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Allgemeiner Amiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat m Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauslvalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Inserate, die 4gespaltene Korguszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge- 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld Rabatt nach Uebereinkunft. Redaktion, Druck und Verlag von N. Schurig, Bretnig Rr. 43 Sonnabend, den 29. Mai 1897 7. Jahrgang Bretnig, den 25. Mai 1897. Emma Frida, T. d. — Eine aufregende Szene spielte sich am Bäcker in Radeberg und Marie Magdalene über den großen Errungenschaften der Jahre 7 M. 23 T. all. Fadrikarb. Karl Gustav Emil Füssel Nr. 260 k. — Paul Georg, S. d. Fadrikarb. Friedrich Bernhard Angermann Nr. 136. — Minna Anna, T. b. Crgacrenmachsrs Johann Wilhelm Apelt Rc. 336. — Marie Juliane, T. o. Tagearb. Carl Wilhelm Albert Aust Nr. 338. Die Anordnung des Aufgebots haben beantragt: Julius Edwrn Mißbach, Klemp ner Nr. 45 und Mtnna Martha Senf Nr. Bretnig. Bei der am Dienstag in Pulsnitz stattgefundenen Tierschau wurde von hier dem Gutsbesitzer Büttig für einen Bullen der 3. Preis zuerkannt. O-rtliches und Sächsisches Bretnig, den 29. Mai 1897. zuh nirgends war Feuer zu sehen. Jetzt rannte man hin zur Kirche, doch diese war verschlossen, aber immer noch ertönte das schauerliche bimm bamm bum! Schon glaubte man, ein über natürliches Wesen setze die Glocken in die Bewegung. Endlich drangen einige Beherzte in die Kirche ein und fanden — die Frau, welche das Kirchenreinigen besorgte, am Glocken strang ziehend. Die Sache war bald zur allgemeinen Heiterkeit aufgeklärt: währenddes Reinigens hatte der Wind die Kürchenthür zugeschlagen, so daß die Frau nicht von innen öffnen konnte. Da ihr lautes Rufen niemand hörte, läutete sie die Sturmglocke und siehe da, sie ward gerettet! — Gegen eine beabsichtigte Ehrung des Kind kam auf dem Hofe dem Jauchenloche zu nahe und stürzte, obgleich dasselbe verdeckt war, mit dem Kopfe in den Inhalt desselben. Der Unfall wurde zwar sofort bemerkt und das Kind auch rasch aus seiner gefährlichen Lage befreit, so haß xZ bald wieder zum Bewußt- sem kam, doch erkrankte das Kind leider ernst- Uch und starb. Darbietungen. Die Festpredigt, welche auf 1. j Cor. 15, 58 sich gründend den Aufruf: „Auf denn, du Gustav Adolf-Festgemeinde, zu treuer Arbeit am Werke des Herrn" nach drei Sei ten beleuchtete: 1. Fest im Glauben den Glau ben zu erhalten bei großer evangelischer Glau bensnot, 2. unbeweglich in der Liebe, dem Bruder ein Bruder sein nach des Herrn Gebot, -3. reichgesegnet um neuen Segen zu bitten den treuen Gott, hatte insofern schnellen äußeren ungeheurem Andrang des Publikums begann am Dienstag vormittag die Hauptoerhandlung gegen den Mörder des am 27. Februar d. I. ermordeten Rentiers Pfordte in Meißen, Dienstknecht Richard Otto Breitenfeld, 1876 in Jessen geboren, bei welchem die Anklage auf schweren Diebstahl, Mord und versuchte Tötung — die Kinder betreffend — bei Unter nehmung einer strafbaren Handlung lautet. Als 2. Angeklagter erscheint der 1878 in Oberspaar geborene Arbeiter Robert Paul Schilling und lautet die Anklage auf Beihilfe zum schweren Diebstahl. Der Thatbestand ist ist von uns s. Zt. so ausführlich berichtet worden, daß er wohl noch vielfach im Gedächt nis sein dürfte. Nach den umfänglichen Zeu- Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburtsregister. An Geburten wurden eingetragen: Paul Gerhard, S. d. Tisch lers Paul Martin Senf Nr. 199. — Romann Wolf Albert, S. d. Schlossers Franz Robert Albert König Nr. 112. — Walli Elfriede, T. d. GutSbes. Robert Fürchtegott Boden Nr. 163. — Robert Emil, S. d. Fadrikarb. Friedrich Bernhard Rasch Nr. 123. — Johanne Charlotte, T. d. Friseurs Franz Adalbert Johann Thomasch Kirchennachrichten von Haus mal de. Dom. Exaudi: Abendmahl, Beichte 8 Uhr vorm. Gelaust: Herm. Paul, S. d. F. H.Haase, E. u. Tagearb. in B. — Hedwig Wella, T. d. G. Ä. Kannegießer, E. u. Zigarren arb. in B. — Ernst Alfred, S. d. G- A. Schöne, Wirtschaftsbesitzers in B. Beerdigt: Hermann Paul, S. d. F. H. Haase, E. u. Tagearb. in B. k. 8. Frankenthal. Das gestrige (Himmelfahrtstag) Gustav Adolf-Fest in der