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und Willen», „Untorllllltungsbeilage", Agg Leben im Bild Tageszeitung für die Landgcmetnorn Altendorf, Kleingießhübel, Kletnhenner«. darf, Krippen, Lichtcnhain, Mittelndoif, Ostrau, Porschdorf, Postelwiß, Prosten, Rathmannsdorf, Reinbardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wcndischfäyre, sowie für das Gesamtgebiet der Sächsischen Schweiz Druck und Berlag: Sächsische Elbzeitung. Alma Hieke, Inh. Walter Hieke Verantwortlich: K. Nohrlapper Anzeigenpreis (in RM^): Die 7gespaltene 38 mm breite Pctitzeile 20 Pfg., für aus wärtige Auftraggeber 25 Pfg., 85 mm breite Reklamezeile 80 Pfg. Tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. — Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt. Anzeigenannahme für alle in- und ausländischen Zeitungen ÄEndiye WoAenbeilSgeN! *^us°üer^Wett der Zraü», Illustrierte Sonntagsbeilage l h-herer Gemalt, eireHu^perrung, Betriebsstörung usw, berechtigt nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch auf Lieferung der Zeitung Baü Sckanüau, Donnerstag, den 11. August 1927 71. ^akrgang Tageblatt für die Lathält die amtlichen Bekanntmachungen für den Sia ^A^n/en? »ernsprecher: Bad Schandau Nr. 22^- Drahtanschrift: Elbzeitung Bad Schandau Nichterscheinen r Nr. I8S Sächsische Elbzeitung Sächflsche Schweiz Für eilige Leser. - Okach 'Nachrichten aus Mailand, wo die runiänischen Minister Titulescu und Dratianu auf der Durchreise nach Paris angekommen find, soll Brattanu in Paris auch eine Unterredung mit dem Ertronprinzcn Carol haben, um ihn zu bestimmen, sich mit den Verhältnissen in Rumänien definitiv abzunndcn und von einer Rückkehr nach Rumänien abzuschen. * Der Flieger Könnecke beendete seinen Probcslug für die Ozcannbergncrnng in Travemünde nach Mündiger Fahrt * Die Rettungsstation Pillau der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger meldet: Am 9. August von dem Kahn „Nordstern", Kapitän Radcwski, gestrandet im Frischen Haff bei Mocmenhaken, mit Holzladung von Danzig nach Königsberg be stimmt, eine Person gerettet durch Motorrcttungsboot „Geh. Rat Schröter" der Station. * Nach italienischen Meldungen aus Newyork beabsichtigt der Bürgermeister von Newyork, der sich dieser Tage nach Europa cingcschifft hat, in Rom dem Papst und Mussolini einen Besuch abzustatten. . * Im Moskauer Dostowjcski-Hospttal wurde ein Kreiskontroll kommissar, der eine Unterstützung verschiedener Unregelmässig keiten durchführen sollte, von einem kommunistischen Beamten ermordet. * Die Ncgicrungskommission des Saargcbicles verbot die kommunistische „Arbeiter-Zeitung" auf die Dauer eines Monats wegen Beschimpfung des Regierungspräsidenten. * Die spanische Torpcdoflottille, di- der Türkei einen Besuch abstattcte, verlies; Konstantinopel, um Nazna und Konstanza an zulaufen. Gas Elend an der Saar. Von einem Kenner der Verhältnisse im Saargebiet wird »ns zil den jetzigen Knndgcbnngen geschrieben: Es war bezeichnend, das; die erste Aussprache im Völkerbund, an der Dentschland teilnahm, die Verhältnisse im Saargcbiet zum Gegenstand hatte. -Und das nrit Recht; denn die ganze Geschichte des Saarlandes seitdem Augenblick, da cs bon französischen Trnppen besetzt wurde, bis zum heutigen Tage ist eine grosse, lange Kette von Leiden, Bedrückungen und Ungerechtigkeiten. Daran hat nicht das geringste geändert, das; es ja bis 1935, bis zum Tage der Abstimmung, über deren