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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinöerat m Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Rabatt nach Uebereinkunft. Neösklion, Druck unö Verlag von A. ZFchurig, Drelnig. Nr. 45 Sonnabend, den 5. Juni 1897 7. Jahrgang Koch, Gem.-Vorst. Koch, Gem.-Vorst. 3. meinen gerwald" keine Nachtigall mehr. — Wenn's 10 n Kuh in Großwaltersdorf zur Welt. Körper des Kalbes war 43 om lang Der und c 8 Ich 23 em breit und hatte einen ganz normalen Kopf. Das rechte Hinterbein war vor dem rechten Vorderbein und das linke Vorderbein hinter dem linken Hinterbein angewachsen und a 5 der der mit- :en 00 in nt- rte ieß ere ras 60 >en des eng >on M. zu führen. Bretnig, am 31. Mai 1897. Inserate, die 4gespaltene Korguszeile 10 Psg., sowie Bestellungen auf den Allge- gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F: A. Schöne Nr. 61 hier Oertlichcs und Sächsisches. Bretnig, den 5. J^i 1897. Bretnig. Sparkassenbericht «uf Mai d I In 141 Posten wurden 9330 M. 49 Pf. einqezahlt, dagegen in 40 Posten 2721 M. 58 Pf. znrückgezahlt, 12 neue Bücher ausgestellt und 3 kassiert. — Am 1. Pfingstferertag tst dre Abhal tung öffentlicher Versammlungen aller Art, !von 3 Uhr an für die 1895 geborenen Kinder und von 4 Uhr an für die 1896 geborenen Kinder. Es werden daher alle Eltern, Pflegecltern und Vormünder der im hiesigen Ort sich aufhaltenden impfpflichtigen Kinder aufgefordert, nach Z 14 Absatz 2 des Jmpfgesetzes, Wenn eine spezielle Ladung auch noch nicht erfolgt ist, ihre Kinder und Pflege, befohlenen pünktlich zur obenangegebenen Stunde zur Impfung zu bringen, oder über deren bereits erfolgte Impfung durch Beibringung eines ärztlichen Zeugnisses den Nachweis — Dem böhmischen Fremdenlegionär Priebsch wird der ihm zuerkannte klingende habe. Die Angeklagte, eine unscheinbare, aber nicht unsympatische Persönlichkeit, ant wortete in der Verhandlung kein Wort und zwar am Vorderkörper. Das linke Vorder bein war sehr schwach, während das linke Hinterbein sehr stark und über den Rücken liegend angewachsen war. Der Schwanz war hinter dem Kopfe an der Wirbelsäule angewachsen und die Haut ging nur bis zur Wirbelsäule, während das übrige Kalb nur aus einer Blase bestand, in welcher das Ein geweide sich befand. — Hoffentlich entpuppt sich das merkwürdige Kalb nicht als eine Ente. — Die jugendliche Schwindlerin Marie Matthes, welche sich bekanntlich als die von den Zigeunern geraubte Elsa Vetter aus Reidenbach ausgegeben und ihre Rolle neun Monate lang mit großem Geschick gespielt hatte, stand am Montag den 31. Mai vor der Strafkammer des Landgerichts zu Gera. Sie war angeklagt des Betrugs, fchweren und einfachen Diebstahls. Als einziger Zeuge war Handarbeiter Vetter aus Reichenbach zugegen, der angab, daß das Mädchen ihm einen goldenen Ring gestohlen und ihm einen Aufwand von 200 bis 300 Mart verursacht Lohn für seine Beihilfe bei der Auffinvung des Raubmörders Kögler noch im letzten Augenblicke entgehen. Priebsch war Oberkellner in Oelsnitzi. V., brannte vor etwa 4 Zähren aber einem dortigen Hotelbesitzer mit gegen 500 Mark durch. Der Geschädigte hat nun auf die Belohnungssumme von 400 Mark Beschlag legen lassen. Das köiugl. sächs. Justizministerium hat auch die Pfändbarkeit der von ihm ausgeworfenen Belohnung an erkannt. — Eine tolle Jagd entwickelte sich am Sonntag in den Straßen von Leipzig- Reudnitz, wobei ein Dieb oabei ertappt wurde, als er eben mit einem gestohlenen Fahr rad absuhr. Der Besitzer rannte hinterdrein und als der Dieb absprang, setzte er sich selbst wieoer auf das Stahlroß und nahm die Verfolgung auf, fuhr den Flüchtling nieder und ließ ihn verhaften. — 110 Kreuzottern hat der Reptilien fänger Rindfleisch in Reichenbach i. V. in den drei Monaten März, April und Mai gefangen. Danach scheint dies giftige Reptil im Vogtlands eine starke Verbreitung zu haben. 