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den Mitgift bedacht worden. Die Verstorbene alles Lob der Ges^ft. Aber fie war nicht! machte. Mit spöttischen Blicken musterte fü mehr zu bewegen, h nur eine Taste zu be- Volkmannsche Ehepaar, indem sie zu Kl e das lonrad von Ge- Her Professor, das i hat diesmal aus ¬ spricht man nicht so, das Warschau, n von einer hiesigen Dame hinterlassenes volles Testament ist dieser Tage eröffnet Die Erblasserin, eine kränkliche Frau, hfich im Laufe vieler Jahre dann in einer naheliegenden Wiese und Er hat sich seither in der »gend von Weilheim unter falschem Namen umgetrieben, bis er in Weilheim von einem tdarm erkannt wurde. Neigung zu Cornaro schien dies zu bestätigen/ Sie hielt lauernd inne. Konrads Stirn zog sich in Falten. „Melitta eine Neigung zu Cornaro? Wie soll ich dies verstehen, Frau Baronin?" „Sie wissen nicht? Ach, da habe ich wohl aus der Schule geplaudert I vlun, ich will nichts gesagt haben, obwohl eS mich damals sehr Wunder nahm, daß ihr sonst sehr strenger Onkel den Umgang mit dem bekannt leicht lebigen Künstler gestattete." Das Befremden des Professors wuchs. „Ich muß Sie, Frau Baronin, denn doch um eine nähere Auskunft bitten. Ich habe stets Melitta als meine Schwester betrachtet, und ich möchte nicht, daß irgend ein mißliebiges Gerücht über ihre Mädchenzeit in Umlauf wäre; etwas der artiges müßte sofort entkräftet werden." Von den Lippen der Baronin ertönte ein hat sorgfältig ein Verzeichnis aller Vorleserinnen geführt, welchen fie ihr ganzes Vermögen ver macht hat. Dorpat. Zu der Entgleisung des Militär zuges bei Dorpat wird gemeldet, daß eine' An zahl schwer verletzter Personen ihren Wunden erlegen ist. Man zählt daher jetzt: 56 Sol daten und 2 Schaffner tot, 43 Soldaten und 1 Schaffner schwer verwundet, 3 Offiziere und 37 Soldaten leicht verwundet. Die Katastrophe ereignete sich infolge eines furchtbaren Wolken bruchs, der den Bahndamm überschwemmt und beschädigt hatte. Fünfundzwanzig Minuten vor her hatte ein Postzug die Stelle anstandslos passiert. Bombay. Aus Siam wird berichtet, daß sich vor einiger Zeit in Paknam eine furcht bare Pulverexplofion ereignet habe. Dicht bei einem großen Saale, in dem 100 Eingeborene, die aus der Armee desertiert waren, gefangen gehalten wurden, befand sich ein Pulvermagazin, wo 95 Pulver- und Dynamitfäffer lagen. Eine Wache war nicht vor dem Magazin. Eine w-ageworfene Zigarrette soll angeblich die C'plosion verursacht haben. Das ganze Ge lände wurde in Atome zertrümmert. Dicke Mauern in der Nähe stürzten ein. In einem Umkreise von 15 Kilometer erzitterten die Häuser. 25 Leichen von Gefangenen wurden aufge funden. Die großen Geschütze auf den Wällen wurden so stark mitgenommen, daß fie unbrauch bar geworden sein sollen. Frau Balbing stürzte tödlich erschrocken auf ihn; fie umschlang mit ihren Armen den Ober körper des Gelähmten, der sich mit wildrollen den Augen vergebens aufzurichten bcmüöte. „Tante Amanda, rasch zu Hilfe!" schrie fie, ohne auf die bestürzt auseinanderweichende Ge sellschaft zu achten. Die Tante rief eilig zwei Diener herbei, die den in Krämpfen sich windenden Hausherrn aus dem Salon brachten. Rosina begleitete den Gatten, während Tante Amanda bei den Gästen zurückblieb und durch einige verlegene Worte das Unwohlsein Herm Balbings zu erklären suchte. Es gelang der guten Dame schlecht; fie sprach von einem Krampfanfalle, der sich schon seit