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Sächsische Elbzeiiung Tageblatt für die Lnthält die amtlichen Bekanntmachungen für den Stadtiat, da» Amlsgciichl, da» Hauptzollamt Bad Schandau und das Finanzamt Sebnitz. — Bankkonten: ktadtbank — Stadtgirokassc Nr. 12 — Oststichsifche Gcnollenschastivank Zweignieder lassung Bad Schandau — Postscheckkonto: Dresden 38 327 Fernsprecher: Bad Schandau Nr. 22 — Drahtanschrift: Elbzeiiung Bad Schandau Erscheint täglich nachm. 5 Uhr mit Ausnahme der Sonn« und Feiertage. — Bezugs- preis (in NM.) halbmonatlich in» Haus gebracht 90 Pfg., für Selbstabholer 80 Pfg. Einzelnummer 10 bzw. 15 Pfg. — Bei Produktionvvcrteuerungcn, Erhöhungen der Söhne und Matcrialicnpreise behalten wir uns das Recht der Nachforderung vor Sächsische Schweiz Tageszeitung fiir die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Kleinhenners dorf. Krippen, Lichtcnhain, Mittclndorf, Ostrau, Porschdorf, Postclwitz, Prossen, Rathmannsdorf, Rcinbardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendischfähre, sowie fiir das Gcsamlgebiet der Sächsischen Schweiz Druck und Verlag: Sächsische Elbzeiiung, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke Verantwortlich: K. Rohrlappcr Anzeigenpreis (in NM.): Die 7gcspaltcne 35 mm breite Pctitzeile 20 Psg., für aus wärtige Auftraggeber 25 Pfg., 85 mm breite Rcklamezcile 80 Pfg. Tabellarischer Sah nach besonderem Tarif. — Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt. Anzeigenannahme für alle in- und ausländischen Zeitungen Ständige Wockenbeilagen: „Vas Leben im Bild" „NUS vor Welt der Hrau , Illustrierte Sonntagsbeilage ", Nichterscheinen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt, Streik, Auisperrung, Betriebsstörung usw. berechtigt nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch auf Lieferung der Zeitung Nr. 131 Bad Sckandsu, Mittwock, den 8. 3uni 1927 71. ^akrgang Für eilige Lesee. * Nach einer Meldung aus Bukarest stehe» im rumänische» Pctrolcumgcbiet bei Morc»i seit vorgestern nacht 5 Naphtha- grubcn in Brand, 17 Personen sind in den Flammen" »mgc- lommcn. * Nach einer Moskauer Meldung aus Peking soll zwischen Tschanglsolin und Tschankaischck durch Vcrmiuclung eines japa nischen Generals ein Wassenstillstand zustande gekommen sei». * Nach einer Mitteilung der britischen Admiralität wurden auf dem Wangpo erneut britische Schiffe von chinesische» Sol daten beschossen. Ein britisches Motorboot erwiderte das Feuer. Der britische Marincbcschlshabcr Hal scharfe Gegenmaßnahmen aiigekündigl, falls nicht der chinesische Befehlshaber in diesem Ab schnitt sich entschuldigt. Abrüstung unü französische heeresreform. Vom Neichslagsabgeordnclcii Admiral B r ii n i n g h a u s. Die Vorkonferenz für die allgemeine, im griedcnsdiktat von Verfailles vorgesehene Abrüstung ist wie das Hornberger Schießen verlausen. Angesichts der nicht zu leugnenden Tat sache, das; es an allen Emen und Enden der Welt brennt, daß Kouslibtstosfc in der Lust liegen, die — mutnlis inutnnckis — an die Zeit vor dein Weltkriege erinnern, kein übcrrasckcndcs Ergebnis. Man ivird es schließlich den Staaten, die es haupt sächlich angelst, nicht verübeln können, wenn sie bei der ge spannten politischen Lage keine Lust verspüren, tatsächlich ab- zurüstcn und damit dem erzwungenen Beispiel Deutschlands zu folgen, Ivie