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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat ?u Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld, Redaktion, Druck und Verlag von A. Lchurig, Bretnig. Nr. 49 7. Jahrgang Sonnabend, den 19. Juni 1897. — lieber den Mord- />.nd Selbstmord- für 24 Mark verkauften. — Das Innere der abgebrannten Kreuz- Die etwa auf dem Damme erfolgte, welcher durcy den Drppelsdorfer Teich führt. den bei ihrem Sohne auf, welcher gleichfalls Maurer ist. Am Montag früh ist Nowotny, der Vater, wie schon oben wiederholt, zu seiner Ehefrau gekommen und hat sie nach einem hinter dem Hause befindlichen Garten zu locken versucht. Die Frau ist nicht gegan gen, hat vielmehr im Hofe ihre Arbeit ver richtet. Der Ehemann ist nunmehr an sie herangetreten und hat aus einem Revolver auf sie geschossen, gleich darauf die Waffe gegen seinen Kopf gerichtet und abgedrückt. Die Verwundung der Frau ist, wie sich bei ßes Glück gepriesen werden, daß der Zusam menstoß nicht bei dichtbesetzten Zügen oder Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" Schwierigkeit dabei ist die, das ragende Wahr zeichen Dresdens in baulicher Spannung zu erhalten, da dasselbe durch die Gewölbe der Pfeiler mit der Kirche eng zusammenhängt. Da man aber die Pfeiler niederlegen muß, so gilt es, wie schon hervorgehsben, den Turm in sich seihst befestigen. Es werden zu diesem Zwecke am Turm auf den Grund gefangenen König mit einem Stück Ofenrost bewaffnet, der Gefangene ergriff bei seiner Annäherung sofort die Flucht nach der Haus flur und machte dort den Versuch, durch die Hausflur zu entkommen. Er wurde aber fest genommen und wieder in Gewahrsam gebracht. Es stellte sich aber heraus, daß auch der 2. Gefangene ausgebrochen und wahrscheinlich während des Vorganges mit König durch ein in der ersten Etage befindliches Fenster nach der Straße zu entkommen war. Die Beiden hatten in ihrer Zelle den Ofen eingerifsen, waren durch die Oeffnung auf einen Korridor gelangt und hatten vermittelst eine» eisernen Stabes eine Thür, die die Gesängnisse von den Erpeditionsräumen trennt, erbrochen. Köll ner hat sich freiwillig der Behörde wieder ge stellt. Nach seinen Angaben ist er von dem Einbrecher König durch Drohungen an der Beteiligung zur Flucht bestimmt worden. — Daß einem Diebe, der sein Hand werk richtig versteht, nichts zu schwer ist, be weist oer in der Nacht vom Mittwoch voriger Woche ausgesührte Diebstahl eines 8 Ctr. schweren Schwungrades aus oder vielmehr von der Kötte witzer Papierfabrik. Das betr. Schwungrad lagerte im Freien in unmittel- barer Nähe der Fabrik, von wo es der oder auf die Umfassungsmauern nieder. Außer der hies. Feuerwehr waren zur Hilfeleistung erschie nen die Feuerwehren von Bretnig, als erste der auswärtigen, sowie von Hauswaloe und Großröhrsdorf; von Pulsnitz war eine Spritze erschienen und thätig. Ueber die Entstehung des Brandes vermag man nichts Genaues Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag V,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. stecken blieb. Es wurde sofort durch zwei Aerzte eine Operation vorgenommen, das Kind verstarb aber nachmals auf dem Transporte ins Krankenhaus. — Ein kaum beachteter