Kirche zu Frankenthal erfreute sich einer freund lichen Berücksichtigung auswärtiger Freunde der Gustav Adolf-Stiftung. Aus Pulsnitz, Bretnig, Hauswalde, Bischofswerda waren sie zu Wagen und zu Fuß gekommen, um bei freundlichem Sonnenschein an der Feier teil zu nehmen. Sie werden es nicht bereut ha,en gekommen zu sein, denn was der Festprediger, Herr Pfarrer Schmink-Rammenau, uns in herzerwärmender Predigt bot, was die Herren DiakonuS Schulze-Pulsnitz und Pfarrer Ditt rich-Hauswalde uns erzählten, war alles so Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" genvernehmungen wurde gegen Abend Breiten feld zum Tode verurteilt, während bezüglich Nr. 260 x. Der Schulvorstand durch Arth. Gebler, Bors. Großmann Nr. 256 o. St erbere guter. Als gestorben wurden eingetragen: Friedrich Ferdinand Brück ner, Handelsmann, Ehemann Nr. 163, 66 I. 11 M. 4 L. alt. — Adolf Julius Büttner, das letztere zum Kentern und die drei Insassen stürzten in die wogenden Fluten. Den zwei Bootsleuten gelang es glücklicher Weise, sich in den dem Dampfer anhängenden Kahn zu retten, während der Kapitän abgetrieben wurde. Derselbe befand sich in größter Lebensgefahr und wäre sicher ertrunken, wenn es hcrbeieilenden Schiffern, wohl säst im letzten Augenblick, nicht noch gelungen wäre, den Verunglückten den Fluten zu entreißen. — In der Gegend von Löbau ist am Sonnabend ein schwerer Wolkenbruch nieder gegangen, der viel Schaden in Gärten und Feldern anrichtele. — Kürzlich ertönte in einem Dorfe bei Zittau die Sturmglocke der Kirche. Groß und Klein war rasch zur Hand und ries in Schrecken: „Es brennt, es brennt!" Aber stadt wendet sich das „Vaterland", das zu Leipzig erscheinende Organ des „Conser- vativen Landesvereins im Königreich Sachsen", mit folgendem Protest: „Dem unlängst ver storbenen Professor v. Treitschke sollen in Ber lin und Dresden (dem Geburtsorte Treitschke's) Denkmäler errichtet werden. Gegen diese Ehrung in Berlin Stellung zu nehmen, haben wir keine Veranlassung, sie ist eine Sache, die uns nicht berührt. Mit aller Entschieden heit aber protestieren wir gegen die Absicht, das Andenken dieses Mannes auf sächsischen Boden in Stein und Erz zu verewigen. Professor v. Treitschke hat sich zur Zeit, als unser Heer heldenmütig aber unglücklich gegen die lievermacht kämpfte (1866) und unser Land aus tausend Wunden blutete, nichl gescheut, offen auf die Seite des FemdeS zu treten; er hat mit giftigem Hohn und Spott überschüttet, was uns das Teuerste war, unser Herrscherhaus, und mit leidenschaftlichem Hasse die Selbstständigkeit zu vernichten ge sucht. Das Alles können und wollen wir vom 26. Mai bis mit 8. Juni beim Unterzeichneten aus. Den Eltern bez. Erziehern der Kinder steht es frei, innerhalb 14 Tagen Einsprüche beim Schulvorstande über die Höhe der Einstellung zu erheben. Bekanntmachung. Auf Grund des Nachtrages der hiesigen Lokalschulordnung, § 7 und 8, hat das Schul geldkataster jedeS Jahr zur Einsichtnahme der Eltern, bez. Erzieher der Kinser 14 Tage lang auszuliegen. Dasselbe liegt in diesem Jahre und zwar auf 1897/98 Vergangenheit zu verewigen, so mögen sie das Denkmal anderswo ausstellen; in der sächsischen Hauptstadt unter den Augen unseres teuren Königs ist dazu kein Platz, es müßte jedem treuen Sachsen tagtäglich die Scham röte ins Gesicht treiben." — Laute Angstrufe aus der gegenwärtig ziemlich viel Wasser enthaltenden Elster riefen am Sonnabend abend in Oelsnitz einen vom Bahnhofe kommenden Herrn in die Elster- straße; es stellte sich bald heraus, daß dort in der Nähe der Gardinenfabrik ein junges Mäd chen mit dem Tove rang. Der Genannte, Namens Walther, sprang in das Wasser und rettete das Mädchen, welches sich aus unbe kanntem Grunde freiwillig in die Elster ge stürzt, inzwischen aber wieder Lust zum Leben bekommen hatte. nicht vergessen. Das neue Deutsche Reich hat keine treueren Anhänger und Verteidiger! Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^/,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche m den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. 