Volltext Seite (XML)
Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Neösktion, Druck und Verlag von A. Schurig, Dretnig. 7. Jahrgang Nr. 63 Sonnabend, den 14. August 1897 Kinde auf die Tenne herab. Dabei erlitt Cigarrenbändern, Staniol und anderen Natu-> das Kind einen Schädelbruch, durch den der ralgaben, durch ein zu veranstaltendes Win-> alsbaldige Tod herbeigeführt wurde. Das werte das Garn wieder herausziehen wollen, — In Grün bei Lengenfeld zog sich leichtgläubigen Herzen gebotenen Gaben nicht an die Unrechten kommen. — Ein in der Mühle zu Radeberg bedienstetes Kindermädchen begab sich mit dem sieben Monate alten Kinde ihrer Herrschaft auf den Scheunenboden und stürzte samt dem Mädchen kam unbeschädigt davon. — Gelegentli^ einer kürzlich bei Bautzen stattgefundenen Schlägerei wurde der 59 Jahre alte Schneider Arnhold dermaßen zugerichtet, daß er jetzt verstorben ist. — Der sächsische Radfahrerbund hält am Sonntag, den 22. August, seine Dauer ¬ kommenden mit einer Schaluppe anhalten konnte. Für Viesen „Spaß" maßte der „Wen zelbruder" nicht blos die Kosten des Rück transports des Kahnes und die Reisekosten des Eigentümers zahlen, sondern er wurde auch noch der Polizei übergeben. — Ein junges Ehepaar in Hohenstein delektierte sich dieser Tage an einem Pilz- dadurch eine schwere Verletzung zu, daß er, als derselbe mit der Tabakspfeife im Munde gericht und hatte dazu auch noch einen Be kannten geladen. Kurze Zeit nach dem Mahle is emol net anersch hier zu Lande," entgegnete der biedere Vogtländer hinter dem Pfluge, „hier is es umgekehrt, da zieht der Mensch und der Ochs guckt zu." Mit bedenklich lan gem Gesicht ging jener Tourist seiner Wege. — Der bei der am Dienstag stattgefun denen Hydrokarbür-Explosion in der Bäßler- schen Fabrik zn Glauchau mitverunglückte Fabrikschlosser Herold ist am Mittwoch früh im Krankenhause seinen gräßlichen Verletzun- Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltüngs Klattes" des bisher noch gefehlt hat und daß er außer dem seinen Mitgliedern außerordentlich viele Vergünstigungen beim Besuche von Dresden und anderen Orten biete. Die Mittel wird der Fechtschulverband aufbringen durch Ver trieb von Mitgliedskarten zu je 50Pfg- (fürs laufende Jahr) und zu je 5 Mark (auf Lebens zeit), durch Verwertung von Cigarrenspitzen, storbene Rentier Fischer hat der Stadt Dres den sein ganzes Vermögen und zwar für das Bürger-Hospital vermacht. Nach Abschluß der auszuhändigenden Beträge an Legaten und Kosten verbleibt der Stadt eine halbe Million Mark. baten des dortigen Regiments zu teil gewor- unter dem Unwetter wiederholt gelitten. Auch den, welche das wertvolle Lager eines Kaus- sind in Oberwiesenthal von den Wasserfluten manns vor dem sicheren Verderben durch das, mehrere Wege und Stege wieder beschädigt Hochwasser retteten. Nachdem bie beiden bra ven Leute stundenlang im Keller, bis zum halben Körper im Wasser watend, gearbeitet und Alles in Sicherheit gebracht hatten, schenkte der vor großen Schaden Bewahrte jedem — eine Cigarre! — Ein entsetzlicher Unglücksfall ereignete sich am Montag vormittag in der Weberei von F. W. Hoffmann in Altgersdorf, indem einer Frau aus Spreedorf der Zeige finger der rechten Hand mit einem großen Stück Sehne aus dem Arme herausgerissen wurde. Die Frau, welche einige Zaspeln Gourmands befinden sich außer Lebensfahr. — Eine „wahrhaft