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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemein-erat M Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Inserate, die 4gespaltene Korguszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge- gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F: A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus i Mark 20 Pfennige, durch die Poft 1 Mark exkl. Bestellgeld. Redaktion, Druck und Verlag von A. Schurig, Breinig. Nr. 62 7. Jahrgang Mittwoch, den 4. August 1897. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^/,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. vor den Auge» seiner Angehörigen rettungslos Thiendorf im Lößnitzthale, 31. Zuli. — Der Mädchenmörder Johann Bittner Vermutlich hängt dieses Unglück mit dem Berg ¬ wird, kann nur Derjenige ermessen, dem es ein zehnjähriger Knabe und ertrank. In zwecks Besprechung der Hilfeleistung für die erlt fiel t. bereits tot und sein Kopf fast ganz vom Rumpfe getrennt. äh"' Pe"- pfunden werden oürften. Es ist scbon oft von Seiten des Publikums als wie auch von Sei ten der Presse vielfach darüber Klage geführt worden, daß die Reisenden oft unnötiger Weise beim Besteigen der Züge vom Zugpersonale bald zu dem bald zu jenem Wagen geschickt wurden. Wie unangenehm es ist, wenn im Augenblicke der Abfahrt der Mitfahrenbe erst nach dem Wagen hinter der Lokomotive und !dann vielleicht bis zum Schlußwagen gewiesen — Ein Seilkünstler der zur Zeit in Riesa austretenden Gesellschaft Kolter-Weitz-: dorf ist ein Familienvater mit 8 Kindern von den Fluten weggespült morden und ertrunken. Breslau, 31. Juli. Das Hochwasser ist höher als im Jahre 1880. In Ostritz bei Görlitz wurde eine Brücke fortgerissen, auf welcher sich 8 Kinder befanden, die sämtlich ertrunken sind. Breslau, 2. Aug. Das den Touristen bruch niedergegangen. An der Eindämmung der Aupa bei Trautenau arbeiten Pioniere und Feuerwehr. Der Statthalter besichtigte die durch das Hochwasser verursachten großen Schäden und verteilte überall Geldspenden. Schmiedeberg im Niesengev. Durch das Hochwasser sind hierselbst 31 Häuser weg- gerissen worden, in Eltersdorf 10. Der Scha ¬ bekannte Gasthaus „zur Bergschmiede" im Riesengrunve ist mit seinen Insassen wegge- . Sämtliche Insassen sind ertrunken. rutsch des Koppenkegels zusammen. Wien, 2. Aug. Im ganzen Gebiete der Donau dauert die Wasserfahrt fort. Die obere Donau und der Inn fallen bereits. Der obere Traun und die Ischl steigen. Anhal tendes Negenwetter wird von dort gemeldet. Die Lage in Gmunden hat sich gebessert. Bei Linz und Mauthausen hat das Hochwasser der Donau großen Schaden angerichtet; alle Ort schaften unterhalb Mautyausen sind über schwemmt und äußerst bedroht. Bei Wien steigt die Donau fortwährend; alle Vorsichts- Maßregeln werden getroffen. Die Waffers- geiahr in Schlesien ist beseitigt. Bei Bud- weis in Böhmen ist neuerdings ein Wolken ¬ wegen des in Blumberg bei Ostritz begangenen abscheulichen Verbrechens gerichtlich zur Ver- er- ro. es eiü cik- außerhalb Oesterreichs recht fühlbar. Kürzlich kam ein Trupp tschechischer Maurer zu eifiem Baumeister, um sich Arbeit zu erbitten. Die Leute erzählten, daß sie schon längere Zeit im sächsischen Erzgebirge umhergezogen seien, um Arbeit zu suchen, aber stets vergeblich. Aus ihrer Heimat müßten sie fortziehen, weil es