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für die Ortsbehörde und den Gememderat M Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Neüsktion, Druck unö Verlsg von N. ZFchurig, Bretnig. 7. Jahrgang Nr. 15 Sonnabend, den 2V. Februar 1897 dann in Gestalt eines feurigen Regens rings, Menschen. Jahres in is t. Mitts euten umsäumt, die sich alle Mühe ga- — Räuberisch drangen in die Wohnung schwere Verletzungen: der Feuerwehrmann"des vr. moä. Feldmann in Mylan in Ab- nach dem Plan des Baumeisters Schmidt in der Zeit von 1764 bis 1785 wieder erbaut und 1792 eingeweiht. Sie ist 63,5 m lang und 45 m breit und faßte gegen 4500 Äugust Boden Kaiser eine Verletzung am Kopfe, der Feu erwehrmann Matthes Gehirnerschütterung und Beinbruch und ver Feuerwehrmann Neumeister Brandwunden an Händen und im Gesicht. Die Feuerwehr-Mannschaften verblieben bis Mittwoch früh 5 Uhr aus dem Brandplatze, io jO so redung mü den konfirmierten wohnen von Frankenthal uns Bretnig. S. — Karsch — Hans Horn aus Christiania, Student der Dresdner Technischen Hochschule und Mitglied des „Dresden Football Klub", wel cher an den Skilauf-Konkurrenzen in Wien teilnahm, gewann den ersten Preis und die Goldene Medaille im Springen. — In aller Stille wird gegenwärtig die hatte bei seinem Aufenthalt am Technikum Mittweida eine Haftstrafe von 14 Tagen zu- erkannl erhalten, weil er zur Zeit der oort herrschenden Hundesperre seinen Hund frei umherlaufen ließ. In der hiergegen eingeleg ten Berufung benannte Thormayer mehrere Zeugen, die bestätigen sollten, daß der Hund gar nicht ihm, sondern seinem Bruder gehörte. Die Hauptverhandlung wurde aber vertagt und Thormayer vor einige» Tagen verhaftet. und stahlen 400 Mark bares Geld. — Ein schreckliches Geschick hat den früheren Leipziger Restaurateur von „Stadt Berlin", Krenkel, ereilt. Der Mann öffnete sich selbst einen kleinen auf seiner Nase befind lichen Abseeß mit einem Messerchen, das ver mutlich nicht ganz sauber war, und leider trat Blutvergiftung bei ihm ein, die den lebens frohen Mann rasch dahinraffte. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 30 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. i Wesenheit desselben zwei unbekannte Männer ein, hielten dem Dienstmädchen den Mund zu Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag */,11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. — Ein tragisches Verhängnis waltet über der vielköpfigen Familie Köhler inEuba - brunn bei Markneukirchen. In kurzen Zwi schenräumen starben dort Vater und Mutter Köhler, sowie sechs Söhne und eine Tochter als Opfer der Lungenschwindsucht. Ein ein ziger Sohn und Bruder steht als letzter Ueder- lebender an neun srischen Gräbern. Kirchennschrichten von Großröhrsdorf. Geburs-Register. An Geburten wurden eingetragen: Robert Georg Paul, S. des Kutschers Carl Robert Hoyer Nr. 171.