Insektenstich hat durch erzeugte Blutvergiftung binnen wenigen Tagen ein blühendes, hoffnungsreiches Men schenleben zerstört und eine Familie in Werdau in tiefste Trauer versetzt. Der beim Zwickauer Regiment dienende Einjährig-Freiwillige Kauf mann Hans Wolff ist während des Pfingst- urlauves, den er bei seinen Eltern in Werdau verlebte, von einem Insekt in den kleinen Finger der linken Hand gestochen worden. Dem Vorfall ward anfänglich ernstere Bedeu tung nicht beigelegt, aber schon nach wenigen Stunden hatte die hervorgerufene Blutver giftung dermaßen an Umfang zugenommen, daß alle ärztliche Kunst in der Folge sich als vergeblich erwies, und der Tod nach 3—4 Tagen qualvollen Leidens eintrat. Bericht über die Gemeindecatssitzung zu Bretnig am 15. Juni 1897. Erschienen waren 14 Mitglieder, den Vor sitz führte der Gemeindevorstand. 1. Ein Gesuch des Bauunternehmers K. wird befürwortet. 2. Ein Gesuch des Schloffermeisters Z. wird in seinem 1. Punkte, Wegebesserung betr., dahin berücksichtigt, daß man eine Besichtigung des betr. Weges vornehmen will; Punkt 2 des Gesuches soll einstweilen auf sich beruhen bleiben. 3. In Bezug des Antrages von Fr. S., be r. Ueberlassung von Gemeindeland, beschließt man, eine Besichtigung desselben vorzunehmen, dasselbe soll mit dem Gemeindeland geschehen, um dessen pachtweise Ueberlassung A. N. in seinem Gesuche bittet. 4. Wegen Verteilung der Trichinenschau bezirke im hws. Orte hat Vie hies. Ortsbehörde auf Zuschrift der königl. Amtshauptmannschast hin Rücksprache mit dem Bezirksrierarzte zu befördert und ausgehündigt werden, sondern sind an die Absender zurückzugeben. Zur Ver- merdung von Verzögerungen und sonstigen Unannehmlichkeiten machen wir deshalb darauf Postkarten mit Antwort nur hergestellten Postkarten von °d°- am«.» stehender Familienvater infolge eines häus lichen Zwistes seinem Leben in den Fluten der Elbe ein freiwilliges Ende bereitet und beim Todessprunge in den Fluß auch sein einziges, vier Jahre altes Söhnchen mitgerissen hat, so daß auch dieses da» frühe Grab in den Wellen sand. — Wieder ist ein blühendes Menschen leben einer That bodenlosen Leichtsinns zum Opfer gefallen. Ein Knecht des Ritterguts in Falkenberg nahm eine im Hausflur steh ende Büchse und zielte Scherzes halber auf eine Arbeiterfrau. Da ging das Gewehr los und das Geschoß der Arbeiterin in den Kopf, so daß dieselbe auf der Stelle tot zusammen! brach. Sie wird von ihrem Gatten und neun zum Teil sehr kleinen Kindern beweint. Der unglückliche Schütze wurde verhaftet. — Erschossen hat sich am Mittwoch in Leipzig aus unbekannten Gründen ein 23jäh- riger Student der Rechte. — Ein 13 Monate altes Mädchen, die Tochter eines in Leipzig wohnhaften Uhr machers, verschluckte am Dienstag Mittag beim Essen ein „seinen Knochen, der im Kehlkopfe ich so unendUa, volle bieten wir diese Feste in engerem und weiterem Kreise, und so steht über dem Portale eines jeden solcher Feste der Ruf: „Kommt, seid bereit, denn es ist alles bereit!" Die c-' ^""»brn ooer amtnu^c» Zweae am ^,rm uu, vcn ^>runo- " r Postwertzeichen zu entneh- mauern gewaltige Mauern aufgeführt. men und zu versenden. - Dieser Tage unternahmen zwei im Reklamationen Amtsgerichtsgefängnis'zu Döbeln internierte