Ausfall sich die Fran zosen nicht mehr die geringsten Illusionen machen, mehr schlecht als recht vom Völkerbund verwaltet wird. Die gegenwärtigen Bergarbciternnrnhcn, die nicht bloß zu gewaltigen, nur schwer niedergeschlagenen Kund- gedungen, sondern jetzt auch zu einem ausgedehnten Streik geführt haben, sind zweifellos von kommunistischer Seite unterstützt und vorwärtsgctriebcn worden, aber die letzte Ursache dazu, dass hier eine alles überwältigende Unzu friedenheit entstanden ist, bleibt doch das Verhalten der französischen Grnbcnbebörden. in deren Händen die Aus^ Nutzung der Bergwerke liegt. Bezeichnend ist die T-n acbe, das; der schlechte Geschäftsgang zur Entlastung gerade btt Kriegsbeschädigten führte und diesen höhnend geraten wurde, doch „nach Dentschland» anszuwandcrn, bezeichnend die Ausplünderung, der Raubbau an den Gruben und trotzdem infolge des Mangels jeder ver nünftigen Organisation und der maßlosen Übersetzung der höheren Beamtenstellen, natürlich mit Franzosen, und auf der anderen Seite die Verweigcrnng eines auskümm- liehen Lohnes an die Bergarbeiter. Jahre schwerster Not haben diese Arbeiter durchmachen müssen, als ihnen trotz des Sinkens des Franken jede einigermaßen ausreichende Lohnerhöhung» abgeschlagen wurde, jetzt aber, da der Frank sich stabilisiert, desto schneller zu Lohnherabsetzun gen geschritten wird. Dio neuen sozialpolitischen Gesetze, die vom Reichstag beschlossen wurden, werden bei den Saargruben nur soweit durchgeführt, wie es der Ver waltung genehm ist, kurz, cs ist wohl zu verstehen, daß sich die Bergarbciterschaft aufbämn-t gegen diese Be- drüctung. Man macht ja überhaupt, was man will. Von Loth ringen her haben die Franzosen unterirdische Schächte ins saarländische Gebiet hineingetrieben und bauen dort munter deutsche Kohle ab. Und die Saarrcgieruna? Kaum rst der famose Bahnschutz da, so kommt es zu Mißhellig- Aten Gegen jedes frühere Versprechen verlangt man die Bereitstellung von Privatwohnungen für Quartierzwecke, als ob die Kasernen nicht dafür übergenug ausreichcn! schnell legt inan der saarländischen Polizei die Grußpflicht gegenüber den Offizieren des Bahnschutzes auf, veranstaltet ausgedehnte Schießübungen genau so wie die regulären Truppen in dem andern besetzten Teil des Rheinlandes. Außerdem sind auch die andern dort so be- liebten Schikanen im Saarlands durchaus gebräuchlich: Verbot oder zumindestens schärfste Einengung von Er- n.nerungss"iern der früheren Kriegsteilnehmer, politische und sonstige Verbote usw. Man fühlt sich „ganz wie zu .Hans". Nm 14. Juli wurde dafür aber der französische Nationalfeiertag möglichst prunkvoll begangen. ^le demonstrierenden Bergleute — die gewerkschaft liche "Front ist dort ebenso geschlossen wie die parteipoli tische im Landesrat — haben sich wieder einmal an den Völkerbund rat sowie an die Grubenverwaltung, die In Paris residiert, sowie an den französischen Minister für öffentliche Arbeiten gewandt. Das taten sie schon oft in ihrem Elend, aber immer ohne Erfolg; dabei handel» cs sich um 75 000 Arbeiter. Bald ist ja wieder eine Völker- bundtagung in Genf und jedesmal erschien dort ein« Kommission der saarländischen Bevölkerung. Sie wurde meist gar nicht angehört oder begegnete nichtssagendem oder vielmehr vielsagendem Achselzucken, wenn es ihr wirklich gelang, ihre Bitten und Beschwerden vorzu bringen. Zu Freunden hat sich Frankreich die Saarländer trotz