langem nicht wiederholt hätte, und bat, sich nicht stören zu lassen, allein die Baronin ließ fie nicht ausreden. „Kommen Sie, meine Herren und Damen," sagte sie, „wir stören nur." Alles rüsterc sich sofort zum Aufbruche; nach einigen höflichen Redensarten nahm man rasch Abschied und fuhr davon. Cornaro blieb allein zurück. Er hatte die Absicht gehabt, einige Tage bei Balbings zu bleiben und ließ sich durch den traurigen Zwischen fall nicht abhalten, seinen Vorsatz auszuführen. Rosina hatte sich entschuldigen lassen; Melitta trug der Tante Amanda Grüße an die Freundin auf. Volkmann war nachsehen gegangen, ob der Wagen zur Abfahrt bereit fei, und Konrad stand sinnend am Fenster, der so plötzlich unter brochenen Rede der Baronin gedenkend, da trar Cornaro zu den beiden Dam- " -« - (For rücht sagt — mein Gott, was ist dasl" Ein kurzer, scharfer Schrei wurde hörbar, der Herr des Hauies hatte ihn ausgestoßen. Gerichts ft alle. Wien. Ueber eine an heiteren Einzelheften reiche Gerichtsverhandlung berichtet das .Extra blatt': Der 20jährigc Buchbindergehilfe Wil helm Sterneck hatte zwei Leidenschaften. Er liebte es, sich für den Neffen des Admirals Baron Sterncck auszugeben und Fiakerfahrtcn zu unternehmen, ohne dafür zu zahlen. Das blasse Bürschchen, das sich auch schon als Reserve- leütnant und Schiffsfähnrich zu bezeichnen pflegte, saß ziemlich betrübt auf der Anklagebank, als der eherne Schritt der von ihm betrogenen, als Zeugen aufmarschierenden Kutscher ertönte. Es erschien als erster beschädigter Zeuge der Kutscher Florian Binder. Der „Admirals neffe" hatte ihn am Ostermontag gemietet und war mit ihm nach Hitzing, Speifing und Hacking gefahren. Auf dem Wege ersuchte er den Mischer, zwei Virginier zu kaufen, denn er habe nur Hunderterbanknoten bei sich. Der junge „Baron"-.rauchte die ihm gereichten Zigarren, kehrte in.einigen Gasthäusern ein, ließ sich schließlich ins Michaeler Bierhaus führen, hieß, den Kutscher warten und verschwand durch den rückwärtigen Ausgang. — Vors.: Wie groß ist Ihr Schaden? — Kutscher: Ich bin den ganzenTag Hcrumgefahren — 8 Gulden. — Vors.: Und die Virginier? — Kutscher (abwehrend): Die schenke ich ihm. (Heiterkeit.) Nächster Zeuge ist der Fiakerkutscher Franz Rakowitsch. Sein Herr ist der LohnwagSnvermieter Engel, der ans dem Caf« Schrangel auf dem Graben vom jungen Baron Sterneck den telephonischen Auftrag erhielt, - sofort einen feschen Fiakerwagcn zum Kaffechause zu. schicken. Die ehrende Aufgabe wurde dem Franz Rako witsch übertragen, der zuvorkommend den Wagen schlag öffnete, als der Baron mit zwei Mädchen den Landauer bestieg. Man fuhr zuerst in ein Gasthaus, wo die Gesellschaft speiste (wahr scheinlich auf Kosten der Damen, denn Sterneck hatte nie mehr als einige Heller bei sich), hierauf in den Prater und endlich zum „Auge Gottes" im 9. Bezirk. Die Mädchen waren schon früher ausgestiegen. Sterneck beauftragte' nun den Kutscher, dem er von seinem "Onkel, dem Admiral, vorgeschwefelt hatte, nach Hause zu fahren und am nächsten Tage wieder beim Cafe Schrangl zu erscheinen. —.Vors.: Hat er etwas bezahlt? — Kutscher: Nöt an Kreuzer. Aber 5 Gulden Trinkgeld hat er mir versprochen. (Heiterkeit.) Der Wagsneigeptümcr Engel war nicht sehr erbaut, als der Kutscher ohne Fuhrlohn heimkehrte und sandte ihn am Non Uaft und fern. Die Poliz verhaftete am Montag abend, als der Kais zum Theater d-m Individuen, welchtfich gerade in oem Momem heftig prügelten als sich der Sprüche Wagen näherte. Da b-e Exzedenten NH der Verhaftung widersetzen Men, wurden U gefesselt von drei Polizist und zwei Gendarmen, welch letztere den durch die Volksmenge bahnten, abgeführt. Her Vorfall erregt großes Aufsehen. Stolp. Ein Versuchsballon ar Berlin, in welchem sich Professor Basonne bech, ist bei Kl.