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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die Nichterscheinen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt, Streit, Aussperrung, Betrieb,stSrung usw, berechtigt nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch aus Lieferung der Zcitunp Bsü Scksnüau. Montag. den 4. )uli 1927 71. ^skrgang Nr. 1^3 Sächsischs Schweiz Lageszcitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Klcinhenners- darf Krippen, Lichtenhain, Mittclndorf, Ostrau, Porschdorf, Postclwit;, Prossen, Rathmannsdorf, Rcinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendisil,führe, sowie für das Gcsamlgcbict der Sächsischen Schweiz Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke Verantwortlich: K. Rohrlapper Anzeigenpreis (in RM.): Die "gespaltene 95 mm breite Pelitzcile 20 Pfg., sür aus. wartigc Auftraggeber >25 Pfg., 85 mm breite Reklame,eile 80 Pfg. Tabellarischer Sal; nach besonderem Tarif. — Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt. Anzeigenannahme sür alle in- und ausländischen Zeitungen uni> Wissen", „Unterkaltungebellllge", Dgg Leden im Mlü" der Frau-, Illustrierte Sonntagsbeilage illi Oliv enthält die anttliiAn Bekanntmachungen für dc^^ Bankkonten - »->> -- " D,-»>-»!«,ttU ->°>-»"° »°° S-»»-" ,rri» linRM.) halbmonatlich,n ^ a^ovaklionso-klru-lung-n. Libbbungen bei ", an. da. M«, d« 1.*^-.--° °o, Ständige Wockenbeilsgen: Tür elltgc Leser. * Nach einer Meldung aus Andermatt fuhr am Sonntagnach- mittaa aus der Gotthard-Straße zwischen Göschingen und Aiwer- matt der Wagen eines Fabrikanten aus Engelberg infolge Ver sagens der Steuerung über die Straßenböschung hinab und stürzte in die Schöllcnen-Schlucht. Der mit 8 Personen besetzte Wagen wurde vollständig zertrümmert. 2 der Insassen waren sofort tot, 2 weitere Personen wurden schwer und die übrigen leicht verletzt. * Wie aus Moskau gemeldet wird, sind in Dncprowsk vier „Banditen" und in Achbasicn (Kaukasus) zwei frühere Offiziere zum Tode verurteilt worden. Die Urteile sind bereits vollstreckt. « Die Vertreter des Verbandes der britischen Industrie reisten gestern unter Führung des Präsidenten Lord Gainford nach Dcutichland ab, um den Novemberbesuch der Vertreter des Neichs- vcrbnndcs der Deutschen Industrie zu erwidern. G«vfßaw»en tn der Krise. Von A. Körber-Hannover. Der südslawische Staat hat mit seinen iMicren und äußeren Problemen in steigendem Matze die Aufmerksamkeit der poli tischen Oeffcntlichkeil Deutschlands gewonnen, nicht zuletzt durch die inzwischen von der Entwicklung überholten Absichten Englands und Frankreichs, in die Kommission zur Untersuchung der Grenzslreitigkeiten im aldanlfctz-MUcnvtschen Km»"»! P" deutsche, Mitglied zu entsenden. Dazu kommt, daß die Ab. licht aus Erneuerung und Erweiterung des provisorischen v»»' delsverlrages zwischen Deutschland und Sudslawien besteht, Grund genug, die den Staat der Serben, Kroaten und Slowenen. bewegenden Fragen bei uns zu durchdenken. Seine inncrpolitischen Fragen sind zu wesentlichen Zeilen Folgen seiner Gründung. Der Weltkrieg erweiterte das -1° malme Serbien von rund 82 0VN Quadratkilometer aus 233 MM Quadratkilometer, also aus fast die dreifache Grütze. Er gliederte iinn damit vor allem die slawischen Bolksstämme der Kroaten und Slowenen ein. Sie waren der völkische Unruheherd der DonaN-Doppelmonarchic Oesterreich-Ungarn gewesen, uns