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Allgemeiner Anzeiger : 17.07.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189707175
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-18970717
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1897
-
Monat
1897-07
- Tag 1897-07-17
-
Monat
1897-07
-
Jahr
1897
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 17.07.1897
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Hafen, es reiht sich Schiff an Schiff, alle warten Stettin. Der Schiffer Karl Hafenstein aus Mühlhausen i. Th. Durch einen Brand U«n Mich unk Fern. zurück nach Rom geschafft werden konnten. Dort war man froh darüber, gewährte ihnen den Tempelschmaus, und die Arbeitseinstellung war glücklich beendet." — Derselbe Livius, der uns * Die Stadtvertretung von Eger beschloß in außerordentlicher Sitzung eine Kund gebung, welche die tiefste Empörung der fried liebenden Stadt gegen das brutale Vor gehen der Prager Polizei ausdrückt. Gleichzeitig beschloß man die Entsendung einer Deputation an den Kaiser mit einer Denk schrift, in welchem ein eingehender Bericht über die Geschehnisse vom Sonntag gegeben werden wird. Glienken, der seine Frau während einer Kahn fahrt erschlagen und über Bord geworfen hat, ist endlich auf dem Wege nach Warsow bei den Rollbergen von Gendarmen ergriffen und in das Stettiner Gefängnis eingeliefert worden. Er soll vollständig den Eindruck eines Irrsinnigen machen. Aachen. Daß ein Verhafteter sogar den ihn vernehmenden Schutzmann bestiehlt, dürste wohl eine Seltenheit sein. Ein angetrunkener Mann holländischer Nattonalität mußte vor einigen Tagen wegen Verübung groben Unfugs festgenommen werden. Er wurde von den Be amten zur Polizeiwache auf dem .Hirschgraben und, nachdem dort dessen Personalien festgestellt waren, zur Polizeiwache in der Pontstraße ge bracht. Ehe der Mann nun dort cingespcrrt wurde, wurden, der Vorschrift gemäß, seine Taschen untersucht, wobei der Beamte die über- raschcnde Entdeckung machte, daß der Verhaftete des Schutzmanns Pfeife in der Tasche hatte. Der Langfinger hatte sie in dem Wachlokal und derjenigen unserer modernen Zeit! Die Stadtmusiker waren schon zufrieden, ihre ge schmälerten Rechte wieder hergestellt zu sehen, ohne irgend welche neue zu verlangen, beim Auszug der Plebejer aber begnügten sich diese schon mit einem Versprechen — ein Ding, das heute ins Reich der Unmöglichkeit gehören würde — so wenig als man heutzutage unseren Arbeitern mit einer Fabel wie die des Menenius Agrippa kommen dürfte. von diesem Streik berichtet, erwähnt noch eines fast zweihundert Jahre älteren und umfang reicheren Streiks: es ist dies, wie im »Schwäb. Merkur' erinnert wird, jener Auszug von 18 000 zum Herbann aufgebotenen Plebejern auf den Helligen Berg (494 v. Ehr.). Gerade wie heut zutage in solchen Fällen Unterhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu beginnen pflegen, so in jenem Fall zwischen Patriziern und Plebejern. Damals nahmen die Ausstän digen die Versprechungen des Volksfreundes Valerius vertrauensvoll an, wiewohl es nur Versprechungen waren, die übriges nur zum kleinsten Teile gehalten wurden. Außerdem wirkte auf die erbitterten Plebejer jene Fabel des Menenius Agrippa vom Magen und .den Gliedern, die diesen zu speisen haben, wenn der ganze Leib wohl gedeihen solle, als Gleichnis, wie notwendig für die gedeihliche Entwickelung des Staatswesens es sei, daß in diesem so Ge in den Garnlagcrn der Baumwollwaren-Fabrik der Gebrüder Buch wurde ein Schaden von zwei Millionen