sie dies selbst in dem von ihnen verfassten söge- uaimtcn Friedeusvertrage vorgesehen haben. Nirgends mehr als in der Frage der Abrüstung tritt die ganze Hinterhältigkeit des Versailler Diktates zutage. Nachdem Deutschland gefesselt am Boden liegt, nachdem Deutschlands Wehrmacht aus ein Mi nimum reduziert ist, denkt kein Mensch daran, abzurüsten. Am welligste» Frankreich, dessen leitende Staatsmänner bei jeder Gelegenheit die hehre Mission ihres Landes, die Völker der Erde vor Krieg zu bewahren und ihnen die Segnungen einer fried- lichcn Kulturentwicklung zu sichern, betonen. Es ist daher im merhin lohnend, zu untersuchen, wie in Zukunft die an der Spitze einer, wie sie stets betont, friedlichen Zivilisation mar- schielende „Ornucko Nation" sich eben diese sricdlichc Weiter entwicklung denkt. Das sranzösische Heer befand sich seit sechs Jahren in einem Ucbcrgangsstadium, das nunmehr mit der Verabschiedung der fünf grundlcgeudcu Gesetze über die Wehrmacht sein Ende er reicht hat. Mit einem Schein von Recht könnte Frankreich sagen: „Ich mache Ernst mit der Abrüstung, denn ich vermindere die Aktivstärke meines Heeres um rund 10 Prozent von 695 000 auf 020 000 Köpfe." Diese Verringerung ist grösstenteils eine automatische Folge der Herabsetzung der bisherigen cincinhalb- jährigcn Dienstzeit auf ein Jahr. Wie auf Grund der neuen Gesetze die Heeresresorm wirklich zu bewerten ist, hat ein gc- wis; unverdächtiger Kronzeuge, der französische Sozialist Paul Boucour kurz mit den Worten präzisiert: „Die Herabsetzung der Dienstzeit, die wir Vorhaben, und die notwendige Umbildung der Hccresorganisation bedeutet keine Herabsetzung, sondern eine > - Verstärkung der Landesverteidigung." Boncour trifft mit' diesen Worten den Nagel auf den Kopf. Die französische Armee wird sich in Zukunft wie folgt zu- sammcnsctzen: 20 000 Offiziere, 100000 Kapitulanten, 240000 weihe Mannschaften, 90 000 Nordasrikancr (branne), 85 000 Schwarze nnd Gelbe (Kolonialeingcborcne), 19 000 Fremden- lcgionäre, 12 000 irreguläre Farbige, 45000 Gendarmen, ins gesamt 020 000 Mann. Auf die Stärke des Kriegsheeres hat selbstverständlich die anscheinende Verringerung des Friedensheeres keinerlei Ein- sluh. Im Mobilmachungssalle stehen wie früher 28 ausgebildet, Jahrgänge zur Verfügung. Beachtenswert ist, das; die Zahl der Kapitulanten von 76 000 auf 106 000 erhöht wird, ebenso wie di'e der Gendarmen von 30 000 auf 45 000. Neben der Effektivstärke ides Heeres wird für die Mobilmachunasvorarbeiten eine beson dere Klasse von Beamtem, meistens inaktive Offiziere, geschaffen. Zur Entlastung der Truppe vom Arbeitsdienst wiro die Zahl der Zivilangestellten von 12 000 auf 30 000 vermehrt. Der im merhin mit der Einführung der einjährigen Dienstpflicht ver- bundcne Nachteil soll dadurch ausgeglichen werden, daß alljähr lich starke Einziehungen von Reservisten stattfinden. Für 1927 sind Neserveiiburigen für 210 000 Mann etnschliehlich Offizieren vorgesehen. Alan kann die Aufgabe der künftigen französischen Armee dahin charakterisieren: erstens Grenzschutz, zweitens Abgabe von Kadres für die Reserveformationen. Der Wert der letzteren, die in einem neuen Kriege von ausschlaggebender Bedeutung sein werden, wurde bekanntlich in Genf von den französischen Per- tretern stets verneint, während der Chef der französischen Heeres- Kommission, General