fürstliche Belohnung" Drohten. In der Gegend von Oberwiesenthal ist nach dem „Döbelner Anz." zwei Sol- hat es auch gehagelt; Die Feldfrüchte Haden Großröhrsdorf. Ein kleiner Brand, welcher leicht größere Dimensionen annehmen konnte, wenn mcht rechtzeitig Hilfe am Platze gewesen wäre, entstand am Mittwoch nachm. in der 3. Stunde m dem unweit der Bauer- schen Maschmensabnk und an der Bischofs werdaer Straße gelegenen Rob. Philippschen liche Pilzvergiftung konstatierte. Die Haupt- . . gefahr aber war durch das angewandte Gegen- Erzgebirge zahlreiche Gewitter, begleitet von mittel adgewendet worden, und alle Drei so starken Regengüssen, daß die GebirgSge- wäffer abermals aus den Ufern zu treten etwas vom Boden ausheben wollte, sich die , Pfeife in den Mund stieß. Der Mann em pfand bald darauf heftige Kopfschmerzen und schon nach 2 Tagen erlag er seinen Ver letzungen. — Die Besitzerin eines Leipziger Pen sionats ist in gerichtliche Untersuchung genom men worden, weil sie ihr I7jähriges Dienst mädchen in der unglaublichsten Wetse drang saliert hat. Von ärztlicher Seite wurde fest gestellt, daß das Mädchen in brutalster Weise geschlagen wurde, daß die Augen geschwollen waren, daß der Körper über und über mit grünen und blauen Flecken bedeckt und das rechte Ohrläppchen eingerissen war. Die ab scheuliche Dienstherrin suchte sich mit Salz säure zu vergiften, nachdem ihr elendes Trer- ben zur Anzeige gekommen war; sie wurden aber noch lebend nach dem Krankenhause ge-l bracht. — Ein Tourist, der bei seinen Wander ungen durch das Vogtland unweit eines Dörf chens wahcnahm, wie zwei Männer in Er mangelung von Zugtieren einen Pflug zogen, konnte nicht umhm, sein Erstaunen in der Aeußerung ausdrücken: „Det is mir wunder lich, bei uns zu Haus da is et man janz anoers, da zieht der Ochse und der Mensch > schaut zu." „Ja, mein liebes Herrchen, dös z wurde es allen drei Personen übel, und in, gen erlegen. Er hatte eine hochgradige Ver- begründeter Befürchtung einer Pilzvergiftung > brennung des ganzen Körpers, mit alleiniger griff man zu einem Gegenmittel, dessen Wir-, Ausnahme eines Teiles der Brust, erlitten; kung nicht lange auf sich warten ließ. Auch der Tod ist für ihn eine Erlösung gewesen, der Arzt wurde hinzugezogen, der ganz gefähr- Das Unglück hat somit zwei Opfer gefordert. — Am Sonntag entluden sich über dem Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag l/ 41 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag V»11 Uhr einzusenden. Inserate, welche rn den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. tervergnügen und dergl. Einstimmig vollzog sich die Wahl des Herrn Schuldirektor Kälter in Großröhrsdorf zum 1. Vorsitzenden, des Herrn Lehrer Lübeck in Bretnig zum Kassierer und des Herrn Pastor Dittrich in Hauswalde zum Schriftführer, deren Annahme freudig begrüßt und als Bürgschaft für ein ersprieß liches Gedeihen des Vereins empfunden wurde. Andre für ven Verbandsvorstand noch nötigen Herren sollen in einer späteren Versammlung zugewählt werden. Mit Begeisterung ging die Versammlung auch zur kräftigen That über, indem sofort 11 Fechtschulen zu je 10 Mitgliedskarten in Vertrieb genommen wur den und bereits Fechtmeisterzeichen verkauft werden konnten. Alle wohlthätig und lokal-1 . patriotisch gesinnten Herren hierorts werden I Großen Garten zu Dresden abgehalten nun gebeten, den jungen