— Franziska Frida, T. des GeschäflSgeh. Emil Martin Schurig Nr. 319 6. Die Anordnung -es Aufgebots haben be antragt: Paul Martin Bruckner, Lifchter Nr. 321, und Martha Selma Bruckner Nr. 197. Sterbe-Register. Als gestorben wurden eingetragen: Friedr. Emil Schurig, Kaut- mann, Ehemann, Nr. 244b, 51 I 27 alt. bei Bgie Schläuche nach der Höhe zu dringen Wohl sn' durch die Fenster zu leiten, da ein Angriff von innen durch die Rauchmaflen unmöglich war. Das kupferne Dach begann bereits um 4 Uhr an einzelnen Stellen zu glühen und kurz nach dem Glockenschlag stieg eine mächtige Feuersäule hinter dem Turme zur Höhe und warf ein Funkenmeer über die nächste Umgebung. Rascher erfolgten jetzt die Kommandos, denn auch am First zingelten bereits Flammen empor, wobei die Zuschauer nur zu bald den Eindruck empfin gen, daß ein Ankämpfen gegen den lodernden Feind nicht mehr möglich sein konnte und man das schöne Gotteshaus dem Verderben geweiht sehen mußte. Um V«6 Uhr unge fähr war das Dach eine einzige glühende Fläche, ein unbeschreiblich großartiger Anblick. Wo das Kupfer schmolz, zuckten blaue und grüne Flämmchen empor. Kurz vor 6 Uhr stürzte das Dach ein, durchschlug das Gewölbe und himmelhoch lohten zweimal die Flammen empor; Hunderttausende von Funken und brennenden Holzstücken weit über die Spitze des Turmes in die Lüfte schleudernd, die Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge meinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F. A. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. uns Cigarrenarb. Haufe in Bretnig Johanna Elise, des Tagearbeilers in Bretnig T. Getraut: Der WirtschastSdesitzer 1. Der Einlagczinssuß in der Sparkasse wird vorbehältlrch behördlicher Genehmigung vom 1. Juck d. I. aui 31/5 0^ herabgesetzt. 2. Eine DlSmembrattonssache wird, oa Bedenken dagegen nrcht erhoben, einstimmig genehmigt. 3. Die Armenunterstützung einer hiesigen Witwe erhöht man vom1. Februar aus2 M. 4. Ein Gesuch eines hiesigen Gastwirts um Erlaß der ihm auserlegten Biersteuer- strase wird abgelehnt. 5. Ein wiederholtes Gesuch in Bier- steuer-Strassachen erlangt nur teilweise Be rücksichtigung. 6. Eine Revision des Biersteuer-Regu- lativs wird Ser Finanz-Deputation überwiesen, welche ihre bezüglichen Abänderungen und Zusätze der Gemeindevertretung zur ev. Ge nehmigung vorzulegen hat. unter!" Es war schauerlich zu hören, wie die Feuerwehrleute aus den Rauchwolken auf dem Dachstuhle dem Türmer, der bis zur letz ten Minute seine Rundgänge machte, hinauf riefen: „Blitzableiter! Blitzableiter!" Und kurz nach 5 Uhr trat der Mann seine gefahr volle Kletterei an. Mit angstvollen Blicken verfolgte ihn das Publikum. Etwa 5 Minu ten brauchte er. Als er endlich aus dem Dachstuhl stand, erscholl vom Fußboden und dem Marktplatze hinaus ein donnerndes Bravo! Sem Geretteten zu, der halbtot den Feuer wehrleuten in die Arme sank. Später wie- verholten sich ähnliche Scenen, als mehrere Feuerwehrleute auf dem Dache, das hinter ihnen zusammenstürzte, um Hilfe riesen. Drei Feuerwehrleute erlitten mehr oder minder Bericht über die Gemeinderals-Sitzung zu Bretnig am 16. Februar 1897. In Anwesenheit von 10 Mitgliedern ge langen nach Eröffnung der Sitzung durch den Die Bauherren haben hierzu bereits Stellung genommen und sich ebenfalls organisiert und ihre Maßnahmen getroffen. Man ist geson nen, der Kraftprobe der Arbeiter entschieden Widerstand zu leisten. Dieselben wandten sich zu diesem Zwecke an die Staats- und städtischen Behörden mit der Bitte, im Falle der Streik ausbrechen sollte, sie von ihren