verursacht. Swinemünde. Der emeritierte Organist und Kantor Steinicke hiersclbst beging am 10. d. mit seiner Gattin das seltene Fest der eisernen Hochzeit. Seit dem Jahre 1L32 ver heiratet, befindet sich der Jubilar im 87., seine Ehegattin im 82. Lebensjahre. Köln. Zwei auf dem Felde spielende Knaben auf Gräfrath gerieten in Streit, wobei der Frankreich. *Jn der Deputiertenkammer ist am Montag ein Gelbbuch zur Verteilung gelangt; das selbe besteht aus zwei Bänden, von welchen der erste die Ereignisse im Orient sowie die Kretafrage vom Juni 1894 bis zum Febmar 1897 behandelt, während der zweite sich mit den Ereignissen im Orient, mit der Kretastage sowie mit dem griechisch-türkischen Kriege und der Lage deS ottomanischen Reiches seit Februar bis Mai 1897 beschäftigt. Schweden-Norwegen. *Der König der Belgier traf am Montag nachmittag zum Besuch in Stock holm ein. Bahr el Ghazal von seiten der ägyptischen Regierung sein. Die zur Zeit in Dongola stehende Truppenmacht werde verstärkt werden, da dort eine Vormarsch-Truppe von 10 000 Mann formiert werden solle. Bezüglich des Zusammen gehens mit englischen Truppen sei keine Ent scheidung getroffen, jedoch sei vereinbart worden, ein solches Zusammengehen, wenn es sich nötig erweise, zu gestatten. Amerika. *Der Streit zwischen Japan und den Ver. Staaten wegen der Annexion Hawais befindet sich noch im Stadium diplo matischer Verhandlungen. Der japanische Ge sandte in Washington hat nach eingehendem Meinungsaustausch mit seiner Regierung das Schreiben des Staatssekretärs Sherman bezüg lich Hawais ausführlich beantwortet und ist nunmehr damit beschäftigt, eine Klarlegung der Stellungnahme Japans zu entwerfen. an das Leben voller Entbehrungen und Ent sagungen und begriff nicht, wie sie es nur ertragen hatte. „Die Anlage zur vornehmen Dame muß mir doch angeboren sein," dachte sie. „Es ist mir so garnicht schwer geworden, mich in meiner neuen Stellung zurechtzufinden." Ein einziges Mal nur durchzuckte sie der Gedanke, was sie wohl thäte, wenn irgend welche Umstände sie zwingen würden, in ihr früheres Leben zurückzukehren. Sie lachte auf. Nein — niemals! Lieber, tausendmal lieber wollte sie sterben, umgeben von allem Glanz und aller Pracht, als ein Leben wie damals führen! „Wie thöricht ich bin," sagte sie halblaut, „weshalb quäle ich mich? Mein gutes Recht ist erwiesen, niemand kann es mir streitig machen." Und von da ab wies sie jeden derartigen Gedanken ener gisch zurück. Die gelesenen Zeitungen brachten in ihren Be richten über die vornehme Welt die Nachricht, daß Lady Charnleigh viele Gäste in Lighton Hall empfangen würde. Die Provinzialblätter freuten sich der Aussicht auf eine Menge Neuigkeiten, Beschreibung großariger Festlichkeiten und aller Art interessanter Dinge. Leonie Charnleigh war noch nicht zwanzig Jahre alt und stand mit unnachahmbarem Geschick ihrem großen Hauswesen vor. Sogar Mr. Dunscombe war ihres Lobes voll, wenn er er zählte, wie gut er geschäftlich mit ihr verkehren konnte und welches Interesse und Verständnis sie für die Verwaltung von Lighton Hall zeigte. Die Nachbarschaft war entzückt, denn sie gab Gesellschaften und Feste und sparte weder Geld noch Mühe, um zur Unterhaltung jedes einzelnen Ker Streik ist keine moderne Erfindung, sondern hat nach weisbar schon im Altertum stattgefunden. In seinem Büchlein „Die soziale Frage" erwähnt H. Contzen als Kuriosum, daß bereits bei den alten Römern im Jahre 309 vor Chr. Geb. die Stadtpfeifer gestreikt haben, und zwar mit gutem Erfolge, wenn sie