-Gansen niedergegangen. Der allon er reichte eine Höhe von 6000 Meter. »x höchste Kältegrad betrug 33. Professor Bame war bei der Landung bewußtlos, erholtes jedoch bald wieder und konnte die Rückreifintreten. Bochum. Sonntag nacht ist deyxheime Kommerzienrat Baare im Alter von 7^^ M Altersschwäche gestorben. Baare ar bis vor zwei Jahren Generaldirektor des B^mer Vereins. Sein Name wurde in dem Fungel- scheu Prozeß wegen der „Schienenflicker- all gemein genannt. München. Am 15. d. fand hier die Zivil- Trauung des Kammersängers Brucks mit der geschiedenen Gräfin Larisch, geb. Freiin von Wallersee, einer Tochter des Herzogs Ludwig in Bayern, statt. Karlsruhe. Der diesjährigen Staatsprü fung für den höheren Jnstizdienst unterzog sich ein Rechtspraktikant. Infolge der Aufregung während der Prüfung bekam der junge Mann Plötzlich einen Blutsturz und die Prüfung mußte unterbrochen werden. Als sich der Examinand erholt hatte, wurde ihm in anbetracht der be sonderen Umstände gestattet, die Fragen nach träglich zu bearbeiten. Auf dem zweiten Wege in das Prüfungslokal bekam nun der junge Mann einen zweiten Blutsturz, der seinen Tod herbeiführte. Burbach. Am Freitag abend lief ein 5jShriges Mädchen, das in einem Hausflur spielte, auf die Straße und geradeswegs auf das Geleise der Straßenbahn, als ein Zug daher fuhr. Die Kleine wurde von der Maschine er faßt und ihr Kops vollständig zermalmt. Die sofort erschienene Untersuchungskommission stellte die vollständige Schuldlosigkeit des Maschinen führers fest. Danzig. Vom Blitz getötet wurden nach statistischer Ermittelung bei den Gewittern, die in der Zeü vom 29. April bis zum 2. Mai über den Provinzen Ost- und Westpreußen niedergingen, insgesamt 17 Personen. sagte: „Die kleine Melitta findet sich prächtig in die Polle der bescheidenen Hausfrau. Wer hätte das gedacht. Ich meinte immer, es flösse heißes Künstlerblut in ihren Adern und ihre folgenden Tage, jedoch ohne Wagen, in das Case, um den Fahrgast aufzusuchen. Der Kutscher traf den Sterneck zufällig in der Währingerstraße. Der junge Baron war sehr zuvorkommend, ging mit dem Kutscher in ein Kaffeehaus der Nußdorferstraße, bestellte zwei Gläschen Slivowitz und ging dann nach rück wärts. — Vors.: Nun, was ist geschehen? — Kutscher: Der Baron is nimmer kumma und i hab den Slivowitz selber zahlen müss'n. (Große Heiterkeit.) — Es erscheint nun der Fiaker Fellenberg und erzählt: Der Baron hat mi' am Graben aufg'numma und hat g'sagt. er muß zu aner Leich'. Ich fahr' also zu dem Leichenhaus, da steh'n a Massa Wäg'n und Leut'. Mi' hat's nur gewundert, daß der Baron niemand ang'schaut und daß niemand ihn kennt hat. „Fahr'n's nur mit!" ruft der junge Herr. I schließ mi' also dem Zug an. Auf dem Weg laßt er fi' von mir zwei Cuba kauf'n. I hab' was g'spannt und wie m'r zum Friedhof kommen, hab' i auf ihm aufpassen lass'n. Er is wieder zum Vorschein kummen und läßt fi' zum Cafe Schrangl führen. Kaum is er ausg'stiegen, bin i schnell zum Hinterthürl. Richtig is er da außakommen. I verlang' mein Geld. „Ja, da müss'n ma' in die Wohnung nach