40 !— >75 >00 wahr ist! — Ein Raubmord-Versuch ist am Diens tag in einem vereinzelt stehenden Hause des Dorfes Forchheim bei Döbeln an der allein zu Hause gewesenen Wirtschafterin Dienhold verübt worden. Ein junger, etwa 20 Jahre alter Mann erschien dort und verlangte zu trinken, überfiel dabei aber die Frau und schlug sie zu Boden. Als die infolge der schweren Verletzungen bewußtlos .gewordene Frau wieder zur Besinnung kam, war der Räuber verschwunden, Schränke und Kästen aber erbrochen und durchsucht. — Der junge Arbeiter aus Köthensdorf, der, wie gemeldet, am Himmelfahrtstage in Wittgensdors bei Chemnitz seine Geliebte zu erschießen versuchte und sich dann durch meh rere Schüsse selbst schwer verwundete, ist am Sonnabend seinen Verletzungen erlegen. — Eine seltene Mißgeburt brachte eine den 16. Mai nachmittags in der 6. Stunde den Arbeiter Köhler aus Weißer Hirsch über fielen und mit Messerstichen, Fußtritten und Faustschlägen schwer verletzten. Die gericht liche Untersuchung gegen diese Personen ist bereits eingeleitet und ihre Aburteilung bal digst zu erwarten. Das Befinden des Ange fallenen ist den Umständen nach befriedigend. — Nunmehr hat man in Dresden mit der Absteckung bez. Einplankung des an der Bürgermiese zu errichtenden Baues der Jnterimskirche für die Kreuzkirchen-Parochie begonnen. Man hofft den Bau bis zum 31. Oktober d. I., dem Reformationsfest, fertig zu stellen. Ausführender Baumeister ist Herr Stadtrat Kaiser. — „Ein Hausknecht war's, nicht eure Nachtigall." Im „Steigerwald" bei Pot- schappel sollte eine Nachtigall ihren wunder- . vollen Gesang erschallen lassen. Der Zulauf von Neugierigen war großartig, wie auch wirklich der Gesang des Tierchens. Am Sonntag war in dem dort gelegenen Restau Posten 2209 Mark 20 Pf. eingezahlt, dagegen in 1 Posten 13 Mark zurückgezahlt und neue Bücher ausgestellt. — Zur Beruhigung der Besucher Dresdner Haide und der Bewohner nahegelegenen Villen und Ortschaften sei geteilt, daß infolge des energischen Vorgehens der Dresdener Criminalpolizei und der Lanv- gendarmerie nunmehr sämtliche Thäter — sechs Mannspersonen und eine Frauensperson — festgenommen sind, welche am Sonntag Kirchengemeinde-, Kirchen- und anderen Kassen und Fonds nicht oder nicht in hinreichendem Maße beschafft werden können. Namentlich ist die Unterstützung armer Kirchengemeinden im Lande die Ausgabe des Kirchenfonds. Es ist daher dringend zu erhoffen, daß auch bei uns die Spenden bei der Collekte recht reichlich fließen möchten. Hauswalde. Bei der hiesigen Spar kasse wurden im Monat Mai d. I. in 23 Pfingsten. Um Pfingsten, wenn die Rose blüht, Da laß dich's nicht verdrießen Mit übervollem Frohgemüt Viel Wonnen zu genießen. Mußt seh'n, wie dir so freundlich nickt Wildröschen dort am Hage; Es spricht: „Nun munter aufgeblickt, Vergessen jede Plage!" Um Pfingsten, wenn die Amsel lockt, Da folge ihrem Locken, Denn wer daheim im Zimmer hockt, Dent wird die Seele trocken. Laß willig über Thal und Höh' Durch ihren Ruf dich führen, Das wird von allein Erdenweh Dich wundersam kurieren. Um Pfingsten, wenn die Sonne lacht Hernieder auf die Auen, Sollst all' die gold'ne Zauberpracht Mitlachend du erschauen. Frau Sonne weiß dir manchen Scherz Gar prächtig zu erzählen; Laß dich erwärmen bis ins Herz, So kann's dir nimmer fehlen. Um Pfingsten, wenn die Nachtigall Zur späten Abendstunde Den Hain erfüllt mit Liedesschall Aus kleinem süßen Munde, Dann magst du sesbst beim Mondenlicht Von keuschen