auch dabei überlistet wurden. Der Geschichtschreiber T. Livius erzählt den Hergang folgendermaßen: „Die Stadtpfeifer, die in Rom vorzugsweise die geistliche Musik be sorgten, hatten von alten Zeiten her das Recht, im Tempel einen Schmaus zu halten. Als nun die Zensoren diesen Brauch abstellen wollten, zogen die vereinigten Stadtpfeifer nach dem drei Meilen entlegenen Tibur und setzten da beizutragen. Auch für die Armen und Notlei denden hatte sie immer eine offene Hand, und es war ihr eine Freude, ihnen mit ihrem Ueber- fluß helfen und das Leben erleichtern zu können. „Nelly Day hatte die Einladung nach Lighton Hall angenommen, und eines Tages erhielt Leonie von Paul Barlow die Nachricht, daß er und Sir Gordon in Weldon eingetroffen seien und am folgenden Tage ihren Besuch abstatten würden. „Es gehört Panls edler Charakter dazu, um ihm das Hierhcrkommcn nicht schwer werden zu lassen," bemerkte Leonie. „Ich glaube in allem Ernst, er freut sich darüber, daß du Herrin bist," erwiderte Nelly, in das schöne, strahlende Gesicht ihrer Freundin aufblickend, und diese lächelte. „Ich würde nicht so uneigennützig sein," sagte sie; „ich könnte diesen unvergleichlichen Besitz um keines Menschen Willen aufgeben." Sic brach plötzlich ab. Ja, es gab doch einen, für den sie meinte, alles aufgeben zu können, mit dem sie selbst Armut und Entbehrungen würde ertragen können, denen sie so froh gewesen war zu entrinnen. „Hast du beide Herren eingeladen, hier zu essen?" fragte Nelly Day, „und kennt Sir Gordon Ligthon Hall schon, oder ist es sein erster Besuch?" „Er kommt zum ersten Mal her," erwiderte Leonie; sie wandte sich zur Sette, um ihr Er röten zu verbergen. Ihr Herz sagte ihr, daß er wieder und wieder kommen würde bis zu dem glücklichen Tage, wo er in dies stolze Heim an ihrer Seite einzöge, um es zu seinem eigenen zu machen. Und sie stellte sich über die reiche Mitgift, die fie ihm worin sie den letzteren ersuchen, ihr Verlangen, endlich amtliche klare Auskunft über den Ver bleib der erwähnten Nachlaffenschaft zu erhalten, der Regierung zur Berücksichtigung zu über weisen. Es ist zu hoffen, daß die Regierung ihren Einfluß aufbietet, um von der holländi- " schen Regierung endlich definitive Klarstellung über den Verbleib der Erbschaft zu erlangen. So allein kann der an Schwindel, Betrug und Unheil so reichen Geschichte dieser Millionen- Erbschaft ein Ende gemacht werden. Nürnberg. Bei der Preisverteilung des Bundesschießens erhielt am Sonntag den Kaiser preis auf der Feld-Festscheibe „Deutschland" Geber-München, den Preis des Großherzogs von Baden auf der'Festscheibe „Mainz" Mann- Frankfurt a. M., den Preis des Kaisers von Oesterreich auf der Stand-Festscheibe „Berlin" Fabel-Neuwied, den Preis der Stadt Nürnberg Schallenkammer-München. Das Bundesschieben wurde mit einem Festbankett geschlossen. Dresden. Am 10. d. wurde hier der wegen Mordes zum Tode verurteilte 20 jährige Dienst knecht Richard Otto Breitenfeld aus Jessen bei Großenhain hingerichtet. Wörishofen. Dr.Baumgarten, derAsfistenz- arzt Pfarrer Kneipps, beabsichtigt mit noch einigen Aerzten Wörishofen zu verlassen, um an einem anderen schön gelegenen Ort eine große Kneippsche Kuranstalt zu errichten. Boizenburg. Eine große Verkehrsstörung auf der Elbe ist seit dem 7. d. durch zwei Schleppdampfer herbeigeführt worden. Beide hatten am Mittwoch das Unglück, auf der Elbe neben unserer Stadt sich gründlich festzufahren und die ganze Fahrrinne mit ihren langen Schleppzügcn gänzlich zu versperren. Augen blicklich gleicht die Elbe hier einem großen Shr Geheimnis. 