Wahring fahren, denn i hab's nit bei mir," meint der junge Herr. Wir fahren zu der Wohnung, er läut' an, ka. Mensch macht auf. „Mama is nit zu Haus, wir. müssen in die Stadt zurück zu einer bekannten Dame," sagt er. Also i fahr' wieder in die Stadt, er steigt aus und geht ins Haus. Wart', du kommst mir net aus — denk i und geh' ihm nach. Er nimmt drei Stufen, i — vier, und mir stehen vor aner Thür. Er klopft an, a Frau macht auf. Er bitt's, fie möcht' ihm's Fahrgeld leihen. Die Frau aber schreit: „Sie unverschämter Mensch, ich kenn' Sie ja gar net." (Stürmische Heiterkeit.) Vors.: Wie ist also die Geschichte ausgegangen ? — Kutscher: Der Baron hat den Kopf g'fchüttelt und g'fragt: „Wohin fahren wir jetzt?" I hab'ihm zur Ant wort geben: „Freunderl, jetzt fahren wir zur Polizei." (Heiterkeit.) Es wird endlich ein Liebesbrief verlesen, den der Angeklagte an ein Fräulein geschrieben hat: „Durch Ihr liebens würdiges Benehmen bin ich überzeugt worden, daß Sie fittenrein find. Das veranlaßt mich, Ihnen meine Privatverhältnisse klarzulegen. Ich habe 170000 Gulden Vermögen und noch viel mehr von meinem Onkel, dem Admiral, zu er warten. Unter meinem Diensteid schwöre ich, daß ich Sie liebe! Ihr Sie liebender Wilhelm August Baron Sterneck, k. k. Staatsanwalt- Stellvertreter, ständiger Gerichtsvotant und Reserveleutnant." — Der Gerichtshof sprach Sterneck schuldig und verurteilte ihn zu sechs Monat Kerkers. Warschau. Der Leutnant Saweljew ist wegen großer Unterschlagungen, die er in seiner Eigenschaft als Regiments-Adjutant begangen hat, zu 12 jähriger Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt worden. -Der Zar hat das Urteil be stätigt. , „Ich bin erregt vo^ele, die frische Luft wird mir gut thun, e^^te sie ausweichend, „und dann," fügte fie hinzu, „die Ge- sellschaft mißfällt mir se „Offen gestanden, m.ch," versetzte Volk- mann leise, „Baronin ^zegg scheint nur wemg wählerisch betreffs Umganges zu Melitta nickte stumm.^ trat mit ihrem Gatten auf die VerandMuS; in tiefen Atemzügen sog fie die fnscM-zige Waldluft ein, während Volkmann rötlichen Blicken auf fein geliebtes Weib Ahnungslos, wie bald Mißtrauen und Elfers^ seiner Seele Platz finden würden gegen -ye en, das für ihn das Teuerste auf Erden Der Baronin war es g>^ Konrad zu einem längeren Gespräche an fesseln. Sie bot ihre ganze Ueberredungskl^k ^m das Interesse des Professors zu er ' Die blonde Minna hatte fi^ verändert aus dem schmachtenden GesT brillante Weltdame geworden. frei und ungeniert in ihrer^ Reden und Bc,^n, trug fie eine herausfordernde Kokette^ Schau, welche fie sür Konrad unleid venn je Irakau. Der Beamte der galizischen ^haltcrei Johann Wilkoski hat auf Grund eu gefälschten Anweisung bei der Staats- Minen Betrag von 20 000 Gulden behoben M sodann flüchtig geworden. An Gepäck ^der Flüchtige nur einen Ballanzug mit fiH-lls besonderes Kennzeichen wird seitens E Hörden angegeben, daß Wilkoski ein groß^reund von Chansonettensängerinnen ist. Ps. Auf einem Pachthofe in Etampes verbra»u acht herumziehende, unbekannte Feld- arbeite^lche in einem Strohschober ihr Nacht lager «»schlagen hatten, während des Schlafes. Ro. Gin nach dem Attentat auf den König v,steter angeblicher Anarchist namens Trezzi h, nne offiziell verlautete, unlängst im GcfM einen Selbstmord begangen. Eine in Folge eingelcitete ärztliche Unter suchung hgdessen festgestellt, daß Trezzi in seiner Zellkn drei Polizisten ermordet