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Allgemeiner Anzeiger : 28.07.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189707281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-18970728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-18970728
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-07
- Tag 1897-07-28
-
Monat
1897-07
-
Jahr
1897
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 28.07.1897
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Uon Nah «nv Fern geworden. England Gera der kenterte auf Hamburger 39 derselben Mann er- ihn deshalb, zu warten, bis sie ihren ersten Pflicht tanz mit dem Herzog von Burton gemacht hätte, dann hoffe sie, ihm aushelfen zu können. die Bevölkerung das herzogliche Paar vcre und liebt. In der That hat ein solch Samaritertum bisher wohl noch nicht sein ch die 27 jährige Tochter einer Witwe B.; sie ätte irrtümlich eine Lösung von chlorsaurcm auf dem Wege nach Kalk von einigen Strolchen überfallen, beraubt und durch Messerstiche ge tötet. Die Banditen schleppten sodann die Leiche an den Rhein und warfen sie in den Strom. Einer der Mörder ist ermittelt und verhaftet; die anderen Thäter sollen arbeits scheue Burschen aus Köln sein. München. Wegen Verdachts der Beteili gung an einem Haberfeldtrciben wurden in Ärückmühl und Vagen wie in der näheren Um gebung 24 Personen (größtenteils Familienväter) verhaftet. in gleicher Weise seine ärztliche Thätigkeit aus übt. Wenn der Herzog seinen Wohnort ändert, macht er im Anzeigenteil der Zeitungen wie jeder andere Doktor in Stadt und Land bekannt, wo und wann er zu sprechen ist. Mehr als 10 000 Operationen soll Herzog Karl schon ausgeführt haben, davon über 1200 an Staarkranken. Er hat eine sehr glückliche und geschickte Hand. Mit seinen Fachgenoffen, die ihn hochschätzcn, ver kehrt er aufs freundschaftlichste. Er verfolgt die Fortschritte seiner Wissenschaft sehr genau, wird zuweilen noch jetzt in den Hörsälen der Augen kliniken in München oder Wien gesehen; ja, er gilt nicht als ein „Spezialist" im modernen Sinne, dessen Kenntnisse sich auf sein eigenes Fach beschränken, sondern er ist noch ein ganzer Arzt. Beim zehnten internationalen medizinischen Kongreß in Berlin 1890 wurde er zum Ehren präsidenten für Deutschland ernannt, und die Berliner Medizinische Gesellschaft hat ihn kurze Zeit danach zu ihrem Ehrenmitgliede ernannt. So steht der Herzog ständig in inniger Verbin dung mit der Wissenschaft und ihren Vertretern. Uebrigens hat ja das Beispiel des Herzogs Karl Theodor im witteUbacher Fürstenhause anregend gewirkt. Es zählt jetzt einen zweiten Arzt: den Prinzen Dr. Ludwig Ferdinand von Bayern. Rosenfengel brachte nach längerer Zeit die Knäbel ans Ufer. Die Wiederbelebungsversuche erwiest sich jedoch als erfolglos. Bainz. Eine dauerhafte Belohnung erhielt hier jüngstens ein glücklicher Finder. Ein dortiicr Weinkommissar, der vor einigen Tagen eine Summe von 9000 Mk. verloren hatte, hat dem'Finder eine sofortige Belohnung von 200'Nik. gewährt; außerdem erhält er zehn Jaffe lang alljährlich eine weitere Belohnung vor 10 Mk. an dem Tage, an dem er das Geld gesmden hat. iJlmenau. Bei einem Ausflug auf dem NW stürzte der auf dem hiesigen Technikum sttdierende Sohn des im vorigen Jahre ver- fbrbenen 'Landschaftsmalers Monien aus Königsberg von einem abschüssigen Felsen in dp Tiefe. Er starb bald darauf. Schwelm. Aus Unvorsichtigkeit vergiftete Hamburg. Am Freitag früh der Elbe eine Barkasse einer Maschinenfabrik mit 45 Arbeitern, wurden gerettet, während sechs Mohammedanern in Indien und Zentral asien die