11j Roman a. d. Englischen d. Lady G. Robertson. tForls«eun«.> 9. Ende Juni kehrte Lady Charnleigh mit ihrem ganzen Hausstand nach Ligthon Hall zurück, und voll Freude begrüßte sie alle die ihr lieb gewordenen Plätze. „Es ist doch mein Heim," sagte fie, „und ich werde nie einen anderen Fleck der Erde so liebgewinnen können wie diesen." Zum ersten Mal seit langen Jahren wurde in Lighton Hall zum Empfang von Gästen ge rüstet. Die Fremdenzimmer wurden geöffnet und neu eingerichtet, reges Leben zog in die alten Räume ein, und Haus und Garten waren wiederbelebt vonplaudernden, lachenden Menschen. „Es ist doch noch schöner hier als in London," bemerkte Leonie zu Lady Fanshawe; „dort war ich eine von vielen und hier bin ich die Erste." „Und doch meine ich, daß Sie mit Ihren Erfolgen in London zufrieden sein können. Wie viele Bewerber haben Sie gehabt! Und mit dem Würdigsten angefangen, da war erstens der Herzog, dann Lord Falcon —" „Um Gotteswillen, Tantchen, zählen Sie wir nicht meine Verehrer auf!" bat Leonie. „Warum nicht? Ich bin stolz auf meine Schülerin, noch stolzer wäre ich freilich gewesen, wenn Sie bereits in dieser Saison eine gute Partie gemacht hätten." „Es thut mir leid, Sie so enttäuscht zu haben, Tantchen," sagte Leonie etwas spöttisch. „Sie denken eben," fuhr die ältere Dame fort, „daß Sie ohne die Bewunderung der Welt leben können, aber das ist nicht der Fall. Ihnen ist die Schmeichelei so nötig, wie die Lust, die Sie atmen, und Sie haben Glück ge habt, Leonie: die Welt liegt Ihnen zu Füßen, Sie haben alles, was Ihr Herz begehrt." „Und Sie meinen, daß ich ganz ohne Liebe leben könnte?" fragte Leonie. „Ja! Vor einem halben Jahr hätte ich vielleicht anders geurteilt, aber ich habe Sie lange beobachtet und glaube fast, daß Rang und Reichtum Ihnen genügen." Das junge Mädchen schlug die Hände zu sammen. „Wie falsch ich doch beurteilt werde!" dachte fie. „Ich kenne einen, mit dem ich mit Freuden in tiefer Armut leben würde, wenn ich die Ge wißheit seiner Liebe besäße. Alle glauben, ich hätte kein Herz, aber fie kennen mich nicht, ich weiß es besser, wie es mit mir steht!" Lady Fanshawe hatte recht, wenn fie Leonies gesellschaftliche Erfolge rühmte. Spaltenlange Berichte in den Zeitungen beschrieben die glän zenden Bälle und Feste, die sie in den schönen Räumen ihres Hauses veranstaltete. Ihre Schön heit, ihre Toilette und Juwelen, alles wurde be sprochen. Sie stand auf der Höhe der Situation und die ihr dargebrachten Huldigungen hätten kaum noch übertroffen werden können. Inmitten ihrer Triumphe vergaß sie aber die Erlebnisse jenes Junitages nicht, des Tages, an dem ihr zuerst ihr wunderbares Glück verkündet wurde. Sie dachte schaudernd an jene Zeit zurück, jüngere (ein zwölfjähriger) ein Messer zog und den älteren 13 jährigen Knaben erstach. Letzterer war sofort tot. Der junge Mörder wurde inS Svante«. * Von der Niederwerfung des Aufstandes auf Cuba find die Spanier entfernter denn je. Den Aufständischen ist es gelungen, den Fluß Hanabana zu überschreiten und in die Provinz Havana einzudringen. In Santa Cruz, am Kap San Antonio und an anderen Orten find Flibustier mit Waffen und Munition ge landet. Maximo Gomez hat angeordnet, die Aufständischen sollen, um die Parteigänger in den Ver. Staaten zu ermutigen, verwegene Handstreiche unternehmen. 