'und Vorkehrungen zur Verhütung größeren Schadens zu treffen. Gegen 6 Uhr früh hatte das Wasser die Ufer überschritten und die Bretnig. Das am Himmelfahrtstage Niederungen glichen einem See. In den Vor- vom hies. Musikchor im „Deutschen Hause" mittagsstunden trieben hier mächtige Balken, veranstaltete Konzert war leider nicht allzu- die von der Zertrümmerung einer Brücke her stark besucht. Das anwesende Publikum er- zurühren schienen, sowie Kisten, Bretter rc. wies sich aber sehr dankbar, indem es jedem dort an. Bis gegen Mittag war das Wasser Vortrage den berechtigten Beifall folgen ließ, i im Steigen begriffen, sank aber im Laufe des Bretnig. Von Seiten der kgl. Amts- Nachmittags wieder. hauptmannschait Kamenz ist Herr Dr. med. j — Anläßlich des Pfingstfestes haben die Aug. Wilh. Paul Saling als Jmpsarzt für, Rückfahrkarten auf den preußischen StaatS- hies. Ort verpflichtet worden. sbahnen vom 4. bis 10. Juni Geltung. — Dresdner Schwurgericht. Unter vortrefflich, anregend und über die Diaspora feld zum Tode verurteilt, während bezüglich orientierend, daß wir diesen Herren nur dank- des Mitangeklagten Schilling Freisprechung bar und wieder dankbar sein konnten für ihre>erfolgte. — In Gärtner-Zeitungen wird vor An kauf einer Erdbeerpflanze gewarnt, die der Handelsgärtner Wilhelm Vetters in Dres den — Louisenstratze 56 —. in verschiedenen Blättern unter der Ueberschrift: „Neue Baum- Erdbeerpflanzen, jede Pflanze drei Liter Bee ren!" anpreist und zwar 50 Stück zum Preise von 20 Mark. Wie mitgeteilt wird, find die Pflanzen nur Ausläufer irgend einer groß früchtigen Gartenerdbeere. . — Auch in den Dresdner Volksschulen frühesten Morgenstunden konnte man in den j Von dem dort liegenden Dampfer „Magde- am Spreiflusse zu Bautzen gelegenen Grund-bürg wollten sich der Kapitän und zwei Boots-uver ve» grvveu ^rruugenio^reu oer ^zanre stücken ein reges Leben beobachten. Infolge leute in einem Kahne an das diesseitige Ufer 1870/71 verbunden sei, aber zur Berherclich- eines in der Nacht eingegangenen Telegramms: begeben. Ans ihrer Fahrt trafen sie mit ung des Landesverrats darf kein Monument „Hochwasser infolge eines Wolkenbruchs" waren einem bergwärts kommenden Dampfer zusammen errichtet werden. Wenn die liberalen das die Bewohner des Spreethales eifrigu bemüht, und wollten von demselben ein Stück ihr Fahr- Bedürfnis fühlen, das Gedächtnis an ihren Zimmermann, Ehemann Nr. 182 b, 58 I. alle bewegliche Habe in Sicherheit zu bringen zeug mitschleppen lassen. Daber kam indeß' Parteigenossen und ihre eigene „patriotische" j Erfolg, als die Kirchenkollekte einen Ertrag — . von 60 M. ergab, ein um so erfreulicheres wird jetzt mehrfach Proberäumen der Schul- Resultat, als das Gotteshaus keineswegs eine Häuser vorgenommen, damit die Schüler bei vollzählige Gemeinde auswies. Diese Kollekte eintretender Gefahr sich im zweckmäßigen Ler-, wurde in der Nachversammluyg für den Schul- lassen der Schulräume üben- bau zu Lahnsattel bestimmt. Eine 2. Samin-i — Einem tückischen Schicksal fiel ein lung, eingeleitet durch die treffliche Ansprache! zweijähriges Mädchen des Gutsbesitzers B. in des Herrn DiakonuS Schulze und für das > Naundorf bei Zehren zum Opfer. Des Pflegekind des Pulsnitzer Zweigvereins, die Gemeinde Gablonz, bestimmt, ergab nochmals 34 M. Das hatten wir hauptsächlich den verehrten Gasten zu verdanken. So kann der Pulsnitzer Zweigverein mit neuer Freudigkeit an sein Werk der evangelischen Brüderliebe gehen, neugestärkt aus Gottes Wort, befestigt im Vertrauen auf die nie versiegende Quelle christlicher Barmherzigkeit. Ävonnemenlsprers mtt. oes auw velgegevenen „Musttrerten Unterhaltungsblattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F: A. Schöne Nr. 61 hier vrerteliahrllch ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Klrchennachrichten von Frankenthal. Getauft: Fanny Martha, des Wirtschafts gehilfen Haufe in Frankenthal T. Dom. Eraudi: Früh 7 Uhr: Frühkommunion, Professor v. Treitschke in der sächsischen Haupt-l vorm. 9 Uhr: Hauptgottesdienst, nachm. 5—7 Uhr: Versammlung der neukonfir mierten Knaben im Pfarrhaus. — Eine aufregende Szene spielte sich am als die sächsischen Konservativen, es ist somit, 46. — Friedrich August Giebichenftein, — Am vergangenen Lvnntag rn den. Montag früh in Riesa auf der Elbe ab. vollkommen ausgeschlossen, daß mit dieser konnte man m d?n Sion dem Verwahrung ein unfreundlicher Gedanke gegen-