Gärung gegen England im Steigen begriffen sei. Besonders neige Afghanistan und dessen Emir zu einer antienglischen Stimmung. Die längere Anwesenheit des Generals Kurpatschin wird mit den neuesten Vorgängen in Mittelasien in Verbindung gebracht. VrexKischrr Das Herrenhaus trat am Donnerstag wieder zu sammen, um die zweite Abstimmung über die Novelle zum Vereinsgesetz vorzunehmen. Nach der Geschäfts ordnung durste nur eine Abstimmung ohne Dis kussion stattsinden. In namentlicher, vom Frhrn. v. Manteuffel beantragten Abstimmung wurde die vom Herrenhaus beschlossene Fassung des Gesetzes mit 112 gegen 19 Stimmen abermals angenommen. Das Abgeordnetenhaus nahm am Freitag das Handelskammergesetz in der Fassung des Herren hauses an. In der Generaldebatte kam Abg. Rickert auch auf die Eingaben des Bundes der Landwirte betr. das Verbot der Getreideeinfuhr zu sprechen. Minister v. Miquel erklärt, das Preuß. Staats- ministcrinm habe über die Sache noch keinen Be schluß gefaßt. Soweit er die Ansichten des Reichs kanzlers kenne, werde dieser, wenn ihm Gelegenheit dazu geboten werde, sich zu äußern, dies in der Richtung thun, daß das Verlangen der Eingabe den Handelsverträgen zuwiderlaufe. Hierauf wurde noch eine Anzahl Petitionen erledigt. eine tiefe Stelle. Der kürzlich von ine entlassene Landwirtssohn Alfred Wend in ihren Kostümen bleiben sollten und dadurch dem Ball noch einen besonderen Reiz verleihen. Paul Barlow war Leonie immer mit seinen Blicken gefolgt. Er sah voll Entzücken, mit welcher Sicherheft sie ihre Stellung inmitten einer so auserlesenen Gesellschaft ausfülltc, und gestand sich neidlos "ein, daß sie äußerlich wie innerlich würdiger und geeigneter sei, auf diesem Platz zu stehen, als er selbst es gewesen wäre. Nach Schluß der Aufführungen ordnete sich der Zug wieder nach dem Ballsaal, noch effekt voller als vorhin durch die malerischen Trachten der kostümierten Herren und Damen. Lord Holdene trat zu Lady Charnleigh und sagte: „Ich habe nicht darauf gerechnet, in meinem Pagenkostüm zu bleiben, und bemerkte erst vorhin, daß ich die goldenen Schnallen zu Hause gelassen habe. Bei dem Bilde kam es weniger zur Geltung, jetzt würde es auffallen. Gestatten Sie mir, daß ich mich wieder um kleide und in meinem Gesellschaftsauzug er scheine ?" Lord Holdene hatte sich sehr verdient beim Anordnen der Feste gemacht, und Leonie wollte sich dankbar dafür erweisen, indem sie dem jungen Manne Gelegenheit gab, sich noch länger in der kleidsamen Tracht zu zeigen. Sie bat Die Klänge des ersten Walzers ertöiM und nachdem Leonie der Aufforderung des Her zogs genügt hatte, mußte sie auch Sir Gopon noch einen Tanz gewähren. Es waren feige Augenblicke, als sie, von seinem Arm umaßt, durch den Saal schwebte und seine Augei/auf sich gerichtet fühlte. Er hatte nur den tuen Gedanken: „Morgen um diese Zeit habe iß ihr Wort, daß sie mein eigen werden will." . Als der Tanz zu Ende war, äußerte LMie, daß sie Frau Fearon nach den goldenen Sollen fragen müßte, und Sir Gordon, froh, Pnige Minuten mit ihr allein zu sein, bot seit Be gleitung an. k Auf dem Korridor schlug sie ihre Samt schleppe über den Arm und sagte lachens „Ob wohl Königinnen zuweilen Lust bekonKcn, zu laufen? Es müßte ihnen im vollen Stat schwer werden. Als Kind malte ich mir eineFkönigin immer mit Zepter und Krone, den ga«cn Tag auf dem Throne sitzend, aus. Es öar eine Illusion, die das Leben zerstört hat; Die viele mögen ihr noch folgen?" Ehe er antworten konnte, hatten sie Frau Fearons Zimmer erreicht und Leoni hatte ihr Anliegen vorgebracht. Die Haushälterin wußte bestimm, daß sich