gegen zu lassen Untersuchungsgefangene einen Ausbruchversuch, sich prozentual feststellen. Ungefähr 60 Pro-.Ueber den Vorgang E „Leipz. Tage- zent»haben Erfolg. Im Jahre 1894 liefen blatt" mit: Gemeinschaftlich in einer Zelle nämuch m Sachten in Omkommensteuersachen waren der vielfach wegen Elgentumvergehens 51,180 Reklamationen ein und 34,612 wur-: bestrafte 27jährige Handarbeiter Richard König den berücksichtigt. Bei mehr als der Hälfte aus Deuben bei Dresden und der 17jährige handelt es sich um Herabsetzung um eine Arbeiter Clemens Köllner aus Deutschkrone Klasse, 1605 Steuerzahler waren aber auch untergebracht, ersterer wegen Einbruchsoieb- um 6—10 Klassen zu hoch geschätzt worden stahls, letzterer wegen Hehlerei. Etwa mor- und 277 gar um mehr als 10 Klaffen. Ins- gens gegen halb 5 Uhr vernahm der Amts gesamt verzichtet der Staat in Anerkennung gerichtwachtmeister ein Geräusch, das von den der Reklamationen auf mehr als eine halbe Zellen herzukommen schien. Als er nach der Atillion Einkommensteuer. Am schärfsten wurde Ursache sah, gewahrteer den Untersuchungs- — Eine furchtbare Entdeckung, welche , „ _ „ allseits das größte Aufsehen hervorruft, wurde karten genommen und diese mit Stecknadeln, kirche zu Dresden bietet für Architekten,^in Aussig gemacht. Es wurde nämlich ,..s- « sichergestellt, daß ein erst im 27. Lebensjahre Inserate, die 4gespaltene Korguszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge- . s, 1 mr » t. - c - - 2 t gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F: A. Schöne Nr. 61 hier vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, der freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen __ — -- Rabatt nach Uebereinkunft. Zwirn oder dergleichen zusammengehalten wer-; Bau- und Zimmermeistet jetzt viel Anregung, den. Derartige Postkarten sind Vorschrift«-. Bekanntlich bleibt der Turm erhalten, widrig und dürfen von den Postanstalten nicht I Schwierigkeit dabei ist die, das ragende! dsarrer Kneipp -j-. !im Jahre 1895 in Freiberg eingeschätzt, wo WörlShofen, 17. Juni. Der Pfarrer' allein 1015 Reklamationen einliesen und 50 Kneipp ist heute früh gestorben. , Steuerzahler um 4—10 Klaffen herabgesetzt die Diebe nach Pirna transportierten und dort! nehmen. für 24 Mark verkauften. 5. Die Gemeinderechnung auf das Jahr 1896 ist von den Revisoren geprüft und für richtig befunden worden, dagegen wird die Kirchenrechnung auf das Jahr 1896 und die Schulanlagen-Rechnung einer Deputation zur Prüfung übergeben. Kirchennachrichten von Hauswalde. Dom. 1. p. Tr.: Abendmahl, Beichte 8 Uhr vorm. Nachmittag 3 Uhr: Gustav Adolffest in Rammenau. Getraut: Bruno Gustav Großmann, Maurer in Bretnig, mit Lina Martha Prescher in B. — Traugott Mar Thomas, Fleischer in B., nnt Ida Anna Haufe in B. Beerdigt: Friedrich Ernst, S. d. C. A. Beyer, E. und Kutschers in B., 17 T. alt. — Frida Franziska, T. d. F. O. Grund mann, Fabrikarb. in B., 1 I. 10 M. 25 T. alt. — Emil Alfred, S. d. R. E. Ge bauer, Druckers in H., 2 I. 5 M. alt. Kirchennachrichten von Frankenthal. Dom. 1. p- Trin. früh 8 Uhr: Beichte und Kommunion; vorm. ^9 Uhr: Hauptgottes dienst. AB. Nachm. 3 Uhr: Wanderfest des Paro- chialverbandes in der Kirche zu Rammenau. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wurden ein getragen : Karl Paul, S. des Wirtschafts- bes. Ernst Julius Schäfer Nr. 274. — Alwin Martin, S. des Geschirrführers Alwin Theodor Oswald Nr. 186 b. — Elsa Rosa, T. des Fabrikarb. Gust. Alw. Schöne Nr. 210. — Elsa Martha, T. des Zigarrenarb. Reinhard Bernhard Schöne Nr. 187 i. Die Anordnung des Aufgebots haben bean tragt: Gustav Otto Philipp, Dekorations maler in Dittersbach, mit Liddy Helene Grundmann Nr. 169. — Julius Max Großmann, Färber Nr. 3, mit Minna Auguste Rentsch Nr. 270 k. Sterbe-Register. Als gestorben wurden ein getragen: Mane Helene, T. des Schuh machers Gottfried Moritz Schulze Nr. 109 b, 1 M. 5 T. alt. — Ein Mord- und Selbstmord-Versuch ist am Montag vormittags in Dresden er folgt. Im Hause Merseburger Straße 7 hat anzugeben. !der 51 Jahre alle Maurer Nowotny Rammenau. (Gr. Fr.) DerParochial- auf seine Ehefrau geschaffen und sie in den verband für christliche Liebeswerke steht vor Unterleib getroffen. Nach der Thal ^choß er, seinem Jahresfest, welches diesmal in der sich selbst in den Kopf. Beide wyLden schwer- Kirche zu Rammenau gefeiert werden soll, verletzt in das Carolahaus gebrächt. Am 20. Juni, nachm. 3 Uhr — 1. S. p. Tr. — Ueber den Mord- />.nd Selbstmord- — wollen wir dort Einkehr halten, um uns Versuch in Dresden seitens eines Maurers zu unsrer Arbeit neue göttliche Stärkung und verlautet des Weiteren: Der 51 Jahre neue brüderliche Einigung schenken zu lassen, alte Maurer Christoph Nowotny lebt von fei- Herr P. Schluttig aus Mülsen St. Jacob, ner 53 Jahre alten Ehefrau getrennt, und ein Vogtländer, wird uns Lausitzern den Dienst zwar in Laubegast. Letztere hält sich in Dres- brüderlicher Handreichung thun; dafür danken ' ' " ' -- - " - wir ihm schon jetzt im Geist, um diesen Dank ihm nach gethaner Arbeit persönlich zu wieder holen. Aber, wie die evangelische Kirche ihren Beruf verfehlen würde, wenn sie nur Pastoren kirche bliebe, so verfehlen unsere Wanderfeste ihren Zweck, wenn sie Pastorenfeste bleiben. Nein, unserem evangel. Christen- Schlichtheit unserer Feste soll uns treue! einer späteren vorgenommenen Untersuchung Freunde werben helfen; nicht glänzen wollenergeben hat, anscheinend weniger gefährlich, wir, sondern leuchten und die Herzen erwär- während die des Mannes schwererer Natur men. Das sollen und wollen wir. ist. Der vorgefundene Revolver enthielt noch Möge Gott, der da reich ist an Barmherzig- vier scharfe Patronen. Nowotny ist inzwischen keit, aus dem Schoße seines Ewigkeitsreich-1 am Montag abend verstorben. tumes uns reichen Segen schenken! > — Die Einwohnerzahl der Stadt Dies- — Es kommt häufig vor, daß zu Post-'den betrug am 1 April d. I. 350,100. karten mit Rückantwort zwei einfache Post- — Das Innere der abgebrannten Kreuz- — werden mußten, 1 sogar um mehr als 10 OertlicheS und Sächsisches. j Klaffen. N v-tnia d-n ia c» - I — Der Materialschaden, welcher am 1. et g, en 19. Ium 1897. § Pfingstfeiertage durch den Zusammenstoß zweier Ohorn. Am Mittwoch mittags brannte, Personenzüge auf der Linie Radebeul- ver Weitzmannsche Gasthof hierselbst, mit Aus-1 Rade bürg verursacht worden ist, beläuft nähme der Scheune und des Eiskellers, bis I sich auf 20,000 Mark. Es muß als ein gro-