worden ist, ja er' vorher sogar.gefoltert worden sein. Alsd wurde der Leichnam, um den Schein deslbstmordes zu erwecken, in den Hof des Gewisses hinabgestürzt. Die Thater wurden ver-t. Florenz Italien ist es wieder Winter geworden, verschiedenen Teilen des Landes werden Schnfle, Winterstürme und ein starker Rückgang dc^nperatur gemeldet. In Florenz herrscht erneuere Kälte; die umliegenden Berge sind m'chnce bedeckt. Auch auf den Bergen bei Na liegt frischer Schnee. Auf dem Gardasee ein heftiger Sturm zahl reiche FahrzeuHrnichtet. Aus Bologna wird große Kälte gewt, die den Fluren bedeutenden Schaden zufügHn Cuneo stand am 13. Mai das Thermometux 2 Grad über Null. worden. Arnsberg. Der Bergmann Detke von der Zeche „Westhausen m Bodelschwing wurde aus der Grube schwer verletzt in seine Wohnung ge bracht. Ein Arzt legte ihm die notwendigen Verbände an. Nach einigen Stunden ließ die Frau Detke den Tod ihres Mannes melden. Als der Arzt die Todesursache feststellte, fand er am Halse eine Schnittwunde, über die ein dickes Tuch geoundeu war. Die Frau wurde unter dem Verdachte des Mordes verhaftet. Helgoland. Das Durchschnittsalter der Bewohner von Helgoland ist nach Dr. Linde- mann auf etwa 60 Jahre berechnet, während es in den Großstädten nur etwa 30 Jahre be trägt. Bei den 1l Sterbesällen in der Zeit vom 1 Januar bis 31. Marz d. betrug das Durch schnittsalter sogar wahrlich ein gutes Zeichen für den kräftigen Menschenschlag und das gesunde Klima unserer ^nsel. Dresden. In Johnsdorf bei Herrns- kretschen werden zu Pfingsten Pasfionsspiclc nach gen,h rühren, in freuw>M aber entschiedenem Tone weigerte fie fi-lbst Rosinas Bitten zu willfahren. Sie hatte den ihres Gatten erfaßt und schmiegte sich ogn ihn, so daß Volk mann verwundert frcy „Fühlst du dich un wohl ?" Kuntes Allerlei. Wo fährt man am billigsten? Antwort: Mit der elektrischen Straßenbahn in Mm, denn da kostet's gar nichts! Die Regierung hat laut ,Augsb. Postztg.' die Tarifsätze u. s. w. bis jetzt noch nicht genehmigt und weil sich die Stadt- väter Ulms nicht mehr länger necken lassen wollten und damit sich die „Leutle besser dran g'wöhnen," läßt man groß und klein seit vierzehn Tagen unentgeltlich spazieren fahren. Die längste Brücke der Welt führt in der Nähe der chinesischen Stadt Sangang über eine Einbuchtung des gelben Meeres. Ihre Länge beträgt 8'/, Kilometer, sie wird von 300 Steinpfeilern getragen, deren jeder mit einem Marmorlöwen von dreifacher Lebensgröße ge schmückt ist. Ihr Alter wird auf 800 Jahre geschätzt, und das Mauerwerk ist ausgezeichnet erhalten. Begriffsbestimmung. Lehrer: „Wer kann mir sagen, was eine-Braut ist?" Das kluge Lieschen: „Eine Braut ist ein großes Mädchen, das noch keinen Mqnn hat, aber schon einen leises höhnisches Lachen. „! ist nicht möglich; die Fama nahmsweise rechl." „Frau Baronin, was Melitta?" „Ereifern Sie sich doch Ich bedaure, Frau Baronin, allein mein Spiel würde Ihnen wemg Genuß verschaffen, der That/'^sagte Minna malitiös, „ich hätte nicht gedacht, daß Sie Ihrer Kunstlos Untreu würden, Sie waren doch vor mcht gar langer Zeit eine große Kunstcnthufiasttn. Melitta fühlte nur zu gut den Spott, der für fix diesen Worten lag. Sie drängte nur mit Mühe die aufstcigcnden Thronen zuruck, Ecin es gelang ihr doch, mit fester Stimme zu antworten: . _ - , „Es ist mir unmöglich, mit Herrn Cornaro zu- ll^en zu spielen, ich habe eben zu viel ver- v^-. Um meinen guten Willen zu beweisen, jedoch allein spielen, indem ich auf die der Gesellschaft rechne/ . Ben^ warf den hübschen Kopf mit einer stolzen den Nacken und schritt hastig dem rausch?