unter den alten Schmucksachen auch Schnallen befänden, und erbot sich, sie zu suppn, sobald sie noch einige nötige AnordnungN getroffen Ein Fürst als Arrgerrarzt. Herzog Dr. Karl Theodor in Bayern, dessen ärztlichen Rat der Kaiser eingeholt hat, steht in erster Reihe unter den deutschen Augenärzten. Nicht seine bevorzugte Geburt hat ihm diese Stellung gegeben — obwohl er auch der erste deutsche Fürst ist, welcher sich die Heilkunde als Beruf gewählt hat — sondern fein Können und Wissen auf diesem Spezialgebiete ärztlicher Kunst. Der Herzog hat nicht nur Medizin studiert und ist nicht nur dem Titel nach Arzt, sondern er übt die ärztliche Praxis wie tausend andere seiner Kollegen praktisch sehr fleißig aus und unterzieht sich mit großer Gewissenhaftigkeit allen Mühen dieser Thätigkeit. Er ist als Arzt für jedermann zu jeder Zeit zu sprechen, er widmet seine ganze Kraft und Zeit den Kranken, die seine Hilfe suchen, ob hoch oder niedrig, arm oder reich, ohne Unterschied der Nationalität, des Standes und des Glaubens. Der wahren, uneigennützigen Menschenliebe setzt er dadurch die Krone auf, daß er den Armen auch noch die Kosten ihrer Kur bezahlt, er hat für die Notleidenden stets offene Hand und gibt ihnen im eigenen Krankenhause unentgeltliche Ver pflegung und Behandlung. Am 9. August 1839 zu Possenhofen geboren, betrieb Herzog Karl Theodor seine medizinischen Studien in München, Paris und Wien. An der erstgenaniften Uni versität gehörte er zu den fleißigsten Schülern des Professors von Rothmund. Bei dem vier hundertjährigen Stiftungsfest der Universität München 1872 wurde er zum Ehrendoktor ernannt; im folgenden Jahre absolvierte er dort die staatliche ärztliche Approbationsprüfung mit dem besten Prädikat. Seine ersten medizinischen Forschungen, die teils in Virchows .Archiv für pathologische Anatomie', teils in Voits .Zeitschrift für Biologie" veröffentlicht sind, behandeln Fragen von allgemeinerem Charakter, die späteren fast ausschließlich Probleme der Ophthalmologie. Sic werden von den Fachgcnossen als beachtens- Kronc stehen Ihnen gut. O meine Hcrzens- königin, so lange schon habe ich Sie geliebt und es noch nie gewagt, Ihnen einen Kuß zu rauben. Heute müssen Sie cs mir gewähren." Er zog sie an sich und berührte ihre reine weiße Stirn mit seinen Lippen. Sie ließ es geschehen, dann riß sie sich los und sagte: „Wann werde ich endlich die Schnallen holen von Sachverständigen, welche geeigne sind, Preisnotierungen für Getreide an der Berliner Börse aufzustellen, beraten. Sie haben sich dahin schlüssig gemacht, das Ersuchen des Handelsministers damit zu beantworten, daß sie zwölf Interessenten des Getreidehandels als Sachverständige nennen, mit denen sich das Ministerium alsdann direkt in Verbindung setzen kann. Oesterreich-Ungar«. *Die Aufhebung des vielberufenen sloweni schen Gymnasiums in Cilli, die Graf Badem als kleine Beschwichtigung für die Deutschen zugegeben hat, hat natürlich den Groll der Slowenen in hohem Maße erregt. Einige slowenische Zeitungen können noch nicht daran glauben, daß es mit der Schließung der Anstalt wirklich Ernst sei. .Slovenski Narod' weiß ihren Lesern mitzuteilen, daß die slowenischen Parallel klassen eine selbständige slowenische Leitung er halten, und nur bezüglich der Verwaltung von dem Direktor des Gymnasiums abhängen würden. Ob hier nur der Wunsch der Vater des Ge dankens ist, bleibt abzuwarten. Möglich ist das Einlenken der Regierung allerdings durchaus. * Der am Donnerstag stattgehabte Ministerrat soll sich dem Vernehmen nach mit der parlamentarischen Frage befaßt haben. Es find Gerüchte über vertrauliche Besprechungen wegen eines Kompromisses mit der Opposition im Umlauf. Ein Erfolg ist jedoch nicht sichtbar Ihr Geheimnis. 