Verein durch Ent-!wird, verspricht überaus zahlreich besucht zu nähme von Mitgliedskarten und Quittungs- werden. Dian bringt der Veranstaltung das marken, insbesondere aber durch Vertrieb von regste Interesse entgegen, nachdem bekannt solchen, wie auch durch eifrige Mitwirkung zu geworden ist, daß auf den Wunsch Ihrer unterstützen, damit der hiesige Fechtschulverem j Majestät der Königin die Hälfte des Erträg- im Kampfe für und gegen die Armut zum nisses den durch Hochwasser Geschädigten zu schönsten Siege gelange und den blühendsten! Gute kommen soll. Von nah und fern lau- Verbänden nachkomme. Die Fechtschulkarlen i fen die Liebesgaben zur Verlosung ein. Der zum Vertrieb und die Quittungsmarken für! Radfahr-Blumen-Korso dürfte alles bisher auf Cxtrazahlungen werden auf Credit und ohne! diesem Gebiet Gezeigte an Farbenpracht und Absatzzwang durch genannten Verbandskassierer! gefälligem Arrangement übertreffen. ausgegeben. I — Der am 9. d. M. in D r e s d e n ver- Jnserate, die 4gespaltene Korguszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge- . 1 - -o—gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F: A. Schöne Nr. 61 hier vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, der frerer Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen "" "" " " " "" Rabatt nach Uebereinkunft. , — Um auf billige Art seine Wanderung Wohnhauze. Dajelbst lagerte in, Hausflur fortsetzen zu können, löste der 19 Jahre alte Stroh. Auf bis jetzt noch unerklärliche Weise, Schmied Walter aus Bachelsdori in hat sich dasselbe entzündet und der dabei sich 1 Böhmen einen in Königstein an der Elbe lie- entimckelte Qualm maöbte es unmöglich, in die genden Kahn los, setzte sich in denselben hinein Lberstube, iu welcher sich Kinder befanden, I und ließ sich ruhig die Elbe hinuntertreiben, emzudrmgen. Dieselben mußten infolgeoessen Der Besitzer in Königstein hatte jedoch von durchs Fenster hindurch in Sicherheit gebracht der Entwendung seines Kahnes Kenntnis er- werden. Das Feuer wurde binnen kurzer Zeit langt und war mit dem Zuge hinterher gefah- gelöscht. !xen, so daß er mit Hilfe eines anderen Arbei- — Für die sächsische Lotterie soll nach^ters in Pirna den auf der Elbe ruhig An- worden. — Eine schier unglaubliche Nachricht, deren Bestätigung noch abgekartet werben muß, kommt soeben aus Bad Teplitz in Böhmen. Danach hat Pros' Falb, der bekannte Wetter gelehrte, der dortselbst Heilung und Linderung seines Leidens suchte, nach einigem Aufenthalte daselbst plötzlich die Rückreise nach seiner Hei mat antrcten müssen. Das fanatische, aber gläubische Volk insultierte den Ankündiger der eingetretenen starken Regengüsse, die so viel Elend gebracht, als den Urheber dieser Natur ereignisse und drohte ihn zu steinigen (!!). Man wird sich vielleicht noch erinnern, daß Falb Gast der Stadt Teplitz war. Kirchennachrichten von Hauswalde. Dom. 9. p. Trin.: Vorm. 8^ Uhr Gottes dienst (ohne Abendmahlsfeier). NL. Sonntag über 8 Tage, den 22. August, wird Abendmahl gefeiert werden und dabei H. Pfarrer Größel-Frankenthal Amt und Predigt halten. Getauft: Alwin Paul, S. d. P A- Nitzsche, Wirtschaftsgehilfen in H. Beerdigt: Max Paul, S. o. F. O. Zschiedrich, Einw. und Färbers in B., 4 M. 7 T. alt. — Gustav Adolf Gebler, Drucker in B., 45 I. 10 M. 21 T. alt. — Gustav Adolf Schöne, Tagearbeiter und Hausnutz- nießer in H., 47 I. 9 