Girod, in ganz unzweideutiger Weise öf fentlich erklärt hat, nach den Erfahrungen des Weltkrieges seien diese Neserveformationen der entscheidende Faktor. Aus dieser Gegenüberstellung ergibt sich ohne Weiteres, das; die ganzen bis. herigen Verhandlungen über die Abrüstung seitens der Fran zosen nichts als Spiegelfechterei waren. Die fünf von mir erwähnten Gesetze sind: Das Gesetz für die allgemeine Reorganisation der Armee, das Gesetz über die Kadres und Stürken, das Wehrgesetz, das Gesetz über die Organisation der Nation für den Krieg und das Gesetz über die militärische Vorbereitung der Jugend. Man rechnet in Frankreich damit, das; die vollständige Durchführung dieser Gesetze "ck bis zum Jahre 1930 erstrecken wird. Daher auch Sic Einstellung der französischen 'Militärs, die Rhcinlandräumung vor diesem Zeitpunkte zu hintertreiben. Man kann die nach jeder Richtung hin gut durchdachte und bis ins kleinste Detail durchgcarbeitete Neuorganisation kurz bezeichnen mit „Das Volk in Waffen". Frankreich scheut auch vor Mehrkosten nicht zurück, denn tatsächlich wird die sranzö- sischc Wehrmacht nach der Reorganisation teurer werden, als das bisherige Heer. Das Gesetz über die Organisation der Nation für den Krieg schasst die Grundlage dasllr, das; jeder Franzose, sowie alle Or ganisationen wirtschaftlicher Natur sich bereits im Frieden aus den Krieg cinstcllen und im Mobilmachungsfall mit ihrer Person bzw. mit ihrer gesamten Produktion uneingeschränkt dem Staate zur Verfügung stehen. Neben der militärischen besieht die Zivil, dicnstpslicht. Jeder Franzose erhält schon im Frieden seine Mobilmachungsstaston, sei es in der Wehrmacht selbst, oder außerhalb Niemand dars sich weigern, dem Staat im Kriege in irgendeiner Form Dienste zu leisten. Die Umstellung der Friedens- in die Kriegswirtschaft wird bis in alle Einzelheiten vorbereitet. Das gilt sowohs sür die Industrie, als auch für die Landwirtschaft und die Finanzen. Ein „Oberster Nat für natio- nalc Verteidigung" übernimmt zentral die Vorbereitung der Nation sür den Krieg. Bemerkenswert ist, das; dieses Gesetz nicht etwa von Poincarö eingebracht wurde, sondern sein Ent. stehen einem ausgesprochenen Linkskabinett verdankt. Tas Ge- lctz über die mistlarstchc Vorbereitung ver Iugcnv unterscheidet zwischen der allgemeinen körperlichen Ausbildung und der Vor- '>crcitung aus den Militärdienst. Erstere beginnt sür Knaben und Mädchen mit dem 0. Lebensjahre und dauert bis zum 16. In der zweiten Periode vom 16. Lebensjahre bis zum Eintritt in das Heer werden die jungen Leute in Sportvereinen, mili- lärischcn Iugendnblcilungcn. Schulen und Universitäten soweit vorgcbildct, das; beim Heer selbst sofort mit der eigentlichen Gc- stastsnusbildung begonnen werden kann. Jedes Kind erhall vom >1. Jahre an ein Kontrollbuch, das die Gcslellungspslichstgen der Ersatzkommission vorlcgcn müssen. Es würde im Rahmen dieses Artikels zu weit führen, auf weitere Einzelheiten eiuzu- gchcn. Schon aus dem Gesagten ergibt sich nach meiner Ansicht mit zwingender Notwendigkeit, das; die Franzosen, und zwar aus lange Sicht, nicht daran denken, von sich aus irgendwie obzurüstcn. Tas Recht, das Frankreich für den Schutz seiner nationalen Interessen in Anspruch nimmt, steht uns. den Deut schen, ebenfalls zu. Das Ministerium Poincarö-Briand hat kürzlich