ihre von Serbien seit Jahren unterstützten Selbständigklwsbestrebun- gcn hatten den Weltbrnud entfesselt. Sie haben jetzt die po". tische Heimat gefunden, die sie sich wünschten: aber sie sind in ihr bisher keineswegs so behandelt worden, ivie sic sich das er träumt halten. Denn die Verfassung, die der neue südslawische Staal sich gab, trug» dem hier eigentlich von der volkuchen Gliederung geforderten Föderalismus in keiner Weise Rech nung. Von den insgesamt ungefähr 12^- Millionen umfassen den Einwohnern Südslawicns entfallen nur 5)^ Millionen aus die eigentlichen Serben. Slowenen und Kroaten zählen zu sammen etwa 3>L Millionen. Der Nest entfallt auf nationale Minderheiten, vor allem auf Deutsche, Ungarn und Mazedonier. Von Rechts wegen halte die Vcrsassung der Tatsache des Nationalitätenstaates Rechnung tragen müssen. Das übermäßige politische Krastgefühl der Serben, zu höchster Wirkung gelangt in der Gestalt des kürzlich verstorbene» greisen Ministerpräsi denten Paschitsch, verhinderte, das; der äussere Ertrag des Welt krieges in einem grotzziigigen inneren Ausbau verwertet wurde. Er drückte eine Verfassung durch, die wesentlich aus zentra listischem Staatscmpsinden heraus erwachsen war und den Ser. ben ungehinderte Vorherrschast in Regierung und Verwaltung verschaffte. Die Folge waren erbitterte Kämpfe zwischen den serbischen Parteien, besonders der Radikalen und Demokraten gegen die kroatische Bauernpartei unter ihrem disziplinlosen Führer Naditsch, der ost durch starke Hinneigung zu Nutzland und dessen kommunistischen Idealen die an sich nicht ungünstige Oppositionsstcllung mißbrauchte. Der Versuch, die Kroaten an der Negierung zu beteiligen, führte infolge der ständigen Seiten sprünge Naditschs zu einem kläglichen Ende. Das gegenwärtige Ministerium Wukitschewitsch beabsichtigt daher, die politischen Organisationen der Serben energisch zusammenzufassen und Ihnen in den sür September angesetzten Neuwahlen zur Skup- schtina eine Mehrheit zu verschaffen. Zweifellos wird dadurch oen Kroaten und Slowenen die Eingewöhnung in den neuen Staat auch weiterhin erschwert. Die eigentlich völkischen Mindcrheitsfragen haben den Ser- ben weniger Kopfschmerzen bereitet als diese Auseinander, setzungen mit den slawischen Brüdergruppen. Die Deutschen wie die Ungarn haben sie politisch und wirtschaftlich eng an die Wand gedrückt. Erst neuerdings sind den Deutschen auch kultu rell wieder Freiheiten gewährt worden, die unsere zum grotzen Teil begüterten und aus hoher Kulturstufe lebenden Landsleute in Siidslawicn etwas zum Ausatmen gebracht haben. Die säst ausnahmslos armen ungarischen Bauern dagegen seufzen nach wie vor unter der Herrschaft der ihnen durchaus feindlich gegen- überstehenden serbischen Verwaltung. Von größerer Bedeutung, als cs dic Serben selbst zu ahnen i scheinen, ist die Behandlung der Mazedonier, des slawischen Grcnzstammes sowohl nach Bulgarien und Albanien wie nach Griechenland hin. Diese leben unter den ärmlichsten Verhält nissen als abhängige Lohnarbeiter, die sehr oft eine Beute der politischen Beeinflussung durch die Nachbarstaaten werden Mazedonien ist der Hexenkessel des Balkans: sein Bevölkerungs. Wunsch ist durch keine Grenzziehung zu scheiden. Unversöhn- uch stehen sich in diesen Fragen alle daran beteiligten Staaten, also Sudslawien, Bulgarien, Griechenland und Albanien gcgcn- ubcr. In diesem klassischen