25000 spanische Sol daten liegen krank danieder. Infolge von Ver zögerungen bei der Bezahlung der Lieferanten herrscht an mehreren Orten Mangel an Lebens mitteln. Rustland. * Der Zar mit seiner Gemahlin wird am 12. September inWarschau zu viertägigem Aufenthalte eintreffen und sich von dort auf das Lustschloß Spala für mehrere Wochen begeben. Seitens der Warschauer Behörden und der Bürgerschaft werden große Empfangsfeierlich keiten vorbereitet. * Prinz Louis Napoleon, der be kanntlich Oberst eines russischen Garde-Regiments ist, wird demnächst Petersburg mit Urlaub bis Ende August verlassen. Der Zar wollte offenbar nicht Herrn Faure in die Zwangslage ver setzen, den Bruder des Prätendenten mit dem Orden der Ehrenlegion auszuzeichnen, was un vermeidlich gewesen wäre, wenn Prinz Louis während des Aufenthalts des Präsidenten in Petersburg den ihm obliegenden Ehrendienst versehen hätte. * Die Nachrichten überdiediesjährige russische Ernte lauten so ungünstig, daß für einzelne Teile des Reichs eine Hungersnot be fürchtet wird, zumal sich seit dem letzten schweren Notstand 1892 die bäuerlichen Verhältnisse über haupt wesentlich verschlechtert haben. Balkanstiaten. *Aus dem Schneckengang der Konstanti nopeler Friedens - Verhandlungen scheint nun ein Krebsgang werden zu sollen. Die Botschafter der Großmächte sollen, nach den ,Times', den Mächten ihre Abberufung und eine gemeinsameFlottendemonstration vorgeschlagen haben, für den Fall, daß die nächste Antwort der Pforte nicht zufriedenstellend aussallcn sollte. * Der Fürst von Bulgarien ist am Sonntag von Rom nach Bukarest abgereist. *Am 10. August wird ein Jahrzehnt ver flossen sein, seitdem der Prinz Ferdinand von Sachsen-Koburg den Thron Bul gariens bestieg. Er wurde am 7. Juli 1887 von der bulgarischen Nationalversammlung zum Fürsten erwählt. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird das fürstliche Paar diesen Tag in Rust- schuk verleben, wo eine große Festlichkeit ver anstaltet wird. Aegypten. "Dem Vernehmen nach wird das Ziel der nächsten Nil-Expedition die Wicder- Volitische Rundschau. Deutschland. *Der Unfall des Kaisers — in Odde schlug dem Monarchen ein Tauende ins Auge — macht eine Pause in der Nordlandreise not wendig. Die Ueberlandtouren von Odde aus sind aufgegeben worden, da dem Kaiser strenge Schonung nötig ist. Zu irgendwelchen Besorg nissen soll übrigens kein Anlaß vorliegen. *Prinz-Regent Luitpold traf Sonntag mittag zum Besuche der Kaiserin in Tegernsee ein und nahm nebst der Familie des Herzogs Karl Theodor an der Tafel teil. Nachmittags 3 Uhr begab sich der Prinz-Regent nach München zurück. * Der neue Staatssekretär des Auswärtigen, Herr v. Bülow, führt sich langsam in sein Amt ein, das er endgültig erst nach der Rück kehr des Kaisers antritt. Am Montag hatte er in Wien eine Audienz beim Kaiser Franz Joseph; auch soll er den Kaiser Wilhelm nach Petersburg begleiten. * Betreffs der Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich über die Interessensphäre beider Mächte in Westafrika, die Grenzen der Hinterländer von Togo und von Dahomey, schreibt der offiziöse ,Temps': „Diese Verständigung, welche in glücklicher Weise jedem territorialen Konflikt zwischen Deutschland und Frankreich ein Ende machen wird, ist das Ergebnis gegenseitiger Zugeständnisse in betreff der Landstriche, für welche beide Regierungen Schutzverträge geltend machen konnten." *Der Spruch der Reichsgerichtskommisfion in der lippischen Thronfolgefrage wird angeblich unter den Mitgliedern des Bundesrats lebhaft besprochen. Graf Ernst zur Lippe-Biesterfeld wird, wie es heißt, nachdem er einen bezüglichen Beschluß des lippischen Landtages herbeigeführt hat, den