14j Roman a. d. Englischen d. Lady G. Robertson. (Fortsetzung.) Am Fuße der großen Treppe trat Sir Gordon zu wollen. s Frau Fearon war zu klug, uni ihrer jungen ! gleichen gehabt. Gleich zahlreiche und herzli Ovationen werden dem Herzog von der tirAr Bevölkerung zu teil, wenn er, wie in je' Herrin zu widersprechen, sie steckte eine Kerze an und suchte einen großen altmodischen Schlüssel aus ihrem Kasten, den sie Lady Charn leigh überreichte. „Darf ich jemand schicken, der Mylady das Licht trägt?" fragt sie. „Nein, danke, ich will keine Zeit verlieren. „Also das ist der Schlüssel. Was enthält der Schrank alles?" „Alte Hoftoiletten, Schmncksachen, wertvolle echte Spitzen und dergleichen Dinge." Leonie ging festen Schrittes den Korridor entlang. „Lassen Sie mich das Licht tragen und Ihnen leuchten," bat Sir Gordon, aber sie schlug es ihm ab und gestattete ihm nur, zu warten, bis sie wiedcrkämc. Er nahm ihr den Leuchter aus der Hand und setzte ihn auf eine der breiten Fensterbänke. Dann faßte er ihre beiden Hände. „Leonie," sagte er, „Sie find heute abend so wunderbar schön, daß Sie jeden Mann be zaubern müssen. Sie hätten eine Königin wer den sollen, dies königliche Gewand und die auf Leonie zu. „Verzeihen Sie, daß ich hier auf Sie wartete," sagte er, „ich muß der erste sein, der Sic begrüßt. O Leonie, wie schön find Siel Ihre Schwitzest blendet mich." „Wenn ich Ihnen gefalle," erwiderte sie sanft, „hat es Wert für mich, schön zu sein." Seine Antwort ließ sie noch tiefer erröten, und als Lady Charnleigh ihre Gäste empfing, sah sie strahlend aus wie noch nie. Es war auch der glücklichste, jedenfalls der glänzendste Abend ihres Lebens. Der holde Schimmer der ersten erwachenden Liebe lag auf ihrem Wesen, sie wußte, daß ein Blick von ihr genügte, den Mann, der ihrem Herzen am nächsten stand, zu ihren Füßen zu sehen, und die Edelsten des Landes waren ihre Gäste und zeigten ihr ihre Verehrung. Die lebenden Bilder fanden vollen Beifall, und das Arrange ment des ganzen Festes übertraf alle Er wartungen. Aus dem Empfangssalon hafte sich der glänzende Zug der Gäste nach der Halle bewegt, wo die Bühne errichtet war. Eins nach dem andern entrollten sich die Bilder, die iu Stellung und Kostümen das vollendetste zeigten. Jedes wurde mit lauten Beifalls- .... „ ...» n . bczcugungen ausgenommen; am besten aber ge- Ihr war eingefallen, daß in dem antiken Schrank sielen Miß Day als Elaine und Lady Charn- in dem Zimmer des verstorbenen Grafen viele leigh als Marie Stuart. Allgemein wurde der alte Schmuckstücke liegen sollten, und sie hoffte, Wunsch geäußert, daß sämtliche Darsteller den ! dort die fehlenden Schnallen zu finden. * Wie auS Petersburg berichtet wird, lausen dort von den verschiedensten Seiten Meldungen „ „ . ein, daß unter den Hindus wie unter den > Winter, einige Monate in Meran weilt und trunken find. Strahbu«A i. Els. Am 27. d. werden in den Frühßunden in Straßburg wiederum zwei unbemannte Luftballons mit Registrier- Apparaten iw die Höhe gelassen. Der Finder eines jeden Kallons erhält, wie der meteoro logische LarAeSdienst in Straßburg bekannt gibt, 50 Mk Belohnung, wenn er den Ballon den diesem beigelegten Anweisungen gemäß be handelt un)- dem meteorologischen Landesdienst in Straßburg sofort telegraphisch von dem Auf finden des/ Ballons Nachricht gibt. — Der Kaiser gas für die durch Hagel geschädigten Gemeinde)/ des Elsaß aus seiner Privatschatulle 10000 Mk. Erfurt. Am Mittwoch abend gerieten der 13 Jahr/ alte Sohn des Fabrikanten Esche und der glei» alte Sohn des Gewehrfabrikarbeiters SchindlF aus Hochheim beim Baden in der wert genannt. Seine Bedeutung als Augenarzt liegt aber, wie die .Germania' schreibt, haupt sächlich in der Richtung der operativen Behand lungsmethode. 