daselbst keine Beschäftigung für sie gebe. Der erwähnte Baumeister nahm die Leute jedoch auch nicht an. Die deutsch-böhmischen Mau rer, selbst auch die Arbeiterinnen, wollen ein- Wie es nun geschehen sein mag, er besinnt sich, geht sofort weiter — im „weißen Ge wände" und erreicht endlich den Ort, welchen er so sehnsuchtsvoll gesucht hat, die Kleidungsstücke dabei im Stiche lastend. Ob der Empfang zu Hause ein rosiger gewesen antwortung gezogen werden uno die Verhand lung gegen ihn wird alsdann zweifellos schon in der nächsten Schwurgerichtsperiode zu Bau tzen stattfinden. Zunächst bleibt abzuwarten, ob sich die vorerwähnte Meldung der „Rei chend. Ztg." bestätigt. — In Caseritz verunglückte am 27. Juli bei dem Gutsbesitzer L. ein Knecht, der die/ urH des Königs mit, daß die eingehenden Spenden dem ganzen Lande zukommen sollen. Es wurde behufs Sammlung der eingehenden Gelder ein geschäftsführender Ausschuß für die Stadt Dresden und die beiden Amtshauptmannschaf ten gewählt. Ferner wird für sämtliche Sammelstellen ein Central-Landeskomitee er richtet. Die Gebrüder Bienert in Plauen bei Dresden haben bereits 50,000 Mark als Geschenk gespendet. Löbtau ist eine große Usermauer am Rathause eingestürzt, das Rathaus droht eiuzustürzen. Potsch appel. Eine Gärtnerei ist voll ständig überschwemmt und erleidet einen Scha den von 25—30,000 Mark; auch ist ein Feuerwehrmann bei den Rettungsarbeiten von den Fluten fortgerissen und nicht wieder auf gefunden worden. In Meißen droht ein Neubau emzustürzen. DresdewLöbtau, 31. Juli. Hier sind das neuerbaute und noch nicht bezogene Rathaus sonne zwei andere Häuser infolge des Hochwassers eingestürzt. Ein Mann und ein Kino werden vermißt. Schandau. Von hier wird berichtet, daß der auch in weiteren Kreisen bekannte Herr Stadlrat Max Mueller ein Opfer der Hochflut geworden ist. Wie die Meldung te- sagt, wollte der Verunglückte am Sonnabend vormittag in dem Garten seiner Villa „Wettin" eine entstandene Beschädigung besichtigen; in demselben Augenblicke aber stürzte ein großer Teil oes Erdreiches, aus dem Herr Mueller sich befand, in die reißenden Fluten des Kir- Nachrichten über das Hochwasser Initzschbaches, so daß der bedauernswerte Mann vom 30. Juli 1897. - . . ist, weiß man nicht, aber soviel sei gesagt, — Der Mädchenmörder Johann Bittner daß die Sachen nicht in falsche Hände geraten ^us Joh ns dorf bei Weckelsdorf, der bekannt sind und diese den Angehörigen am anderen! sch zur Beobachtung seines Geisteszustandes Morgen wieder eingehändigt werden konnten, in Waldheim unlergebracht worden war, ist, — Die Generaldirektion der königl.-säch-1 einer Meldung der ,Reichend. Ztg." zufolge, fischen Staatseisenbahnen hat vor einigen Tagen > von dort aus am 27. d. M. wieder nach eine Verordnung erlassen, deren Folgen beson-! Bautzen überführt worden. Bittner dürfte ders vom reisenden Publikum wohlthätig em- demnach, falls sich diese Nachricht bestätigt, fach nicht mehr mit den Tschechen auf einem —- — —Baue arbeiten, und schon um Streitigkeiten mann stürzte dieser Tage ab und zog sich f zu vermeiden, werden tschechische Arbeiter viel schwere Verletzungen zu. «fach nicht angenommen. an ihr gesamtes Zug- und Stationspersonal der Stemmleiste drang ihm Dabei am Gesäß ertasten, in welcher derselben zur Pflicht ge- so tief in den Körper, daß an seiner Wieder macht wird, streng