M. 8. T. alt- Kirchennachrichten von Frankenthal. Getraut: Max Emil Schossig, Färber in Großröhrsdorf, mit Olga Martha Petzold in Bretnig. . Dom. 9. p. Trinit.: Früh 8 Uhr: Beichte und Kommunion. '/z9 Uhr: Hauptgottes dienst. Nachm. (22 Uhr: Katechismus- unterredung mit den konfirmierten Töchtern voN-Frankenthal und Bretnig. Kirchennachrlchten von Gr0ßröhrsd0rf Sterbe-Register. Als gestorben wurden einge tragen: Friedrich Ernst, S. d- Kutschers Edwin Robert Thomas Nr. 148, 5 I. 7 M. alt. — Ida Auguste, geb. Boden, Ehe frau d. Hausbes. Emil Hermann Geißler Nr. 286,-43 I. 8 M. 9 T. att. — August Julius Schöne, Kirchenvorsteher, vormals Fabrikant, Witwer Nr. 334, 70 I. 11 M. 21 T. alt — Johanne Karoline Wilhel mine geb. Winter, Witwe des StuhldauerS l Carl Friedrich Senf Nr. I25ck, 70 I. 1 I M. 23 T. alt. - Spulen am Arme hielt, kam mit denselben fahrt Zittau-Leipzig (204 Ktlometer) ab. Es der Spülmaschine zu nahe; das Garn wurde sind für Herrenfahrten Ehrenpreise von 100, von der Maschine erfaßt und um dieselbe 75, 50, 25, 15 Mark und für Berufsfahrer gewickelt. Jedenfalls hat nun die Bedauerns- Geldpreise in gleicher Höhe ausgesetzt. werte das Garn wieder herausziehen wollen, — Se. königl. Hoheit Prinz Friedrich wodurch das Unglück herbeigeführt wurde. Der Angust spendete für die Wafserkalamitosen in Zustand der Frau soll sehr bedenklich sein. Sachsen 1000 Mark. — In Grün bei Lengenfeld zog sich — Das Albertfest, das am 22. d. M. >vor einigen Tagen ein dortiger Einwohner unter Anteilnahme der königl. Familie im ' Deutliches und Sächsisches. > verschiedenen Zeitungsmeldungen ein neuer Bretnig, den 14. Aua 1897 ^lan projektiert sein, und zwar soll das zuletzt - § gezogene Los noch mit erner Prämie von Bretnrg. Der rechts chulverband „Röder->200,000 Mark bedacht werden. Wenn sich Ihal" wurde rn der vorige Mittwoch im Gast-' diese Nachricht bestätigt, so hat die sächsische Hof zur Klinke stattgefundenen Versammlung Lotterie wieder einmal einen Vorsprung vor von Herren aus Bretnig, Großröhrsdorf, Haus- den anderen deutschen Lotterien gewonnen, walde und Umgegend gegründet. Hierzu führte! — Die mildthätigen Herzen und Hände, namentlich die Erwägung, daß der neue Verein 1 die sich jetzt überall aufthun zur Linderung als Verband des Wohlthätigkeitsverems „Säch-' der Not der Wasser-Kalamitosen, werden von fische Fechtschule" Gelder sammelt, die nicht gewissenlosem und beutesüchtigem Gelichter in wie bei der Reichsschule außer Land gehen,! schmählicher Weise gemißbraucht. So wird sondern zur Unterstützung hilfsbedürftiger Fa- aus Dresden und dessen Umgebung gemeldet, milien im Orte bleiben, daß er mit dem be- daß zahlreiche Bettler und Bettlerinnen um stehenden Vereine nicht im Gegensatz, sondern herlausen und als angebliche Kalamitosen um nur in edlen Wetteifer treten will, daß durch Gaben ansprechen, Kolporteure verkaufen für ihn manche noch verborgene Kraft nutzbar 10 Pfennige und mehr lieoerlich zusammen gemacht werden kann, daß er als volkstüm- geschriebene Beschreibungen der Wassersnot, licher Verein zur friedlichen Vereinigung aller deren „Reinertrag" den Unglücklichen zufließen Gesellschaftskreise beitragen werde, daß er soll. Nicht lange wird es Dauern, machen sich unter den etwa 100 Fechtverbänden des Lau-, diese Elemente auch in der hiesigen Umgegend breit. Hier ist Vorsicht geboten, daß die aus