1876 begann der Herzog seine . - - eigentliche ärztliche Praxis, behandelte zunächst Pali als Gurgelmittel gegen Heiserkeit zu stark im Distriktskrankenh ause zu Tegernsee arme Augen- hergcstellt. Nach eintägigem Leiden starb die kranke, ließ sich dann dort, wo er eigene ausge-Won England auf Besuch herubergekommcneDame, dehnte Besitzungen hat, dauernd nieder und erbaute » Mühlheim. Ein hiesiger Kellner wurde ein eigenes Spital, das er selbständig leitet. E wird aufs thatkräftigste darin von seiner Ge mahlin unterstützt, die ihrk Assistentin bei seine Operationen und barmherzige Schwester a Krankenbette ist. Es kann nicht wundern, d Nolitische Rundschau. Deutschland. *Kaiser Wilhelm ist auf der Nord landreise in Gudwangen eingetroffen und hat seine Reise nach Molde fortgesetzt. Die Rück kehr des Kaisers erfolgt Ende dieses Monats. Er wird am 30. oder 31. d. in Kiel eintreffen. Der,Augsb. Ab.-Ztg.' nach wird der Monarch wahrscheinlich doch noch zu einem kurzen Aufent halt nach Tegernsee kommen. * Neber die weiteren Reise Pläne des Kaisers wird gemeldet: Kaiser Wilhelm trifft am 12. September über Wien in Totis ein, wo er mit dem österreichischen Kaiser und dem König von Sachsen im gräflich Esterhazyschen Schlosse Quartier nehmen und den großen Manövern beiwohnen wird. Am 14. September begeben sich die Monarchen auf das Jagdschloß des Erzherzogs Friedrich im Baranyaer Komitat, wo am 15. September eine Hirschjagd statt findet. Am 20. September erfolgt die Wreise Kaiser Wilhelms nach Budapest. *Das Befinden des Großherzogs von Baden war, wie aus St. Blasten ge meldet wird, in letzter Zeit mehrfachen Störun gen unterworfen, wodurch auch die Ueberstedelung nach St. Blästen etwas verzögert wurde. Jetzt ist jedoch das Gesamtbefinden wesentlich gebessert, wozu neben der Höhenwaldluft auch die ver ordneten Halbbäder beigetragen haben. *Die angekündigte Regierungser klärung gegen die seitens des Bundes der Landwirte aufgestellten Fordemng wegen Erlaß eines Getreideeinfuhr-Verbots ist erfolgt. Der Reichsanzeiger schreibt: „Das zeüweilige Getreide-Einfuhrverbot, dessen Erlaß in der an den Reichskanzler gerichteten Ein gabe des Bundes der Landwirte beantragt wird, würde mit den bestehenden Handelsverträgen nicht vereinbar sein, und es wird dem Anträge schon dieserhalb nicht stattgegeben werden können. * Ueber das Togoabkommen wird nach den ,Bcrl. N. N.' in der Kolonial - Abteilung eine Denkschrift ausgearbeitet, die das ge samte den Verhandlungen zu Grunde liegende Material enthält und eine Begründung der Ab machung gibt. Die französischen Kammern find nun am 20. d. vertagt worden, also vor dem Oktober kann ihnen der Vertrag nicht zugehen. Bis dahin wird das Abkommen also geheim bleiben, und vorher wird demgemäß auch die Denkschrift nicht veröffentlicht werden. * Freiherr v. Marschall, der, wie ein Berichterstatter im Gegensatz zu anderen Meldungen erfahren haben will, sein Entlassungs gesuch eingereicht hat, wird im Reichsdienst ver bleiben und im Oktober den Botschafterposten in Rom oder in Konstantinopel übernehmen. Ebenso wird Frhr. v. Rotenhan an die Spitze einer Botschaft treten. Sobald nämlich Herr v. Bülow die Geschäfte des Auswärtigen Amtes übernommen hat, beabsichtigt Unterstaatssckrctär v. Rotenhan einen längeren Urlaub