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"„r waaaon- Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal nnd Umgegend Deösktion, Druck unö Verlag von A. 8churig, Breinig. Nr. 24. Mittwoch, den 24. März 1897 7. Jahrgang Truppen vom heutigen Jubeltage ab, an wel-1 Tage bei Kirchberg ein Zug, weil zwei Jun- chem vor 100 Jahren der erhabene Kaiserliche mert, ein Glockenhäuschen zerstört, ein 46 und r kund gab. Der Ort hatte gann vormittags 9 Uhr Leisnig wursen Dampfessen eingestürzt. Das Bericht vom 20. d. M. geringer gewesen war. von einem Herrn Runowsky geborgen. Der 2. Einstimmig wird beschlossen, bei der bis zum Ufer treiben. — Im Jähzorn stach ein k e — Von Sr. Majestät dem König ist' — Ein ernster Zwischenfall ereignete sich am Sonnabend Nachmittag ^4 Uhr bei dem Landen des Dampfschiffes „John Penn" an Station Cotta bei Dresden. Ein zweites Begründer des Deutschen Reiches geboren wurde, die deutsche Kokarde neben der Landes kokarde anlegen. — Zu der Dynamit-Explosion in Hil bersdorf wird des Weiteren gemeldet, daß die Direktion der Fabrik den Verunglückten einen ehrenden Nachruf widniet. Die Ver letzungen des im Krankenhause liegenden Arbei ters Förster bestehen in einem großen Loch am Hinterhaupts und Zerreißung eines Beines. Etwa 50 Meter von der Explosionsstelle wurde die Zeugmütze des Förster in total zer rissenem Zustande aufgefunden. Eine Anzahl Arbeiter suchten den die Fabrik umgebenden Busch nach Menschentellen ab. Hierbei wur den u. A. ein Kops, sowie verschiedene klei nere Körperstücke ausgefunden. Ein Barbier, der aus geschäftlichen Gründen nach der Fabrik gekommen war, fand durch Zufall eine auf einem Säureballon liegende Gesichts hälfte. Die Körperteile sind von der inten siven Explosivhitze vollständig verbrannt und haben ein kohlschwarzes, fasriges Ansehen. Einer der suchenden Arbeiter fand einen Ast, in dessen Gabel sich ein menschlicher Kugelknochen fest eingeklemmt hatte. — Sicherem Vernehmen rach sind die beiden Herren Transpollinspektor Winkler und Bahnhofsinspektor Götze, die wegen des Un falls, der sich am 12. September v. I. bei der Abfahrt Sr. Majestät des Kaisers auf dem Löbauer Bahnhofe ereignete, vom Land gericht Bautzen verurteilt worden waren, nun mehr völlig begnadigt worden. Man hatte — Seit 8 Tagen schon schläft in Roitzsch bei Oschatz ein in ärztlicher Behandlung befind licher Knabe. Die Ernährung desselben er folgt auf künstliche Weise. — Ein entsetzliches Unglück hat der Sturm am Freitag Abend in Netzschkau verursacht. Kurz nach 7 Uhr wurde ein seit Jahren nicht mehr benützter Schornstern der mechanischen Weberei von Moritz Zimmermann in der Elsterberger Straße umgestürzt; der stürzende Schornstein durchschlug das Dach eines nebenstehenden Hauses, wobei zwei Per sonen getötet und drei teilweise schwer ver letzt worden sind. — Ein Kahlköpfiger in Markneukir chen, der sich vereinsamt fühlte, hat jetzt zur Gründung eines Klubs für Kahlköpfige auf gefordert. — Gut Haar! — Zum Halten gebracht wurde dieser Rhein bemerkbar. —In Hof wurde von einem einstürzenden Dampsschornstein ein Arbeiter getötet, ein anderer schwer verletzt. In Bonn stürzte der Schornstein ein Porzellanfabrik ein, durschlug das Dach des Brennhauses, verletzte zwei Personen schwer und tötete eine. In Solingen wurde eine Person vom Blitze er schlagen, eine andere gelähmt. — Auch der Freitag gestaltete sich noch ziemlich „kritisch", da die Nachmtttagsstunden abermals starken Sturm mit Gewitter-Erscheinungen und Regen schauern brachten, infolgedessen die Temperatur recht erheblich sank. von dem Schiff im Schlepptau geführtes Boot ward beim Losfahren unter die Brücke gedrückt. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge meinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F. A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunst. jährlichen Gemeinderechnungen eine Abschrift des bezügl. Heberegisters beizulegen. 4. Die Gratifikation für die Verwaltung der Sparkaffe auf 1896 wurde festgestellt. 5. Auch für dieses Jahr sollen Steuer» zettel gedruckt und verteilt werden. 6. Die vorgelegte Gemeinderechnung und die Ortsfeuerlöschkaffenrechnung auf 1896 wer den an bestimmte Mitglieder zur Prüfung übergeben. 7. Ein von einem Gemeindegliede ein» gegangenes Gesuch wird der nächsten Sitzung zur Erledigung zugewresen 8. Die beantragte Besserung eines Wege traktes wird der Wegebaukommission zur Begut achtung überwiesen. 9. Die Besichtigung des Fahrweges von Nr. 68 bis Nr. 237 soll von sämtlichen Mit gliedern binnen einigen Wochen ausgeführt werden. >- Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Beleuchtung machten einen wohlgefälligen Eindruck auf den Zuschauer, während ein alsdann folgender Männergesangvereins-Vor trag das Fest wiederum verherrlichte und diese patriotische Huldigung mit einem allge meinen Gesänge beendet wurde. Bretnig. Auf die kommenden Freitag hierselbst stattfindende Wahl eines Ersatzmannes der hiesigen Gememdevertretung aus der 1. Klaffe der Ansässigen sei auch an dieser Stelle aufmerksam gemacht. Die Wahl findet in der Zeit von nachm. 3 bis 6 Uhr statt. — Ueber die heftigen Unwetter am spannter Aufmerksamkeit verfolgte Ansprache. Im weiteren Verlaufe der Abends gelangte ein trefflich wiedergegebenes Festspiel: „Deutschlands Stolz" zur Darstellung, aber auch die lebenden Bilder unter Buntseuer- gen vor dem nahenden Zuge aus Spaß über das Gleis herüber und hinüber sprangen. Die Jungen wurden festgenommen und zur Anzeige gebracht. Der Spaß dürfte ihnen jedenfalls eine recht exemplarische Strafe ein bringen. — Ein Schmiedelehrling m Ebersbach, der sich als Bittsteller an den Kaiser gewandt hatte, um mit Rücksicht auf sein musiralifcheS Talent Aufnahme in ein geeignetes Institut zu finden, geriet, als er infolge eines kaiserl. Civilcabinets in dem Bureau des Amtsvor stehers erscheinen sollte, derart in Angst, daß er seine Geige nahm und das Weite suchte. Erst nach einigen Wochen gelang es, den angehenden Musikanten in Reichenberg i. B. zu ermitteln, von wo aus dann zwangsweise seine Rückkehr an den Amboß erfolgte. — Der Gemeinderat von Klingenthal in Sachsen hat in seiner letzten Sitzung das ca. 4000 Einwohner zählende Pfarrdorf Klin genthal zur „Stadt" erhoben. — JnClausnitz bei Sayda ist vor eini gen Tagen ein Koloß unter den Bäumen, eine mächtige Linde, unter der Axt des Holz hauers gefallen. Die riesige Linde, wie eine zweite kaum in ganz Sachsen zu finden war, hat ein Alter von etwa 500 Jahren erreicht, sie besaß am Stocke einen Durchmesser von 4 Metern uud war bei 8 Meter Schaftlänge durchschnittlich 3,54 Meter stark. Mehrere Aeste waren über einen Meter stark und er gaben noch ganz stattliche Klötzer. 