Gelegenheit, einige Stunden bildete eine dichte Menschenmenge vom Schloß m eigenartigen Genuß einer Zauber- und bis zum Opernhause zu beiden Seiten Spalier, eist er-Vorstellung zu widmen. Herr Da die allerhöchsten und höchsten Herrschaften . Böning,Zauberkünstler und Bauchredner,, in geschlossenem Wagen fuhren, fo war von rd nämlich abends 8 Uhr eine jener Vor- den Insassen nur wenig zu sehen; trotzdem Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^/,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. „ ' September aus der Nervenheilanstalt „Linden- Beschluß des Senioren-Konvents das Recht lungen in Augenschein, bei'deren Besichtigung Hof" bei Coswig als geheilt entlassen wer- zusteht, den-Kandidaten im 7. ländl. Wahl-j sie großes Interesse und Verständnis bekun- den. Nach seiner Entlassung aus der genann- kreise aufzustellen, wie auch vom Bund derideten. Um 1 Uhr, nachdem kurz zuvor wie- Landwirtc bereits seit einigen Tagen einge-I derum Besuche abgestattet worden waren, be gangen, Ebenso hat sich auch einstimmig der. gaben sich die siamesischen und sächsischen kons. Verein zu Bautzen für die Unterstützung! Herrschaften auf den prächtig geschmückten der Wahl des Herrn Rentsch ausgesprochen/der di-s-sko« in 1stiinbin-r welcher Beschluß dieser Tage dem Komitee noch zugehen wird. Das Komitee, das aus ... — Se. Majestät der König verlieh dem — Zu einem zweitägigen Besuche des. König von Siam und den Prinzen von Siam königl. sächsischen Hofes trafen am Dienstag, den Orden der Rautenkrone, während Se. vormittags der König von Siam nebst den 4 > Majestät der König sowie Se. königl. Hoheit siamesischen Prinzen und Begleitung auf dem Prinz Georg den höchsten siamesischen Haus- Leipziger Bahnhofe in Dresden ein. Zum orden erhielten. Außerdem ist den Prinzen Empfange war eine Ehren-Kompagnic vom Johann Georg und Albert sowie den Staats- 13. Jägerbataillon mit Musikchor befehligt, Ministern v. Metzsch und v. Seydewitz, dem als Ehrengarde die 1. Eskadron des Garde- Oberstallmeister v. Ehrenstein und dem Kam- reiter-Regiments. Zur Begrüßung, welche in merherrn v. Metzsch das Großkreuz des siame- herzlicher Weise erfolgte, waren Se. Majestät fischen Elephantenordens verliehen worden. König Albert, sowie Ihre königl. Hoheiten die: Von den Herren der königl. Polizeidirektion Prinzen Georg, Johann Georg und Albert! zu Dresden erhielten ferner siamesische Ordens- erschienen. Bei der Abfahrt nach dem königl., auszeichnungen die Herren Präsident Le Mais- Schlosse netzen dre zahlreichen Zuschauer leb- > tre, Regierungs-Rat Manitz unv Polizeihaupt hafte Hochrufe erichallen. Nach der Ankunft! mann de Rudder sowie die Inspektoren Ficht- daselbst nahmen zunächst die Majestäten die! i.„ Paradeaufstellung und den Vorbeimarsch der Gendarm Schorls. Ehrenwache des schutzenregiments Nr. 108 — Welche Unmassen von Schutt die wit Hornistenkorps un großen Schloßhofe ab, Weißeritz in die Elbe geführt hat, ist aus darauf wurden die hol)gn Gäste von dem königl. einer Schätzung zu ersehen, welche ein Beamter großen Dienste im Vestibüle an der Haupt- vorgenommen hat. Derselbe berechnet diese »eppe empfangen. Ihre Maiestät die Königin! Schutt- und Sandmassen auf 120,000 Kubik- und Ihre königl. Hoheit Prinzessin Mathilde,, Meter, zu deren Wegschaffunz nicht weniger umgeben von den Damen uuo Herren des als 2 Jahre erforderlich sein würden, wenn Dienstes, begrüßten den König von Siam in die Flußsohle der Elbe wieder so hergestellt , der zweiter Etage des Schlosses. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis-inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" ? ----- — --- - - — --v— vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Uebereinkunft. den. König Chulalongkorn führte Ihre Maje stät die Königin, die eine Brokatrove äußerst vorteilhaft kleidete. Die Vorstellung in ihrer trefflichen Besetzung und reichen Ausstattung ist der Besuch seiner Vorstellung nur zu! gefiel ungemein. '/«10 Uhr ward im Foyer —>dbr Thee eingenommen. Nach der Rückkehr ins Schloß verabschiedete sich König Chula longkorn von den sächsischen Herrschaften, um seine Gemächer aufzusuchen, die zuletzt Kaiser rüchtigte Kannibale Josef Bittner aus Johns dorf in Böhmen, welcher sich zur Beobachtung seines Geisteszustandes längere Zeit in der Landesanstalt zu Waldheim befand, weilt seit einiger Zeit wieder im Bautzner Landesge- fängnis; er wird jedoch dem Vernehmen nach nicht vor das Schwurgericht gestellt, sondern seiner Heimatsbehörde zur Unterbringung in eine Irrenanstalt überwiesen werden. — Tschechisches. Die eingeleitete Unter suchung gegen diejenigen tschechischen Soldaten, welche in Po st rum bei Gabel ein Gasthaus verwüsteten und die Deutschen verletzten, hat ergeben, daß sich 28 Personen und zwar durchwegs tschechische Reservisten an dem Kampfe gegen die Deutschen beteiligt haben. Seit einiger Zeit steigt der Uebermut tschechischer Soldaten gegen Deutsche überhaupt in arger Weise; in Grünland wurde ein Kutscher, welcher Kohlen fuhr, von drei tschechischen Soldaten der Reichenberger Garnison angehalten, die ihm die Leitseile abnehmen und selbst fahren wollten. Da der Kutscher dieselben nicht aus der Hand gab, ergriffen sie eine auf dem Wagen befindliche Kohlenschaufel und schlugen damit den Kutscher nieder, warfen ihn über einen Rand und bearbeiteten ihn mit den Bajonetten derart, daß er schwere Verwun dungen erlitt und an seinem Aufkommen ge zweifelt wird. Zuvor halten diese „edlen Vaterlandsverteidiger" nächst vem Friedhöfe in Gablonz drei Frauen mißhandelt, die sich den rohen Burschen entrissen. Es gelang Letzteren dann, zu flüchten. Einer von ihnen kam jedoch nach Mitternacht durch Grünwald, wurde dort vom Ortswachtmann verhaftet und dem Gerichte eingeliefert. Die Namen der beiden Anderen wurden darauf in Reichen berg festgestellt. Kirchennachrichten von Hauswalde. Dom. 11. P. Trin.: Abendmahl, Beichte 8 Uhr vorm. Nachm. 2 Uhr: Katechismus unterredung mit der konfirmierten weibl. Jugend von H. u. B. Hartmann in Fr. S. — Friedrich Max und Friedrich Bruno, des Hausbes. und Steinarb. Schlenkrich in Fr. Zwillingss. Beerdigt: Martha Frida, des Maurers Karsch in Fr. j. T., 2 I. 6 M. 22 T. alt. — Alwin Max, des Tagearb. Kunath in Fr. j. S., 1 I. 1 M. 27 T. alt. Dom. 11. p. Tr. früh 8 Uhr: Beichte und Kommunion, ^9 Uhr: Hauptgottesdienst. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburtsregister. An Geburten wurden ein getragen: Paul Curt, S. d. Fabrikarb. Ernst Emil Preusche Nr. 255 d. — Hel. Olga, T. d. Fabrikarb. Bernh. Gust. Koch Nr. 169. — Hulda Olga, T. d. Steinmetz Herm. Bernh. Schiffel Nr. 71. — Paul Alexander, S. d. Fabrikarb. Ernst August Sachse Nr. 119. — Ida Hedwig, T. d. Bandw. Karl Albert Schöne Nr. 139 b. Sterbe-Register. Als gestorben wurden ein getragen: Martha Frida, T. d. Güter schreibers der Staatsbahn Karl Robert Philipp Nr. 254, 1 M. 24 T. alt. — Aurora Elise geb. Friedrich, Ehefrau des Bandfabrikanten Karl Friedrich Boden Nr. 80, 57 I. alt. — Anna Minna, T. des Tagearb. Fr. Otto Nitsche Nr. 313, 1 I. 3 M. 5 T, alt.