anzutreten, um nach dessen Ablauf einen Botschafterposte» zu übernehmen. * Herr v. Bötticher, der gegenwärtig als Gast des Grafen Douglas auf Nalswick bei Bergen weilt, gedenkt Mitte August nach Naum burg überzufiedeln, wo bereits Wohnung ge mietet ist. Anfangs nächsten Jahres dürste er das Oberpräfidium der Provinz Sachsen über nehmen, da, wie verlautet, Herr v. Pommer- Esche sich von diesem Amte ins Privatleben zurückzichen will. * Das Preuß. Staatsministerium trat Donnerstag unter dem Vorsitz seines Vize präsidenten v. Miquel zu einer Sitzung zu sammen. *Das Preuß. Kriegsministerium sandte, wie Londoner Blätter berichten, vor einigen Tagen 2000 Brieftauben nach Dover, um sie von dort nach Deutschland zurück- flicgen zu lassen; das soll am Dienstag ge schehen sein. Der Vorgang macht m London Aufsehen, um so mehr, dct im Untcrhausc amt lich erklärt wurde, Deutschland würde ein ähn- nches Verfahren einer anderen Macht an der deutschen Küste nicht dulden. * Die Aeltestcn der Berliner Kaufmannschaft haben in der Sitzung am Donnerstag über das Ersuchen des Handelsministers um Bezeichnung *Der zuerst bespöttelte Widerstand der Telegrapheubeamtenin England gegen das General-Postmeister-Amt wegen schlechter Bezahlung, schlechter Beförderung und der For derung von Ueberstunden-Arbeit hat nun doch recht ernste Formen angenommen. Die Beamten find fest entschlossen, fich Zwangsmaßregeln zu widersetzen. In London stimmten 94 Prozent, in Liverpool 85 Prozent dafür, aber auch im Durch schnitt stimmten noch annähernd 75 Prozent für den Widerstand, und der Rest verpflichtete fich, nicht als Stellvertreter Dienst zu thun. Balkanstaaten. *Die türkischen Diplomaten besitzen eine geradezu bewundernswerte Meisterschaft darin, den Forderungen, die an sie gerichtet werden, zehnmal im Prinzip zuzustimmen und ebenso oft stets wieder Einzelausstellungen zu erheben, die einen wirklichen Abschluß thatsächlich aber mals in Frage stellen und eine Fortsetzung des Spieles mit der Geduld Europas ermöglichen, mit dem man in Konstantinopel immer noch etwas zu erreichen hofft. Nachdem am Donners tag bereits von einem Jrade des Sultans ge meldet wurde, durch welches die Regelung der türkisch-griechischen Grenze nach den Vorschlägen der Mächte genehmigt wird, kündigt eine spätere Depesche an, daß der Sultan einige Vorbehalte (!) gemacht habe. *Der neuernannte Kommandant der türkischen Truppen auf Kreta, Dschcvad Pascha, ist mit einem höheren Zivilbeamten und zwei GencralstabSoffizicren an Bord des Schiffes „Kiamil" nach Kreta abgereist. * Aus Kanea meldet die ,Köln. Ztg.', die Stimmung gegen die europäische Besatzung sei überaus gereizt. Die Mohammedaner hätten Feuer in der Nähe des Pulvermagazins ange legt, die Gefahr sei indes noch rechtzeitig ent deckt worden. Auch in Rethymos habe fich die Lage sehr verschlimmert. * Seitens des Zaren find der serbischen Kricgsverwaltung 40 000 Bcrdan - gewchrc aus dem Arsenal von Tula und 25 Millionen Patronen aus dem Arsenal von Moskau als Geschenk überlassen worden. * Anläßlich der Genesung Ges rumänischen Prinzen- Thronfolgers bringt das dortige Regierungsblatt ein Manifest des Königs, in welchem dem ganzen Volk der Dank des Königs und der königlichen Familie für die während der Krankheit des Prinzen bewiesene lebhafte Anteilnahme ausgesprochen wird. Asten. habe. ? Aber Leonie hafte noch nie gelernt zu, ... warten. Ungeduldig erklärte sie, selbst gehen können? Lassen Sie mich hmaufgehen und er warten Sie mich hier." Sie ergriff das Licht und ging die Stufen
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