1. Der Haushaltplan auf 1897 wurde vorgelezt. Darnach beziffert sich der Mehr bedarf für die Gemeinde- und Armenkaffe kamen dabei zwei Personen, Großvater und Enkel, in den Flammen um, während eine dritte Person verletzt wurde. In Zittau soll seit 1868 ein derartiges Unwetter nrcht getobt haben. Die Uhr des Johaneum-Turmes wurde eingedrückt, viele Fensterscheiben zertrümmert, Dächer abgeoeckt, Schornsteine eingestürzt und dergl. In Großschöna wurde das 15 Meter hohe hölzerne Steigerhaus der freiwilligen Feuerwehr umgestürzt und vollständig zertrüm mert. In Frciberg und Umgegend ist viel fach ganz bedeutender Schaden angerichtet worden. Auf dem Bahnhofe wurde der große eiserne Srgnalmast umgeworfen und zertrüm- Vertreter des Schulvorstandes und viele an dere Erwachsene erschienen waren. Die Fest rede hielt Herr Lehrer Lübeck, welcher das Leben des Heldenkaisers, seine Ruhmesthaten und seine unsterblichen Verdienste fesselnd schilderte. Deklamationen von Knaben und Mädchen umrahmten die Rede; namentlich lobte man allgemein die Textaussprache der phondrähte zerrissen, Dachsteine herabgeschleu- vert, Fenster zertrümmert, Schilder herunter- bei letzterer Stadl vorbeiführende Bahngleis war mit Trümmern hoch bedeckt und blieb da durch mehrere Stunden unbefahrbar. Ebenso wütete das Unwetter in Wurzen, woselbst der Blitz einen Fabrikschornstein zerstörte und der Sturm Essen beschädigte, Dächer abdeckte und Mauern einwarf. In Leipzig wurden Tele- Lertliches und Sächsisches. Bretnig, den 24. März 1897. Bretnig. Die Kaiser Wilhelm-Jubel seier wurde auch im hiesigen Orte in ange meffener Weise begangen. Bereits am Sonn tage hatte sich zur kirchlichen Vorfeier die hiesige Einwohnerschaft daselbst zahlreich ein gesunden; nicht weniger stark war aber auch die Beteiligung an der Kirchenparade des hiesigen Militärvereins, zu welchem Zwecke erstmalig die neubeschafften Vereinstrommeln zur Verwendung kamen. Den Festtag selbst leitete eine kräftige Reveille ein, die des Tages große Bedeutung itt- ' Nr. en. sige , erfaßte derselbe noch zur rechten Zeit die Hal- Einnahmepostens wird mit 8 gegen 4 Stim- tekette des Landsteges und ward völlig erschöpft men abgelehnt. i daß der hiesige Arzt zum verpflichteten Impf- Freiberg er! arzte für die hiesige Gemeinde ernannt werde. , 3. Auf Kosten der Gemeindekaffe ist den vortragenden Mädchen, welche an Reinheit vert, Fenster zertrümmert, Schilder herunter- und Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig'geworfen. Mehrere Male schlug der Blitz ließ. Der Festaktus war von einstündiger'ein, ohne jedoch weiteren Schaden anzurichtev. Dauer. Für den Abend hatte der Militär- Außer den mancherlei Beschädigungen, die in verein eine allgemeine patriotische Feier ver- Falkenstein angerichtet wurden, warf der Sturm anstaltet und dazu ein Programm aufgestellt, zwei im Freien stehende Scheunen um und die das in allen Teilen vortrefflich durchgeführt darin befindlichen Materialien gleich einem wurde. Dieser Feier wohnten gegen 500 s wiloen Chaos bunt durcheinander. Gleich un- Bergarbeiter feine Ehefrau in den Rücken, und zwar derart, daß die Lunge verletzt wurde. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^/z11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^,11 Uhr einzusenden Jnferale, weiche rn den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. . »lu,- gtt ttizv uuu, Dieselbe wurde in Anwesenheit von 12 'der Materialschaden nur ein verhältnismäßig Mitgliedern vom Gemeintevorstande eröffnet geringer gewesen war. «und geleitet. Zur Erledigung be». Besprech- ung gelangte Folgendes. . der Begnadigung mit Zuversicht entgegenge- über die GememderatS-Sitzung zu Bretnig Personen bei. Eingeleitet mit einem vier-! heilvoll wütete das Unwetter in Plauen i. V.,> sehen, da bei dem Zusammenstoß Menschen händigen Marsch für Klavier, folgte nach, woselbst die Straßen mit Glassplittern, Dach-glicht zu Schaven gekommen waren und auch einem noch vorausgegangenen Allgemein- Ge- j ziegeln und dergleichen wie voll gesäet lagen. sang ein Prolog, vorzüglich gesprochen von Von der Pauluskirche wurde das Zifferblatt Frl. Linda Haufe. Der nunmehrige Vortrag heruntergeschleudert, mehrere große Fenster- des Männergesangvereins wurde ebenfalls scheiben brachen unter dem Drucke des Stur- ansprechend zu Gehör gebracht. Am Redner- mes in tausend Stücke. Leider ist auch ein pulte erschien hierauf Herr Pf. Dittrich, um < altes Wahrzeichen des Vogtlandes, der sagen- in ^stündiger Rede ein Lebensbild des s umwobene Stelzerbaum, ein Opfer des Stm- hochseligen Kaisers zu entrollen. Redner > mes geworden. Nur noch ein kleiner Stumpf rühmte hauptsächlich dessen Frömmigkeit und, ist übrig geblieben. Wie groß der Schaden Biedersinn, des Kaisers arbeitsfreudige Pflicht-1 in den Wäldern der Sächsischen Schweiz, des erfüllung, Tapferkeit und die Liebe zum > Erzgebirges, Vogtlandes rc. ist, läßt sich noch Vaterlande. Ein kräftiges Hoch auf den s gar nicht übersehen, jedenfalls ist er aber recht Kaiser schloß diese von den Zuhörern mit ge-bedeutend, da die Bäume an vielen Stellen - - „ . . , -- -- wie abgemäht valiegen. Außerdem machte sich zweite Insasse konnte das sinkende Boot noch! betreffenden Königt. Behörde zu beantragen, das heftige Unwetter in ganz Thüringen in """ gleicher Stärke wie in Sachsen sowie dis zum auf 14248 Mk. Zur Deckung dieses Be trages wird beschlossen, die Gemeindeobgaben Das Boot schlug um und einer der Insassen - in gleicher Höhe wie 1896 zu erheben. Ein wurde ins Wasser geschleudert. Zum Glück'Antrag auf eine andere Verwendung eines Tages große Bedeutung und den pa- mert, ein Glockenhäuschen zerstört, ein 46 triotischen Sinn der hiesigen Einwohnerschaft 1 Meier hoher hölzerner Turm umgeworfen, kund gab. Der Ort hatte sich mittlerweile j viele Dächer abgedeckr, Essen eingestürzt rc. festlich gekleidet. Die erste Feierlichkeit be Furchtbare Verwüstungen wurden in Dübeln . - - —- nachstehender Armoebejehl erlassen worden: Donnerstag abend, welche die Voraussagungen Zur steten Erinnerung an die Wiederbegrün- Falb's bezüglich des kritischsten^ aller'kritischen'düng des Deutschen Reiches und zum Anden- Tage diesmal in überraschendster Weise be- ken an seinen ersten deutschen Kaiser, unter stätigten, liegen folgende Nachrichten vor: In dessen ruhmreicher Führung auch meine Sach- Johnsbach bei Gottleuba zündete der Blitz sen kämpften, bestimme ich nach Uebereinkunft und brannten zwei Gebäude nieder. Leider'mit Sr. Majestät dem Kaiser, daß Meine gann vormitrags 9 Uhr im „Deutschen ungerichtet, wo die stärksten Bäume wie dünne Hause", bestehend in einem Schulaktus, zu Sträucher zerknickten. Hier sowie auch in welchem außer ca. 500 Schulkindern die si