darüber zu wachen, daß Herstellung gezweifelt wird. ein unnötiges Hin- und Herschieben der Rei- — In Leipzig entfiel der 46 Jahre senden am Zuge vermieden wird. alten Ehefrau des Correctors Franke eine — Beim Herannahen der diesjährigen! brennende Petroleumlampe, wodurch dieselbe Herbstmanöver wird auf die Notwendigkeit l explodierte. Im Nu stand Frau Franke in richtiger und deutlicher Aufschriften bei den; Flammen und, obgleich das Feuer von ihr Manöver-Postsendungen besonders hingewiesen, und ihrem Ehemann sofort wieder erstickt Zur genauen Aufschrift gehören: Familien-wurde, erlitt sie sehr schwere Brandwunden, name (möglichst auch Vorname, u. A. die § Man brachte die bedauernswerte Frau mittels Ordnungsnummer), Dienstgrad und Truppen-> Krankenwagens nach dem städtischen Kranken teil (Regiment, Bataillon, Kompagnie, Eska-jhaus, wo sie verstarb. dron, Batterie rc.) und der ständige Garnison- — Der seit Sonntag in Lerpzig eröff. ort (eintretendenfalls mit dem Zusatz „oder f nete 10. Verbandstag des sächsischen Jnnungs, nachzusenden"). Die Angabe eines Marsch-; verbandes hat u. A. einstimmig einen Antrag guartrers als Bestrmmungsort empfiehlt sich der Buchbinder-Innungen zu Zittau, Löbau rn der Regel nicht. Allgemeine Angaben wie und Bautzen angenommen, welcher empfiehlt, „Manöverterrain" oder „Biwak" sind nicht beim Ministerium dahin vorstellig zu werden, anzuwenden. daß den Lehrern der Handel und Vertrieb von Dresden, 2. August. In einer durch Schulbüchern und Schulbedürfniffen untersagt den Oberbürgermeister einberufenen Sitzung wird. wird, kann nur Derjenige ermessen, dem es einzige Sohn einer Witwe, indem er, auf dem schon so ergangen ist. Die Generaldirektion, Hinterrade eines Erntewagens in der Scheune hat nun aus diesem Grunde eine Verordnung «stehend, von demselben abglitt. Die Spitze tag zur nächtlichen Stunde ein Bewohner! — Ein grausiger Unglücksfall ereignete Großröhrsdorfs in berauschtem Zustande sich dieser Tage in Altgersdorf bei einer die Straße entlang, um sich nach seiner Wohn- § ambulanten Schaukel. Der 16jährige Schnei- ung zu begeben. Im Glauben, das Ziel er-j derlehrling Löffelmann wollte heimlich eine reicht zu haben und nunmehr ausschlafen zu j Schaukelfahrt mitmachen und klammerte sich können, trifft er Anstalten, sich zu entkleiden. § mit beiden Händen an der Schaukel an. Als Doch o Schreck, er hatte sich um einige Hau-j diese jedoch in die Höhe ging, drang ihr rück- ser verrechnet, auch war es keine Wohnung,, wärtiger, spitzer, eisenbeschlagener Teil dem in der er zu sein träumte, sondern vor einem > Unglücklichen in den Hals, so daß das Eisen fremden Hause wurde dieser Akt vollzogen.! rückwärts wieder zum Vorschein kam. Löffel mann wurde emporgezogen und dann zehn Meter weit in den Zuschauerraum geschleu dert, wo er liegen blieb. Man suchte dem Verunglückten Hilfe zu leisten, er war aber Pirna. Die Bahnlinie Pirna-Bergieß- verschwand. Hübel ist überflutet, während aus den anliegen- Thiendorf im Lößnitzthale, 31. Juli, den Straßen das Master m hoch steht. Von der Klug'schen Spinnerei sind 12 männ- Etliche Bewohner mußten unter Zurücklassung liche und weibliche Arbeiter beim Ueberfahren ihres gesamten Mobiliars ihre Wohnung ver- einer Brücke mit Wagen und Pferden von lasten. In Weißeritz ist die Albertsalonbrücke den Fluten fortgeristen und sämtlich