Rosenlippen, Geschmiegt ans treue Lieb so dicht, Verstohlen Küsse nippen! Pfingsten, wenn die Ros' erblüht, SoPt du dein Herz erschließen, Daß dlr der Schöpfer ins Gemüt Mog seinen Geist auügießen; Denn Umelruf und Sonnenschein, Auch Kuß ber Mondenschimmer, Und Nachtigall, Wildröselein Sie — blühen dir nicht immer! «ingleiche» Versammlungen der Gemerndever- trcter, Innungen und anderer Genossenschaften auf Grund 8 8 des Gesetzes vom 10. Sep tember 1870, die Sonn-, Fest- und Bußtags feier betreffend, gänzlich, am 2. Feiertag aber, wie an Sonn- und anderen Feiertagen, vor beendetem Vormittags-Gottesdienste verboten. — Wenn man Falb Glauben schenken i darf, dann steht uns bald wieder eine Zu- 1 nähme der Niederschläge und Gewitter, ver- ' Kunden mit Rückgang der Temperatur bevor, i da der 31. Mai nach ihm ein kritischer Tag 3. Ordnung war. Der vielgenannte Wetter kundige fügt jedoch tröstend hinzu, daß der Juni im Allgemeinen, mit kurzer Unter brech - Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche rn den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Oeffentliche Impfung betr. Die den gesetzlichen Bestimmungen gemäß in diesem Jahre vorzunehmende öffentliche Impfung erfolgt: 1. Für die zur Wiederimpfung verpflichteten Schulkinder, welche im Jahre 1896 noch nicht mit Erfolg geimpft, sowie die in diesem Jahre verpflichteten Schulkinder Mittwoch, den 9. Juni d. I. vormittags von 1« Uhr an im Gasthof zum Anker, 2. ebendaselvst an demselben Tage nachmittags von » Uhr an für die impfpflichtigen Kinder, welche im Jahre 1895 geboren oder rn früheren Jahren von der Impfung entbunden, bez. noch nicht mit Erfölg geimpft worden sind, 3. ebenfalls an demselben Tage, für die impfpflichtigen Kinder, welche im Jahre 1896 geboren, nachmittags von 4 Uhr an daselbst. Der Jmpfrevistonstermin ist auf Mittwoch den 16. Juni d. I. festgesetzt und zwar Vorm, von 10 Uhr an für die geimpften Schulkinder, nachm. Bekanntmachung. Zufolge einer Zuschrift von der Gemeinde Seeligstadt wird der ViertNweg in dortiger Flur behufs nötiger besserer Herstellung vom 3. bis mit 14. d M. für den öffentlichen Verkehr gesperrt und wird letzterer von Bretnig nach Seeligstadt inzwischen auf den Großröhrsdorfer Kornmunikationsweg verwiesen. Bretnig, am 3. Juni 1897. ung um den 8., günstiges Wetter bringen soll. Uebrigens ist die Aufstellung Falbs be züglich der in diesem Jahre noch zu erwar tenden kritischen Tage recht interessant. Da nach stehen uns solche bevor: 4. Ordnung: 28. August, 26. September, 25. Oktober und 24. November; 2. Ordnung: 14. Juni, 14. Juli, 12. August, 41. September, 10. Oktober und 23. Dezember, 3. Ordnung: 30. !rant ein bekannter Grundstücksbesitzer zu Gaste Juni, 9. November und 9. Dezember. lund als Kenner hörte er sofort einige falsche — Am 1. und 2. Pfingstfeiertag wird I Läufer in dem Gesänge. Er suchte mit seinem in allen evangelisch-lutherischen Kirchen des Hunde die Büsche ab und fand zwar keine! zeigte sich völlig teilnahmslos. Sie wurde Landes wieder eine Kollekte für den allge- Nachtigall, wohl aber den — Hausknecht des schließlich zu neun Monaten Gefängnis ver meinen Kirchenfonds gesammelt werden, betreffenden Lokals. Seitdem singt im „Stei- > urteilt. Diese auf der zweiten ordentlichen Landes-' synode im Jahre 1876 durch freiwillige Gaben begründete Stiftung hat bekanntlich den Zweck, oen Interessen der evangelisch-luther. Kirche des Landes in solchen Fällen zu dienen, wo die erforderlichen Mittel aus Staats-, Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis st Unterhaltungsblattes" uupcc -^jprvrrrvn ovo Zeiten s: A. <2lyone nr. VL PUW M Ps'-V du^ ° «« ms Hau- l Matt mh°g-n. - B°i gr-bE AM-ag-u und Wi-d.-h°lung-n