in einer an den Präsidenten der Vereinigten Staaten Coolidge gerichteten Note zum Ausdruck gebracht, dah Frank reich unerschütterlich an dem Grundsatz der GleichbercchtPnng aller im Völkerbünde vertretenen Nationen sesthalten wurde. Cs wird Ausgabe unserer Vertreter im Völkerbünde sein, diese osstziclle französische Ansicht auch sür die Landesverteidigung Deutschlands wirksam werden zu lassen. Der Ozeanflieger Chamberlin in Berlin Oer Ozeanflieger am Ziel. Landung um 17,55 (5,55 nachm.) Uhr. Das tückische Geschick, das der Vollendung des Fluges Newyork-Berlin noch im letzten Angenblick durch einige Mihhelligkcitcn entgegentrat, ist besiegt, über die Not- landungsctappcn Eisleben und Kottbns wurde Dieustag gcgcu Abend der von Anfang an bestimmte Endpunkt der Fahrt, Berlin, erreicht. Begeisterter Empfang in Berlin. Um 16.15 (4.15) Uhr stieg die „Eolnmbia" mit Cham berlin nnd Levine an Bord in Richtung Berlin vom Kott busser Flugplatz auf, begleitet von 14 Flugzeugen der Deutschen Lufthansa. Rach 17.00 (5.00) Uhr nachmittags kam das Geschwader über dem Berliner Weichbild an und konnte von allen Straßen beobachtet werden, erschien bald über dem Flughafen in Tempelhof, wo eine dichtgedrängte große Menschenmenge in begeisterte Ovationen ansbrach. Die Flieger kreisten znm Willkommen längere Zeit in ele- gantem Finge über der Ncichshanptstadt nnd landeten dann um 17.55 (5.55) Uhr auf dem Tempelhofer Feld. Der Jubel war unbeschreiblich. Die Znschaucrmengc war trotz der Enttäuschung vom Montag auch nm Dienstag bis ins Riesenhafte gewachsen. Es hatten sich vielleicht 100 000 Menschen angcsammclt. Die amerikanischen Flieger wurde» sofort bei der An kunft durch den Ncichswirtschaftsminister Dr. CurtiuS sowie durch den amerikanischen Botschafter Schnrman bc- grüsrt, ebenso durch den Vertreter der Stadt Berlin. Dr. Curtins sprach im Namen des Reiches und des Preussischen Staates. Während der Reden erschollen un aufhörlich die Hochrufe der begeisterten Zuschauer. Musil ertönte und spielte abwechselnd die amerikanische nnd die deutsche Nationalhymne. Es war ein unbeschreiblicher Augenblick. Abends fand zu Ehre» der Flieger iu der amerika nische» Botschaft ein kleiner Empfang im intimen Kreise statt. Mittwoch mittag werden Chamberlin und Levine vom Reichspräsidenten nnd vom Reichskanzler empfangen werden. Für Mittwoch abenMat die amerikanische Bot schaft bereits Einladungen zu einer größeren Festlichkeit ergehen lassen. Der Empfang. Berlin, 7. Juni. Unter ungehenrc» Jubclmiobrüchen wurde» die „Columbia" und das deutsche Geschwader der Vcgleit- slugzeuge von der begeisterten Menge umringt. Kurz nach der Landung der „Columbia" ging auch das FlugMg der Deutschen Lufthansa, das die offiziellen Persönlichkeiten an Bord hatte, nieder und die offiziellen Empsangsseierlichkeitc» und Be grüßungsansprachen nahmen ihren Anfang. Als erster bestieg Rcichswirtschastsminister Dr. Curtius das Nednevpodium, der die amerikanischen Flieger im Namen der Neichsregierung willkommen hieß. Er führte u. n. ans: Ich be glückwünsche Sie und Ihre Nation zu Ihrer bewundernswerten Leistung. Die Bedeutung Ihres Fluges fiir die Verbindung unserer Völler lassen Sic mich in wenigen Worten über den all gemeinen Wert Ihres Fluges heute nnsspreche». Es ist die Be stimmung der Menschheit, die Naturkräsie sich dienstbar zu