ertrunken, eingestürzt. In Königstein waren mehrere! Zwickau, 2. Aug. Das Bockwaer Koh- Häuser dem Einsturz nahe, während 3 Häuser lenrevier bildet eineunabsehbare Wasterwüste; zerstört sind und im Bielathale ein Wohnhaus j stellenweise ragen nur die Spitzen der Tele- und eine Mühle mit fortgeristen wurde, in i graphenstangen und die Dächer aus den Flu- Herrnskretschen wurde ein Speisesalon wegge-j ten hervor. Crösten ist überschwemmt. Neue rissen und die Dampfschiffstation in Boven-> Regengüsse sind niedergegangen. bach zerstört. Die ganze Bodenbacher Aus-! Zwickau i. B., 31. Juli. In Leubs- stellung ist gefährdet, da die Vergnügungshalle demoliert wurde. Auch der Utlewaloer Grund größter Gefahr mehrere Menschen gerettet werden. In Sebnitz stand das Master auf dem Markte 1 w hoch, woselbst auch eine elektrische Maschine explodierte. Dresden- Plauen stand auf der hochgelegensten Wasser gaffe schon unter Wasser und mußten viele „ , , , _ , Häuser geräumt werden. In einem kochenden ist ein nach Millionen zählender. In welches sich plötzlich gebildet hatte, versank PeterShof sind sämtliche ^Brücken weggeriffen, ' nur dem Bahnhof nach Schreiberhau zu hatte man noch Verbindung. In Aupagund such ten vier Herren aus Leipzig in einem Hause, ist gleich einem See. — Ringeln wurde meter- . hoch unter Wasser gesetzt, wohingegen Pirna selbst durch die Gottleuba in schwere Wassers- ! not geriet, da bei Peterswalde ein Wotken- bruch gefallen war und dadurch die Gottleuba in einen Strom umgewandelt wurde. 5 Per sonen, welche sich auf einer einstürzevden Brücke befanden, wurden von den Fluten mit fortgeristen und ertranken. Der „Pirnaer rissen. Anzeiger" konnte infolge des großen Wassers " nicht ausgegeben werden. In Neundorf ist die Ueberschwemmung eine'allgemeine, da die Häuser in dem Thale 2 m hoch in Wasser stehen. Viele Bewohner, darunter Wöchner innen waren in Lebensgefahr, welche mit Kähnen aus den Häusern geholt wurden. Von einem Gasthof wurde eine Giebelseite vollständig eingeristen. Die Eisenbahnwaggons stehen an der Rottwerndorfer Bahn bis an die Bächer in Master. Mehrere Schuppen sanken ins tosende Wassermeer. Das noch in Puppen stehende Korn wurde mit den Fluten fortgeristen. Ein dreistöckiger Neubau, sowie ein Schuppen und eine Friedhofsmauer in Pirna kamen zum Einsturz. In Deuben ist die Grützemühle vollständig weggeschwemmt. Neustadt. Hier konnten nur mit dessen Wirt durch das Unwetter im Gebirge zurückgehalten ivurde, vergeblich ern Unter kommen. Am anderen Morgen war das Haus verschwunden und mit ihm seine sieben Be wohner. Ein Bergrutsch hatte es mit seinem Steingeröll und Baumstämmen hinweggefegt. Oertliches und Sächstsches. Bretnig, den 4. August 1897. Bretnig. Laut stadträtlicher Bekannt machung in Pulsnitz ist Herr Männig von hier an Stelle des verstorbenen Straßenwär ters Preische als solcher für die Strecke Bret nig—Ohorn—Pulsnitz gewählt worden. Großröhrsdorf. Am letzten Montag vorm. entstand in der Wohnung des Herrn Ferd. Seifert auf der Augustusstraße ein Stubenbrand, wodurch viel Band, Garn und andere Sachen umgekommen sind. — Was nicht alles die Trunkenheit mit sich bringt! Kommt da am vergangenen Sonn- - , — Die Bedrückung der Deutschen in durch tue Wasterkatastrophe Betroffenen teilte Böhmen macht sich bereits für die Tschechen der Hausmarschall v. Carlowitz den Wunsch; - - - ...