kontraktlichen Verpflichtungen auf die Dauer des Ausstandes zu entbinden. Von der Generaldirektion wurde den Bittenden das Schalllöchern am Turme empor. Am Brand orte erschien schon nach kurzer Zeit Se. königl. Hoheit Prinz Friedrich August und über zeugte sich von den vorgenommenen Ret tungsarbeiten. Außerdem weilte Herr Ober bürgermeister Beutler ununterbrochen an der Brandstätte und ließ sich wiederholt Bericht erstatten. Auch die Spitzen aller königlichen und städtischen Behörden und zahlreiche hoch- gestellte Persönlichkeiten fanden sich an der Brandstelle ein, während die umliegenden >s ei id re öS, :hl Julius Hartmann mit Iva Hedwig rn Frankenthal. — Der Wirtschaftsgehilfe Friedrich Paul Haufe mit Fanny Leuner in Frankenthal. Dom. Sexagesimo: Vorm. 9 Uhr: HauplgolteS- dienst, nachm. ^2 Uhr: Katechismusunler- WR und Umsicht wurde seitens der Feuer- -vitt gegen den Brandherd vorgerückt und Er die Galerie des Daches von Feuer- um die Kirche herniederfielen. Das Schiff der Kirche war bald ein Glut- und Flam menmeer. Von Zeit zu Zeit sah man im Jnneru des brodelnden Kessels die glühenden Balken, die Emporen u. s. w. Herunterstürzen, wovon erneut emporschießenve Funkengarben Kunde gaben. Bis l/28 Uhr ungefähr ragte. :e» 88 in -ick >rt re Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 20. Febr. 1897. Bretnig. Eine größere Zahl hiesiger Gemeindeglieder hatte sich am Dienstag zur festlichen Begehung der 400. Wiederkehr des Geburtstages Philipp Melanchthons in der „Klinke" eingefunden. Nach dem Allgemein- gesange: „Eine feste Burg ist unser Gott" ergriff Herr Pf. Dittrich das Wort, um der Versammlung das Leben Melanchthons von der Wiege bis zum Trabe vor die Seele zu führen. Herr Lehrer Lübeck feierte denselben als ?ruoeoptor Osrmumuo. Weiter ver schönten Deklamationen von Schulkindern und Gesänge des hiesigen Gesangvereins die Feier. Nachdem noch in längerer Ausführung Herr Pf. Grüßet die Zwecke des Ev. Bundes be leuchtet hatte, fand das Fest sein Ende. Hauswalde, 18. Febr. Von Luthers Todestag aus blicken wir zurück auf Melanch thons Geburtstag. Die beiden Schulfeiern, die an demselben in Hauswalde und Bretnig gehalten wurden, muffen unseren Kindern einen Reibenden Eindruck hinterlassen haben. In H. wurde ihnen ein fesselndes Lebensbild (abgeschlossen durch eine schöne Deklamation) m B. ein ausführliches Zeitbild vor Augen geführt. Beide Feiern schlossen mit Gebet, in H. wurden 150, in B. 500 Melanchthon - schriften verteilt. Den verehrten Schulvor ständen sei für ihre Beteiligung, dem geehrten Turnverein zu B. für Ueberlassung der Turn halle hier noch herzlich gedankt, den Schul kindern sei's noch zugerufen: Bleibt dankbar und treu eurer evangel. Schule! 1. — Anderweit zu verpachten sind die Bahnhofsrestaurationen Niederau auf die Zeit vom 1. Juli 1897 bis zum 30. Juni 1903, zu Coswitz, Demitz, Dresden-Wettinerstraße, Gößnitz, Leipzig (Bayr. Bahnhof), Löbau, Meißen, Pulsnitz, Schwarzenberg und Zöblitz vom 1. Oktober 1897 bis zum 30. Septem ber 1903. Pachtangebote sind bis zum 20. März 1897 an die Generaldirektion der säch sischen Staatsbahnen in Dresden zu richten. — In Kleinw 0 lmsd 0 ls ereignete sich am Nachmittag des 11. Februar ein