machen, um allen bessere Dnscinsbcdinguiigcn zu verschasscn und um höhere Kulturstufen zu ermöglichen. Aus dem Wege zn diesem Ziele haben Sic eine neue Etappe erreicht. Daß Sic die Grcnz- schcidcn der menschlichen Leiftungssähiatcit in deutschen Boden gesteckt nnd in unsere dcutschcn Herzen eingeschrieben haben, dafür wissen wir Ihnen Dank nnd daraus sind wir stolz. Nochmals herzlich willkommen namens des dcutschcn Volkes. Darauf hieß Bürgermeister Scholz die beide» Atlantik- Fliegcr »amcns der Rcichshaupistadl herzlich willkommen. Er beglückwünschte die Flieger zu ihrem Ersolg und sprach de» Wunsch aus, das; sic in Berlin schöne Tage verlebe» und sich in der Reichshauplsladt wohlsühlcii möchte». Auch Bolschasler Shurmau seienc seine beide» Landsleute in einer kurzen Ansprache. * Chamberlin spricht drahtlos mit seiner Mutter. Nach seinem Eintreffen im Zentralslughasen Tempelhoscr Feld wurde Chamberlin eine freudige Ueberrajchung zuteil. Er konnte von dori aus mit seiner in Omaha lebenden Mutter ein kurzes drahtloses Gespräch führen, in dem er seiner Freude über den begeisterten Empfang in Berlin Ausdruck gab. WOM M dem Wege zur MtMWn MfM. Berlin, 7. Juni. Nachdem die erste feierliche Begrüßung auf dem Flughajen vorüber war, begaben sich die beide» amerika nischen Flieger Chamberlin und Levine im Auto zur amerika nischen Botschast. In dem Auto, das mit einem mächtigen Lorbeerkranz geschmückt war, saßen die beiden Flieger zur Rechten und zur Linken des amerikanischen Botschafters Shurman. Vor aus fuhr ein mit Polizciofsizieren besetzter Wage». Die Zu- fahrlsstraßen^bis zur amerikanische» Botschaft am Wilhelmplatz, wo Chamberlin 18,58 Uhr cintraf, waren dicht besetzt mit einer unübersehbaren Menschenmenge, durch die sich die Hochrufe und das Tücherschwcnteu wie durch eine lebende Mauer fortpjlanztcu. Der Polizcikordon wurde im Nu durchbrochen und die begeisterten Menschen drängten sich bis an die Automobile heran. Chamber lin und Levine saßen mit ernsten Gesichtern neben dem über das ganze Gesicht strahlenden Botschafter. Sic dankten sichtlich be wegt fiir die begeisterten Ovationen des Publikums. Ovationen vor der amerikanischen Botschaft. Chamberlin vor der Presse. B erlin , 7. Juni. Die Begeisterung der Menge, die sich in der Nähe der amerikanischen Botschast angcsammclt hatte, stieg von Minute zu Minute. Gegen 19,30 Uhr wurde der Polizei- kordon durchbrochen und die Menge stürmte vor die Botschast, wo sie den amerikanischen Fliegern solange Ovationen bereitete, bis Chamberlin und Levine auf dem Vorbau über dem Portal der Botschaft erschienen. Chamberlin im Fliegerdreß, Levine im Straszenanzug. Die Menge brach immer wieder in stürmische Hochrufe aus, auch nachdem die Amerikaner wieder ins Zimmer zurückgetreten waren. Nach der Ankunft in der amerikanischen Botschast fand in der Botschaft ein kurzer P r e s s e e m p f a n g statt. Bevor die ein zelnen Pressevertreter ihre Fragen stellten, wurden beide Flieger gemeinsam mit dem Voijchaster mehrfach photographiert. Cham berlin gab daun auf an ihn gerichtete Fragen Auskunft. Ueber die am meisten interessierenden näheren Umstände seines Fluges äußerte er sich jedoch nicht, jo antwortete er auf die Frage des Vertreters der Telegraphen-Union, welchen Weg er denn von Irland nach Deutschland genommen habe: Ich weiß es nicht, ich