Zuckerbrot und Peitsche wirklich nicht gemacht. M Mm UWk UeickMchtzW? (Bereits gestern kurz gemeldet.) Ariand für Vesatzungsvermindernng Z u st i m m u n g d e s G e n e r a l G u i l l a u m a t. Die Pariser Blätter melden In großer Aufmachuna, daß der französische Ministcrrat eingehend Uber die Her absetzung der Truppcnzahl im Rheinland verhandelt habe. Briand und Painlevö hätten eine Anzahl neuer Schriftstücke vorgclcgt und Briand habe schließlich beantragt, die Nhcinlaudnrmcc um 5000 Mann zu ver ringern. Dem habe das Kabinett zu gestimmt, aber dazu beschlossen, wcitergehende Forderungen der deut schen RcichSrcgicrnng zurückznwcisen. Das Londoner Blatt „Daily Expreß" will dagegen wissen, daß der Ministerrat mttcr Umständen auch mit einer Zurückziehung von 10 000 Mann einverstanden sei» werde. Die Beschlüsse sollen in kurzem veröffentlicht werden und auf deutsch« und englische Vorstellungen zurückzuführen sein. Die Verminderung der Nhcinlandarmee solle sofort nach der V ö l ke r b u u d v c r sa m m l u n g im September er- folgen und der deutschen Ncgiernng alsbald mitgeteilt werden, da man hoffe, damit die Schwierigkeiten bei den dciitsch-französischen Hnndclövertragsverhandlungen zu beseitigen. Die Vorschläge Briands sollen auch die Billi gung des Marschalls PStain und dcS Führers der Rhein- landtruppcn Generals Guillaumat gefunden haben. In Deutschland ist man zu oft enttäuscht worden, um nun gleich in Jubel anszubrechen und alle Zweifel an der Tatsächlichkeit dieser Beschlüsse zu ertöten. Jedoch be- schäftigt sich auch die französische offizielle „Agence HavaS» mit den Angaben, ohne sie als unrichtig hinzustellen, so daß man immerhin eine gewisse Ernsthaftigkeit voraus- setzen kann. Selbstverständlich, daß eine Herabsetzung nm 5000 Mann nicht im geringsten den berechtigten deutschen Forderungen gerecht zu werden vermöchte. Die NeichS- regicrung könnte auch nicht davon absehen, selbst nach B«. kanntgabe der Truppenbeschränkung demnächst in Gens ans der Völkcrbnndtagung energisch die Frage der Rhein- landräumnng anzuschneiden. In England verhält man sich im allgemeinen ziem- lich ablehnend gegen die durch den Bericht des Befehl-- yavers im Rheinland, des Generals Guillaumat, und VK Veröffentlichungett der „Menschheit" verursacht« Deutsch» landhctze der französischen Presse. Von einem Bruch des Versailler Vertrages durch Deutschland könne in Weise die Rede sein. Hoesch Sei Briand. Der deutsche Botschafter, Herr von Hoesck», der nach Paris zurückgetchrt ist, hatte eine längere Unterredung mit Briand. Zweck des Besuches war die Wiederauf nahme der durch die Krankheit des Botschafters unttt» brochcncn persönlichen Aussprachen zwischen ihm und d«M französischen Außenminister. Im Lauf« der Unterredung kam dann eine Reihe Deutschland und Frankreich inter essierender Fragen zur Sprache, wobei besonders die Ver handlungen über den Abschluß eines deutsch-französischen Handelsprovisoriums einen breiten Naum einnahmen. s Oeuisches Zniereffe in Genf. Das Völkerbnndsckretariat läßt dem bekanntgegebr- ncn Auszug aus den; Verhandlnngsprogramm der am 1. September zusammentretcnden 46. Tagung des Völker- bundrates das vollinhaltliche Programm folgen, das gegenwärtig 24 Punkte umfaßt. Ein deutschss Interesse enthalten zuerst die Punkte 4 und 5. Hier berichtet Dentschland über die Arbeiten des Wirtschaft», komitees. Im Pnnkt 9, wofür kein Berichterstatter ge- nannt wird, sollen die Punkte 190 und 192 des Ver- sailler Diktats ansgelegt werden. Die Punkte 14 bis 18 befassen sich mit Danziger Fragen, über die der Vertreter Chiles Bericht erstattet. Hier handelt es sich nm die Weiterverwendnng der Westerplatte als polnisches Mnnitionsmagazin, um die Polizei dös' Danziger Hafen- rates, um die Zuständigkeit der Danziger Gericht« für Klagen von Danziger Eisenbahnaugestellten gegen dis polnische Eisenbahnverwaltnng, um die Verteidigung d-tk Interessen von Danziger Staatsangehörigen in Polen und nm die Erzeugung von Flugmatsrial auf d«m Sil» biete der Freien Stadt. Könneckes Probeflug geglückt Nie VsMckmgm zumAilaMog. 19 Stunden in der Luft. Um 13.15 Uhr Mittwoch mittag ist der Flieger Könnecke nach fast n c n n z e h n st ü n d i g c m Fluge tn Travemünde glatt gelandet. Der Motor und die weiteren Einrichtungen haben sich ausgezeichnet be währt. Zwei Stunden vorher erschien Könneckes Caspar- Mngzeng über dem Travemündcr Flughafen und warf die Meldung ab, daß an Bord alles wohl sei. Den Probe- flug führten Pilot Könnecke und seilt Ozeanflugpassa- gier Grafvon Solms auS. Das Flugzeug, das vor aussichtlich den Namen „Germania" erhalten wird, stand in ständigem funkcntelcgraphischcn Wechselvcrkchr mit den Flughäfen in Warnemünde und Hamburg- Fuhlsbüttel. Das Wetter war für den Dauerflug sehr ungünstig. Die Nacht war besonders dunkel, verschiedent lich regnete cs, die Wolken lagen sehr tief. Die „v 1145" flog zunächst das Dreieck Trave- m ü u d e — P a r ch i m — Warnemünde — Trave- m ü nde und pendelte in der Nacht ans der Strecke Trave münde—Warnemünde, da auch bei der schlechten Wetter lage ans dieser Küstenftrecke mit ziemlicher Genauigkeit Kurs geflogen werden konnte. Sowohl in Travemünde wie auch in Warnemünde waren auf dem Flugplatz mit Beginn der Dunkelheit die N a ch t b e l e u ch t u u g s a u - lagen in Betrieb genommen worden. Das Wacht- versonal der Caspar-Werke wurde die Nacht über von den I Flngwachcn in Travemünde und Warnemünde veucns unterstützt. Könnecke dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach auch erst Ende dieser Woche den Flng antrcten. Er will noch einige Belastungsflüge durchführen, um die Startgeschwindigkeit genan berechnen zu können. Am Freitag dürfte er dann nach Berlin kommen, wo er noch ans der amerikanischen Botschaft geschäftliche Angelegenheiten zu erledigen hat. Von Berlin aus geht die Reise nach Köln, und von dort soll dann der endgültige Start stattfiuden. Übrigens werden die Ozeanmaschinen auch Flaggen mit sich sichren, nnd zwar die deutsche Haudels- fl a g g e n n d d a s S t e r n c n b a n n e r, die sofort uach ihrer Lauduug in Amerika gehißt werden sollen. Wahr scheinlich wird sich übrigens von Dessau aus ein ganzes Geschwader iu die Luft erhebe«, und zwar die zwei oder drei Ozeanmaschinen nnd ein Großslngzcug vom Typ 6. 31, das die Ozeanflicger bis England oder Irland begleiten soll. Der Geschwaderflug würde über dem Ozean gewisse Vorteile bieten, da er Beobachtungen über die Abtrist ermöglicht, die mit den bisher in Gebrauch bc- fiudlichen Justrumenteu noch nicht gemessen werden kann. Geheimrat Giimmmg zum Ozeanfiug. Berlin, 10. August. Der Generaldirektor des Norddeutschen Lloyd, Geheimrat Stimming, lies; sich nach einer Meldung der „Täglichen Rundschau" einem Pressevertreter gegenüber über die Beteiligung des Norddeutschen Lloyds am Ozcanflug aus.