schreck licher Unglücksfall. Der dasige Gutsbesitzer F. hatte die Absicht, mit Frau und Kind nach dem benachbarten Arnsdorf auf dem Schlitten zu fahren. Kurz vor der alten Röderbrücke scheuten die Pferde durch herabfallenden Schnee von einem Dache und gingen durch. Der Schlitten schlug an die Steine an und sämt liche Insassen wurden herausgeschleudert. Der Geschirrinhaber verunglückte dabei Mich, die Frau erlitt schwere Verletzungen, der Kutscher leichtere, und das Kind wurde über den Rand der Brücke hinab auf die zugefrorene Röder geschleudert. Es ist wie durch ein Wunder heil daiwngekommen. Die Pferde wurden erst später aufgehalten. Dresden. Am Dienstag nachmittag ist die hies. Kreuzkirche ein Raub der Flam men geworden. Kurz nach 3 Uhr war es, als der Schreckensruf „Die Kreuzkirche brennt" stch in den Straßen verbreitete und dann so- 'M aus allen Teilen der Stadt dichte Men- 'ghenmassen dem Brandplatze zuströmten. Mit der Turm als dunkle Masse neben dem Hause! Mstung zu einem im Mai dieses Jah empor, kessen Fenster sämtlich in feuriger! auszuführenden großen Bauarbeiter-Streik Glut erstrahlten. Um diese Zeit aber begann fDresden betrieben. In Arbeiterkreisen ver- auch der Glockenstuhl zu brennen und bald, langt man Erhöhung des Stundenlohnes von schlugen dre Hellen Flammen aus den riesigen 42 auf 45 Pf. und neunstündige Arbeitszeit. Plätze und Straßen von der herdeigeeilten weitgehendste Entgegenkommen zugesichert. Menschenmenge gefüllt waren. Zu den aus- — Die 22. Dresdner Pferve-Ausstellung regensten Momenten gestalteten sich die Ret- findet in diesem Jahre am 1., 2. und 3. Mai tungsversuche, die man später machen mußte, in Seidnitz bei Dresden statt. woraus man dann eine größere Abteilung als Wache zucückließ. Von den 3 großen Glocken Kuchennachrichten von Hauswalde. Dom. Sexages.: Vorm. 9 Uhr HauptgotleS- dienst. Nachm. 2 Uhr: Mlsjionsstunde. Getauft: Richard Willy, S. d. C. R. Zschiedrich, E. und Maurers in B. — Alfred Manin, S. d. G. A. Schöne, Hsl. und Tagearbeiters in B. Kirchennachrichten von Frankenthal. Getauft: Friedrich Alfred, des Hausbesitzers ist eine abgestürzt, eine sitzt auf dem Mauer werke, die dritte hängt noch. Die mitver- nichtete Silbermann'sche Orgel zählte zu den besten des Landes. Wie der Brand entstan den, darüber gehen die Ansichten noch immer weit auseinander. Die Kreuzkirche ist Dres dens erste Pfarr- und Hauptkirche, in welcher am 1. Juni 1539 durch Paul v. Lindenau der erste lutherische Gottesdienst gehalten wurde. Zweimal bereits durch Feuer und 1760 f Herrn Gememdevorstand nachfolgende Punkte ourch Bombardement zerstört, ward dieselbe! zur Erledigung. um den Türmer herab zu holen, der von sei- —Im Untersuchungsgefängnis des CHem- ner Wohnung nicht mehr herabkonnte. Immer nitzer königl. Landgerichts hat der wegen dichter murde der Qualm, die Wolken umhüll Verdachts der Anstiftung zum Meineid ver- ten den ganzen Turm. „Rettet den Türmer!" hastete Ingenieur Emil Thormayer aus Aschers- hieß es. Der Schwiegervater des einen Lür- > leben Selbstmord verübt. Der Unglückliche mers, Schindler, der zu ebener Erde stand, rief seinem Schwiegersöhne zu: „Klettere her- Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt