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Sächsische Elbzeitung Mchterschcincn «inzclmr Nummern infolge höherer Gewalt, Streik. «u.sperrung. Betrieb.störung usw. berechtigt nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch aus Lieferung der Zeitun, Bsü Sckanüsu, Zreiwg, den 15. Mi 1927 71. ^skrgsng Nr. 16Z Sächsische Schweiz Tageszeitung für die Landgcmetnoen Altendorf, Kleingießhübel, Klcinhenner,- darf, Krippen, Lichtcnhain, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Poitelwitz, Prossen, Rathmannsdorf, Reinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendischfähre, sowie für das tScsamtgebiet der Sächsischen Schweiz Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke Verantwortlich: K. Rohrlapper Anzeigenpreis (in RM.): Die 7gespaltcne 35 mm breite Pctitzeilc 2V Pfg., kür aus wärtige Auftraggeber 25 Psg., 85 mm breite Rcklamczeile 80 Pfg. Tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. — Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt. 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Juni 1027, bcircsfcnd dic^ Ver längerung det Vcrcinbarnngc» zwischen Deutschland und Frank reich über den Warenaustausch zwischen Deutschland und dein Saarbcckcn-Gcbicl, Irin nach einer zwischen der deutschen und der französischen Regierung getroffenen Abmachung am 15. Juli 1027 in Kraft. * In der Nähe von Hocchstädi in Schwaben geriet ein 20jährigcs Mädchen beim Bade» in der Donau in einen Sirudcl. Ein zu Hilse eilender Postassistcnl wurde ebenfalls vom Strudel ersaht. Beide sanden vor de» Augen der Frau des Assistenten, sowie des Vaters des Mädchens den Tod. * An Stelle des ermordeten irländischen Justizministers O' Higgins wurde Finanzministcr Blythe zum Justizministcr und Vizepräsidenten des Ministcrraics ernannt. * Der chinesische Bürgerkrieg scheint wieder in ein neues Stadium getreten zu sein, insoscrn, als General Tschinglaischck nach Berichten aus Peking sich aus Pukau zurückzichi, da er einen Angriff aus Nanking durch die Streitkräfte durch die Hankau- rrgierung bcsürchtct. Gin «iß« in cumerikas Zukunft. Von vr. Paul Nohrbach. Vor dem Kriege hätte wohl niemand daran gedacht, bah eine Zeit kommen könnte, in der das Wort „Amerika" einen Inbegriff von Furcht uud Hoffnung, eine Art Schicksalsgewalt nicht nur für Länder wie Panama oder Guatemala, sondern auch für europäische Großstaaten bedeuten würde. Und doch ist heute schon zu sehen, wo in diesem riesenhaften, durch den Krieg dreifach mächtiger gewordenen Gebilde die Ziige eines von ferne drohenden Niederganges sich auszuprägcn beginnen. Das amerikanische Volk stammt ganz und gar von Ein wanderern ab. Bis zum Kriege war die Einwanderung nach den Vereinigten Staaten, wenn man von dem Verbot gegen dis gelbe Rasse und von der strengen Gesundhcitspolizci gegen alle Landenden absicht, so gut wie unbeschränkt. Nach der Nationa lität stammten von den Einwanderern während des Zeitraumes von 1821 bis zum Weltkriege aus Großbritannien rund Deutschland „ Oesterreich-Ungarn' „ Italien „ Ruhland „ Skandinavier. „ Kanada „ allen übrigen Ländern zusammen „ 8 Millionen 5,5 Millionen 3,5 Millionen 3,-1 Millionen 2,8 Millionen 2 Millionen 1,3 Millionen 3 Millionen. Im Jahre 1916 erschien nun in New Park ein Buch von einem bis dahin wenig bekannten Verfasser, namens Madison Grant, unter dem Titel „The passing of thc great race" <Dcr Untergang der grossen Rasse). Es war eine M ahn » ng, die Einwanderung zu beschränken. In dem Vorwort des Werks, das einen ungeheuren Einsluh ausgeiibt hat, obwohl cs, wisscnschastlich betrachtet,'viele Fehler und Ungenauigkciten enthält, schrieb der Professor der Zoologie an der Columbia- Universität van New Dork, Henry Fairfield Osborn u. a.: „Wenn man mich fragt: welches ist die gröhtc Gefahr, die hcnte die amerikanische Republik bedroht, so werde ich sicherlich antworten: Das allmähliche Ausstcrben jener Erbeigenschaften in unserem Volke, durch welche die Grundsühc unseres religiö sen, politischen.und gesellschaftlichen Ausbaues gebildet wurden, und ihr heimtückischer Ersatz durch Eigenschaften minder edler Art." Und Grant selber, der schon sieben Jahre vor dem Kriege an der Leitung eines Bundes gegen die Einwande- r n n g beteiligt war, sagt, er habe fein Buch darum geschrieben, weil die nach Beendigung des Krieges bevorstehende „Völker wanderung" Amerika mit schweren Gefahren bedrohen werde, falls nicht die Einwanderung scharf beschnitten würde. Was er fürchtet uno was er verlangt, saht er in die Worte zusammen: „Unser Geschlecht muh das stolze Wort unserer Väter energisch zurückweisc», dah sie keinen Unterschied der „Nasse, des Glau bens oder der Farbe" kennen. Sonst muh der einheimische Amerikaner im Buche der Geschichte eine neue Seite aufschlagcn und schreiben: Amerikas Ende." Die Ursache dieser Furcht war das gewaltige Anschwcllcn der Einwanderung aus Ost- und Süden ropa in den beiden letzten Jahrzehnten vor dem Kriege. Im Jahre 1912 wanderten aus Deutschland nur noch 28 000 Menschen nach Amerika ein, aus Oesterreich-Ungarn aber beinahe 180 000, wovon der bei weitem überwiegende Teil Slawen waren' aus Nuhland 160 000, die meisten davon Juden: aus Italien 157 000. Dabei gab cs Iahrc, in denen die italienische Einwanderung, und eben so die aus Oesterreich-Ungarn und Nuhland, auf weit über 200 000 stieg. Dieser „minderwertige" Zufluh war es, der als eine Gefahr für das „echte" Amcrikanertnm empfunden wurde und den man daher mit allen Mitteln zu bekämpfen trachtete. Am stärksten 'veränderten natürlich unter dem Einsluh dieser süd- und ost- europäischen Ankömmlinge die großen Hafenplätzc an der atlan- tischen Küste ihr Gesicht, am allermeisten New Park. Unter den mehr als 7 Millionen Einwohnern, die Gro.ß-Ncw Bork heute besitzt, sind mehr als die Hälfte nicht in Amerika geboren. An- gcblich sollen in Groß-New York allein über 2 Millionen Ost- juden und eine halbe Million Italiener wohnen, dazu viele Hunderttausende von Slowaken, Tschechen, Ungarn Balkan, llawcn. Ukrainern, Rumänen, Griechen usw.' Lvayrcno des Krieges lewst lano namrgemay ,o gm wie gar keine Einwanderung statt. Nach dem Kriege wurde sic gc- schlich gcrcgclt. Danach durfte die Zahl der aus jedem fremden Lande Einwanderndcn nicht höher sein als 3 Prozent ihrer im Jahre 1910 bereits in den Vereinigten Staaten ansässigen Lands leute. Auf Grund dieses Gesetzes durften im ganzen noch etwa 350 000 Einwanderer jährlich landen. Schon 1924 aber wurde die zulässige Gesamtzahl auf knapp 170 000 verringert, davon aus Großbritannien 62 000, aus Deutschland 51000, aus Italien nur noch 4 000, aus Rußland 2 000 und aus Polen etwas über 3 000. Noch geringer sind die Zahlen für die Balkanländer. Diese Regelung gilt bis heute: cs besteh! aber die Absicht, den Anteil der Englischsprcchcndcn noch zu erhöhen, den der Deut- »schen auf die Hälfte zu verringern und den der Ost- und Süd- curopäer praktisch auf Null herabzusetzen. > Für Amerikas Zukunft ist ferner maßgebend, dah das amerikanische Leben immer mehr zum Grohstadtlcben wird. Die Grohstadtkultur ist für den Amerikaner die erstre bens- und lcbcnswcrte Kultur schlechthin, denn die Großstadt allein bietet die Aussicht, ein „erfolgreiches" Leben zc^ führen. Zu New Porl, mit seinen mehr als 7 Millionen Einwohnern kommen Chicago mit über 4 Millionen, Philadelphia mit über >2 Millionen, und auhcrdcm noch ein Dutzend Städte, die schon die Million überschritten haben oder sich ihr mit raschen Schrit- ' len nähern. Vor allen Dingen die Jugend drängt in die Städte. Das amerikanische Leben kennt nun so gut wie keine Dienstboten. Die Kosten eines Haushalts mit Bedienung sind so groß, daß der ganze Mittelstand daraus verzichten muh. Hieraus folgt in Verbindung mit dem zunehmenden Großstadtcharaktcr des Lebens und infolge der Ansprüche der amerikanischen Frau an das. was sic ein „menschcnwürdigcs" Dasein nennt, die rci- hcnd schnell zunehmende Kin verarmu! der amerika- nischen Familie. Das sühc Baby mit blonden Locken, rosigem Gesichtchen, in beste Konseklionsmarke gekleidet, spielt zwar eine beherrschende Rolle In den Ncklameplakalcn, aus den Deckeln der Magazinheste-und in den Auslagen der Photogra phen. aber lebendig trifft man cs um so seltener an, ,c moder- ncr amerikanisch die Familie ist. Kinderreich sind fast nur noch die Einwanderer. Für die Zukunft Amerikas ist das eine Er- fchcinung von unabsehbaren Folgen. Es Ist auch gar nicht abzuschcn, wie sich bei der sorldaucrn- den Zunahme de« Großstadldaseins in Amerika diese Verhält- ,niffc ändern sollen In die Millionen von „komfortablen", aber wtnzig kleinen Wohnungen der amerikanischen Riesenstädte' passen Kinder überhaupt nicht mehr hinein. Dazu kommt die unbeschreibliche Beeinflussung des ganzen Lebens durch das Automobil. Ausschließlich der Farbigen haben die Vereinigten Staaten etwa 100 Millionen Einwohner, und diese besitzen 18 Millionen Automobile. Die Fahrt mit dem Auto ist Selig- keil: kein Auto zu haben bedeutet beinahe Verdammnis. Für jedes junge Ehepaar ist cs selbstverständlich, an jedem Abend, jcrner Sonnabends und Sonntags irgendwohin zu fahren, je mehr Meilen desto besser. Da es aber, wie gesagt, im amerika nischen Mittelstand keine Dienstboten gibt, am allerwenigsten bei jungen Leuten, so haben diese nur die Wahl zwischen einem Baby oder einer Maschine. Fiir viele jung verheiratete Paare ist diese Wahl überhaupt keine mehr. Henry Ford mit seinen billigen Maschinen kann, wenn er wiltz den Ruhm siir sich in Anspruch nehmen, daß er die Geburt von Millionen von Kindern verhindert hat! Lothrop Stoddard, ein jüngerer Vorkämpfer der Schule Madison Grants, sagt In seinem sehr lesenswerten Buch „Der Kulturumsturz" jDeutsch bei Lehmann in München): „Ncueng- land beispielsweise, einst die fruchtbarste Zuchtstätte des ehr- geizigen, begabten.Pankeescklagcs, oer In Millionen auszog, um den Westen zu besiedeln, ist baid kein angelsächsisches Land mehr. Die Geburtenziffer der eingewanderten Frauen ist In Massachusetts 214 mal, in New Hampshire 2 mal, In Rhode Is land 114 mal so hoch, wie die der Eingeborenen. Unter den fremden Vcvölkcrungsbeständcn sind am fruchtbarsten Polen, polnische und russische Juden und französische Kanadier. Was das nach einigen Menschenaltern bedeuten kann, wird durch eine von dem Biologen Davenport angestcllte Berechnung dar- getan. Dieser stellte fest, daß auf Grund der gegenwärtigen' Vermchrunaszisfcr 1000 erfolgreiche Besucher Harvards sdie berühmte Universität bei Boston) nach zweihundert Jahren nur 50 Nachkommen haben würden, 1000 heute in Boston lebende Rumänen dagegen 100 000 Abkömmlinge." Grant ivic Stoddard wollen dem drohenden Verfall amcrl- nanischcn Lebens dadurch begegnen, daß sic dic Einwanderung „Minderwertiger" verhindern und dem „wahren" Amerikaner- tum Eugeni k, d. h. Ausmerzung der Untüchtigkcit und Pflege der Tüchtigkeit, predigen. Ihre Predigt wird wirkungslos sein, wenn die amerikanische Großstadlkultur in ihren jetzigen For- men bestehen bleibt. Vertrauen zu ÄeutfGtanb Ne RmnMskMi in Ammin. Erklärungen D r. Schachts. Rcichsbankpräsident Dr. Schacht weilte dieser Tage zil einer Konferenz der Notenbanken in Newhork. Nach etwa zweiwöchigem 'Aufenthalt hat er Amerika wieder verlassen. Vor seiner Abreise nach Deutschland empfing Rcichsbankpräfideut Dr. Schacht Vertreter der deutschen Presse im Geucralkousulat, um kurz über die Themcu uud das Ergebnis der Besprechungen in Amerika zu berichten sowie gewisse irrtümliche Darstellungen über die Kon ferenz zu berichtigen. Bei den Leitern der großen Noten banken habe sich, so sagte Dr. Schacht, die Gepflogenheit entwickelt, alljährlich zusammcnzukommcn, um gemein same Jntercssensragen zu besprechen. Eine besonders er freuliche freundschaftliche Note erhielt die diesjährige Zu sammenkunft durch die Beteiligung Nists, des Vizegouver- neurs der Bank von Frankreich. Dr. Schacht führte aus: „Keiucrlci politische Frage» wurdcu erörtert, insbesondere nicht, wie vielfach behauptet wurde, die Neparatioussrag« oder die Stabilisierung des französischen Franken. Im Mittelpunkt der Erörterungen stand die Frage der G o l d v e r s ch i f s n n g e n, wobei die Mittel nnd Wege beraten wurden, die Verschiffungen ans ein unbedingt notwendiges Maß zn beschränken, zn vereinfachen und zn verbilligen. Irgendwelche Vereinbarungen sind nicht ge troffen worden, cs ist jedoch anzunehmcn, daß künftig in höherem Maße als bisher eine gegenseitige Verständigung der großen Notenbanken bei Goldverschifsungen statt- finden wird.« Eingehend sei anch die Frage der Kans- kraft des Goldes besprochen worden, wobei ange sichts der Natnr dieses Problems die Erörterungen sich zunächst mehr ans theoretischer Grundlage bewegten. Schließlich sei auch das Problem der Diskontraten er örtert worden, wobei als selbstverständlich festgestellt wurde, daß das eigene Bednrfnis und die Intcresicn des jeweiligen Landes für die Gestaltung der Diskontpolitik der Notenbanken maßgebend sein müßten. Darüber hinaus sei jedoch eine engere gegenseitige Fühlnngnahme und Verständigung im Interesse aller Beteiligten denkbar. Auf eine Frage erklärte Dr. Schacht, daß Daweö-Plan und Eiscnbnhubvndü während der Besprechungen mit keiner Silbe erwähnt wurden. Die Frag^ der Eijcilbahn- bondü sei ein Problem, das nicht außcrh > des Nahmen« des Dawcö-PlancS akut werden könne. Dr. Schacht ver trat persönlich dic Auffassung, das: der Dawrs-Plau alle Möglichkeiten vorschc. ES sei deshalb unrichtig, von einer Nevision zu reden. In Frage komme vielmehr zn gegebener Zeit eine Ergänzung dc« Planes durch die Ausfüllung der noch offenen Punkte, nämlich die endgültige Entscheidung über Transfer und die Festsetzung der Höhe der Gesamtzahlnngcn. Abschließend bat Dr. Schacht, die Gesamtarbcit der Notenbanken, welche sowohl der Wirtschaft der einzelnen Länder wie anch der Weltwirtschaft zugnte kommen, nicht als politische Aktion zu betrachten, an welche sensationelle Schlußfolgerungen zu kuüpfeu wäre», vielmehr sei der- artige Zusammenarbeit als erfreulicher Beweis zuuehmender internationaler Wirtschaftsbeziehungen durch sachliche Berichterstattung zn fördern. Dr. Schacht erklärte znm Schluß nochmals: „Ich habe In Amerika nichts gewollt, habe mit keiner Bank über Anleihen ver handelt oder gesprochen. Ich habe jedoch festgestellt, daß man Deutschland großes Vertrauen ent- gcgenbringt.« Dies Gefühl sei noch stärker als anläßlich seines letzten Besuches im Jahre 1925. Es herrschte all gemein das Gefühl der Sicherheit nnd dic Überzeugung, daß die Deutschen nichts unternehmen, was finanziell un vernünftig wäre. Man glanbe an Deutschlands Selbst kontrolle. Kein Einspruch des Reichsrates gegen die Zollvorlage. Berlin, 14. Juli. Der Rclchsrat nahm in feiner heutigen Sitzung von der Annahme der Zollvorlngen durch den Reichstag Kenntnis, ohne Einjpruch zu erheben. Die preußische Staats- rcgierung erklärte dazu, daß sich ihre Stellungnahme nicht ge ändert habe, daß dic aber einen Einspruch nicht fiir aussichtsreich halte. Die Hamburgische Negierung beantragte, Einspruch zu er heben, wenigstens gegen die Erhöhung des Zuckcrzollcs. In namentlicher Abstimmung wurde die Erhebung dieses Einspruchs mit 42 gegen 26 Stimmen abgclehnt. der Kavtnettüfttzung. Berlin, 14. Juli. Das NcichskabincU verabschiedete in seinen letzten Sitzungen außer dem Neichsschulgcsetz unter anderem das Steuervercinheitlichungsgesetz, welches als Mantelgesetz vier Einzelgesetze umfaßt. Es handelt sich dabei um das Grundstcucr- rahmengesetz, das Gcwerbesteuerrahmcngesctz, das Gcbäude- entschuldungsrahmcngesetz und das Steueranpassungsgesetz. Diese vier Gesetze werden durch ihren gemeinsamen Zweck mit einander verbunden. Sie dienen der Vereinheitlichung und der Vereinfachung der Steuern selbst und -er Steuervcrwaltung und sollen auch eine Ersparung nn Verwaltungskosten und eine größere Bequemlichkeit siir die Steuerpflichtigen herbeiführen.