Titel als Prinz von Lippe annehmen. Es fragt sich, ob dann auch alle Mitglieder der verschie denen Linien der gräflich lippischen Häuser — es handelt sich um etwa 30 männliche Mit glieder — den Titel als Prinzen von Lippe annehmen. * Von den Landwirtschaftskammern wird beabsichtigt, für den Umfang ihrer Ge schäftskreise Zentralstellen für Preis notierungen einzurichten. Sobald die Preisnotierungen festgestellt sind, soll deren Ver öffentlichung erfolgen. In Berlin selbst soll eine Zentralstelle geschaffen werden, bei der die Notierungen aus den einzelnen Provinzen ein laufen und bearbeitet werden sollen. * lieber die Anzahl und Verteilung der Aerzte und Apotheken im Deutschen Reiche werden nachstehende amtliche Angaben bekannt: Während im Jahre 1887 e i n Arzt auf 2961 Personen kam, kommt ein solcher nach der letzten Zählung im Jahre 1896 schon auf 2187 Personen. Bei den Apotheken ist das Ver hältnis insofern ein anderes, als gegenüber der auffallenden Zunahme der Aerzte ein, wenn auch nicht erheblicher Rückgang in der Zahl der Apotheken zu konstatieren ist. Vor zehn Jahren entfiel eine Apotheke auf 10 012, 1896 auf 10152 Einwohner. In Preußen hat sich in dem gleichen Zeitraum die Zahl der Apotheken etwas vermehrt, so daß gegenwärtig schon auf 10 917 Einwohner, gegen 11184 im Jahre 1887 eine Apotheke kommt. In BeHn ist das Ver hältnis der Einwohnerzahl zu den Apotheken von 13 845 auf 11035 gesunken. . Oesterreich-Ungarn. * Die große Demonstration derDeutschen in Eger, die regierungsseitig verboten war, hat dennoch, wenn auch in regelloser Form, stattgcfundcn. Es kam zu einem heftigen Zu sammenstoß mit Polizei und Militär und es wurde eine große Anzahl Personen verhaftet. — Ein deutscher Parteitag in Klagenfurt, an dem über 6000 Personen teilnahmen, verlief ruhig. Es wurde einstimmig eine Resolution gegen die Sprachenverordnungen an genommen und die Zurücknahme derselben als Vorbedingung für jede weitere Verhandlung ausgestellt. Ganz in derselben Weise hat sich in Wien die Versammlung verfassungstreuer Grundbesitzer festgelegt. Berlin. Die Erbintereffenten in der viel besprochenen Brandtschen Millionen - Erbschaft . aus Amsterdam haben sich zu gemeinsamem Gefängnis nach Kerpen transportiert. - , . . , . - .... während seiner Vernehmung und in Anwesenheit nicßende wie Arbeitende beisammen leben. Und von drei Schutzleuten vom Tisch gestohlen. nun der Verlauf jener Streiks des Altertums i. Tb. Dn^ »in-n durch Roms Priestcrschaft in nicht geringe Ver legenheit. Infolgedessen schickte der römische . ' n -- Senat Gesandte an die Tiburtiner, damit diele! auf das Loskommen der beiden Schleppzuge, sich bemühen möchten, die Stadtpfeifer zur Rück- Mehr als 20 Schleppdampfer zählt man, die kehr zu bewegen. Da jedoch begütigendes Zu- ! »eben unserer Stadt und elbeauswärts vor Anker reden, wie cs scheint, ohne Wirkung blieb, so liegen. Erst nachdem die festgefahrenen Schiffe, griffen die Tiburtiner zur List. Sie benutzten durch welche die Störung des Elbverkehrs Her den bekannten Durst der Stadtpfeifer und tranken beigeführt worden ist, ihre Ladung werden voll- ihnen in aller Freundschaft so wacker zu, daß kommen gelöscht haben, wird es möglich sem, schließlich die weinselig Gemachten aus Wagen dieselben wieder flott zu bringen. > nähme von Omdurman sowie die Wiederbcsetzung ' Vorgehen organisiert und sich nunmehr in einer I der Provinzen Darfur, Kordofan, Sennar und ! Petition an den deutschen Reichstag gewendet,
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