^ Sie setzte sich und spielte em rub ?t^ Konzertstück; nach und nach be- Minen ihre erregten Gefühle, ihre Finger und gewohnter Sicherheit über die Tasten w e «I ^anzc Gesellschaft vergessend, spielte fie, -E vielleicht nie zuvor gespielt. Blick „ gegenüber stand ihr Gatte; fie sah seinen Anblick „'ich geheftet und vergaß bei seinem An de,- Leid, das fie quälte und drückte, war fie „^uen Brust dieses ehrlichen Mannes vr iürckw„ Mn für alle Zeiten; was hatte fie Mft A er ihr zur Seite stand?" Spiel. Siw" kräftigen Akkorde schloß sie ihr Volkmanns HMnd fte, hob sie ihr Haupt und wunderickinn - „Melitta, du Haft heute wunderschön gegelt/ galten ihr mehr als An der Oberammergauer veranstaltet. Dieselben - Vorleserinnen, dr häufig aus verschiedenen Umfassen in drei Abteilungen die ganze Leidens- Gründen wechscltDic Vorleserinnen waren lieschichte Christi, vom Einzüge in Jerusalem vorherrschend armegdchen. In dem Testa- Eisenach. Die deutschen Burschenssten begehen am dritten Pfingstfeiertage hier da^st der Grundsteinlegung des Denkmals für her Wilhelm I-, der den Traum der deut-n Burschenschaft nach einem einigen Deuts'u Reich verwirklicht und erfüllt hat. Auf Wattenberg angesichts der altehrwürdigen W. bürg wird sich jenes Denkmal erheben. U geben von den Gestalten eines BiSmarck, Mol und Roon, wird das Denkmal hinüber grüß nach jenen Stätten, wo kurz nach den B frciungskricgen zum ersten Male vor aller We Paffau. Dieser Tage wurde in die Frohnfeste von deutschen Burschenschaftern dem Gedankc-er wegen Mordes steckbrieflich verfolgte Distrikts- von dem neuen Deutschen Reiche greifbarcwegmacher Michael Baumann von Aunkirchen Ausdruck verliehen wurde. Die Namen der iningeliefert. Baumann erschlug im Jahre ruhmvollen Feldzügen gefallenen Burschenschafter^ seine Frau mit einem Prügel, vergrub sollen an Marmortafeln verewigt werden. dann in ein-* nnk-o-n-nv-n Mies- und Dortmund. Die Vorstände der Getreide- flüchtig^ börsen zu Dortmund und Duisburg nehmen Veranlassung, vor dem Hazardspielen zu warnen, das einzelne Mitglieder auf den Reisen von und zur Börse im Eisenbahnwagen und am Börsen- orte selbst an den Börsentagen betrieben. In dem Rundschreiben hierüber heißt es: Sind solche Vorkommnisse geeignet, das Ansehen des einzelnen Spielers in den Augen des Publikums herabzusetzen, so ist es um so mehr zu bedauern, daß dadurch das Institut der Börse selbst in Mitleidenschaft gezogen wird, der ohnehin von einem großen Teile unserer Bevölkerung mit Mißtrauen begegnet wird, und der man daher Angriffe von dieser Seite und aus solcher Ver anlassung nach Möglichkeit ersparen sollte. Die Vorstände ersuchen alle, die es angeht, sich jeg- lichen Spiels zu enthalten und in diesem Sinne auch auf die Angestellten einzuwirken. — Es ist vorgekommen, daß Angestellte von Geschäften kolossale Summen im Spiel verloren haben, um die sie ihre Pttnzipale schädigten. So mancher der letzteren ist durch das Spiel ruiniert bis zur Himmelfahrt. Der Zuschauerraum faß^ mente find nun alle früheren Vorleserinnen der reichlich 2000 Personen; auch die Bühne ist sehr Dame — etwa 20 — mit einer sehr bedeuten geräumig, fie ist 23 Meter breit und 7 Meter hoch. Die ersten Aufführungen finden am 1., 2. und 3. Pfingstfeiertag statt.