Land der Grcnzkämpfe sind Ucber- w» und Raub Lcbensgewohnheit weiter Kreise der Bevölkerung. Ruhe kann hier nicht gescl-affen werden durch die säst behördlich geregelte Postcnschießerei, nicht durch Nachdenken und Ver handeln über eine doch nicht auffindbare einwandfreie Tren- nungsttme, sondern nur durch die Hebung des Wirtschasts- ^ör^nn^ ^rnwltung durch gerecht denkende Beamte und die Volksbildung. Tas sind Rielc. die Weitsicht und Duldsamkeit erfordern. Gerade diese mazedonische Frage steht aber un engsten Zu sammenhänge mit der autzcnpolitisch seit längerer Zeit so schwierige Lage des südslawischen Staates. Denn auf Maze donien zielt nicht nur die bulgarische Politik, blick« nick» nur Griechenland, sondern wird auch Italien in dem Matze cinwir- ken, als seine Durchdringung Albaniens sortschreitci. Kommt es einmal zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Alkla- nien d. h., wenigstens heute, Italien und Südslawien, dann wird dieses an Mazedonien keine Flankendeckung finden, sondern in der größten Gefahr stehen, diesen südlichsten Zipscl seines Landes durch sremde Besetzung oder durch eine Antonomie- bcwcgung zu verlieren. Damit ginge allerdings eine grotzc wirtscl-astspolitischc Aussicht zu Grunde, nämlich dic aus den Ausbau des Wirtscl-astsweges durch das Wardartal zum griechi schen Hasen in Saloniki. Fiume, der einzige Hasen an der Adria, wäre in der Lage gewesen, das südslawische Wirtschasts. leben auf dem Wasserwege an die WeltwirtschasI anzuschlictzen. Der Gegensatz zu Italien, der in alle diese Dinge wesent lich hineingreift, hat im Augenblick an Schärse verloren, aber nur durch die Schwäche Jugoslawiens gegenüber dem von Eng land gestutzten Italien. Selbst Frankreich, sein grotzcr europäi scher Bruder, hat ihm zum Nachgcben raten müssen, und so wird Südslawien, oingekrcist auf dem Balkan durch die italienische Politik, zunächst jedenfalls die diplomatischen Waffen strecken müssen. Allerdings deuten sich einige günstige Verschiebungen seiner Lage am politischen Horizonte an. In Rumänien ist das italicnfrcundliche Kabinett Averescu gestürzt und durch ein liberales Ministerium Bratianu ersetzt wordcn, das zum minde sten angesichts der Bedrohung Rumäniens durch Nutzland in der bcssarabischen Frage die Fäden zu Italien nicht enger knüpfen, vielleicht sogar einige feste Knoten lösen wird. Damit lockert sw, hier nwgiicherwcise auch der Ring um Südslawien. In Bulgarien beginnt man die iialicnisci)e Fürsorge geringer einzu schätzen. Vor allem aber hat sich die iiaticnische Steilung in Albanien selbst verschlechtert. Diese sollte der Ausgangspunkt der italienischen Machtstellung auf deni Balkan werden. Aber die Kabinettspolitik Italiens, die ihre Stütze außer in dem Präsidenten Achmed Zogu nur in militärischen und Wirtschaft, liehen Druckmitteln finden kann, erweist sich nicht als eine dem albanischen Volke genehme Politik, das deshalb in grotzen Teilen zu den Südslnwen neigt. Es ist durchaus möglich, daß Südslawien sich mit der oft ausgcgcbenen Parole „Der Balkan den Balknnvölkern!" aus der Einkreisung zu befreien, womög lich zu einem wirklichen Balkauführerstant zu euiwickcln »er. mag. Voraussetzung dafür wäre allerdings eine grosszügigere Behandlung und Uebcrbrückung seiner dargclegien innerpolitt- scheu Gegensätze, dnmii sie den Staals- und Volkskörper nicht erschüttern, wenn cs sich um autzcnpolitischc Lcbcnssragcn handelt. Heimreise Or. Stresemanns. „Bleibende Ei » drüct e." Nach Beendigung der Feierlichkeiten in Oslo ist der deutsche Nutzcumiuister Dr. Stresemann wieder nach Berlin gereist, auf dein Bahnhof verabschiedet von den Vertretern der norwegischen Negierung und des Nobel komitees. In einer Erklärung, die Dr. Stresemann Ver tretern der Presse gab, sagte er u. a.: „Die Tage, die ich in Oslo verleben durfte, gehören zu solchen, die für das Leben eines Menschen von bleibender Bedeutung sind. Die Sympathien, die mir von allen Seiten bekundet wur den und die — wie ich mir bewusst bin — nicht mir als Person, sondern dein Leiter der deutschen Außenpolitik und damit der politischen Entwicklung des deutschen Volkes gelten, sind mir um so wertvoller, als mir in zahl reiche« Gesprächen mit hervorragenden Männern Nor- wegens immer wieder eine eigentümliche Art, die Dinge ohne Beschönigung und doch frei von untätigem Pessimis mus zu scheu, eutgcgeugctrcteu ist. Ich bedauere uur, daß meine Zeit so knapp gewesen ist, um Land und Volk noch näher kenncnzulernen, aber was ich davon gesehen habe, hat so tiefe Eindrücke in mir hinterlassen, daß es mein dringender Wunsch ist, in nicht zn ferner Zeit mit größerer Muße wieder h i e r h e r z u kommen.- Ankunft Dr. Stresemanns in Berlin. Berlin. Rcichc'c.nßcnministcr Dr. Stresemann ist, begleitet von seiner Gattin sowie Geheimrat v. Baltgand und Legationsrat Rcdlhammcr, von Oslo kommend, i» Berlin ein- gctroffcn. Zum Empfang hatte sich der norwegische Gesandte Scheel mit den Herren der Gesandtschaft sowie Ministerial direktor Höpkc vom Auswärtigen Amt und Reichspresscchcf Ministerialdirektor Dr. Zechlin ans dem Bahnsteig cingcfnndcn. Mati« wittert gemeinsame deutsch-italienische Militärintcressen. Paris, 3. Juli. Der Mati» bringt mit einigem Befremden die Nachricht, daß sich General von Seeckt mit fünf Offizieren in Italien befinde. Bei der besonderen Art, mit der Italien an der Abrüstung der Marine und Armee arbeite, bemerkt das Blatt, habe dic Anwesenheit cincr Studienkommissiou deutscher Generalstabsosfiziere in Italien erhöhte Bedeutung. Die deut schen Offiziere interessierten sich für jede Einzelheit der italie nischen Militärverwaltung. Sie würden auch von Mussolini empfangen werden. Varis und die Anschluhfrage. Paris, 3. Juli. Der gegenwärtig in Paris weilende fran zösische Botschafter in Wie», Ehambrun, Hal mit dem General sekretär des Auswärtigen Amies, Berthelot, und dem früheren Botschafter in Wien, Beaumarchais, Besprechungen Uber dic deutsch-österreichische Anschlußfragc gehabt. Der sozialdemokra tische „Oeuvre" will wissen, das; Ehambrun über dic fortschrei tende Entwicklung des Anschlusses beunruhigt sei. Vor dem Zusammentritt der russische» Partciexetutivc. R i g a , 3. Juli. Aus Moskau wird gemeldet, daß das Polit- Büro der Kommunistischen Partei den Antrag Trotzkis auf Ein berufung des Partcikongrcsscs abgelchiit Hal. Der Parlcikongrcß wird statt im September im August in Moskau stattsinden. Das Polii-Viiro der Kommunistischen Parlci hat beschlossen, das Zcnttalkomiicc zu einer dreitägigen Tagung auf den 1k. Juli nach Moskau cinzubernfen. Auf dieser werden die Mitglieder der Sowjeiregicrung über dic außen- und innenpolilischc Lage der Sowjetunion Bericht erstatten. Ztalienische SchiestübuiMN aus französischem lvebict? Paris, 3. Juli. Der Mati» berichtet über einen französisch- iialienischen Zwischenfall an der italienischen Grenze in Savoyen. Danach befinden sich italienische Kcbirgsbattcrien zu Schieß übungen auf dem italienischen Plateau Monl-Ecnis. Die Be völkerung des französischen Ortes Lanslebourg mußlc evakuiert werden: ihre Ernlen feien vernichtet. Der Bürgermeister von Lanslebourg Hal bei den Abgeordnclen seines Departements so wie bei dem ilalienischen Konsul iu Ehambery protestiert. I» Paris über dic italienische Grenzverletzung nichts bekannt. Paris, I. Juli. Der Quai d'Orsay hat noch leine Mit- leilnng des französischen Boljchaflers in Rom über die von der Morgenpresse gebrachte Nachricht, daß italienische Artillerie wäh rend ihrer Schießübungen auf dem Plateau von Mont-Eenis iranzöfifchcs Gebiet beschossen hätte. Byrd in Maris. Der Bericht über den Flug der „America*. Fw Trimnphzitgc wurden der Atlantikflieger Byre und seine drei Begleiter von Ver-snr-Mcr über Eacn, wo die Präfektur dcu Piloten das erste Festessen gab, nach Paris gebracht. Dort warteten Tausende von Neugierigen mit kleinen amerikanischen Fähnchen, um die Flieger zu begrüßen. In der Menge befanden sich auch C ha mbcr - liu und Levine, dic ihre Freunde umarmtem Das Flugzeug ist jetzt dcu Wellen entrissen nnd wird nach Lc Bourget zur Reparatur gebracht. Nach den Schilderungen der Flieger waren die fünf Stunden, dic sie in Nacht nnd Nebel über Frankreich ver- brachten, der uncrsrculichc Teil ihrer Lustreise. Nach Byrds Ansicht ist der Nordpolslug erheblich leichter als die Atlautiküberqueruug. Als der Kompaß nicht mehr funk tionierte, glaubten sie sich verloren, und deshalb funkten sie auch iu der letzte» Stunde nur noch den Hilferuf 8-0-8 (rettet unsere Seelen!). Die Landung auf dem Wasser war mit Lebensgefahr verbunden. Es gab eine Erschütte rung, daß ihnen „alle Zähne wackelten". Aber sic konnteii sich noch iu dic Kautschukbootc retten und sind so heil davongekommcn. Byrd von Doumergue empfangen. Paris. Byrd und seine Begleiter sind vom Präsidenten der Republik empfangen wordcn, nachdem vorher ein Frühstück im Interalliierten Klub stattgcfuudcn hatte, bei dem auch Ehambcrliu und Levine zugegen waren. * Byrd über seinen Siidpolslug. Paris, 3. Juli. Hier werden fetzt Einzelheiten über die weiteren Pläne des Ozeansliegcrs Byrd bekannt. Als sein näch stes Unternehmen bezeichnete Byrd die Ueberfliegung des Süd pols. Er werde in Begleitung der Mitglieder feiner diesmaligen Besatzung mit Leutnant Nobile und dem Norweger Baalchen fliegen, und zwar in zwei Apparaten, einem einmotorigen nnd einem drcimotorigcn Fokker. Sobald es wegen der äußerst starken Stürme in den Polargcgenden nicht mehr möglich sein sollte, mit einem Motor vorwärts zu kommen, werde er den Apparat mit drei Motoren benutzen und den anderen Apparat sozusagen als Operationsbasis zurücklassen. Es ist also eine Zwischenlandung vorgesehen, und zwar auf einem möglichst vor geschobenen Punkte. Die theoretische Lage des Südpols vermutet Byrd auf einer großen Eisfläche. Aeber seinen Niedergang bei Ber sur Mer erklärte Byrd, daß ein glattes Aufsetzen möglich gewesen wäre, wenn der Schein werfer des dortigen Leuchtturms weniger schnell rotiert nnd einen Ueberblick auf die Meeresfläche gewährt hätte. Das Versagen seines Kompasses in der Nähe des europäischen Festlandes sührl er auf magnetische Störungen von auswärts und auf die Wellen der drahtlosen Apparate zurück.